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Bild 16.840, Zedlitz-Neukirch - Zehen

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
  • ️Sun Mar 16 1862

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Seite 16.840

Zedlitz-Neukirch - Zehen

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Muße war der Poesie gewidmet. Er starb 16. März 1862 in Wien. [* 1] Von seinen »Dramatischen Werken« (Stuttg. 1830-36, 4 Bde.; neue Ausg. 1860) fanden die Trauerspiele: »Zwei Nächte zu Valladolid« (Wien 1825),

»Der Stern von Sevilla« [* 2] (Stuttg. 1830) und das Schauspiel »Kerker und Krone« (das. 1834),

dessen Gegenstand Tassos letzte Lebenstage bilden, ihrer Zeit Beifall. Eine höhere Stelle nimmt Zedlitz als lyrisch-reflektierender und erzählender Dichter ein. Unter seinen »Gedichten« (Stuttg. 1832, 5. Aufl. 1855) befinden sich auch die früher schon einzeln erschienenen »Totenkränze« (das. 1827; 2. Aufl., Wien 1841),

Oesterreich ob der Enn

Bild 12.481a: Oesterreich ob der Enns
* 3 Österreich.

die, »ein Mausoleum großer Toten«, in einem Cyklus lebensvoller Bilder in begeisterter Dichtersprache die Idee der Unsterblichkeit, der Wandelbarkeit des irdischen Glücks gegenüber, veranschaulichen. Zedlitz macht darin zuerst den gelungenen Versuch, die italienische Kanzone mit Erweiterung ihrer ursprünglichen Schranken in einer umfangreichern Dichtung anzuwenden. In jener Sammlung befindet sich auch die berühmte Ballade »Die nächtliche Heerschau«, welche an Neukomm einen originellen Tonsetzer gefunden hat. Die poetische Erzählung »Waldfräulein« (Stuttg. 1843; 4. Aufl., das. 1856) ist trotz romantischer Einkleidung voll Lebensfrische und Reiz; unter den spätern poetischen Erzählungen zeichnen sich die »Altnordischen Bilder« (das. 1850) aus. Glänzenden Erfolg hatte in Österreich [* 3] sein »Soldatenbüchlein« (Wien 1848; 3. Aufl., Stuttg. 1852),

eine Art poetischer Katechismus für die reaktionär gesinnte, bigott katholische Soldateska des Kaiserstaats. Außerdem hat Zedlitz Byrons »Childe Harold« (Stuttg. 1836) meisterhaft übersetzt und eine Anzahl politischer Flugschriften, z. B. über die Verhältnisse Ungarns, Galliens und des Orients, veröffentlicht und zwar im Sinn des Wiener Kabinetts, gleich seinen halb offiziellen Aufsätzen für die Augsburger »Allgemeine Zeitung«.

Zedlitz-Neukirch,

Octavio Athanis, Freiherr von, Abgeordneter, geb. 6. Dez. 1840 zu Glatz, [* 4] besuchte das Gymnasium daselbst und die Ritterakademie zu Liegnitz, [* 5] studierte darauf in Heidelberg [* 6] und Berlin [* 7] die Rechte, trat 1860 in den Staatsverwaltungsdienst und ward 1868 Landrat des Kreises Sagan. [* 8] Da er 1866 als Leutnant im 4. Husarenregiment bei Königgrätz [* 9] schwer verwundet worden war, wurde er während des französischen Kriegs 1870/71 als Unterpräfekt von St. Quentin verwendet. 1874 ward er als Hilfsarbeiter in das Reichskanzleramt, 1876 in das Handelsministerium berufen und 1881 Geheimer Oberregierungsrat und vortragender Rat im Ministerium der öffentlichen Arbeiten. 1871-74 Mitglied des Reichstags und seit 1877 Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses, schloß er sich der freikonservativen Partei an und beteiligte sich besonders eifrig an den Beratungen über finanzielle Fragen.

Zedrāt,

s. Zitronat. ^[= (Sukkade, Caro citri, Confectio carnis Citri), die unreife, daher grüne Schale der ...]

Zedrātöl,

s. Zitronenöl. ^[= (Cedroöl, Limonenöl), ätherisches Öl, welches aus der äußersten Schale der ...]

Zedukim

(hebr.), s. Sadduzäer. ^[= (hebr. ), die Oppositionspartei der konservativen Pharisäer (s. d.), als deren Stifter ...]

Zeeland

Niederlande

Bild 12.139a: Niederlande
* 10 Niederlande.

(Seeland), die südwestlichste Provinz des Königreichs der Niederlande, [* 10] an der Nordsee, 1778,60 qkm (32,3 QM.) groß mit (1888) 200,602 Einw., von denen 73,5 Proz. der reformierten, 26 Proz. der römisch-katholischen Kirche angehören, besteht aus den durch die Mündungsarme der Schelde gebildeten Inseln (zum Teil schon wieder mit dem Festland verbunden) Süd- und Nordbeveland, Walcheren, Wolfaartsdyk, Schouwen, Duiveland, Tholen und St. Philippsland und dem sogen. Staatsflandern (s. Flandern).

Die Küsten sind ganz flach und teilweise durch Dünen, vorzugsweise aber durch kostspielige Dämme geschützt. Das Land hat einen höchst fruchtbaren Boden. Die Ackerfläche beträgt 58,6 Proz., die Obst- und Gemüsegärten 1,6, die Weiden 21,5 und die Waldungen 1,2 Proz. des Areals. Hauptprodukte sind: Getreide [* 11] (Weizen), Hülsenfrüchte, Krapp, Flachs, Fische, [* 12] Muscheln, [* 13] Austern etc. Die wichtigsten Erwerbsquellen sind Ackerbau und Viehzucht; [* 14] die Industrie ist, mit Ausnahme von Krapp-, Garancin- und Kalikofabrikation, ohne wesentliche Bedeutung; außerdem werden noch Schiffbau, Brauerei, Brennerei und Salzschlämmerei getrieben. Der transatlantische Verkehr war infolge der Versandung der Häfen seit dem 18. Jahrh. sehr zurückgegangen, hat sich aber seit der Erweiterung des Hafens von Vlissingen und durch den Anschluß an das deutsche Eisenbahnnetz neuerdings gehoben. Die Provinz zerfällt in die zwei Bezirke: Middelburg und Zierikzee; Hauptstadt ist Middelburg. S. Karte »Niederlande«. - Das Land mußte zu Anfang des Mittelalters erst dem Meer abgewonnen werden, während es anderseits durch Durchbrüche des Wassers zum Teil aus festem Land in Inseln verwandelt wurde. Es war Eigentum der Kaiser, welche bald die Grafen von Flandern, bald die von Holland damit belehnten. Diese Grafen machten sich im 10. und 11. Jahrh. unabhängig, und Zeeland war lange der Zankapfel zwischen beiden, bis Florens V., Graf von Holland, 1269 Beatrix, die Tochter des Grafen Guido von Flandern, heiratete und zur Mitgift alle Rechte auf Zeeland erhielt. Seitdem blieb es mit Holland vereinigt, bildete eine der niederländischen Provinzen und schloß sich 1579 der Utrechter Union an.

Zehdenick,

Stadt im preuß. Regierungsbezirk Potsdam, [* 19] Kreis Templin, an der obern Havel und der Eisenbahn Templin-Löwenberg, hat eine evang. Kirche, ein adliges Fräuleinstift in dem jetzt großenteils in Ruinen liegenden Cistercienser-Nonnenkloster, das 1250 gegründet und 1541 säkularisiert wurde, ein Amtsgericht, eine Oberförsterei, Lederfabrikation, Schiffbau, Mahl- und Schneidemühlen, Moorkultur, Bierbrauerei und (1885) 3317 Einw. -

Zehdenick ist wendischen Ursprungs, wird zuerst 1211 genannt und erscheint 1281 als Stadt.

Zehen,

Pflanze, s. Lauch, ^[= # (Allium Hall.), Gattung aus der Familie der Liliaceen, zweijährige oder perennierende Zwiebelgewäc ...] S. 551.

Zehen

(Fußzehen, Digiti pedum), bei den höhern Säugetieren (Affen [* 20] und Menschen) die Endglieder der Füße, entsprechend den Fingern der Hände; im weitern Sinn die Endglieder der Gliedmaßen bei den Wirbeltieren. Ihre Zahl übersteigt fast nie fünf an einem Fuß, ist aber häufig geringer; die am innern Rande desselben gelegene heißt große Zehe (hallux) und besteht gleich dem Daumen aus zwei Gliedern, während die übrigen Zehen drei haben. Eigne Muskeln [* 21] besitzen die Zehen nicht, vielmehr stammen die zu ihrer Bewegung (Beugung, [* 22] Streckung etc.) dienenden Muskeln von den höher gelegenen Abschnitten des Beins. Die sie bekleidende Haut [* 23] ist entweder (beim Menschen und andern Säugetieren) am letzten Glied [* 24] oben stärker verhornt und bildet so einen Nagel (s. Nägel), [* 25] oder wird rings von dicker Hornschicht, dem Huf, [* 26] umgeben (Huftiere). Zwischen den Zehen können Flughäute (Fledermäuse) oder Schwimmhäute (Schwimmvögel, [* 27] Frösche [* 28] etc.) ausgespannt sein. Bei manchen Hufsäugetieren berühren einige Zehen wegen ihrer Kürze

Fortsetzung Zehen: → Seite 16.841 || den Boden nicht (Afterklauen, s. d.); manche Säugetiere, wie Hunde, Katzen etc., gehen auf