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Bild 13.437, Psammis - Pseudomorphosen

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
  • ️Sun Jul 04 1824

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Seite 13.437

Psammis - Pseudomorphosen

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karische Söldner bei Pelusion in stehende Lager [* 1] legte, stellte den alten Kultus wieder her, baute prächtige Tempel [* 2] und Paläste, öffnete Ägypten [* 3] dem fremden Handel, gestattete den Milesiern den Bau von Naukratis und begünstigte die fremden Söldner so, daß 200,000 Mann der einheimischen Kriegerkaste aus Zorn hierüber nach Äthiopien auswanderte. - 2) Psammetich II. (griech. Psammis), Sohn Nechos, 595-589, unternahm einen Zug nach Äthiopien. - 3) Psammetich III. (griech. Psammenitos), 526-525, wurde nach einer Regierung von sechs Monaten von Kambyses, König von Persien, [* 4] 525 bei Pelusion geschlagen und in Memphis zur Übergabe gezwungen. Aus Mitleid mit seinem Unglück behandelte ihn Kambyses anfangs gnädig; da er aber die Ägypter zum Aufruhr zu reizen versuchte, wurde er dazu verurteilt, sich durch Trinken von Stierblut zu töten.

Psammis,

s. Psammetich ^[= Name dreier Könige von Ägypten: 1) P. I., Sohn Nechos, des assyrischen Statthalters von Memphis ...] 2).

Psaphon,

Ägypter, welcher nach griech. Sage im geheimen Vögel [* 5] abrichtete, die Worte »der große Gott Psaphon« zu reden, weshalb ihm die Libyer göttliche Verehrung erwiesen.

Daher »Psaphonis aves« sprichwörtlich für erkaufte Lobredner.

Psara

(bei den Alten Psyra), türk. Felseneiland im Ägeischen Meer, westlich von Chios, 729 qkm (1,31 QM.) groß, hatte vor Ausbruch des griechischen Befreiungskampfes gegen 20,000 Bewohner, die bei einem Überfall durch die Türken 4. Juli 1824 fast gänzlich aufgegeben wurden.

Jetzt wohnen auf Psara 1600-1700 Christen.

Psaronĭus,

Holywood - Holz

Bild 8.668: Holywood - Holz
* 6 Holz.

Starstein, s. Holz, ^[= # (lat. Lignum), im gewöhnlichen Leben und in der Technik die Hauptsubstanz des Stammes und der ...] [* 6] fossiles.

Pseudarthrōse

(griech.), s. Gelenk. ^[= (Articulatio), Art der Knochenverbindung, bei welcher zwei oder mehrere mit einer Knorpellage ...]

Pseudodoxīe

(griech.), falsche Lehre, [* 8] Irrlehre. ^[= eine Lehre, die einer bestimmten Kirchengemeinschaft verwerflich erscheint, weil sie mit ihren ...]

Pseudo-Isidōrus.

Spottiswoode - Sprache

Bild 15.177: Spottiswoode - Sprache (physiologisch)
* 9 Sprache.

Mit diesem Namen bezeichnet man eine Sammlung von päpstlichen Dekretalen, unter welchen gerade die ältesten und wichtigsten, 60 Briefe der römischen Bischöfe von Clemens Romanus bis auf Melchiades (314), gefälscht sind und die um die Mitte des 9. Jahrh., wo die Sammlung entstanden ist, erhobenen Ansprüche des Papsttums in die älteste Zeit übertragen. Schon die barbarische Sprache, [* 9] zahlreiche Anachronismen (so finden sich in ihnen den Beschlüssen der Synode zu Paris [* 10] 829 wörtlich entlehnte Stellen) und der Umstand, daß weder Papst Hadrian I. noch Dionysius der Kleine diese Dekretalen kannten, verrieten ihre Unechtheit. Aber Papst Nikolaus I., wiewohl ihre Unechtheit einsehend, gebrauchte sie 865 im Interesse des Papsttums als echt, und Gratianus (s. d. 3) nahm 1130 viele derselben in sein Dekret auf.

Dadurch wurden sie formale Grundlage des mittelalterlichen Kirchenrechts. Ihre Grundgedanken sind: das Priestertum die von Christus eingesetzte weltregierende Macht;

die Bischöfe als Beauftragte des Papstes direkt unter diesem stehend;

ihre Emanzipation sowohl vom Metropoliten als von der weltlichen Macht;

Konzentration der ganzen Kirche im Papst.

Erst Erasmus und die Reformatoren machten wieder auf die Unechtheit der Dekretalen aufmerksam, und seitdem wird dieselbe fast durchgängig auch von den katholischen Gelehrten zugegeben. Den Verfasser dieser Sammlung (»Collectio Isidori Mercatoris«),

Isidorus Mercator oder Peccator genannt, verwechselte man mit dem gleichnamigen Bischof von Hispalis (s. Isidorus 2). Sie erschien in kritischer Ausgabe von Hinschius (Leipz. 1863).

Vgl.   Wasserschleben, Beiträge zur Geschichte der falschen Dekretalen (Bresl. 1844), und B. Simson, Die Entstehung der Pseudo-Isidorischen Fälschungen in Le Mans [* 11] (Leipz. 1886).

Pseudomorphosen

(Afterkristalle) scheinbare Kristallgestalten, aus kristallinischen Aggregaten oder amorpher Substanz aufgebaut und äußerlich die Kristallform einer andern Substanz nachahmend. Das Charakteristische der Pseudomorphosen ist demnach der Widerstreit zwischen Substanz und Form, ein Widerstreit, den man bei der Bezeichnung der Pseudomorphosen durch Aufführung der Substanz und Beifügung des Namens der Mineralspezies, deren Formen imitiert sind, mit der Präposition »nach« ausdrückt, z. B. Malachit nach Rotkupfererz: die zusammensetzende Substanz ist Malachit (basisches Kupfercarbonat Cu2CO4 + H2O ), die Form aber ist nicht die für Malachit charakteristische, sondern eine sonst von Rotkupfererz (Kupferoxydul Cu2O ) hervorgebrachte. Da übereinstimmende Beobachtungen die Kristallform als etwas der Natur der Substanz Entsprechendes erkennen lassen, so daß eine bestimmte Kristallform nur von einer bestimmten Substanz erzeugt werden kann, so ist das Auftreten der Pseudomorphosen in dem Sinn zu deuten, daß früher diejenige Substanz vorhanden war, welche die noch erhaltene Form erfahrungsmäßig allein erzeugen kann, und mittels physikalischer oder chemischer Prozesse durch die jetzt die Form tragende Substanz ersetzt wurde. In dieser allein möglichen Erklärung der Entstehung der Pseudomorphosen liegt die große Bedeutung derselben für mineralogische und geologische Spekulationen. Pseudomorphosen vereinen in sich die Signale des Anfangs (die allein erhaltene Form der ehemaligen Substanz) und des Endes (die die Form jetzt tragende Substanz), eines Umwandlungsprozesses, dessen Verlauf auch dann nicht bestritten werden kann, wenn die einzelnen Phasen desselben chemisch nur schwer oder gar nicht erklärt werden können. So findet man Speckstein (Magnesiumsilikathydrat Mg3Si4O11 + H2O ) in Formen des Quarzes (Kieselsäureanhydrid SiO2 ). Die Unangreifbarkeit des Quarzes durch Agenzien, welche in der Natur zirkulieren, läßt den Prozeß einer Zersetzung des Quarzes durch ein seinerseits ebenfalls schwer lösliches Magnesiumsilikat nur schwer erklärlich erscheinen; dessenungeachtet aber muß man den Prozeß selbst eben durch das Auftreten der genannten Pseudomorphosen als erwiesen betrachten. Man wird sogar die Annahme eines durch Pseudomorphosen als möglich bewiesenen Umwandlungsprozesses nicht ausschließlich auf die ziemlich

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