Bild 43.365, Mezzaval (Piz) - Middes
- ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
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steht auch die Station Serneus der Linie Landquart-Davos. In Serneus Postbureau und Telegraph. 113 reform. Ew. deutscher Zunge.
Kirchgemeinde Serneus.
Wiesenbau und Viehzucht.
Mezzaselva = mitten im Wald.
Mezzaval
(Piz) (Kt. Graubünden, Bez. Maloja). 2898 m. Gipfel der Albulagruppe, in der Granitkette zwischen dem Albulapassthal und dem Val Bevers. Wird im O. von der Crasta Mora, im W. vom Piz dellas Bleis flankiert, welche beiden Spitzen im Gegensatz zu ihm häufig bestiegen werden. Sie bestehen alle aus dem grünen Albulagranit, der von Stöcken und Gängen von Aplit und Porphyren durchsetzt ist.
Mezzem
(Piz) (Kt. Graubünden, Bez. Maloja). Gipfel. S. den Art. Mezaun (Piz).
Mezzodi
(Poncione di) (Kt. Tessin, Bez. Leventina). 2636 m. Gipfel südl. über Airolo, nach welcher Seite hin er mit einer schroffen Felswand abfällt. Ueber seine Felsen führt ein hie und da von Jägern begangener Fussweg hinüber auf die Alpe di Campo la Torba im obersten Maggiathal. Der Berg kann von Airolo aus in 4 Stunden bestiegen werden. Er hat seinen Namen (Mittagspitz) von dem Umstand her, dass den Airolensern um Mittag die Sonne gerade über seinem Gipfel steht, während sie gegen Abend in der Richtung des westl. von ihm gelegenen Poncione di Vespero (Abendspitz) sich befindet.
Mezzogiorno
(Pizzo) (Kt. Tessin, Bez. Leventina und Locarno). 2705 m. Mächtige vierkantige Felspyramide, in der Kette zwischen der Leventina und dem Verzascathal, links über dem Val Vigornesso (der obersten Thalstufe des Verzascathales);
je 8-9 Stunden sw. über Giornico und nö. über Sonogno.
Bildet zusammen mit der Cima Bianca (2630 m) im NW. und dem Madone Grosso (2726 m) im SO. einen imponierenden Bergstock mit steilen Felswänden und mancherlei Felsschultern.
Die Gruppe bietet den Alpinisten interessante Klettertouren, wird aber nur selten besucht.
Trigonometrisches Signal.
Mezzogiorno
(Pizzo) (Kt. Tessin, Bez. Valle Maggia). 2226 m. Gipfel, s. über dem westlich Cevio ins Maggiathal einmündenden Val di Campo, 4-5 Stunden s. über Cerentino, wo sich Campo- und Boscothal miteinander vereinigen. Gegen N. ist dem Berg der Pizzo Sascola (2049 m) vorgelagert, der ein trigonometrisches Signal trägt und mit steilen Fels- und Waldhängen ins Campothal sich senkt.
Mezzovico
(Kt. Tessin, Bez. Lugano, Gem. Mezzovico-Vira).
4,5 km s. der Station Rivera-Bironico der Linie Bellinzona-Lugano-Chiasso der Gotthardbahn.
Postablage;
Postwagen nach Taverne. 66 Häuser, 330 kathol. Ew. Eigene Kirchgemeinde.
Acker-, Wein- und Wiesenbau, Viehzucht.
Sehr alte Siedelung an einer einstigen Römerstrasse (von Varese nach Bellinzona).
Die aus dem 15. Jahrhundert stammende Pfarrkirche zu San Mamette enthält interessante Fresken aus jener Zeit.
Mezzovico
(Monti di) (Kt. Tessin, Bez. Lugano, Gem. Mezzovico).
756-977 m. Maiensäss mit etwa 30 Hütten und Ställen, in dem vom O.-Hang des Monte Tamaro absteigenden Val Cusello, 5 km w. Mezzovico und 13 km n. Lugano.
Wird im Frühjahr und Herbst von Leuten aus Mezzovico bezogen.
Butter und Käse.
Mezzovico-Vira
(Kt. Tessin, Bez. Lugano). Gemeinde mit den beiden Dörfern Mezzovico und Vira. Zusammen 100 Häuser, 467 kathol. Ew. S. diese Artikel.
Miaddi
(Kt. Graubünden, Bez. Moesa, Kreis Calanca, Gem. Braggio).
Gruppe von 5 Häusern, am linksseitigen Hang des Calancathales, 500 m n. Braggio und 19,5 km nö. der Station Castione der Gotthardbahn. 12 kathol. Ew. italienischer Zunge.
Kirchgemeinde Braggio.
Wiesenbau und Viehzucht.
Periodische Auswanderung nach Frankreich und Oesterreich.
Miaux
(Col de la Pierre à) (Kt. Wallis, Bez. Monthey). 2005 m. So nennt man zuweilen auch den Col de Chésery nach einem als Grenzmarke dienenden mächtigen Felsblock auf der Passhöhe. Der Pass heisst auch etwa Col de Chaux Fleurie.
Michèl
(Piz) (Kt. Graubünden, Bez. Albula). 3163 m. Dritthöchster und westlichster Gipfel der Bergünerstöcke (Albulagruppe); imposante und edle Bergform, die man z. B. schon zwischen Kazis und Thusis und hinter Müstail von der Albulabahn aus bewundern kann. Am N.-Hang liegt ein kleiner Gletscher. Nach NW. zweigt ein Gipfelgrat ab, der über die Punkte 2804 und 2691 m bis zur Motta Palousa oberhalb Tiefenkastel und des Conterser Steins zieht. Der Piz Michèl kann von Alvaneu Bad aus durch das Schaftobel gefahrlos in 6 Stunden, ferner von Tinzen und Savognin im Oberhalbstein über die Bleisota (2467 m) bestiegen werden und bietet eine schier unermessliche Fernsicht. Er wird zur Hauptsache aus Trias aufgebaut, besonders aus dem felsauftürmenden Hauptdolomit, dem die Kössenerschichten des Rät und Liasschiefer aufruhen.
Diese letztern enthalten im Schaftobel Versteinerungen (Bivalven und Belemniten). Der N.-Hang an der Albula weist von unten herauf die Triasglieder vom Muschel- oder Virgloriakalk bis zur Obern Rauhwacke der Raiblerschichten auf, während der ganze Komplex im S. (auf Oberhalbsteiner Seite) den grauen (und bunten) Bündnerschiefern aufgesetzt ist, die nach NO. und N. unter den Hauptdolomit einfallen. Diese Schiefer sind die Fortsetzung derjenigen der Lenzerheide und enthalten bei Lenz, Obervaz und Alvaschein Fukoiden.
Sie werden heute als oligocäner Flysch angesehen, der von den mesozoischen Sedimenten (Trias und Jura) überschoben worden ist. Am kompliziertesten gestalten sich die Verhältnisse am W.-Fuss des Bergstockes über dem Conterser Stein (Promaschtgel und Motta Palousa), wo aus den grauen Schiefern noch krystalline Schiefergebilde, Serpentin, dioritischer Grünstein und Diabas hervorbrechen. Südl. und östl. der Motta Palousa finden sich in den bunten Schiefern Manganerze (Abhang von Uigls und Alp von Tiefenkastel, hier in etwa 1880 m).
Michelsamt
(Kt. Luzern, Amt Sursee).
Historischer Landschaftsname, rührt von dem Chorherrenstift St. Michel in Beromünster her, unter dem die Landschaft ehemals stand.
Sie umfasste die Gemeinden Gunzwil, Münster, Neudorf, Pfäffikon, Rickenbach und Schwarzenbach (d. h. den jetzigen Gerichtsbezirk Münster);
ferner die am N.- und S.-Ufer des Sempachersees gelegenen Gemeinden Nottwil, Oberkirch und Eich, d. h. das sog. Eiamt, das ebenfalls dem Michelsamt angegliedert war.
Bis 1798 übte hier im Auftrag des Propstes von Beromünster der Landvogt die hohe und niedere Gerichtsbarkeit aus.
Der letzte hingerichtete Verbrecher wurde 1798 von den Franzosen vom Galgen gelöst.
Heute noch werden in Münster das grosse Beil des Scharfrichters und die Galgenleiter aufbewahrt.
Nahe dem einstigen Richtplatz an der Strasse Münster-Menziken ist vor kurzem ein Bierkeller angelegt worden.
Michelskreuz
(Kt. und Amt Luzern, Gem. Root).
790 m. Gruppe von 5 Häusern, 2 km ö. Root und 2 km sö. der Station Gisikon der Linien Zürich-Luzern. 33 kathol. Ew. Kirchgemeinde Root.
Obstbau, Vieh- (besonders Schweine-) zucht, Milchwirtschaft.
Auf der Höhe über den Häusern eine Kapelle mit schöner Aussicht auf die Alpen, den Zugersee, die Stadt Zug und ihre Umgebungen.
Nahe bei Michelskreuz fand im Sonderbundskrieg das Gefecht von Gisikon statt, in dem der Luzerner Landsturm noch einen letzten Widerstand gegen die eidgenössische Division Ziegler versuchte.
Vergl. den Art. Gisikon.
Michlenberg
(Kt. Appenzell A. R., Bez. Vorderland, Gem. Rehetobel).
900 m. Weiler auf einer Anhöhe, 600 m sw. der Station Heiden der Bergbahn Rorschach-Heiden. 22 Häuser, 138 reform. Ew. Kirchgemeinde Rehetobel.
Wiesenhau. Stickerei und Weberei.
Molassebruch. Schöne Aussicht.
Middes
(Kt. Freiburg, Bez. Glâne). 711 m. Gem. und Pfarrdorf, auf einer Anhöhe mit ausgedehnter Fernsicht; 3,5 km sö. der Station Trey der Linie Lausanne-Payerne-Lyss. Postablage, Telegraph, Telephon; Postwagen Sédeilles-Rosé. Gemeinde, mit Torny le Petit: 60 Häuser, 345 kathol. Ew. französischer Zunge; Dorf: 27 Häuser, 166 Ew. Ackerbau und Viehzucht. Ehemalige Herrschaft, im Besitz der Familie de Loys aus Lausanne und des Geschlechtes Griset aus Forel, welch' letzteres hier ein schönes Schloss im Stil des 18. Jahrhunderts erbaute. Die Herrschaft Middes war berüchtigt durch die grosse Anzahl von Hexen und Hexenmeistern, die hier in der sog. guten alten Zeit verbrannt worden sind. Von dem ¶
Fortsetzung MIDDES:
→ Seite 43.366 || heute noch stehenden Schloss hat man eine schöne Aussicht. Ehemalige Römersiedelung, Funde