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Bild 45.543, Sigriswilergrat - Sihl

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
  • ️Sat May 22 1728

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Seite 45.543

Sigriswilergrat - Sihl

klein.

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übrigen Pfarrern von Sigriswil sei genannt der als Prediger, Historiker und politischer Satiriker hervorragende Karl Howald (1796-1869), der Verfasser einer bemerkenswerten mehrbändigen handschriftlichen Chronik von Sigriswil. Vergl. Kuhn, J. G. Versuch einer ökonomisch-topographischen Beschreibung der Gemeinde Sigriswil (in der Alpina. III). Winterthur 1808. - Kuhn, J. G. Wanderung auf die Höhen am Thunersee in der Gemeinde Sigriswil (in den Alpenrosen). Bern 1815.

Sigriswilergrat

(Kt. Bern, Amtsbez. Thun). 2053 m. Langgezogener Felskamm, der sich vom N.-Ufer des Thunersees in nö. Richtung abzweigt, um im Hintergrund des Eriz zum Quellgebiet der Zulg sich zu senken. Durch das breite Justisthal getrennt, läuft ihm der im Gemmenalphorn kulminierende Guggisgrat parallel. Von Bern und Thun aus gesehen, bilden die beiden Kämme eine nach dem Thunerseebecken absteigende Linie, während sie sich, von Spiez, Aeschi und selbst vom Kanderthal aus betrachtet, ihre schmalen und jähen Stirnseiten zuwenden, zwischen denen das Justisthal sich öffnet, aus dessen Hintergrund die in derselben Richtung streichende Kette der Sohlflühe aufsteigt. Der Sigriswilergrat erhebt sich mit steilen Waldhängen hinter dem Dorfe Merligen und erreicht in dem zackigen Kamm der Ralligstöcke bald eine bedeutende Höhe, die im Felsturm der Spitzen Fluh 1662 m beträgt. Hinter dieser erweitert sich der Grat zur Vorderberglialp (1670 m). Immer ansteigend setzt sich der Kamm mit zwei durch eine trümmerbedeckte Mulde voneinander getrennten Gräten fort, von denen der w. in der Mähre (1958 m) einen ausgeprägten Gipfel aufweist, während der ö. auf breitem Rücken die Hinterberglialp trägt und dann im Gipfel des Rothorns (2053 m) kulminiert.

Beide Gräte vereinigen sich wieder am Ofengütschen (2034 m). Von hier setzt sich der Kamm als schmaler First fort und erreicht mit einigen (auf der Karte unbenannten) Gipfelpunkten 1961, 2013 und 1922 m. Nach O. fällt er zum Hintergrund des Justisthales, nach W. zu den Rasenterrassen der Sigriswilschafläger und von da nach der Zulg ab. Der letzte bedeutendere Gipfel, der Burst (1970 m), ist durch einen kurzen Grat mit der Felsenbastion der Schörizfluh (1863 m) verbunden, in welcher die Kette äusserst schroff gegen die Schörizalpen abbricht.

Die beidseitigen Hänge des Grates sind in seiner ganzen Länge von 9 km sehr steil. Während der Absturz nach dem Justisthal in den mittleren Partien teilweise bewaldet ist, fällt der Grat auf der NW.-Seite mit wilden Felsmauern, rauhen Trümmerhängen und Grashalden, die von felsigen Tobeln durchzogen sind, nach dem Gürtel von Alpweiden herab, den mehrere durch ziemlich tief eingeschnittene Wasserläufe getrennte «Eggen» bilden. Von der Schörizfluh löst sich die zwischen dem Sulzigraben und dem Hintern Horrenbach gelegene Schörizegg ab, zwischen dem Hintern und dem Vordern Horrenbach folgt die Hörnlialp und etwas n. vom Rothorn die Zettenalp.

Während sich diese Alpweiden mit ihren Wasserläufen nach dem Thal der Zulg senken, bildet ein vom Sigriswilergrat zur Blume streichender Höhenzug die Wasserscheide, s. von welcher die Alpen Alpiglen und Sigriswilallmend mit ihren Hängen und Gräben, die ihr Wasser zum Gunten- und Stampbach senden, nach dem Thunerseebecken absteigen. Der Charakter des Sigriswilergrates ist derjenige der Wildheit und Oede. Die fast immer felsige Kammlinie ist stellenweise nur mit Schwierigkeiten zu begehen.

Doch können die meisten Gipfel von Merligen her durch das Justisthal in 3-5 Stunden leicht erstiegen werden. Zwischen Mähre und Rothorn ist die Mulde durch ein Karrenfeld mit zahlreichen Blöcken, Trichtern, Löchern, Spalten und Höhlen ausgefüllt. Am S.-Absturz des Rothorns befindet sich die vergletscherte Höhle des Schafloches. Die Aussicht ist sehr ausgedehnt, doch etwas beeinträchtigt durch den parallel laufenden, langgestreckten Grat des Gemmenalphorns.

Der Sigriswilergrat bildet die sw. Fortsetzung der Kette der Schrattenfluh, weicht aber in seinem Aufbau stark von derselben ab. Während diese nämlich ein einfaches überschobenes Gewölbe aus Neokom, Urgon und Nummulitenkalk bildet, stellt der Sigriswilergrat einen ausserordentlich merkwürdigen Synklinalkamm dar, dessen beide Flanken aus Neokom bestehen. Die Schichten der obersten Kammzone fallen V-förmig gegen das Berginnere ein. Daraus ergibt sich, dass der Rücken stellenweise breit ausgeladen erscheint und hier die Hütten und Alpweiden von Unter und Ober Bergli (1679 und 1821 m) trägt.

Das W.-Ende des Grates wird oft mit dem Namen der Ralligstöcke bezeichnet. Den N.-Fuss des Sigriswilergrates kennzeichnet eine Faltenverwerfung oder Ueberschiebung, die das Neokom mit dem Tertiär in unmittelbaren Kontakt bringt. Längs der Ueberschiebungsebene haben sich noch einige stark ausgewalzte Fetzen von Lias und Taveyannazsandstein erhalten. Eigentümlich ist eine Notiz vom 22. Mai 1728, wonach am Sigriswilergrat ein Bleierzlager entdeckt worden war, zu dessen Ausbeutung die bernische Regierung ihre Bewilligung erteilte.

Titel
Elemente zu SIHL:

a) Die obere Sihl bis zur Mündung der Alp. / 1. Sammelgebiet im engern Sinn.

1) das der Sihl ob Schindellegi

2. Anschwemmungsland an der obern Sihl.

1) Die feuchtesten Gebiete tragen Streuwiesen die vorwiegend dem Typus des Molinietum

3. Wasserhaushalt.

4. Sihllauf von Schlagen bis zur Alpmündung.

b) Die untere Sihl (Mittellauf) / 1. Geologische Geschichte der Sihl.

2. Gegenwärtige Verhältnisse.

3. Diese Gefahren

4. Die Flora

c) Der eigentliche Unterlauf

Bibliographie.

Sihl

(Kt. Schwyz, Zug und Zürich). Linksseitiger Nebenfluss der Limmat, mit welcher er sich unterhalb des «Platzspitzes» in der Stadt Zürich vereinigt.

a) Die obere Sihl bis zur Mündung der Alp.

1. Sammelgebiet im engern Sinn.

Wie die Aeste einer riesigen Baumkrone gehen oberhalb der Schindellegi die Wasserläufe auseinander, welche das obere Sihlsystem bilden, und die selbe Erscheinung wiederholt sich recht typisch an der Sihl selber von Euthal an aufwärts. Ein Blick auf die Karte zeigt darum zweimal ein gut abgerundetes Einzugsgebiet 1) das der Sihl ob Schindellegi, oder das Sammelgebiet im weitern Sinn und 2) das des Flusses ob Euthal, oder das Einzugsgebiet der Sihl im engern Sinn. Dieses letztere hat die Gestalt eines Ovals.

Eingeschlossen ist es: im O. von der Schwarzstock-Fluhbergkette, im S. von der Schwarzstock-Drusberg-Forstbergkette, im W. von der Kette zwischen Sihlgebiet einerseits Alp- und Amselthal andrerseits. Seine Fläche beträgt bis und mit der Minster 94,65 km2, bis und mit dem Steinbach 114,01 km2. Die Sihl hat ihre Quellen auf den Schutthalden am O.-Fuss der obersten Felsen des Hund (Drusberg), wo von etwa 1850 m an Bäche sich entwickeln, die sich auf der Alp Mutterort vereinigen (1640 m). Von hier an sinkt die Sihl bald in eine tiefe und enge Schlucht hinunter, die in Felsen der Kreidezeit eingegraben ist, bis zum Gripsli (1017 m) reicht und ein Gefälle von 17,8% aufweist. Es folgt ein 1 km langes Laufstück auf Schutt, aber immer noch in einer Schlucht (mit 5,7% Gefälle), die sich erst im Ochsenboden (960 m) erweitert.

Das nunmehr breite Thal ist mit grobem Kies überschüttet und hat noch ein bedeutendes Gefälle, das sich meist zwischen 2 und 3% bewegt. Erst bei Studen (900 m), wo die andern Quellbäche der Sihl münden, sinkt es auf das geringe Gefälle der Alluvionsebenen hinunter. Die übrigen Quellbäche werden durch die Minster gesammelt; es sind: die Stille Waag aus dem Twingetobel, der Käswaldbach aus dem Käswaldtobel und der Eisentobelbach aus dem Eisentobel. Diese drei Thäler scheiden die Klippen Schien, Lauchernstock-Mördergrube und Roggenstock voneinander, während zwischen Twinge- und Sihlthal eine breite Gebirgsmasse vom Drusberg aus nach N. streicht.

2. Anschwemmungsland an der obern Sihl.

Auch in die Thäler der Minster und der Waag reichen die Schuttmassen weit hinauf. Das ganze Anschwemmungsland von Studen bis Schlagbühl verdient eine nähere Betrachtung. Gefällsverhältnisse: von 900-890 m = 3,2‰; von 890-880 m = 1,7‰; von 880-870 m = 1,2‰. Länge: Ebene 9 km, Fluss 17 km. Breite bei Studen 1,2 km, bei Gross 1,8 km, am untern Ende 2,5 km, also abwärts im allgemeinen zunehmend. Die Begrenzung wird bis in die Gegend von Steinbach aus Eozän gebildet; hierauf folgen auf beiden Thalseiten quartäre Ablagerungen, dann oberhalb Gross Molassehöhen, von denen fortan die ganze O.-Seite begrenzt ist, während die wenig hohe Wasserscheide gegen die Alp hin (n. Einsiedeln) mit Erratikum überschüttet ist. Den Abschluss des Gebietes nach N. bildet der halbkreisförmige Endmoränenzug im Schlagen, der einst einen Sihlsee gestaut hat. Zuflüsse: von links aus dem Amselthal bei Gross der Grossbach mit starkem Schuttkegel;

von rechts bei Euthal der Eubach aus einem Längenthal an der Grenze zwischen der Kalkkette des Aubrig und dem subalpinen Eozän, bei Willerzell der Rickenbach.

Die Ebene selbst besteht in der Tiefe

Fortsetzung Sihl: → Seite 45.544 || loch von 60 m) aus Seekreide, welche sich in dem durch die Moräne im Schlagen gestauten See