peter-hug.ch

Bild 43.307, Marpach - Martel Dernier

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz

eLexikon

Bewährtes Wissen in aktueller Form

Main

Seite 43.307

Marpach - Martel Dernier

klein.

Marschlins

(Kt. Graubünden, Bez. Unter Landquart, Kreis Fünf Dörfer, Gem. Igis). 538 m. Schloss, in der Rheinebene 1 km nö. Igis. Urkundlich Castrum Marsilinum genannt. Hat 4 Ecktürme, von denen drei sehr alten Ursprunges sind. Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass das Schloss auf Befehl von Pippin dem Kurzen 755 durch den alemannischen Fürsten Marsilius erbaut worden ist. Seit 1333 folgten sich als Besitzer in rascher Folge der Bischof von Chur, die Herren von Valz, das Haus Oesterreich, die Grafen von Toggenburg, Herren von Brandis, Grafen von Sulz, Gugelberg von Moos und die Grafen von Hertenstein. 1460 brannten die Wohngebäude nieder, worauf über die Eigentumsansprüche und die Entschädigung ein heftiger Streit entbrannte, der durch den sog. Marschlinserspruch beigelegt wurde. 1633 kam das Schloss finden Besitz von Ulysses von Salis, der es neu herstellen liess.

Hier befand sich 1770-1777 das berühmte Erziehungsinstitut, das junge Leute aus allen Ländern Europas ausbildete. Von bekannten Besitzern des Schlosses nennen wir den französischen Gesandten Ulysses von Salis, seinen Sohn Karl Ulysses von Salis, Dr. J. G. Amstein. Den nach diesem Schlosse sich nennenden Salis-Marschlins gehört eine Reihe von verdienten Staatsmännern, Gelehrten und Militärs an. 1223: Marschaninnes; 1290: Marzeninnes; 1350: Marschinines. Vergl. Keller, Jak. Das rät. Seminar Haldenstein-Marschlins. (Progr. Töchterinstitut Aarau). Aarau 1883; Keller, Jak. Das Philanthropinum von Marschlins. Gotha 1889.

Marsens

(Kt. Freiburg, Bez. Greierz).

728 m. Gem. und schönes Dorf, auf einer Anhöhe über dem rechten Ufer des Gérignoz und 4 km n. der Station Bulle der Linie Romont-Bulle.

Postablage, Telephon;

Postwagen Freiburg-Bulle.

Gemeinde, mit Praz de Barraz und der Irrenheilanstalt: 86 Häuser, 705 kathol. Ew.;

Dorf: 36 Häuser, 210 Ew. Kirchgemeinde Vuippens.

Wiesenbau, Viehzucht und Milchwirtschaft.

Strohflechterei. St. Nikolauskapelle.

Die 1875 eröffnete kantonale Irrenheilanstalt befindet sich in einer sehr angenehmen und für die Heilung der Kranken ausserordentlich fördernden Lage.

Sie bildet eine Heilanstalt ersten Ranges, die nach den neuesten wissenschaftlichen Forderungen erbaut und eingerichtet worden und mit allem modernen Komfort versehen ist. 1902 wurden hier 302 Kranke, wovon 152 Männer und 150 Frauen verpflegt.

Das gegenwärtige Vermögen der Anstalt beträgt Fr. 1.145.493. Nahe dabei das in neuester Zeit eröffnete Lungensanatorium Humilimont.

Nördl. von Marsens steht in einem Tobel nahe dem Gérignoz ein Kreuz, das die Lage des ehemaligen Klosters Humilimont (s. diesen Art.) bezeichnet. 856: Curtis marsingus;

929: Curtis marsingis;

1137: Marsens. Vom Personennamen Marso herzuleiten.

vergrössern: Tour de Marsens.
Tour de Marsens.

Marsens

(Tour de) (Kt. Waadt, Bez. Lavaux, Gem. Puidoux).

581 m. Gruppe von drei Häusern und alter, mit einer Mauerzinne gekrönter Turm, an dem vom Genfersee aus steil ansteigenden Hang des Weinbaubezirkes von Dézaley, 800 m ö. der Haltestelle Épesses der Simplonbahn. 12 reform. Ew. Kirchgemeinde Chexbres.

Acker- und Weinbau. Der 1166 zum erstenmal urkundlich erwähnte Turm soll im 12. Jahrhundert vom Bischof Landri de Durnes von Lausanne erbaut worden sein.

Eigentum des Bischofs bis 1272, in welchem Jahre ihn Bischof Jean de Cossonay verkaufte. Um 1355 kam der Turm mitsamt den zu ihm gehörenden Ländereien an Jean de Gruyère, Herrn von Montsalvens, dessen Familie er bis 1527 zu eigen blieb, um nachher der Reihe nach Eigentum mehrerer bürgerlicher Geschlechter zu werden.

Heute ist die als historisches Denkmal vom Staate Waadt vor der Zerstörung geschützte Tour de Marsens im Besitz der Familie Naef aus Lausanne. 1166: Marsens;

1435: Marceins.

Marsin,

Marsins oder Massin (Kt. Waadt, Bez. Nyon, Gem. Gland).

455 m. Name eines heute verschwundenen Dorfes, das auf der jetzt noch den gleichen Namen tragenden Wiese 1,5 km n. Gland gestanden haben soll.

Das 1462 zum letzten Mal genannte Dorf ist wahrscheinlich zur Zeit einer Pestepidemie zu Grunde gegangen. 1145, 1197: Marcins.