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Bild 11.482, Menstruum - Mensuralmusik

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Seite 11.482

Menstruum - Mensuralmusik

klein.

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kennzeichnet das Aufhören dieser Fähigkeit. In südlichen Klimaten tritt die Menstruation schon bei Mädchen von 8-12 Jahren ein, erlischt dafür auch um so früher; in nördlichen Gegenden dagegen fällt der Eintritt der Menstruation erst in das 18.-20. Jahr. Die physiologische Bedeutung der Menstruation beruht in der jedesmal dabei stattfindenden Abstoßung eines reifen, befruchtungsfähigen Eies aus dem Eierstock, welches in den Eileiter und durch diesen in die Gebärmutter [* 1] übertritt. Dabei wird die Schleimhaut der Gebärmutter sehr blutreich und schwillt bedeutend an, die oberflächliche Schicht der Schleimhaut wird abgestoßen, so daß Bestandteile derselben im Menstrualblut sich vorfinden.

Die Schleimabsonderung in der Scheide, in geringerm Grad auch in der Gebärmutter, nimmt zu, die äußern Genitalien werden blutreicher und wärmer; viele Kapillargefäße der Gebärmutterschleimhaut zerreißen infolge ihrer übermäßigen Anfüllung mit Blut, und das vergossene Blut läuft eben als Menstrualblut ab. Bei gesunden weiblichen Individuen dauert die Menstrualblutung 2-5 Tage; die Menge des vergossenen Bluts wechselt zwischen 0,1 u. 0,2 kg. Die Menstruation verläuft unter Symptomen, welche sonst nur pathologischen Prozessen zukommen.

Wärmeeffekt - Wärmelei

Bild 16.393: Wärmeeffekt - Wärmeleitung
* 2 Wärme.

Der Blutandrang zu den Beckenorganen, vorzugsweise die Veränderungen an der Gebärmutter, wodurch sich letztere gleichsam zur Aufnahme des Eies vorbereitet, veranlassen das Gefühl von Zerren und erhöhter Wärme [* 2] in der Beckengegend; auch die Brüste, welche anschwellen, sind öfters der Sitz leichter Schmerzempfindungen. Die Zahl der Pulsschläge ist vermehrt, der Puls manchmal unregelmäßig, der Herzstoß kräftiger, die Atemzüge etwas beschleunigt, die Hautausdünstung häufig von ganz eigentümlichem Geruch.

Der Appetit ist bald vermindert, bald auch merklich gesteigert. Schmerzen in der Kreuzgegend und im Rücken sowie flüchtige, kolikartige Schmerzen stellen sich manchmal ein. Die Haut [* 3] ist blässer, etwas gedunsen, die Stimme rauher, die Schilddrüse etwas angeschwollen. Die Leistungsfähigkeit der Muskeln [* 4] ist während der Menstruation geringer, die Gesichtszüge sind schlaffer, das Auge [* 5] ist weniger lebhaft. Übrigens besteht eine größere Empfindlichkeit der Sinnesorgane gegen äußere Eindrücke.

Das Schlafbedürfnis ist größer; Hitzegefühl abwechselnd mit Frösteln, Eingenommenheit des Kopfes, Unlust zu geistigen Anstrengungen und eine gewisse Reizbarkeit des Gemüts sind ganz gewöhnliche Erscheinungen bei der Menstruation. Während der Schwangerschaft und der Säugungsperiode setzt die aus; doch findet in seltenen Fällen eine Menstrualblutung auch während der Schwangerschaft, meist jedoch nur in den ersten zwei oder drei Monaten derselben, statt. Sehr selten kehrt die Menstrualblutung bis zu Ende der Schwangerschaft ganz in der nämlichen Weise wie außer derselben regelmäßig wieder.

Die subjektiven Beschwerden, mit welchen die Menstruation gewöhnlich einhergeht, erheischen nur ein geregeltes diätetisches Verhalten: körperliche und geistige Ruhe, Aufenthalt in kühler Luft, aber Vermeidung von Erkältung und Diätfehlern. Die Menstruationsstörungen und Menstruationsanomalien gehören zu den häufigsten pathologischen Vorkommnissen während der Zeit der Fortpflanzungsfähigkeit des weiblichen Organismus. Ein zu früher Eintritt der Menstruation (Menstruatio praecox) kommt nicht häufig vor.

Jundt - Jupiter

Bild 18.481: Jundt - Jupiter
* 6 Klima.

Wenn in unserm Klima [* 6] die Menstruation nicht im 14.-16., sondern schon im 12.-14. Jahr eintritt, so ist dies nur dann eine krankhafte Erscheinung, wenn der Körper noch verhältnismäßig unentwickelt ist. Man beobachtet aber auch bei scheinbar völlig unentwickelten elf- bis zwölfjährigen Mädchen zuweilen regelmäßig wiederkehrende und von allen Symptomen der Menstruation begleitete Blutungen aus den Genitalien, und die Erfahrung lehrt, daß fast alle solche Mädchen später an hartnäckiger Bleichsucht erkranken. Unter vikarierender Menstruation versteht man Blutungen aus Schleimhäuten, aus Wunden in Gefäßgeschwülsten, welche statt der ausbleibenden Blutung aus den Genitalien oder neben einem geringfügigen Blutverlust aus denselben stattfinden. Allzu reichliche menstruale Blutungen nennt man Menorrhagien. Sie erfordern eine umsichtige ärztliche Behandlung. Über erschwerte s. Dysmenorrhöe, über Verspätung des Eintritts etc. der s. Amenorrhöe.

Titel
Elemente zu Mensur:

1) das Verhältnis der Weite einer Orgelpfeife zu ihrer Länge

Mensūr

(lat., »Maß«),

in der Musik 1) das Verhältnis der Weite einer Orgelpfeife zu ihrer Länge, wobei man eine weite (z. B. Hohlflöte), mittlere (Prinzipal-) und enge (Gamben-) Mensur unterscheidet. Die Mensur differiert etwa zwischen 1:10 und 1:24. Weite Mensur gibt einen weichen, enge einen scharfen, streichenden Ton. Überhaupt heißen Mensur bei Musikinstrumenten allerlei Maßverhältnisse, z. B. bei Flöten die Bestimmung der Stellen für die Tonlöcher, bei Saiteninstrumenten die Länge der Saiten etc. -

Kreiden - Kreis

Bild 10.184: Kreiden - Kreis
* 7 Kreis.

2) Ein heute veralteter, aber historisch sehr wichtiger Begriff, die Bestimmung der verschiedenen Geltung der Notenwerte je nach den Taktvorzeichen in der sogen. Mensuralmusik (s. d.). In der Hauptsache unterschied man dreiteilige und zweiteilige Mensur, nannte jene die vollkommene (Mensura perfecta, im Hinblick auf die göttliche Trinität), diese die unvollkommene (Mensura imperfecta). Bei perfekter Mensur galt eine Note drei der nächst kleinern Wertgattung, bei imperfekter nur zwei; es gab aber auch eine Anzahl Kombinationen von dreiteiliger und zweiteiliger Mensur, z. B. wenn die Longa drei Breves galt (Modus perfectus), die Brevis aber nur zwei Semibreves (Tempus imperfectum). Die dreiteilige Geltung der Brevis wurde durch einen Kreis [* 7] (, die zweiteilige durch einen Halbkreis O, angedeutet, welch letzterer sich noch bis heute als Zeichen des 4/4-Takts erhalten hat. - In der Fechtkunst [* 8] (s. d.) ist Mensur der im Zweikampf unter den Gegnern vereinbarte Abstand voneinander und allgemeiner in der Studentensprache s. v. w. Kampfplatz.

Mensurālmusik

(Musica mensurabilis), eigentlich jede mit bestimmten Zeichen für die Dauer der Töne aufgezeichnete Musik; im besondern versteht man darunter die Notierungen aus der Zeit seit Erfindung der Mensuralnote (12. Jahrh.) bis zur Einführung des Taktstrichs und zum Verschwinden der Ligaturen (17. Jahrh.), weil bei diesen dieselben Noten je nach der durch das Taktvorzeichen bestimmten Mensur (s. d.) verschiedene relative Werte haben konnten. Die Glanzzeit der ist die Zeit der Niederländer (14.-16. Jahrh.) sowie ihrer deutschen und italienischen Zeitgenossen Heinrich Isaak, Ludwig Senfl, Palestrina, A. und Joh. Gabrieli etc. Besondere Verdienste um die Geschichtschreibung der Mensuralmusik haben FétisBiographie universelle«) und A. W. Ambros

Fortsetzung Mensuralmusik: → Seite 11.483 || schichte der Musik"). Das Studium ihrer Theorie und ältern Praxis ist wesentlich erleichtert