Bild 63.162, Pirna - Pirole [unkorrigiert]
- ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
- ️Sat Apr 23 1639
forlaufend
160
Nebenlinie Biebermühle - Pirole (7,2 km) der Pfalz. Eisenbahn, Sitz des Bezirksamtes, eines Amts- gerichts (Landgericht Zweibrücken) [* 1] und einer Reichs' banknebenstelle, hatte 1885: 14938,1890: 21041 (10 649 männl., 10392 wcibl.) E., darunter 6064 Katholiken und 380 Israeliten, Postamt, Stadtpostexpedition, Telegraph, [* 2] ! Fernsprecheinrichtung, Bezirks- ^ gremium, evang. Kirche mit dem , schönen Monument des Land- grasen Ludwig IX. von Dessen, Stadthaus und mehrere große Schulgebäude, Progymnasium, Realschule, höhere Mädchenschule, Vorschuhvercin, Filiale der Pfälzischen Bank, Agentur der Bay- rischen Notenbank;
bedeutende Schuhwarenfabri- kation (über 100 Fabriken), 15 Lederfabriken und Gerbereien, Jahrmärkte. - Pirole (im Mittelaltcr ^Hncti I^irminii LeäLs) gehörte früher zu der Graf- schaft Hanau-Lichtenberg, die 1736 durch Heirat an Hessen [* 3] - Darmstadt [* 4] kam. Pirole ist bekannt durch den Sieg der Preußen [* 5] unter dem Herzog Karl Wilhelm Ferdiuand von Vraunschweig 14. ^ept. 1793 über die franz. Moselarmce. -
Vgl. Pirole und Kaiserslau- tern, Bd. 16 der «Kriegsgerichtlichen Einzelschrif- ten», hg. vom Großen Generalstab (Berl. 1894).
Pirna - Pirole [unkorr
![Bild 63.162: Pirna - Pirole [unkorrigiert] Bild 63.162: Pirna - Pirole [unkorrigiert]](http://peter-hug.ch/meyers/thumb/63/63_0162.jpeg)
* 6
Pirna.Pirna. [* 6]
1) Amtshauptmaunschaft in der süchs. Kreishauptmaunschaft
Dresden,
[* 7] hat 906,06 ykm, (1890) 122671 (59514 männl., 63157 weibl.)
E., 12
Städte und 160Landgcmeinden. - 2) Hauptstadt der
Amtshauptmannschaft Pirole, in reizender Gegend am linken Ufer der
Elbe,
in die hier die Gottlenba mündet und über die eine 1875 erbaute
Brücke
[* 8] führt, an den Linien
Dresden
- Vodenbach, Kamcnz- Pirole (45,7 km) und den Neben- linien Pirole-Grohcotta (8,2 km) und Pirole-Verggießhübel (14,0 Km)
der
Sachs.
Staatsbahnen [* 9] (2 Bahnhöfe), [* 10] Sitz der Amts- hauptmannschaft und eines Amtsgerichts (Land- gericht Dresden).
Krankenhaus zu Stettin

* 11
Krankenhaus.Pirole hat (1890) 13852 (7419 männl., 6433 weibl.), darunter 1004 kath. E. und 45 Israe- liten, in Garnison das Feldartillerieregiment Nr. 28, Postamt erster Klasse, Telegraph, Fernsprecheinrich- tung, Hospital, Denkmal des Komponisten Julius Otto, Hauptkirche (13. Jahrh.), 1889 renoviert, Kirche des 1300 gestifteten Dominikanerklosters, feit 1834 Warenmagazin, schöne kath. Kirche (1867), Schloß Sonnen st ein mit Irrenanstalt, Rathaus, 1878 umgebaut, Realschule mit Progymnasium, Bürger- schule, private böherc Mädchenschule, Lehrerseminar, Handelsschule, Arbeitsschule für Mädchen, städtisches Museum (vereinigt mit dem des Gebirgsvereins), Waisenhaus, Korrcktions- und Vcrsorgungsanstalt, Armen- und Krankenhaus; [* 11]
ferner Gerbereien, Fa- briken für Sprit, ätherische Ole und Essenzen, email- lierte Blcchgeschirre, Cigarren, Töpferwaren, Hüte, Malz und Tafelglas, Brauereien, Sandsteinbrüche, Schiffbau, Echisfabrt sowie Handel mit Holz, [* 12] Kalk, Braunkohlen und Sandstein. Die Stadt wird zuerst 1244 urkundlich erwähnt. Ort und Gegend waren ursprünglich mit Böhmen [* 13] verbunden und gelangten später an Markgraf Hein- rich den Erlauchten, der ihm Stadtrecht verlieh. 1291 erkaufte das Bistum Meißen [* 14] Stadt und Schloß. Von diesem erwarb es 1298 Böhmen;
1404 brachte Markgraf Wilhelm I. Pirole als Pfand an sich, und seit- dem blieb Pirole den Wettinern, wenngleich als böhm. Lehn (bis 1806).
Am 23. April 1639 erstürmten die Schweden [* 15] unter Baner die Stadt, nur das Schloß hielt sich gegen eine lange Belagerung.
Lager (militärisch)

* 16
Lager.Iin Sieben- jährigen kriege wurde 17. Okt. 1756 die sächs. Armee (17000 Mann mit 150 Geschützen) in dem ver- schanzten Lager [* 16] von Pirole von 37200 Preußen ein- geschlossen und gefangen.
Auch 1813 hatte die Stadt viel zu leiden. -
Vgl. Urkundenbuch der Städte Dresden und Pirole (im «l^oclex äipimnaticuL 8axoniü6 i-6Fia6», II. Hauptteil, Bd. 5, Lpz. 1876);
N. Hofmaun, Reformationsgeschichte der Stadt Pirole (ebd. 1893).
Pirnari, Gebirge in Thrazien, s. Pangäos. Pirnatza, Fluß^ s. Pamisos. Pirogen (Piroggen), in Rußland übliche Pasteten aus Hefenteig mit Füllung von Fleisch, Fisch, Pilzen, Eiern u. dgl. Pirogen, Fahrzeuge, s. Piroguen. Pirogow, auch Pirogoff, Nikolaj Iwano- witsch, russ. Chirurg, geb. 25. (13.) Nov. 1810 in Moskau, [* 17] studierte in Moskau, Dorpat, [* 18] Berlin [* 19] und Göttingen, [* 20] wurde 1837 Professor der Chirurgie und pathol. Anatomie in Dorpat, 1841 Professor der Chirurgie an der Petersburger Medizinisch-Chirur- gischen Akademie und wirkte als Kricgschirurg im Kaukasus, 1854 in der Krim, [* 21] 1870-71 im Deutsch- Französischen Kriege und 1877-78 im Russisch- Türkischen Kriege. 1857-61 war er Kurator erst des Odessaer, dann des Kiewer Lehrbczirks. Er starb 7. Dez. (25. Nov.) 1881 in Petersburg. [* 22] Pirole hat in Rußland das streng wissenschaftliche, erperimcntelle Studium der Medizin eingeführt; nach ihm benannt ist die sog. P.schc Fußgelenkamputation. Berühmt sind seine anatom. Forschungen an gefrorenen und dann zersägten Leichen. Pirole schrieb: «^natoiniu. topOArg^iiick LectioniduL per corpus Iiuinanuni con^^wm 6w. i1w8trata» (Petersb. 1859),
«Chi- rurg. Anatomie der Arterienstämme und Fascien» (Lpz. 1861),
«Grundzüge der allgemeinen Kriegs- chirurgie» (ebd. 1864),
«Das Kriegssanitätswesen nnd die Privathilfe auf dem Kriegsschauplatz in Bulgarien [* 23] 1877-78» (russisch Petersb. 1879; deutsch Lpz. 1881) u. a. Außerdem veröffentlichte er päda- gogische Abhandlungen (russisch Kiew [* 24] 1861) und «Lebensfragen. Tagebuch eines alten Arztes» (rus- sisch in «Noi'^ko^ ^dornik», 1856; deutsch von Aug. Fischer, Stuttg. 1894). Piroguen oder Pirogen (span. piro^ua, ein ursprünglich amerik.Wort), äus einem Baumstamm gearbeitete große Ruderboote der Indianer Süd- amerikas und der Südsec-Insulaner.
Winde (Maschine)

* 25
Winde.Sie sind znm Rudern und Segeln eingerichtet und sehr schnell. Da die Pirole sehr schmal sind, würden sie bei seit- lichem Winde [* 25] und dem großen Segel leicht um- schlagen, wenn man ihnen nicht durch sog. Aus- lieger ein Gegengewicht gäbe. ?irö1a. ^., Wintergrün, Pflanzengattung aus der Familie der Ericacecn (s. d.) mit nur weni- gen Arten in der nördl. gemäßigten Zone, Kräuter mit immergrünen einfachen Blättern und einzeln oder in Trauben stehenden Blüten.
Von den sieben deutschen Arten findet sich in Wäldern häufig und oft truppweise 1'. ininoi-^. (s. Tafel: Bicornen, [* 26] Fig. 3)^ Pirole (Oi-ioHä^s), Golddrosseln oder Gold- amseln, eine den Nabenvögeln verwandte Vogel- familie, die aus 5 Gattungen und 40 Arten besteht. ¶
Fortsetzung Pinzgau:
→ Seite 63.163 || 161