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Bild 60.178, Karlstadt (Joh.) - Karmeliter

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
  • ️Thu Apr 26 1517

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Seite 60.178

Karlstadt (Joh.) - Karmeliter

klein.

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kämpfung der Aristotelischen Philosophie entschieden entgegen, stellte sich aber später auf Luthers Seite und veröffentlichte 26. April 1517 gegen die Scholastiker 152 Thesen. Diese führten zu der Disputation zu Leipzig [* 1] (27. Juni 1519) mit Joh. Eck (s. d.), wo Luther zuerst entschiedener hervortrat. Als Luther auf der Wartburg weilte, versuchte [* 2] in Wittenberg [* 3] neben der Austeilung des Abendmahls unter beiderlei Gestalt auch die Beseitigung der Bilder durchzusetzen.

Luthers Rückkehr verhinderte das letztere. Die Wissenschaft verachtend, stellte Karlsruhe 1523 seine Lehrthätigkeit ein und begab sich auf seine Pfarrei Orlamünde. Seine radikalen Neuerungen veranlaßten, daß er 1524 des Landes verwiesen wurde. Auf Luthers Verwendung ward ihm jedoch 1535, nachdem er seine Irrlehren, besonders vom Abendmahl, widerrufen hatte, die Rückkehr nach Wittenberg gestattet. Karlsruhe lebte hier jedoch unter steter Aufsicht und durfte nichts drucken lassen. 1526 ließ er sich in Kemberg nieder, wo er Ackerbau und Handel betrieb.

Königreich Sachsen

Bild 14.126a: Königreich Sachsen
* 4 Sachsen.

Als 1527 der Abendmahlsstreit zwischen Luther und den Schweizern wieder ausbrach, schrieb Karlsruhe gegen Luther, nahm seinen Widerruf zurück und verließ 1528 Sachsen. [* 4] Nach kurzem Aufenthalt in Holstein, Ostfriesland, Straßburg, [* 5] kam er 1532 in die Schweiz, [* 6] wurde nacheinander Diakonus am Spital in Zürich, [* 7] Pfarrer in Altstätten im Rheinthal, wieder Pfarrer in Zürich, Pfarrer und Professor der Theologie in Basel, [* 8] wo er 24. Dez. 1541 an der Pest starb. –

Vgl.   C. F. Jaeger, Andreas Bodenstein von Karlsruhe (Stuttg. 1856).

Karlstadt,

Joh., luth.

Theolog, s. Draconites. ^[= Johann, deutsch Drach oder Trach, luth. Theolog, geb. 1494 zu in Franken (daher öfter ...]

Karlstein,

Arrangement - Arrazzi

Bild 51.930: Arrangement - Arrazzi
* 11 Arras.

Burg im Gerichtsbezirk Beraun der österr. Bezirkshauptmannschaft Hořovitz in Böhmen, [* 9] 22 km südwestlich von Prag, [* 10] auf einem Kalkfelsen (72 m) links über der Beraun und dem Markte Budňan (516 czech. E.), an der Linie Prag-Furth der Böhm. Westbahn, wurde vom Kaiser Karl Ⅳ. durch den Dombaumeister Matthias von Arras [* 11] 1348–57 aufgeführt. In der aufs reichste mit Edelsteinen, Gold [* 12] und Gemälden ausgestatteten Kreuzkapelle im Turm [* 13] befand sich die Schatzkammer und das Archiv Kaiser Karls Ⅳ. Kaiser Ferdinand Ⅱ. übergab Karlstein den böhm. Königinnen als Eigentum, Maria Theresia überließ sie dem adligen Damenstift auf dem Hradschin, dem sie jetzt noch gehört. Sie wurde mehrfach restauriert. –

Vgl.   Mikoweč, Die königl. Burg in Böhmen (Olmütz [* 14] 1858).

Karlsthal,

Baumwollspinnerei bei Haigerloch (s. d.). ^[= Die Baumwolle (s. d. und Gespinstfasern) ist einer der wichtigsten Rohstoffe der Textilindustrie ...]

Karmarsch,

Wien

Bild 16.600a: Wien
* 16 Wien.

Karl, Technolog, geb. 17. Okt. 1803 zu Wien, [* 16] vollendete seine Studien an dem Polytechnischen Institut daselbst, an dem er 1821–23 Assistent war. 1830 erhielt er einen Ruf nach Hannover [* 17] zur Errichtung und Leitung einer Polytechnischen Schule, die 1831 eröffnet wurde. Seit 1834 war Karmarsch Mitglied der Direktion des Gewerbevereins in Hannover, und die von diesem herausgegebenen «Mitteilungen des Gewerbevereins für das Königreich Hannover» wurden von ihm bis 1857 redigiert. 1875 legte er sein Amt nieder und starb 24. März 1879 zu Hannover.

Vor dem Gebäude der Technischen Hochschule wurde ihm ein von Rassau in Dresden [* 18] modelliertes Denkmal errichtet, das 17. Okt. 1883 enthüllt wurde. Neben vielen Beiträgen zu technolog. Fachzeitschriften schrieb Karmarsch: «Einleitung in die mechan. Lehren [* 19] der Technologie» (2 Bde., Wien 1825),

«Handbuch der mechan. Technologie» (2 Bde., Hannov. 1837–41; 6. Aufl., bearb. von Fischer und Müller, Lpz. 1887–90),

in Gemeinschaft mit Heeren das treffliche «Technische Wörterbuch» (3 Bde., Prag 1841–44; 3. Aufl., bearb. von Kick und Gintl, 1 l Bde., 1874–92),

«Beitrag zur Technik des Münzwesens» (Hannov. 1856),

«Geschichte der Technologie» (Münch. 1872). Auch die «Deutsche [* 20] Vierteljahrsschrift», Dinglers «Polytechnisches Journal», die von ihm mit Volz herausgegebenen «Polytechnischen Mitteilungen» (3 Bde., Tüb. 1844–46) enthalten wertvolle Arbeiten von ihm. –

Vgl.   Karl Karmarsch. Ein Lebensbild (Hannov. 1880).

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Karmaten,

Zweig der Ismâ'iliden. Sie heißen nach Karmat, dem Beinamen des Hamdân ibn-Ash'ath, eines Landmanns in der Nähe von Kufa, der sich für die ismâ'ilidische Propaganda des Abdallâh ibn-Maimun (s. Fâtimiden) gewinnen ließ und im Verein mit seinem Schwager Abdân und Abu Sa'id al-Dschannâbi für die Verbreitung der ismâ'ilidischen Lehren in Mesopotamien und Persien wirkte. Die Karmaten traten schon 891 am Euphrat als geschlossene Einheit auf. Sie wurden später eine große Gefahr für das Chalifat. 903 hatten sie bereits das ganze Bahrain erobert und Lahsa (El-Ahsa) zur Residenz ihres Oberhauptes erhoben, von wo sie ihre Herrschaft bald auch auf Oman ausdehnten.

Sie verkündeten im Sinne ihrer mystischen Lehren die Wertlosigkeit vieler religiöser Übungen und waren der Schrecken der Mekkapilger, die sie plündernd überfielen; 930 erschien ihr Anführer Abu Tâhir in Mekka selbst, tötete Tausende von Pilgern und erbeutete den Schwarzen Stein (s. Hadschar), den er nach Lahsa mitnahm, wo derselbe bis 951 verblieb. Seit 969 begann ihre Macht zurückzugehen, bis sie 1037 gänzlich vom Schauplatz verschwinden. –

Vgl.   de Goeje, Mémoire sur les Carmates du Bahraïn et les Fatimides (2. Aufl., Leid. 1886; Bd. 1 der «Mémoires d'histoire et de géographie orientales»).

Karmel,

Altaische Sprachen - A

Bild 1.412: Altaische Sprachen - Altar
* 21 Altar.

Gebirge Palästinas zwischen der Küstenebene im SW., der Ebene Jesreel (s. d.) im O. und dem Mittelmeere im W. und N. Es begrenzt im S. die Bucht von Akka, hat eine Länge von 20 km und erhebt sich bis zu 552 m. Wegen der vielen Höhlen, die sich in dem harten Kalkstein befinden, war es im Altertum ein beliebtes Versteck für Verfolgte, z. B. für den Propheten Elias, der den Altar [* 21] Jahwes auf dem Karmel wiederherstellte, der Sage nach auf der Felsterrasse el-Muhraka (1 Kön. 18). Das Alte Testament rühmt auch den grünen Pflanzenwuchs des Karmel, der noch heute in ziemlich reichem Maße vorhanden ist.

Seit dem 4. Jahrh. wählten christl. Einsiedler den Karmel zum Aufenthalt; doch erst um 1156 stifteten Pilger unter Leitung Bertholds aus Calabrien die Vereinigung zum Eremitenleben auf dem Karmel, aus welcher die Karmeliter (s. d.) entstanden. Das Kloster derselben wurde wiederholt, zuletzt 1821 durch ⳰ Abdallah Pascha zerstört, aber durch die Bemühungen des Mönchs Giovanni Battista di Frascati seit 1828 neu gebaut. Die Eliashöhle wird sowohl unter dem Kloster als auch bei Ain es-Sih am Westabhang des Karmel gezeigt.