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Bild 59.458, Hütten - Hüttenberg [unkorrigiert]

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
  • ️Fri Jun 04 1520
forlaufend

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Schwäbischen Bundes gegen Ulrich von Württem- berg mit, wobei er Sickingen kennen lernte.

Mit Luther, den er anfangs mit den Dunkelmännern zusammengeworfen hatte, trat er zuerst durch seinen Brief vom 4. Juni 1520 in Beziehung und übte schon kurze Zeit daranf einen unverkennbaren Einfluß auf den Reformator aus, während er selbst,vonRom aus verfolgt, auf den Burgen [* 1] seines Freundes Sickingen Schutz fand und durch seine deutschen Schriften («Gesprächbüchlein», «Klag und Vermahnung») die ganze Nation zum Kampfe gegen die Hierarchie aufrief.

Sein Wahlspruch, früher «^eta 68t alea», lautete jetzt: «Ich Habs gewagt».

Doch gelang es ihm nicht, Sickingen während des Wormfer Reichstags zu gewaltsamem Vorgehen in Sachen Luthers fort- zureißen.

In den Sturz seines Beschützers mit ver- wickelt, suchte Hüttenberg, krank und von Mitteln entblößt, vergebens eine Freistätte in Basel, [* 2] von wo Erasmus ihn vertrieb;

er starb endlich, von Zwingli gütig aufgenommen, krank und gebrochen 23. Aug. 1523 auf der Insel Ufnau im Züricherfee.

Deutschland. Fluß- und

Bild 4.801a: Deutschland. Fluß- und Gebirgssystem
* 3 Deutschlands.

Mit ihm hatte die Idee der Befreiung Deutschlands [* 3] vom kirchlichen und polit.

Joche ihren energischsten und begeistertsten Führer verloren.

Ein Doppelstandbild Ulrichs von und Franz' von Sickingen steht auf der Ebernburg (s. d.). Eine vollständige Sammlung von H.s Schriften gab Böcking (5 Bde. und 2 Supplementbände, Lpz. 1859-70) heraus, der ein «Inäsx didlioArapQicug lluttsuilmuL» (ebd. 1858) vorausgegangen war. Seine «Iugenddichtungen» wurden von Münch (Stuttg. 1838),

seine «Gespräche» (Lpz. 1860) von Strauß [* 4] ins Deutsche [* 5] übertragen.

Außer den ältern Biographien von Vurckhard (3 Tle., Wolfenb. 1717 -23), Schubart (anonym, Lpz. 1791),

Wagenseil (Nürnb. 1823) und Bürck (Lpz. 1846) ist besonders die von Strauß («Ulrich von Hüttenberg», 2 Bde., ebd. 1857; 2. Aufl. 1871) hervorzuheben. -

Vgl.   noch Hüttenberg Prutz, Ulrich von Hüttenberg (im «Neuen Plutarch», Bd. 4, Lpz. 1876);

Reichenbach,Ulrich vonH. (ebd. 1877);

Szamatölski, Ulrichs von Hüttenberg deutsche Schriften (Straßb. 1891).

Hütten - Hüttenberg [u

Bild 59.458: Hütten - Hüttenberg [unkorrigiert]
* 6 Hütten.

Hütten, [* 6] Lag erHütten werden für eine Truppe, die längere Zeit und namentlich bei ungünstiger Jahreszeit im Freien lagerl. angelegt, falls keine Zelte und auch keine Sparren und Bretter zum Barackenbau vorhanden sind.

Die Form der Hüttenberg ist vom vorhandenen Material abhängig, dieses aber ist so verschieden, daß nachstehende Beispiele aus vielen möglichen Formen herausgegriffen wer- den. Zwei Windfchirme [* 6] (Fig. 1), mit den obern Enden gegeneinander gelegt, bilden eine möglichst einfache Art von Hütte. In [* 6] Fig. 1 beträgt a reich- lich 2 Mannslängen.

Die eine Giebelseite wird zugesetzt, die andere kann eine Thür erhalten. Durch senkrecht eingesetzte Stangen wird das Dach [* 7] gestützt und die Standfestigkeit erhöht. Zu einer Hütte von 4 Schritt Länge mit Lagerraum für 10 Mann sind an Material ungefähr erforder- lich 12 Stangen von Handgelenkstärte, 36 dünne ! ! V Lattstangen oder Ruten, 12 Bund Stroh oder ent- fprechend Strauch oder Schilf, 25 Bindewieden oder Strohfeile.

Eine derartige Hütte kann von 6 Mann in 4-5 Stunden hergestellt werden.

Kleinere Lager- hütten sind aus fnschen bieg- ^B^^^ samen Stangen oder Ruten in der Weise herzu- stellen, daß man je zwei derselben mit den obern Enden zusam- mendreht, dann gebogen mit den untern Enden in den Boden steckt und durch Quer- ruten verbindet. Zu einer Hütte von 3 Schritt ^______________^ Länge, derselben [* 6] Fig. 2. Vreite,mit einem Lagerraum für 4-5 Mann (s. Fig. 2) sind 40 bieg- same Nuten, 10 Bund Stroh und 75 Strohseile er- forderlich. In [* 6] Fig. 2 beträgt a. eine Mannshöhe, d und c --- 3 Schritt, ä eine Mannslänge.

Eine besondere Art von Hüttenberg sind die Erdhütten, d. h. teilweise (0,75 - 1 m tief) unterirdisch ange- legte Hüttenberg, die aus einem ausgeschachteten Teil und einem Oberbau bestehen.

Rumänien, Bulgarien, S

Bild 14.24a: Rumänien, Bulgarien, Serbien und Montenegro
* 8 Bulgarien.

Solche Erdhütten bilden im Südosten Europas (Südrußland, Bulgarien, [* 8] Rumänien) die ständige Unterkunft eines Teils der Landbewohner.

Umfangreiche Verwendung fanden die Erdhütten im Krimkriege.

Während aber in den fehlerhaft angelegten Erdhütten der Verbündeten die Lagerseuchen wüteten, befanden sich die Russen, die in der Anlage von Erdhütten erfahren waren, in den ihrigen sehr wohl.

Auch im Frieden sind neuerdings in Rußland ganze Regimenter, welche Eisenbahnlinien zu überwachen hatten, in Erdhütten untergebracht worden;

ihr Gesundheitszustand war teilweise besser als in den Kasematten.

Trotzdem können Erdhütten, wie auch die 1886 von der deut- schen Heeresverwaltung angeordneten Übungen er- geben haben, nur als notdürftige Unterkunft gelten. Hüttenarbeiten, die auf einem Hüttenwerk zum Zweck der Darstellung von Metallen aus Erzen vor- zunehmenden Arbeiten, die je nach Erfordernis ent- weder auf trocknem Wege, Rösten, Schmelzen, oder auf nassem Wege, d. h. durch Auflösen und fällen ausgeführt werden.

Die dabei beschäftigten Arbei- ter nennt man Hüttenarbeiter, den leitenden Beamten Hüttenmeister, den Probierer der Erze Hütte nw ardein (s. Vergwardein), den rech- nungführenden Beamten Hüttenschreiber oder Hüttenraiter.

Hüttenberg, Marktflecken im Gerichtsbezirk Eberstein der österr.

Bezirkshauptmannschaft St. Veit in Kärnten, am Görtschitzbach, in 790 m Höhe, an der Linie Launsdorf-Hüttenberg (30 km) der Osterr. Staatsbahnen, [* 9] hat (1890) 962, als Gemeinde 2591 E. und ist berühmt durch den schon seit der keltisch- norischen und röm. Zeit mehr als 2000 Jahre hin- durch betriebenen Bergbau [* 10] auf Eifenerz am Hüt- tenberger Erzberg, der von drei Seiten bear- beitet wird.

Die bis 60 m mächtigen Lager [* 11] liegen im krystallinischen Kalk. Für die Erzförderung be" steht ein System von horizontalen Eisenbahnen und

Fortsetzung Hüttenberg: → Seite 59.459 || Bremsbergen. Zur Verhüttung dienen drei Hochöfen in Lölling (1534 E.), drei Hochöfen und