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Bild 43.717, Passière - Patnaly

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Seite 43.717

Passière - Patnaly

klein.

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Passugg von Süden.

Passugg

oder Passug (Kt. Graubünden, Bez. Plessur, Gem. Churwalden).

829 m. Heilbad, auf dem n. Ausläufer des Gürgaletsch zwischen der Plessur und der Rabiusa;

4 km s. vom Bahnhof Chur.

Postablage, Telegraph, Telephon;

Postwagen Chur-Tschiertschen.

Grosses Kurhaus mit Nebengebäuden. 7 reform. Ew. Kirchgemeinde Churwalden.

Früher Mühlerain geheissen nach dem Hang, an dem das Schulhaus und andere Bauten des kleinen Dörfchens Araschgen stehen. 3 Quellen: die stark alkalisch-muriatrische Eisenquelle Ulricus, der Eisensäuerling Belvedra und die leicht alkalische Theophilusquelle.

Die erst 1860 entdeckten Quellen erfreuen sich heute eines weit verbreiteten guten Rufes.

Das Wasser wird seit einigen Jahren in Flaschen abgezogen und als Tafelwasser versandt. In Passugg selbst verwendet man es sowohl zu Bade- als auch zu Trinkkuren.

Quellenfassung in der Schlucht der Rabiusa hinter dem Kurhaus, mit schöner Trinkhalle.

Vergl. Planta, Dr., und Dr. Gamser.

Die Heilquellen von Passugg.

Chur 1873;

Treadwell, Prof. F. P. Chem. Untersuchung der Heilquellen von Passugg bei Chur.

Zürich 1897;

Scarpatetti, Dr. Die Mineralquellen und das Kurhaus Passugg.

Zürich 1898.

vergrössern: Geologisches Querprofil durch den Passwang. 1. Oligocän; 2. Eocän (Bohnerzbildung); 3. Kimmeridge; 4. Sequan; 5. Mergeliges Argovien; 6. Kalkiges Argovien; 7. Callovien; S. Bathonien; 9. Bajocien; 10. Mergeliger Lias; 11. Kalkiger unterer Lias; 12. Keuper.
Geologisches Querprofil durch den Passwang. 1. Oligocän; 2. Eocän (Bohnerzbildung); 3. Kimmeridge; 4. Sequan; 5. Mergeliges Argovien; 6. Kalkiges Argovien; 7. Callovien; S. Bathonien; 9. Bajocien; 10. Mergeliger Lias; 11. Kalkiger unterer Lias; 12. Keuper.

Passwang

oder Barschwang (Kt. Solothurn, Amtei Balsthal). 1207 m. Jurakette, Gipfel und Passübergang n. über dem Guldenthal und nahe der Grenze gegen Basel Land. Der oberste Rücken und die S.-Flanke mit den Höfen Ober, Mittler und Unter Barschwang gehören zur Gemeinde Mümliswil. Der Gipfel bildet einen Teil der Doggerumrahmung des Felsenzirkus von Limmern bei Mümliswil, durch den man nach NO. zur Wasserfallen und nach W. gegen die Wiechten aufsteigt, von der aus der Passwang selbst und die an seiner N.-Flanke stehenden Meierhöfe Vogelberg leicht erreicht werden können.

Von N. oder Reigoldswil her besteigt man den Gipfel auf dem Fussweg über die Wasserfallen und die Höfe Vogelberg. Sehr schöne Aussicht auf die Ketten und Thäler des Solothurner und Basler Jura, auf einen Teil der Alpen, der Vogesen und des Schwarzwaldes. Der am N.-Hang stehende Schangwald geht nur bis Vogelberg, und der Bergrücken selbst ist mit trockenen Wiesen bekleidet. Die drei Höfe Barschwang stehen z. T. auf leicht verwitterndem und fruchtbarem Lias, der hier in der Mitte der Kette bis gegen 1000 m hinaufreicht.

Das Doggergewölbe des Passwang setzt sich nach O. und W. weithin fort, ist aber an mehreren Stellen durch Lias-Keuper Zirken angeschnitten (Zirken von Limmern, Schilt, Buchen). Der früher viel begangene Passwang Pass hat einen heute nur noch schlecht unterhaltenen Fahrweg und verbindet Beinwil und das Thal von Laufen mit Mümliswil und Balsthal. Er machte früher dem Hauenstein scharfe Konkurrenz, ist aber heute ganz verlassen. Anstieg von Mümliswil (550 m) über Mittler Barschwang zur Passhöhe (1006 m) steil und beschwerlich; Abstieg durch den Zirkus von Buchen über Lias und Keuper (im Keupersandstein fossile Pflanzen) zum wohlbekannten Wirtshaus Neuhäuslein oder Neuhüsli (650 m) am N.-Fuss, wo die Poststrasse durch das Thal der Lüssel (tiefer unten Lüsslein geheissen) beginnt.

Der Passwang überschreitet die vom Mont Raimeux bis zum Hauenstein reichende lange Jurakette, deren N.-Flanke durch sehr komplizierte Ueberschiebungen und Ueberfaltungen einen schwierig zu erkennenden tektonischen Bau aufweist. Zu oberst bildet der Passwangrücken indes ein regelmässiges Gewölbe, das am Pass bis zum Lias und Keuper hinunter ausgewaschen ist und von der Zone der Ueberschiebungen durch die Malm- und Tertiärmulde von Bürten getrennt wird. In den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde ein Tunnel, der sog. Wasserfallentunnel (s. diesen Art.), unter dem Passwang projektiert und die Arbeiten sogar angefangen. Er sollte Reigoldswil mit Mümliswil und Oensingen verbinden. Die Stollenangriffe und mehrere Schächte sind jetzt noch sichtbar.

Pastori

(Passo Dei) (Kt. Graubünden, Bez. Münsterthal).

2768 m. Passübergang, in dem den Piz Umbrail mit dem Piz Schumbraida verbindenden breiten Rücken zwischen dem schweizerischen Münsterthal und dem italienischen Forcolothal, einem linksseitigen Arm des Val di Fraele.

Südwestl. über dem Lai da Rims und w. vom Punkt 2860 m. Führt wie die benachbarte Bocchetta del Lago von Santa Maria im Münsterthal durch Val Vau und über den Lai da Rims (2392 m) ins Val Forcola und nach San Giacomo di Fraele oder Bormio (zusammen 8 Stunden).

Von der Passhöhe kann man ferner gegen SO. über die Bocchetta di Forcola zur 3. oder 4. Cantoniera an der Stilfserjochstrasse gelangen.