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Bild 41.176, Basel

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
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Johannvorstadt, die einst von den Mauern, Türmen, Schanzen und Gräben der zweiten Befestigungslinie (13. resp. 14. Jahrhundert) umschlossen waren, jetzt aber malerisch von schönen Anlagen umkränzt sind. Die Aussenquartiere, die erst in neuester Zeit hieran angebaut wurden, beginnen mit schönen, von Gärten umgebenen Privathäusern - so insbesondere am St. Alban- und Aeschengraben, auch am Steinen- und Schützengraben -, während die dichter gedrängten Miethäuser weiter draussen stehen.

In den Vorstädten und den Aussenquartieren sind die Strassen breit und zweckmässig angeordnet. Im allgemeinen kann man hier Züge unterscheiden, die konzentrisch um die innere Stadt herumführen, und solche, die strahlenförmig ihrem Mittelpunkte zustreben. (Siehe den historischen Plan der Stadt Basel.) Auch Grossbasel hat seine Gewerbekanäle, die jedoch im Gegensatz zu denjenigen Kleinbasels zur Allmend gehören. Schon im 11. Jahrhundert bestund der St. Albanteich, der sein Wasser der Birs entnimmt und ursprünglich die Mühlen des Bischofs trieb, jetzt eine Sägerei, eine Schreinerei, eine mechanische Werkstätte, ein Pumpwerk, eine Papierfabrik u. s. w. mit Kraft versieht. Im Jahr 1316 wurde das Wasser des Birsigs bei Binningen in einen Kanal gefasst und als Rümelinsbach in die Stadt geleitet. An ihm haben sich zwei Mühlen, eine Schleiferei, eine Schreinerei, eine Drechslerei, und eine mechanische Werkstätte angesiedelt.

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Barfüsserplatz.

Architektur und Physiognomie der Stadt.

Mit Bauwerken verschiedener Art ist insbesondere Grossbasel reich geschmückt. Vor allem sei das Münster erwähnt, das in erhöhter Lage sich am schönsten Punkte der Stadt erhebt. In seiner jetzigen Gestalt ist es das Werk mehrerer Jahrhunderte und verbindet aufs beste den romanischen mit dem gotischen Baustil. Der nördliche oder St. Georgsturm ist 66,5 m, der südliche oder St. Martinsturm 64,7 m hoch. (Baugeschichte des Basler Münsters. Herausgegeben vom Basler Münsterbauverein. Basel 1895.) An zweiter Stelle muss die St. Elisabethenkirche erwähnt werden, ein dreischiffiger Hallenbau in spätgotischem Stil mit reich gezierter Fassade und 70,5 m hohem durchbrochenem Turm.

Diese schöne Kirche wurde in den Jahren 1856-65 erbaut und zwar auf Kosten von Christoph Merian, der auch der Urheber der grossen nach ihm benannten Stiftung ist. Im gotischen Stile sind ferner erbaut die 1269 vollendete Predigerkirche, der christ-katholischen Gemeinde dienend, die aus dem 14. Jahrhundert stammende Barfüsserkirche, jetzt Historisches Museum, die St. Leonhardskirche, im 15. Jahrhundert an Stelle eines älteren Gotteshauses gebaut, und die 1896 eingeweihte Matthäuskirche in Kleinbasel, deren schlanker Turm die Höhe von 73 m erreicht.

Romanische Formen haben die Marienkirche (römisch-katholisch), 1885 geweiht, die Pauluskirche und die Josephskirche (römisch-katholisch), welch' letztere beide im Bau begriffen sind. Einfach gehalten sind die Kirchen zu St. Martin, St. Alban, St. Peter, St. Theodor, St. Clara (römisch-katholisch) und St. Jakob, ferner die nicht mehr benützte Kirche im Klingenthal, die Waisenhauskirche, die Kirche von Kleinhüningen und diejenige der französischen Gemeinde. Die Stadt Basel hat also im ganzen 19 Kirchen, von denen noch 17 religiösen Zwecken dienen, nämlich 13 den Reformierten, drei den Römisch-Katholiken und eine den Christ-Katholiken; hiezu kommen noch ein Dutzend Kapellen und Bethäuser und die im orientalischen Stil erbaute Synagoge.

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Das Rathaus in Basel.

Von den Staatsgebäuden sind namhaft zu machen das Rathaus, welches gerade jetzt erweitert und umgebaut wird (Albert Burckhardt und Rudolf Wackernagel, Das Rathaus zu Basel. Mitteilungen der historischen und antiquarischen Gesellschaft. N. F. 3), das 1898 errichtete Archivgebäude im Rathausgarten, das grosse Postgebäude, das Gebäude der Universitätsbibliothek, das Museum und das Theater. Den öffentlichen Schulen dienen 25 Schulhäuser, zu denen eben vier neue hinzukommen. (Schimpf. Die seit 1870 neu erbauten Schulhäuser Basels. 1887.) In der grossen Kaserne werden hauptsächlich Sanitätskurse abgehalten.

Viele Zünfte besitzen prächtige Gesellschaftshäuser; auch weisen zahlreiche Privatbauten kunsthistorischen Wert auf. (Basler Bauten des 18. Jahrhunderts. Herausgeg. vom Ingenieur- und Architektenverein. Basel 1897.) Unter den Denkmälern ist das von Schlöth geschaffene St. Jakobsdenkmal, welches an die Heldenschlacht von 1444 erinnert, das ergreifendste. Das Strassburgerdenkmal, ein Werk des Pariser Bildhauers Bartholdy, gestiftet von Baron Gruyer, verherrlicht die Abholung der Kinder und Frauen Strassburgs während der Belagerung im deutsch-französischen Krieg durch die Abgesandten von Basel und Zürich. (Denkschrift zur Feier der Enthüllung des Strassburger-Denkmals in Basel. Herausgeg. vom Regierungsrat. Basel 1895.) An berühmte Männer der Vergangenheit erinnern die Statue des Munatius Plancus, des Gründers von Augusta Rauracorum, im Hofe des Rathauses, das

Fortsetzung Basel: → Seite 41.177 || mal Oecolompads beim Münster, das Standbild Isaak Iselins, des Gründers der Gemeinnützigen