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Bild 54.476, Condrieu - Confessor

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Seite 54.476

Condrieu - Confessor

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daß sich in Italien [* 1] allmählich ein geschlossener Stand von solchen bildete, die den Krieg als ihr Handwerk betrieben. Zuerst zogen einzelne Stadtherren, wie die Scala und Visconti, ausländische, namentlich deutsche Söldner nach Italien, an deren republikanisch organisierte Gesellschaften (Compagnie) sich die unruhigen ital. Elemente anschlossen. Diese Banden bildeten sich zu monarchischer Verfassung, als ausländische Ritter, wie der Herzog Werner von Urslingen, Graf Lutz von Landau, [* 2] der Johanniterritter Montréal und namentlich John Hawkwood mit Soldtruppen ins Land kamen und dann auch einheimische Feudalherren, Lodovico Visconti, Ubaldini und Alberigo da Barbiano, den Kern ihrer eigenen Hintersassen durch Söldner vergrößerten.

Schlabrendorf - Schlac

Bild 64.471: Schlabrendorf - Schlachten
* 3 Schlachten.

Endlich schwangen sich besonders tüchtige Krieger aus den Reihen der Mannschaft zu deren Führern auf, unter denen die berühmtesten sind: Attendolo (s. Sforza) und Braccio da Montone, die Häupter zweier Condottierenschulen, Colleoni (s. d.), Carmagnola (s. d.), Piccinino (s. d.) und Francesco Sforza (s. d.). Das Kriegshandwerk wurde nunmehr wieder zur Kunst; insbesondere wurde die Manövrierkunst und das Verwaltungs- und Verpflegungswesen ausgebildet. Da es aber den Condottieri nicht um Vernichtung der Gegner zu thun war, die sie brotlos gemacht hätte, und sie andererseits den Krieg nur im Dienst der jedesmaligen besten Zahler führten, so wurden ihre Schlachten [* 3] immer mehr zu unblutigen Scheingefechten, die Condottieri gingen nur darauf aus, zu brandschatzen und möglichst viel Lösegeld zu erpressen. Bei ihrer Unzuverlässigkeit wurden die Condottieri von ihren Regierungen beargwöhnt, wenigen gelang es, eigene Herrschaften oder große Reichtümer zu erwerben, wie Sforza und Colleoni. Gegen Ende des 15. Jahrh. wurden die Soldheere immer kleiner, bis sie nach Karls VIII. Einfall völlig verschwanden; an ihre Stelle traten die großen span.-franz. Heere, die schweiz. Reisläufer und deutschen Landsknechte. [* 4] -

Vgl.   Ricotti, Storia delle compagnie di ventura (4 Bde., Turin [* 5] 1845);

F. Steger, Franz Sforza u. s. w. (Lpz. 1853; neue Ausg. 1865).

Condrieu

(spr. kongdrĭöh), Hauptstadt des Kantons Condrieu (119,78 qkm, 10 Gemeinden, 9135 E.) im Arrondissement Lyon [* 6] des franz. Depart. Rhône, 44 km südlich von Lyon, nahe dem rechten Rhôneufer, fast am Fuße des Mont-Pilat (1434 m) und an der Linie Givors-La Voulte-Remoulins-Nimes-Cette der Franz.

Mittelmeerbahn, hat (1891) 1805, als Gemeinde 2104 E., Post, Telegraph, [* 7] Ruinen eines Schlosses;

Hutfabriken, Gerbereien, Stickerei, Salzraffinerien, Seidenfabriken und Schiffbau.

Condroz

(spr. kongdroh), die zu Cäsars Zeiten von den german. Condrusi bewohnte Landschaft in Belgien [* 8] zwischen Maas, Ourthe und Lesse.

Hauptorte sind im obern Teil Ciney, im untern Huy.

Condurangīn,

Condurangorinde, s. Condurango. ^[= Name mehrerer südamerik. Pflanzen, die gegen Krebs, Syphilis und Schlangenbiß empfohlen werden. ...]

Condurango,

Krebs (Flußkrebs)

Bild 10.172: Krebs (Flußkrebs)
* 9 Krebs.

Name mehrerer südamerik. Pflanzen, die gegen Krebs, [* 9] Syphilis und Schlangenbiß empfohlen werden. Die aus Ecuador, [* 10] Gonolŏbus Condurango Triana, ist ein Schlingstrauch aus der Familie der Asklepiadeen (s. d.), welcher an den Westabhängen der Cordilleren wächst und deren Rinde als Condurangorinde (Cortex Condurango) in hellgrau-braunen, bis 10 cm langen, bis 4 mm dicken bitter schmeckenden Röhren [* 11] oder Halbröhren in den Handel kommt. Dieselbe enthält mehrere Glykoside (Condurangin), die eine giftige Wirkung besitzen, aber noch nicht eingehend studiert sind.

Das Arzneibuch für das Deutsche Reich [* 12] (1890) hat Cortex Condurango aufgenommen. Die aus Guancabamba in Peru stammt von Marsdenia Condurango Reichbch. aus der Familie der Asklepiadeen, die aus Neugranada von Macroscepis Trianae Dec. aus derselben Familie. Beide kommen nicht mehr im Handel vor; dagegen werden mitunter noch die Blätter und Stengel [* 13] von Mikania Guaco Humb., einer in Centralamerika einheimischen Pflanze aus der Familie der Kompositen, [* 14] als Condurango bezeichnet und als Stipites Guaco arzneilich verwendet.

Condylūra,

Sternmaulwurf, s. Maulwurf. ^[= (Talpa), eine zu den Insektenfressern gehörende Säugetiergattung mit eigentümlichem Gebiß, ...]

Condýlus

(grch.), Gelenkknorren, die dicken und abgerundeten Enden der Röhrenknochen, die mit Knorpel [* 15] überzogen die Gelenke bilden.

Conegliano

(spr. -eljahno), Hauptstadt des Distrikts Conegliano (48082 E.) der ital. Provinz Treviso, am Monticano und an den Linien Cormons-Venedig des Adriatischen Netzes und Conegliano-Vittorio (14 km) der Venetianischen Baugesellschaft, hat (1881) 5191, als Gemeinde 8938 E., ein großes Schloß mit Weingärten, im Dom ein Altarbild (1492) des hier geborenen Malers Cima, eine Villa des Grafen Jeri mit umfassender Aussicht, zahlreiche neuere Denkmäler und Wohlthätigkeitsanstalten sowie Tuchfabrikation und Seidenindustrie. Marschall Moncey (s. d.) wurde 1808 von Napoleon I. zum Herzog von Conegliano ernannt.

Conejera

(spr. -echehra), kleine zu den span. Balearen zwischen Mallorca und Cabrera gehörige, jetzt unbewohnte Insel von 1,7 qkm, ist angeblich Geburtsort Hannibals.

Con

espressiōne (ital.), musikalische Vortragsbezeichnung: mit Ausdruck, ausdrucksvoll.

Confarreatĭo

(lat.), altröm.

Brotfabrikation

Bild 3.468a: Brotfabrikation
* 16 Brot.

Form der Eheschließung, wobei ein aus Dinkel (far) gebackenes Brot [* 16] geopfert wurde.

Dadurch wurde die Gewalt (manus) des Ehemanns über die Ehefrau begründet, ebenso wie durch coëmtio in manum (s. d.).

Cónfer

(lat.), abgekürzt cf. oder cfr., vergleiche;

conferātur, «es werde verglichen», bei Hinweisungen auf zu vergleichende Stellen in Schriften.

Confessĭo

(lat.), Bekenntnis, Geständnis (s. d.), Beichte;

Confessio fidĕi oder einfach Confessio, Glaubens-, Religionsbekenntnis, auch Bekenntnisschrift, z. B. Confessio Augustāna = Augsburgische Konfession (s. d.). - Confessio ist auch Bezeichnung für die Ruhestätte eines Bekenners (confessor) oder Märtyrers der altchristl.

Kirche, über welchem meist Altäre aufgebaut wurden.

Später wurde die Confessio vielfach zur Krypta (s. d.) oder zu einem Behältnis im Altare selbst.

Berühmt ist die Confessio des heil. Petrus in St. Peter zu Rom. [* 17]

Confessionarĭus

(neulat.), Beichtvater. ^[= (lat. Confessarius), der beichtehörende und absolvierende Geistliche, dessen Verhältnis zum ...]