Bild 15.770, Torsus - Tory und Whig
- ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
- ️Mon Mar 06 1645
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in Deutschland [* 1] betraut, drang er, wiewohl durch Gichtleiden stets an die Sänfte gefesselt, im Mai 1642 durch Sachsen [* 2] in Schlesien [* 3] ein, nahm Glogau [* 4] und Schweidnitz, [* 5] rückte in Mähren [* 6] ein und eroberte Olmütz. [* 7] Erzherzog Leopold und Piccolomini zwangen ihn jedoch zum Rückzug nach Sachsen, wo er 2. Nov. d. J. auf der Ebene bei Breitenfeld [* 8] einen blutigen, aber glänzenden Sieg erfocht und dann Leipzig [* 9] nahm. Um sein Heer durch die Besatzungen Schlesiens und Pommerns zu verstärken, ging er mit demselben im Frühjahr bis nach Frankfurt [* 10] a. O. zurück, eilte dann wieder über die böhmische Grenze, bedrohte Prag [* 11] und entsetzte das bedrängte Olmütz.
Wien
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* 14
Wien.Infolge von Dänemarks Kriegserklärung an Schweden [* 12] im Dezember 1643 nach Holstein berufen, eroberte er, mit Ausnahme der Festungen Rendsburg [* 13] und Glückstadt, die ganze Halbinsel. Darauf nach Deutschland zurückgekehrt, schlug er 6. März 1645 den kaiserlichen General Hatzfeld bei Jankau, vereinigte sich sodann mit dem Fürsten Rákóczy von Siebenbürgen, eroberte im Fluge ganz Mähren, drang bis an die Donau vor und nahm die Schanzen an der Wolfsbrücke vor Wien. [* 14] Um in Mähren festen Fuß zu fassen, begann er alsdann die Belagerung von Brünn; [* 15] allein der hartnäckige Widerstand dieses Platzes, die Verheerungen, welche eine pestartige Seuche unter seinen Truppen anrichtete, und der Friede Rákóczys mit dem Kaiser nötigten ihn im August zum Rückzug nach Böhmen. Von Krankheit erschöpft, legte er den Oberbefehl in die Hände des Generals Wrangel nieder und begab sich zurück nach Schweden. Von der Königin Christine 1647 zum Grafen zu Ortala ernannt, starb er 7. April 1651 in Stockholm. [* 16]
Vgl. Watts de Peyster, Eulogy of Torstensson (New York 1872).
Torsus,
Fluß, s. Tirso. ^[= (im Altertum ), der bedeutendste Fluß der Insel Sardinien, entspringt im nordöstlichen ...]
Tort
(lat. tortum), eine jemand absichtlich zugefügte Beleidigung;
Unrecht, Verdruß, Unbilde.
Törteln,
Kartenspiel, s. Tatteln. ^[= (Terteln, Derdeln), Spiel unter zweien mit Pikettkarte, dem Pikett sehr ähnlich. ...]
Torticollis
(lat.), s. v. w. Schiefhals (s. d.). ^[= (Caput obstipum), fehlerhafte Stellung des Kopfes, bei welcher an der kranken Seite ...]
Tórtola,
britisch-westind.
Insel, zu den Jungferninseln (s. d.) gehörig, 64 qkm (1,67 QM.) groß mit 4000 Einw., erzeugt Zucker, [* 17] Baumwolle [* 18] und Kaffee.
Hauptort ist Roadtown.
Tortona,
Sargon - Sarkophag
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* 19
Sarkophag.Kreishauptstadt in der ital. Provinz Alessandria, unfern der Scrivia, an der Eisenbahn Mailand-Novi-Genua, mit welcher sich hier die Linie Turin-Alessandria-Piacenza kreuzt, ist Sitz eines Bischofs und eines Handelsgerichts, hat eine sehenswerte Kathedrale (mit interessantem antiken Sarkophag), [* 19] ein Theater, [* 20] Reste alter Festungswerke (1799 von den Franzosen geschleift), ein Gymnasium, eine Notariatsschule, ein Seminar, eine technische Schule, Seidenspinnerei, Fabrikation von Baumwollwaren, Hüten, Leder und Ackerbauwerkzeugen und (1881) 7147 Einw. -
Tortona ist das antike Dertona. Von Kaiser Friedrich Barbarossa 1155 erobert und zerstört, ward es von den Mailändern wieder aufgebaut. 1796 den Franzosen übergeben, wurde es 1799 von den Österreichern zwar wiedererobert, aber infolge der Schlacht von Marengo [* 21] aufs neue geräumt.
Tortonische
Stufe, s. Tertiärformation, ^[= (hierzu Tafeln "Tertiärformation I u. II"), in der Geologie Schichtenfolge, jünger ...] [* 22] S. 601.
Tortosa,
befestigte Bezirksstadt in der span. Provinz Tarragona, am Ebro (mit Schiffbrücke) und an der Bahnlinie Valencia-Tarragona, hat eine Kathedrale, 3 Forts, Fabrikation von Porzellan, Steingut, Seife, Papier, Leder etc., Seesalzgewinnung, lebhaften Handel (mit Öl, Salz [* 23] etc.) und (1878) 24,057 Einw. Tortosa ist Bischofsitz.
Tortrix,
Tortricina, Familie aus der Ordnung der Schmetterlinge, [* 24] s. Wickler.
Tortúga
(Tortue, »Schildkröte«),
1) westind., zur Republik Haïti [* 25] gehörige Insel an der Nordküste Haïtis, 35 km lang, bewaldet und fruchtbar, aber unbewohnt. -
2) Eine der Inseln unter dem Wind, in Westindien, [* 26] 90 km von der Küste von Venezuela, [* 27] 60 qkm groß und unbewohnt.
Tortúgas
(»Schildkröten«), [* 28]
Vereinigte Staaten von
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* 30
Vereinigten.Gruppe von Koralleninselchen im Golf von Mexiko, [* 29] am westlichen Ende des Riffs von Florida, zwei mit Leuchttürmen und einem Fort (Jefferson) der Vereinigten Staaten. [* 30]
Tortur
(lat., Marter, Folter, harte oder peinliche Frage), im frühern Strafverfahren Erregung körperlicher Schmerzen, um vom Angeschuldigten Geständnisse zu erpressen. Im römischen Reich wurde die Tortur anfangs nur gegen Sklaven, später auch gegen Freie und zwar zuerst bei Majestätsverbrechen angewendet. In Deutschland fand die Tortur durch das römische Recht und durch das Beispiel der italienischen Praxis Eingang, gelangte aber bei dem Aberglauben und der religiösen Intoleranz des 16. und 17. Jahrh. zur ausgedehntesten Anwendung, indem sie zu einem furchtbaren Mittel ward, Schuldige und Unschuldige zum Geständnis zu bringen.
Man verfolgte im blinden Eifer, die göttliche Vorsehung nachzuahmen, die Verbrecher als Sünder, und der grausame Sinn der Zeit mit dem Aberglauben im Bund und mit der Tortur in der Hand [* 31] belegte eine unglaubliche Menge Unschuldiger als Zauberer und Hexen mit den ungerechtesten Strafen. Mittel der Tortur, welche mehrere Grade hatte, waren z. B. Peitschenhiebe bei ausgespanntem Körper, Zusammenpressen der Daumen oder der Beine mittels Schraubstöcke mit abgestumpften Spitzen (spanische Stiefel, spanischer Bock), [* 32] Ausrecken des Körpers auf einer Bank oder Leiter, Brennen in der Seite oder an den Nägeln.
Bevor man zur Tortur selbst schritt, wurde häufig mit derselben unter Vorzeigung oder Anlegung der Folterwerkzeuge gedroht (sogen. Territion). Die peinliche Gerichtsordnung Kaiser Karls V. von 1532 suchte zwar die Tortur zu beschränken, indem niemand ohne hinreichende Verdachtsgründe gefoltert werden sollte; auch sollte das Geständnis nur dann gültig sein, wenn es nicht während der Marter, sondern erst, wenn der Scharfrichter mit derselben nachgelassen, zu Protokoll erklärt und zwei oder drei Tage nachher vor gehörig besetztem Gericht wiederholt (Urgicht) worden sei.
Indessen war damit doch nur wenig Sicherheit gegen die Erpressung unwahrer Aussagen und Geständnisse geboten, zumal die Tortur fortgesetzt, gesteigert und wiederholt werden durfte, wenn der Gepeinigte das Geständnis, zu dem er während der Tortur sich bereit gezeigt, nachmals verweigerte oder zurücknahm. Wie in Deutschland, fand die Tortur auch in Frankreich und in andern europäischen Ländern, am wenigsten in den nördlichen, Eingang. Schon im 16. Jahrh. erhoben sich Stimmen gegen die Tortur; aber erst Thomasius, Beccaria, Voltaire, Sonnenfels, J. Möser vermochten der Überzeugung von ihrer Unmenschlichkeit allgemeine Geltung zu verschaffen. Zuerst (1740 und 1754) wurde die Tortur in Preußen [* 33] abgeschafft, dann in Baden [* 34] 1767, Mecklenburg [* 35] 1769, Sachsen und Dänemark [* 36] 1770, Österreich [* 37] 1776, Frankreich 1789, Rußland 1801, Bayern, [* 38] Württemberg [* 39] 1809, in Gotha [* 40] ausdrücklich erst 1828 und in Hannover [* 41] 1840.
Vgl. Wächter, Beiträge zur deutschen Geschichte (Tübing. 1845).
Torus
(lat.), Pfühl, Polster;
Ehebett;
der Wulst an der Basis der ionischen Säule (s. Säule, S. 350);
Tory
und Whig (engl., im Plural Tories und Whigs), alte Parteinamen der engl. Aristokratie, ¶
Fortsetzung Tory:
→ Seite 15.771 || welche bis zur neuesten Zeit die beiden Hauptgegensätze in den politischen Ansichten derselben