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Bild 46.235, Ufersin - Uglix

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
  • ️Wed Aug 29 1523

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Seite 46.235

Ufersin - Uglix

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frühzeitig besiedelt, was der römische Wachtturm und aufgefundene Alemannengräber beweisen. Urkunden von 741 und 744 nennen sie Hupinauia und Ubinauvia, d. h. die Aue (Insel) des Huppan oder Huphan. Ein Stammvater dieses glarnerischen Geschlechtes (das unter dem Namen «Hophan» in Näfels und als «Hüppin» in der March heute noch blüht) hat damals als Gotteshausmann des Stiftes Säckingen die nach ihm benannte Insel angebaut. Ums Jahr 920 zog sich der junge Adalrich, Sohn des Herzogs Burkhard I. von Alemannien, auf die Ufenau zurück, wohin ihm seine Mutter Reginlinde nach dem Tod ihres zweiten Gemahls folgte.

Diese liess hier die St. Martinskapelle, Adalrich dagegen die St. Peterskirche erbauen. 958 wurde er der erste Leutpriester der Umgegend zu beiden Seiten des Sees. Die Ufenau war damals durch einen Steg mit Hurden (auf der Landzunge zwischen dem eigentlichen Zürichsee und dem Obersee) verbunden. Durch Tausch erwarb sodann Kaiser Otto I. die Insel, die er am 23. Januar 965 samt dem Seewinkel und den Fischereirechten dem Stift Einsiedeln schenkte. Im Näfelserkrieg von den Zürchern besetzt, kam die Insel dann 1440 politisch an Schwyz. Auf der Ufenau hat der streithafte deutsche Ritter Ulrich von Hutten einen Zufluchtsort gefunden und ist hier am 29. August 1523 im 36. Lebensjahr, von allen seinen einstigen Freunden verlassen, gestorben und auch beerdigt worden. Sein seither verschwundenes Grabmal zeigte die Aufschrift: Hic eques auratus jacet oratorque disertus, Huttenus vates carmine et ense potens. Zur ehemaligen Pfarrkirche wallfahren heute noch wie vor fast 1000 Jahren die Bewohner des schwyzerischen Bezirkes Höfe je am St. Peter- und Paulsfest (29. Juli).

Ufersin

(Kt. Wallis, Bez. Westlich Raron).

2747 m. Gipfel in dem vom Majinghorn (3059 m) nach ONO. auszweigenden und die Hochthälchen Resti und Oberferden voneinander trennenden Kamm.

Südöstl. über der Restialp, von wo aus er in 2 Stunden bequem erstiegen werden kann.

Schöner Gesamtüberblick über das Lötschenthal.

Uffikon

(Kt. Luzern, Amt Willisau).

525 m Gem. und Pfarrdorf in sonniger Lage;

3,5 km ö. der Station Dagmersellen der Linie Luzern-Olten.

Postablage, Telephon;

Postwagen Sursee-Dagmersellen.

Gemeinde, mit Berg, Erli, Obere und Untere Rehhalden, Tellenberg und Weid: 88 Häuser, 523 kathol. Ew.;

Dorf: 59 Häuser, 360 Ew. Acker- und Obstbau, Viehzucht und Milchwirtschaft. 850: Uffinchova;

1173: Uffinkon = bei den Höfen der Nachkommen des Uffo.

Einzelfunde aus der Römerzeit (z. B. eine Minervastatuette).

Vergl. Bölsterli, Jos. Die Pfarrei Uffikon (im Geschichtsfreund. 28, 1873).

Ufiern

(Passo d') (Kt. Graubünden, Bez. Vorderrhein). 2660 m. Pass im Gebirgsstock des Piz Medel; führt aus Val d'Ufiern, einem Seitenthälchen des Val Cristallina im Bündner Oberland, in östl. Richtung zwischen den Gletscherfeldern der Cima Camadra und Cima Garina in das tessinische Val Camadra nach Ghirone und Olivone hinab oder auch auf den Greinapass nach Somvix hinüber. Aufstieg von den Hütten in Val d'Ufiern dem Bach entlang und ihn überschreitend unschwierig zur Passhöhe, die ganz in Gneis eingelenkt ist. Von Disentis bis dahin 5 Stunden, nach Olivone 7 Stunden. Von Disentis aus können tüchtige Alpenwanderer bei Uebernachten auf der Alp Sura in Plattas (Seitenthal von Val Medel) über die Fuorcla Buora und den Buoragletscher auf das grosse Plateau des Medelsergletschers und dann östl. zwischen Piz d'Ufiern und Cima Camadra auf den Ufiernpass und ins Bleniothal gelangen (13-14 Stunden).

Ufiern

(Piz d') (Kt. Graubünden, Bez. Vorderrhein).

3153 m. Gipfel zwischen dem Piz Cristallina (3129 m) im W. und der Cima Camadra (3175 m) im O.;

2,1 km nw. vom Passo d'Ufiern.

Auf der N.-Seite dehnt sich der Medelsergletscher, eine der imposantesten Eismassen des Oberlandes und Graubündens überhaupt;

im S. liegen der Ufiern- und Camadragletscher, in welche vom mächtigen Gipfel aus dreikurze Gräte und Felsenrippen hineinreichen.

Der Steilabfall ist Val d'Ufiern zugekehrt.

Der Piz d'Ufiern wird von Platta im Medelserthal über die Alp Sura (1989 m) im Thälchen Plattas in 5½ Stunden erstiegen und bietet eine ausgedehnte, schöne Fernsicht.

Die Gipfel und Gräte der wie Inseln aus dem Eismeer herausragenden Stöcke erscheinen ausschliesslich aus Gneis aufgebaut, der am N.-Fuss gegen Plattas und Val Medel hin in Granitgneis und Bankgranit (Protogin) mit grossen Orthoklaszwillingen übergeht.

Rätoromanisch ufiern = inferno (Hölle).

Ufiern

(Piz del) (Kt. Graubünden, Bez. Vorderrhein).

3017 m. Gipfel in der vom Piz Blas (3023 m) zwischen Val Cornera und Val Nalps, Seitenthälern des Tavetsch, nach N. reichenden vergletscherten Kette;

800 m nördl. vom Piz Blas. Der Piz del Ufiern trägt auf der O.- und W.-Seite je ein 600 m langes und über 400-600 m breites Gletscherfeld.

Der Steilabfall des düstern, nach N. und W. zwei kurze Gratrippen aussendenden Gipfels ist nach SO. gerichtet.

Die Ersteigung des aus nordwärts fallendem Gneis aufgebauten Piz del Ufiern dauert von der Ufiern-Alphütte (2301 m) etwa 3 Stunden, von Sedrun aus rund 8 Stunden.

Ufiern

(Val d') (Kt. Graubünden, Bez. Vorderrhein). 2550-1756 m. Mit Val Casaccia sich vereinigendes östl. Quellthälchen des Val Cristallina, das sich unterhalb Perdatsch zum Medelserrhein öffnet. Auf der N.-Seite von den Gletschern, Hörnern und Gräten des Piz Cristallina, Piz d'Ufiern und der Cima Camadra, im O. von der weniger vereisten Cima Garina, im S. vom Grenzkamm Bianca, von welchem der breite Tuorsgletscher herabhängt, umgeben, weist das kleine Hochthal eine Länge von 3,8 km und ein Gefälle von 20,8% auf. Im Hintergrund der Passe d'Ufiern (2660 m). Von der Alphütte (2001 m) wendet sich ein häufiger begangener Pfad in südöstl.

Richtung zum Passo Cristallina (2404 m) mit seinem Seenschmuck (Lagez, Lago Retico). Der Umstand, dass Val d'Ufiern den wilden Anblick einer von hochstrebenden Felsen, Schnee und Gletschern umgebenen grossen Thalschlucht gewährt, hat ihm den Namen (die «Hölle») verliehen. Nicht weit vom Eingang bildet der starke Gletscherbach einen sehenswerten Wasserfall. Zwischen seinen Felsen bietet Val d'Ufiern noch grüne Thalstufen, welche beweidet werden. Vorherrschende Gesteinsarten sind der Cristallinagneis und -granit (mit Biotit und Hornblende), sowie auf der S.-Seite Gneisglimmerschiefer. Das Streichen der Schichten ist NO., die Fallrichtung NW. gerichtet. In der vordern Hälfte des sehr besuchenswerten, auch botanisch interessanten Hochthälchens wird der Gneis von einem Dioritstock durchbrochen.