Bild 46.339, Vans (Les) - Varnerleitern
- ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
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Vans
(Les) (Kt. Wallis, Bez. Entremont). Gipfel. S. den Art. Aglo (Vants d').
Vansalp
(Kt. St. Gallen, Bez. Sargans, Gem. Flums).
1900-2300 m. Alpweide auf der breiten Terrasse zwischen Spitzmeilen und Weissenberg, am N.-Hang von Faulegg, Risegg und Guli. 1268 ha Fläche, wovon 948 nutzbare Alpweide und 18 Wald. 6 Hütten und Ställe.
Den Unterrund bildet hauptsächlich Rötidolomit der Trias, der von einigen Geologen als «Vanskalk» bezeichnet worden ist.
Vansbach
(Kt. St. Gallen, Bez. Sargans). 2200-1320 m. Rechtsseitiger Zufluss des Schilsbaches. Er entsteht im nordöstl. Teil der breiten Terrasse von Vansalp durch die Vereinigung mehrerer kleiner Bäche, die an dem von der Faulegg (2459 m) nach dem Weissenberg (2424 m) sich erstreckenden Grat entspringen, stürzt sich nördl. der Hütte von Rindervans über einen steilen felsigen Hang in das Schilsbachthal hinunter und vereinigt sich nördl. der Hütten von Werdenbühl nach 2,5 km langem Lauf mit dem Schilsbach.
Vantarone
(Kt. Tessin, Bez. Locarno, Gem. Brissago).
1100-1300 m. Alpweide, am O.-Hang des Gridone und 3 Stunden über Brissago am Langensee.
Wird mit 15 Kühen und 35 Ziegen bezogen.
Herstellung von Butter und Magerkäse.
Vaplonabach
(Kt. St. Gallen, Bez. Sargans). 2500-750 m. Wildbach in der Gruppe der Grauen Hörner, der bedeutendste unter den linksseitigen Zuflüssen der Tamina. Er entspringt mit zwei Armen an der O.-Flanke der Grauen Hörner, nordöstl. vom Wildsee, fliesst mit starkem Gefälle am S.-Hang des Tagweidlikopfs durch den westl. Teil der Lasaalp und dann in östl. Richtung durch ein tief eingeschnittenes Thal, das im S. vom Monteluna, im N. von Tagweidlikopf, Schlösslikopf und Vasanekopf begrenzt ist und im östl. Teil sich zu einer wilden Schlucht, dem Mühletobel, verengert. Nach 7 km langem Lauf ergiesst er sich zwischen Vasön und Valens in die Tamina, kurz bevor diese in die berühmte Taminaschlucht eintritt. Im obern und mittleren Teil seines Laufes nimmt der Bach zahlreiche kleine Seitenbäche auf, die in die Flyschschieferhänge der Grauen Hörner und der Zanayhörner eine Menge verästelter Schluchten eingeschnitten haben.
Varappe
(Aiguille de la) (Kt. Wallis, Bez. Martinach).
3520 m. Hauptgipfel der Kette der Aiguilles Dorées im Trientmassiv.
Wird von der Ornyhütte des S. A. C. her über das Firnfeld des sog. Plateau du Trient und durch steile Felsen erklettert.
Zum erstenmal im August 1883 von den Genfer Klubisten E. Thury, L. Wanner und H. Güttinger mit dem Führer Gaspard Coquoz erreicht und von ihnen benannt «en souvenir de certains couloirs du Salève».
Vergl. Kurz, Louis, et Eug. Colomb. La partie suisse de la chaine du Mont Blanc;
Varé
oder Vari (Tête de) (Kt. Wallis, Bez. Entremont). 2776 m. Gipfel in dem das Val Ferret von der Combe de Là trennenden Kamm von Les Échessettes, unmittelbar osö. über La Seiloz im Ferretthal und hinten über dem Thälchen des Torrent d'Idro. Bequemer Aufstieg von Liddes her über die Alphütte von La Vouasse in der Combe de Là in 6 Stunden. Der auf den ältern Ausgaben der Siegfriedkarte (Blatt 529) mit dem Namen der Tête de Varé belegte Punkt 2878 m heisst nun richtiger Mont de la Fouly, nach dem an seinem W.-Fuss im Val Ferret liegenden Weiler La Fouly.
Varembé
(Kt. Genf, Rechtes Ufer, Gem. Le Petit Saconnex).
406 m. Gemeindeabteilung und Gruppe von Landhäusern 1,2 km nördl. Genf. Station der elektrischen Bahn Genf-Ferney. 10 Häuser, 208 zur Mehrzahl reform. Ew. Kirchgemeinde Le Petit Saconnex.
Waisenhaus für Mädchen.
Hier befindet sich das vom Schriftsteller Gustave Revilliod auf seinem Landgut 1880 erbaute Museum «Ariana», das er 1890 der Stadt Genf vergabt hat.
Das schöne Gebäude im italienischen Renaissancestil steht in einem Park mit prachtvoller Aussicht auf die Alpen und umfasst eine Gemäldegalerie und eine reiche Sammlung von Produkten der Keramik, sowie eine Sammlung von Waffen, Glasmalereien, Stichen, Kunstgegenständen aller Art etc., ferner eine Bibliothek mit interessanten Autographen. Im Park liegt der Stifter Gustave Revilliod unter altehrwürdigen Bäumen begraben.
Beim Bau der Strasse von Varembé nach Le Grand Pré ist ein altes Gräberfeld zutage gelegt worden.
Der Name Varembé, früher Vuarembez, ist derjenige einer 1456 ins Genfer Bürgerrecht aufgenommenen Familie Varembert oder Vuarembert, die hier ein Landgut besass.
Varen,
französ. Varone (Kt. Wallis, Bez. Leuk). 772 m. Gem. und Pfarrdorf auf einer mit etwa 100 m hohen Felswänden rechts zur Rhone abbrechenden Terrasse, rechts über der Mündungsschlucht der Dala und 2 km w. Leuk. Postablage, Telephon. 74 Häuser, 484 kathol. Ew. deutscher Zunge. (1888: 519 Ew., also merklicher Rückgang in der Bevölkerungsziffer).
Acker- und Weinbau. Das unten zwischen der Schlucht der Dala und dem Rebgehänge von Salquenen eingeengte Gemeindegebiet verbreitert sich nach oben zur weiten Varneralp und reicht bis zum Gipfel des Trubelnstocks hinauf.
Das anlässlich des heftigen Widerstandes der Ober Walliser gegen die Franzosen im Mai 1799 von diesen letztern eingeäscherte Dorf ist im Lauf der folgenden Jahre in Mauerwerk neu aufgebaut worden.
Heimat des Hofrates Julier von Badenthal, der nach einem gegen die Kaiserin Maria Theresia erfolgreich geführten Prozess von dieser ausgezeichnet wurde und 1798 in Wien starb.
Fund von Gräbern aus der Eisenzeit. 1241: Verona;
im 13. Jahrhundert: Varuna;
1415: Verona. Der Name ist gallischer Herkunft.
Varenzo
(Kt. Tessin, Bez. Leventina, Gem. Quinto).
991 m. Gemeindeabteilung und Häusergruppe, mitten in schönen Wiesen am linken Ufer des Tessin und 2 km nw. der Station Rodi-Fiesso der Gotthardbahn. 9 Häuser, 66 kathol. Ew. Kirchgemeinde Quinto.
Viehzucht.
Vari
(Tête de) (Kt. Wallis, Bez. Entremont). Gipfel. S. den Art. Varé (Tête de).
Varia
(Val) (Kt. Wallis, Bez. Brig). Italienischer Name für das Zwischbergenthal. (S. diesen Art.).
Varin
(Combe) (Kt. Neuenburg, Bez. Val de Travers, Gem. Noiraigue).
Landgut. S. den Art. Combe Varin.
Varneralp,
französ. Alpe de Varone (Kt. Wallis, Bez. Leuk, Gem. Varen).
2100-2500 m. Auf Rechnung der Gemeinde Varen bewirtschaftete grosse Alpweide auf einer hochgelegenen Terrasse zwischen dem Thal von Leukerbad im O. und demjenigen der Raspille im W. Nördl. über der Alp erheben sich der Trubelnstock und der Bec de la Zayetta.
Sie umfasst etwa 550 ha Fläche (wovon 350 nutzbare Alpweide und 50 Wald) und wird durchschnittlich vom 26. Juni bis 18. September bezogen.
Sie nährt 182 Stück Rindvieh, sowie viele Ziegen und Schafe. 12 Hütten und Ställe.
Varnerleitern,
französ. Échelles de Varone (Kt. Wallis, Bez. Leuk, Gem. Varen). Bethaus in 1062 m. Sehr steiler Fussweg längs der jäh abstürzenden Schattenfluh rechts über dem Ufer der Dala und 1,5 km nö. vom Dorf Varen. Diente früher in erster Linie als Abkürzung der Verbindungen zwischen der Terrasse von Varen und dem innern Thal von Leukerbad, während heute die Strasse Varen-Leuk den grössten Teil dieses Verkehrs an sich gezogen hat. Am obern Ende des Weges steht ein kleines Bethaus, nahezu gegenüber der St. Barbarakapelle links der Dala ob der grossen Thalstrasse nach Leukerbad.
Die Varnerleitern sind durch eine der tragischsten Episoden aus dem Widerstand der Ober Walliser gegen die unter General Xaintrailles 1799 ins Land eingefallenen Franzosen berühmt geworden: Nachdem die Franzosen auf der Terrasse von Varen einige Kanonen aufgefahren hatten, um damit das Lager der Walliser im Pfinwald zu beschiessen, unternahm es der Gomser Bartholomäus Walter mit 300 Bergleuten, die Felswand, deren Weg zerstört worden war, des Nachts zu erklettern.
Die mit Leitern und Stricken ausgerüsteten Angreifer erreichten am frühen Morgen des 14. Mai glücklich die Höhe, wo sie die Wache verjagten, um nun ins Dorf niederzubrechen, die Franzosen gegen die Abgründe der Dalaschluchten zu sprengen und den Rest mit den Gewehrkolben niederzuschlagen. Drei auf der Plünderung der Kirche ertappte Soldaten wurden in die Schmiede geführt, wo man ihre Köpfe auf den Ambos legte und mit Hammerschlägen zermalmte. Ein lebend in die Hände ¶
Fortsetzung VARNERLEITERN:
→ Seite 46.340 || der Walliser geratener französischer Offizier wurde bis zur Brust in die Erde vergraben und