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Bild 10.512, Lanzarote - Lao

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
  • ️Fri Mar 30 1810

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Seite 10.512

Lanzarote - Lao

klein.

Lanzarote

(Lancerote), eine der Kanarischen Inseln, 806 qkm (14,6 QM.), einschließlich der umliegenden kleinen Inseln Alegranza, Montaña Clara und Graciosa 845 qkm (15 QM.) groß mit (1878) 17,484 Einw., von durchaus vulkanischer Bildung, mit parallelen Reihen von Vulkanen, deren Ausbrüche 1736 und 1824 besonders empfindlich wurden. Im Famara erreicht die Insel 684 m Höhe; Quellwasser und Wald fehlen gänzlich. Hauptstadt ist Arrecife mit 2686 Einw. und lebhaftem Handel mit Kochenille, Orseille und Barillasoda; die größte Stadt ist aber Teguisa mit 3663 Einw.

Lanze

(lat. lancea), Angriffswaffe für Reiter, wie die Pike (s. d.) für das Fußvolk, welche bis zu ihrer Verdrängung durch die Feuerwaffen Hauptwaffe war. Die Sarissophoren im Heer Alexanders d. Gr., an die Kosaken erinnernd, kämpften mit langen Lanzen. Später gab es bei den Griechen auch Lanzenreiter (Kontophoroi). Die römische Lanze war die Hasta (s. d.). Die Ritterlanzen (Gleve oder Glefen) waren 5-6 m lang mit etwa 20 cm langer eiserner oder stählerner Spitze, unter welcher zuweilen ein kleines Fähnchen (Penon) befestigt war, dessen Form zugleich anzeigte, ob der Ritter als Vasall oder als selbständiger Bannerherr kämpfte.

Hanc veniam etc. - Han

Bild 8.65: Hanc veniam etc. - Hand
* 1 Hand.

Der nach unten stärker werdende Schaft hatte unweit des untern Endes einen die Hand [* 1] deckenden Griff. Der Gebrauch dieser Lanze verschwand aber mit dem Verfall des Rittertums. Nur einzelne Abteilungen mit einer leichtern Lanze bewaffneter Speerreiter (s. Lanciers) blieben noch. Erst Gustav Adolf verbannte die aus den Reihen der schwedischen Reiterei. Bei den Slawen blieb sie bis in die neueste Zeit Nationalwaffe. Die Gewandtheit und Tapferkeit, welche die leichte, mit Lanzen ausgerüstete polnische Kavallerie entwickelte, veranlaßte Friedrich d. Gr., 1745 unter dem Namen Bosniaken (s. d.) eine ähnliche Truppengattung zu schaffen, nachdem ihm bereits Montecuccoli und der Marschall von Sachsen mit dieser Idee vorausgegangen waren.

Die Österreicher nahmen gleichfalls die Lanze als Waffe an, indem sie Ulanenregimenter errichteten, und selbst Napoleon I. fand sich durch den russischen Feldzug von 1812 bewogen, seine Lanciers zu vermehren, wie denn in den meisten Heeren jetzt ein Teil der Reiterei mit Lanzen bewaffnet ist. Die Lanze der deutschen Ulanen ist 3,14 m lang, 2 kg schwer, der hölzerne Schaft 26 mm stark, die vierschneidige Spitze 15 cm lang. Zur Verhinderung zu weiten Eindringens ist oft am Ende der Spitze ein runder Knopf angebracht.

Pferde II

Bild 12.947b: Pferde II
* 2 Pferde.

Das untere Ende des Schafts schützt ein eiserner zugespitzter Schuh. Ein kurz unter der Spitze befindliches Fähnchen, meist in den Nationalfarben, hat den Zweck, während des Gefechts die Pferde [* 2] der feindlichen Reiter scheu zu machen. Unter Lanze verstand man früher auch einen Haufen schwerer Reiter oder im 15. Jahrh. (Karl VII.) eine aus einem Ritter (gendarme), 3 Bogenschützen (archers), einem Knappen (coutiller) und einem Pagen (valet) bestehende Abteilung Bewaffneter, die dann den eigentümlichen Namen volle Lanze (lance garnie oder fournie) erhielt. Vgl.   Ulanen und Gleve. - Über prähistorische Lanzen und Lanzenspitzen s. Metallzeit [* 3] und Steinzeit. [* 4]

Lanzelot

vom See, s. v. w. Lancelot vom See. ^[= einer der Helden von König Artus' Tafelrunde (s. Artus), Ritter der Königin Ginevra, der Gemahlin ...]

Lanzette

Lanzarote - Lao

Bild 10.512: Lanzarote - Lao
* 7 Lanzette.

[* 7] (Wundnadel, Lanceola), chirurg. schneidendes oder stechendes Instrument, dient zur Aderöffnung und verschiedenen andern Zwecken, wie z. B. zum Impfen, zur Eröffnung von Abscessen etc., besteht aus einer sehr dünnen, zweischneidigen Klinge mit scharfer Spitze, welche zwischen zwei kleinen, sehr dünnen Schalen befestigt ist.

Verschiedene Formen der Lanzette zeigt die Abbildung.

[* 7] ^[Abb.: Lanzette. 1 Bewegliche Schalen, aus welchen die oberhalb abgebildete Klinge herausgenommen ist;

2, 3, 4 verschiedene Formen der Lanzette;

5 Impflanzette.]

Lanzettfisch,

s. Amphioxus. ^[= Yarr. (Branchiostoma lubricum Costa), das niederste bis jetzt bekannt gewordene ...]

Lanzi,

Luigi, ital. Altertumsforscher, geb. 1732 zu Monte dell' Olmo bei Macerata, trat in den Jesuitenorden und widmete sich erst zu Rom, [* 8] hierauf zu Florenz [* 9] klassischen Studien, deren Gegenstand namentlich die alten Kunstdenkmäler waren. Dabei befleißigte er sich einer reinen Schreibart im echt Toscanischen und wurde deshalb 1806 Präsident der Accademia della Crusca. Als solcher starb er 30. März 1810. Seine beiden durch Gelehrsamkeit hervorragenden Hauptwerke sind: »Saggio di lingua etrusca etc.« (Rom 1789, 3. Bde.; neuere Ausg., Flor. 1824-25) und »Storia pittorica d'Italia« (Bassano 1789 u. öfter; deutsch von Wagner, mit Anmerkungen von Quandt, Leipz. 1830-33, 3 Bde.). Er schrieb ferner: »Notizie della scultura degli antichi« (Rom 1789; neue Aufl. von Inghirami, Flor. 1824; deutsch von Lange, Leipz. 1816). Seine »Opere postume« wurden von Boni (Flor. 1817, 2 Bde.) herausgegeben.

Vgl.   Cappi, Biografia di Luigi Lanzi (Forli 1840).

Lanzo

Turin (Provinz) - Turi

Bild 15.912: Turin (Provinz) - Turin (Stadt)
* 10 Turin.

(Torinese), Stadt in der ital. Provinz Turin, [* 10] an der Stura, über welche eine alte Brücke [* 11] führt, Endpunkt der Eisenbahn Turin-Lanzo, hat mehrere Klostergebäude, Kohlen- und Eisengruben, welche aber nicht ausgebeutet werden, und (1881) 1506 Einw. Das Sturathal verzweigt sich oberhalb Lanzo in drei malerische Hochalpenthäler (Valli di Lanzo).

Lao

Asiatische Völker

Bild 1.911c: Asiatische Völker
* 12 Völker.

(Laua), den Thai- oder Schanvölkern zugehöriger Volksstamm in den innern und nördlichen Teilen der hinterindischen Halbinsel, insbesondere im nördlichen Siam, wo noch eine Million Lao leben (s. Tafel »Asiatische Völker«, [* 12] Fig. 16). Sie sind klein (1,6 m im Durchschnitt), aber kräftig und wohlgestaltet; der Schädel ist brachykephal, die Stirn ziemlich hoch und schmal; das schwarze Haar [* 13] wird von den Männern bis auf einen Büschel auf dem Wirbel geschoren, Bauch [* 14] und Schenkel werden tättowiert.

Die Kleidung besteht meist nur aus einem um die Hüften gewundenen Tuch; die Häuser aus Bambus stehen auf Pfosten erhöht über der Erde. Polygamie kommt nur bei Reichen vor, aber auch da gilt nur eine Frau als rechtmäßig. Die Männer sind träge, Sklaven und Frauen besorgen fast alle Arbeit. Die Lao sind Buddhisten, dabei sehr abergläubisch; Zauberer spielen eine große Rolle. Die Sprache [* 15] ist dem Thai nahe verwandt, steht aber auf einer ältern Lautstufe als dieses. Sie besitzen auch eine

Fortsetzung Lao: → Seite 10.513 || besondere Schriftsprache. Vgl. Bastian, Die Völker des östlichen Asien, Bd. 1 (Leipz. 1866