Bild 58.226, Graben-Hoffmann - Grabenübergang [unkorrigiert]
- ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
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In der permanenten Befestigung soll der Grabenübergang [* 1] das sturmfreie Hindernis bilden; er kann trocken oder nah sein. Die Stnrmfreiheit des trocknen Grabenübergang beruht aus einer genügenden Breite [* 2] und Tiefe, ver- bunden mit der Steilheit der Wände. Die Breite soll jede überbrückung mit gewöhnlichen Mitteln vereiteln und ist daher auf 10 in zu bemessen; die Tiefe und die Steilheit der Wände follen den Ge- brauch von Leitern möglichst erschweren: dafür ist eine Tiefe von 0 bis 8 ni erforderlich.
Die Steilheit der Wände wird am besten erreicht durch Bekleidung mit Mauerwerk. Da aber bei der Treffsicherheit und Wirkung der heutigen Geschütze [* 3] eine zur Bekleidung der innern Grabenböschung aufgeführte Eskarpen- mauer gegen das Geschützfeucr des Angreifers keine genügende Widerstandsfähigkeit haben würde, fo begnügt man sich damit, nur die dem feindlichen Feuer größtenteils entzogene äußere Graben- böschung mit einer Mauer zu versehen; die innere Grabenwand, an deren Fuß in ältern Festungen meist eine freistehende Eskarpenmauer stand, wird in Erde mit etwas flacherer als ganzer Anlage ge- führt; an ihrem Fuß dient ein eisernes Gitter oder eine Hecke als Hindernis.
Grundwasser [unkorrigi
![Bild 19.426a: Grundwasser [unkorrigiert] Bild 19.426a: Grundwasser [unkorrigiert]](http://peter-hug.ch/meyers/thumb/19/19_0426a-Grundwasser.jpeg)
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Grundwasser.Die Sturmfreiheit des nassen Grabenübergang wird erreicht durch ein zusammenhän- gendes Wasserbecken mit einer Sohlenbreite von mindestens 20 in und einer Tiefe des Wassers (bei niedrigstem Stande) von 1,80 m (sog. Militärische Wassertiefe); geringere Tiefe kann durch eine Künette ausgeglichen werden. Die Grabenwände sind ge- wöhnlich mit flacher Anlage in Erde ausgeführt und gegen den Wellenschlag mit Weiden bepflanzt. Die nafsen Grabenübergang werden entweder durch Grundwasser [* 4] oder durch zugeleitetes fließendes Waffer gefüllt. In letz- term Falle sind Vorrichtungen zum Zulassen und Festhalten, oft auch zum Ablassen des Wassers er- forderlich.
Bei größern Gewässern legt man hierzu quer durch dieselben massive Bauten (Stauschleusen, s. Batardeau), spannt das Wasser an, führt es in den Grabenübergang (Einlaßschleuse) und hindert unterhalb d?n Ausfluß [* 5] durch andere Wehre (Ausflußschleusen). Durch Ab- und Zulassen des Wassers (Wassermanö- ver, Wasserspicl) kann man die feindlichen Arbeiten zum Grabenübergang wiederholt zerstören, das Ge- frieren des Wassers erschweren und unter Umständen auch das Vorgelände unter Wasser setzen, Über die Verteidigung des Grabenübergang s. Grabenverteidigung.
Graben-Hoffmann, Liederkomponist, s. Hoss- mann, Gustav. Grabenkoffer, s. Bastioniertcr Grundriß. Grabenniedergang, Descents, Abstei- gung, ein bedeckter Gang, [* 6] der bei dem Förmlichen Angriff (s.d., Bd. 6, S. 981 a.) von der Glaciskrönung nach der Grabensohle hinavführt und der Sturm- kolonne eine vor feindlichem Feuer gesicherte An- näherung an die Bresche gestatten soll [* 1] Figur). Der Grabenübergang wird meist mit der bedeckten Sappe hergestellt;
er darf keine steilere als ^ Anlage haben und muß bei trocknem Graben unter der Grabenfohle, bei nassem über dem Wasserspiegel münden;
die Kon- tereskarpenmauer ist an der betreffenden Stelle in genügender Höhe und Breite zu durchbrechen. In der [* 1] Figur ist ad die Linie des gedeckten Weges, de die innere Glacisböschung mit Bankett, cd die äußere Glacisböschung;
sf^di ist der Aufriß der Glaciskrönung, teils in dem ursprünglichen Glacis eingeschnitten, teils über demselben aufgeschüttet;
kl ist die Öffnung in der Kontereskarpenmauer.
Grabenschere, ein Außenwerk, da.s in ältern bastionierten Befestigungen im Hauptgraben vor der Kurtine erbaut wurde, entweder in Form eines ein- springenden Winkels, einfache oder tenaillierte Grabenübergang, oder in Form einer kleinen bastionierten Front, verstärkte Grabenübergang (s. Französische Befestigungsmanier, [* 1] Fig. 2d u. 5). Die Facen der Grabenübergang lagen stets in den rückwärtigen Verlängerungen der Bastionsfacen. Der Zweck der Grabenübergang, die als ein Überbleibsel der früher gebräuchlichen ^au38" Iii-aie betrachtet werden kann, war, dem Graben eine niedere und rafantere Be- streichung zu geben, als von den hohen Bastions- flanken aus möglich war. ^ Grabenfenkung nennt die Physik.
Geologische Formatione
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Geologie.Geologie [* 7] eine Scholle Landes, die längs zweier annähernd paralleler Bruchlinien (Verwerfungen) derart in die Tiese gesunken ist, daß sie zwischen den jenseit der Vruchlinien stehen gebliebenen Landschollen eine langgezogene und verhältnismäßig schmale Senke bildet. Das klassischste Beispiel einer in Mitteleuropa bildet die oberrhein. Tiefebene von Basel [* 8] bis Mainz [* 9] und Frankfurt, [* 10] wo das ursprüng- lich vereinigte Schwarzwald-Vogesenmassiv durch ein von l^üd nach Nord ziehendes Spaltensystem in die jetzt getrennten «Horste» Schwarzwald-Oden- wald, und Vogcsen-Hardt zerschnitten wurde, zwi- schen denen die jetzige Nhcinebene etwa 1500 in tief einfank.
Großartige Grabenübergang sind auch in der syr.-arab. Wüstentafel vorhanden, so das Iordanthal mit dem Todten Meere, das Wadi Arabah und das ganze Note Meer, mit denen die in Ostafrika, nämlich Tanganikasee, Njassasee, Rudolf- und Stephanicsee u. a. in engem genetischen Zusammenhange stehen. Grabenfohle, s. Graben. Grabenübergang als Akt des Förmlichen An- griffs (f. d., Bd. 0, S. i)81 ü), die gedeckte Überschrei- tung des Grabons vom Ausgang des Grabennieder- gangs (s. d.) bis zu der in der Eskarpe hergestellten Bresche.
Diese Deckung wird bei trocknen Gräben, je nachdem von einer oder von beiden leiten oder auch von oben her Feuer zu erwarten ist, als einfache, doppelte oder bedeckte Sappe ausgeführt. Die Breite des Grabenübergang muß 5-6 m betragen, damit 8-10 Mann in Front ihn benutzen können. Bei nassen Gräben bil- ^V^WM^UM '^W^H^W det der Bau des Grabenübergang die gefahrvollste und schwierigste Arbeit der ganzen Belagerung, da man sich zunächst aus Wasserfaschinen und Sandsäcken einen Damm und auf diesem mittels Faschinen, Schanzkörben, Sandsäcken und Bohlen die Deckung herstellen muh. ¶
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