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Bild 64.806, Seetang - Seetaucher [unkorrigiert]

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Seetang - Seetaucher [

Bild 64.806: Seetang - Seetaucher [unkorrigiert]
* 3 Seetang.

schütz, Sporn und Torpedo, bedingen die moderne S. Zum Kampfe mit der blanken- Waffe wird es nur in den seltensten Fällen kommen; das frühere Enter- gefccht ist unmöglich geworden. Ist aber die Ma- schine des Feindes verletzt und zum Stillstand ge- zwungen, fo wird stets das Rammen durch den eigenen Sporn auf die sicherste Weise die Vernich- tung herbeiführen. Auch ein Torpedotrcsfer kann unter Umständen ein Schiff [* 1] zum Sinken bringen, doch ist der Schuh nur innerhalb 300 ni sicher und kann meist nur in ganz bestimmter Richtung, infolge des fest eingebauten Rohrs, abgegeben werden. So- mit werden Sporn und Torpedo nur Gclegenhcits- wäffen für kurze güustige Momente fein und die Artillerie die eigentliche Waffe der Sccfchlacht blei- ben. Deshalb gründen sich auch die Formationen, die die S. für den Angrisf von Flotten oder Ge- schwadern lehrt, darauf, den Geschützen der einzel- nen Schiffe [* 2] einen möglichst großen Wirkungskreis zu überlassen. An: besten erreicht wird dies durch Keil- (f. nachstehende [* 3] Fig. 1) oder Etaffelformen [* 3] (Fig. 2), wobei das Flaggschiff (s. d.) die Führung ß [* 3] Fig. 1. ß [* 3] Fig. 2. übernimmt.

Hanc veniam etc. - Han

Bild 8.65: Hanc veniam etc. - Hand
* 5 Hand.

Andere Formen sind die Kielwasser- linie (f.d.) und die Dwarslinie (s.d.). Die taktische (5'inbeit wird bierbei ein Geschwader von etwa vier Schiffen fein muffen, da es im Kampfe für größere Flottenverbände fchwerfcin wird, sich zu verständigen und gleichzeitig zu manövrieren. Die Seesch lacht, d. h. der Kampf von Schlacht- flotten, wird sich derart entwickeln, daß die feind- lichen Panzergeschwader in der vom Admiral ge- wühlten Form mit größter gleichmäßiger Geschwin- digkeit Bug gegen Bug auseinander zudampfen, mit den Buggcschützen das Feuer auf etwa 1500 in er- öffnen, während die Vreitfeitgefchütze zu konzen- trifchcm Feuer eingestellt sind. Die Gegner werden sich schnell nähern und mit entgegengesetzten Kursen durch die Lücken ihrer Formationen hindurch einander passieren, wobei sich wohl noch wenig Gelegenheit zum Rammstoß ohne Gcfabr, selbst vom .Hintermann des Gegners gerammt zu werden, bieten wird. Vrcitscittorpcdoschüsse werden einzeln abgegeben werden können, und im Moment des Pafsierens wird der Vattcrieoffizier auf clektrifchcm Wege die Geschütze [* 4] einer Breitseite auf einmal felbst abfeuern. Damit wird die Wirkung der fchweren Gefchützc, deren Laden febr viel Zeit (beim 30,5 cm-Geschütz eine Viertelstunde, beim 40 erfordert, fürs erste beendet sein. Nur das Schnell- feuer der leichten Kanonen und der Revolverkanonen auf die ungepanzcrtcn Schissstcile wird uoch fortge- setzt. Während die den Flotten bcigcgebenen Kreuzer einander in ähnlicher Weise auf den Flügeln der Schlachtlinie passieren, werden die hinter den Flü- geln folgenden Torpedobootsdivisionen, gedeckt durch den Pulvcrdampf, die Gelegenheit benutzen, einzelne Vanzer mit Übermacht überrafchcnd anzugreifen. Nach der ersten Durchfahrt werden die fämtlichcn schiffe auf Signal ihrer Führer drehen und sich möglichst in der anfänglichen taktifchen Ordnung dem Feinde wieder zuwenden. Der Admiral muß es versuchen, die weitere Leitung des Gefechts in der Hand [* 5] zu behalten; dabei wird jeder Kom- mandant auf eigene Hand die sich bietenden Ge- legenheiten ausnützen müssen, einen Gegner zu überwinden oder einem Kameraden beizustehen. Auch hier wird die Artillerie die wichtigste Wasie sein; doch muß sie nicht nur sparsam, sondern auch mit großer Vorsicht gebraucht werden, da im Ge- tümmel ein schlecht gezielter Schuß sehr leicht einen Freund treffen kann. Die Verwendung der Torpedos, [* 6] die die Schiffe bindert, sich einander zu nähern, wird den Gebrauch des Sporns viel seltener machen und den großen mit wirksamer Artillerie ver- sehenen Schiffen ibre ganze Überlegenheit so lange sichern, als man kein Schutzmittel gegen die Tor- pedos besitzt. Die Torpedoschutznetze (f. d sind nur geeignet, vor Anker [* 7] liegende oder ganz langsame Fahrt laufende Schiffe zu decken. Die feindlichen Torpedoboote werden, um die Panzerfchiffe vor ihnen zu fchützen, durch die Torpedobootsjäger (s. d.) während der Schlacht in Schach gehalten werden muffen. Je mehr folcher fchnellen und manövrier- fähigen Fahrzeuge eine Flotte besitzt, um so weniger werden die weit schwächern Torpedoboote zur Gel- tung kommen können.

Ein entscheidender Sieg be- deutet zugleich die Vernichtung des Gegners; auch ohne diese wird die Seeschlacht schon erfolgreich fein, wenn der Gegner wesentlich mehr Schaden erlitten batte als die eigenen Streitkräfte; zur Verfolgung eines fich zurückziehenden Feindes wird man nur fclten im stände fein. Der am^rik. Seestratege Ka- pitän Mahan lehrt, daß ein Admiral, der seiner selbst sicher ist und eine taktisch gut ausgebildete Flotte mit tüchtigen Kommandanten hat, besser thut, gegen einen gleichstarken Gegner das Melöe zu vermeiden, weil beim ordnungsloscn Durch- einanderfahren der Schiffe der Zufall allein regiert. -

Vgl.   Vourde' de Villchuet, 1^6 inünwiivi'iei', on 688Ä1 8Ur ^ tli601'i6 6t Ia prati^UO (168 M0NV6- IQ6Nt3 (In nnvir6 6t (loL 6vo1ution8 navai68 (Par. 1769; 2. Aufl. 1814);

Attlmayr, Studien über S. und den Seekrieg mit dcn Kriegsnntteln der Neuzeit (2 Bde., 1875 u. 1878);

Farret, ^Wä68 comMi-ii- tiv68 (16 tactiliu6 UNV (Par. 1883);

Hoff, NxHln- pi68, cttiic1u8ion3 and inaxiin8 ol moäöi-n niiv^I Wctic3 (Washington [* 8] 1884);

Aube, I^a gu6i-r6 in^- iitim6 6t 168 ^)Olt3 ini1it^il63 ä6 ^1'HNC6 (Par. 1882);

Charmes, 1^ i^loi-mo äs 1^ in^rinE (ebd. 1886);

C'lliot, ^ ti'6lUi86 on luwi'6 naval datt!62 (Lond. 1885);

Colomb, ^33^73 on nav^I älcknco (ebd. 1893);

Montöchaut, 1.68 ^ii6i-i'68 nklval68 ä6 ä6in3.in (Par. und Nancy [* 9] 1891);

5unier, Du navii-6 66 comdlU (ebd. 1892);

Stenzel, 'Der kürzeste Weg nach Konftantinopel (Kiel [* 10] 1894).

Seetang, f. ^ncnz. Seetaucher, Eistaucher (^oi^mdiä^), eine aus 1 Gattung und 5 Arten bestehende Familie großer, fchlank gebauter Scevögel, die durch den geraden, langen, harten und spitzen Schnabel mit ritzenförmigcn Nasenlöchern, die ganz nach hinten gestellten ^chwimmfüße, deren drei nach vorn ge- stellte Zehen durch ganze Schwimmhäute verbunden und mit krallenförmigen Nägeln versehen sind, während die ganz kleine Hinterzehe den Boden nicht erreicht, und durch die lebhafte Färbung sich von den übrigen Tauchern unterscheiden. Sie brüten im Norden [* 11] der Alten und Neuen Welt, meist am Ufer von Vinnenfeen, legen in ein liederlich aus Schilf und Gräsern zusammengeworfenes Nest zwei auf- fallend gestreckte, dunkel olivengrünlichbraune,

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