Seite 41.565, Coumin - Courgenay | eLexikon
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Coumin - Courgenay
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zu je 210 HP treiben die grossen Pumpen, die das Seewasser zu den 60 und 140 m über dem Seespiegel gelegenen, die Stadt und ihre Umgehungen mit Brauchwasser versorgenden Hochdruckreservoirs von Bois de la Bâtie und Bessinges heben.
Die alte, 1879 erbaute Dampfmaschine wird nur noch als Reservemaschine gebraucht.
Seit dem 13. Jahrhundert schon diente die Coulouvrenière den Genfer Milizen als Exerzierplatz;
Schiessplatz bis 1895.
Coumin
(Dessous u. Dessus) (Kt. Freiburg, Bez. Broye, Gem. Chapelle).
520 und 561 m. Weiler, im reizenden Thälchen zwischen Chapelle und Surpierre, an der Lembaz und der Strasse Cheiry-Granges gelegen, 3 km w. der Station Granges-Marnand der Linie Lausanne-Payerne-Lyss. 10 Häuser, 50 kathol. Ew. Kirchgemeinde Surpierre.
Ackerbau, Viehzucht und Milchwirtschaft.
Cour
(Kt. Waadt, Bez. und Gem. Lausanne). 380 bis 450 m. SW.-Aussenquartier der Stadt Lausanne, zwischen Lausanne und Ouchy am Unterlauf des Flon gelegen. Zahlreiche Land- und Bauernhäuser, von denen eine Anzahl zum eigentlichen Weiler Cour sich gruppieren. Postablage. 75 Häuser, 743 reform. Ew. Boden fruchtbar, gut zur Sonne exponiert und mit Weinreben, Gemüsegärten und Wiesen bestanden. Von einer dem Seeufer parallel gehenden Strasse durchschnitten und mit der Stadt durch zahlreiche Wege verbunden. Auf dem w. Abschnitt dieses Gebietes stand die ehemalige, wahrscheinlich durch einen Einfall der Alemannen im 6. Jahrhundert zerstörte Römerstadt Lousanna. Römische Altertümer: Münzen, Säulenreste, Statuetten, Hals- u. Armbänder, Fibeln, Mosaiken etc. Sehr schön sind hier die alten Uferterrassen des Genfersees ausgebildet, die den frühern höhern Stand des Wasserspiegels bezeugen. Die geschichteten Terrassenschotter werden sowohl zwischen Vidy und Cour (390 m; untere Terrasse) als auch weiter oben (410-420 m; obere Terrasse) abgebaut.
Cour
(À la) (Kt. Freiburg, Bez. Broye, Gem. Cugy).
481 m. Zwei einzelstehende Häuser, n. des Dorfes und nahe der Station Cugy der Linie Freiburg-Yverdon. 39 kathol. Ew. Acker- und Tabakbau, Viehzucht und Milchwirtschaft.
Altes Schloss, bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts Eigentum des Geschlechtes von Diesbach.
Courcelon,
deutsch Sollendorf (Kt. Bern, Amtsbez. Delsberg, Gem. Courroux).
438 m. Dorf, am rechten Ufer der Scheulte;
1,4 km ö. Courroux und 3,7 km ö. Delsberg. 49 Häuser, 263 kathol. Ew. Ackerbau u. Viehzucht. An der Scheulte grosse Säge.
Die Häuser von Courcelon stehen am sonnigen Hang des zum Roc de Courroux (744 m) ansteigenden Bambois stufenförmig übereinander.
Schöne Kapelle, 1838 erbaut.
Zum erstenmal 1139 als Curtis de Curzelun erwähnt;
1175: Corcelun, später Corcelon und endlich Courcelon.
Einige römische Münzen und Scherben von keltischen Töpferwaaren.
Courchapoix,
deutsch Gebsdorf (Kt. Bern, Amtsbez. Münster).
505 m. Gem. und Pfarrdorf, an der Scheulte, im ö. Abschnitt des Val Terbi und 8,7 km osö.
Delsberg. 47 Häuser, 260 kathol. Ew. französischer Zunge.
Postablage;
Postwagen Delsberg-Montsevelier.
Ackerbau und Viehzucht;
Obstpresse. Holzschuhfabrikation, Seidenweberei als Hausindustrie.
Das Dorf ist vom Bezirkshauptort Münster aus nur schwierig zu erreichen;
besser sind die Verbindungen mit Delsberg, mit dem es auch durch seine Handels- und Industrieinteressen, sowie durch gemeinsamen Volkscharakter enger verknüpft ist.
Das Val Terbi gehört von den Quellen der Scheulte an auch geographisch viel eher zum Bezirk Delsberg als zu Münster, von dem es durch Bergrücken ohne gute Strassen getrennt ist.
Siedelung erst seit dem 15. Jahrhundert als Corchapu erwähnt;
1435 Eigentum der Edeln von Ramstein. Im 30jährigen Krieg flüchteten sich eine grosse Anzahl von Bewohnern der übrigen, von den Schweden heimgesuchten Gegenden des Bistums Basel nach Courchapoix.
Kirchgemeinde 1768 vom Fürstbischof Niklaus von Montjoie errichtet.
Courchavon,
deutsch Vogtsburg (Kt. Bern, Amtsbez. Pruntrut). 410 m. Gem. und Pfarrdorf, am linken Ufer der Allaine, in reizendem Thal, dessen Hänge mit dichten Tannen- und Buchenwäldern bestanden sind; an der Strasse Pruntrut-Delle und 4 km nw. Pruntrut. Station der Linie Delsberg-Delle. Postablage, Telephon. Gemeinde, mit Mormont: 68 Häuser, 312 kathol. Ew.; Dorf: 43 Häuser, 105 Ew. Mildes Klima, sehr fruchtbarer Boden, viele Obstbäume. Holzhandel, Viehzucht; Mühle. Zum erstenmal 1279 als Corchavon erwähnt; der Name wahrscheinlich von curtis = Hof, Meierhof und dem keltischen avon = Wasser (im Dialekt noch ave).
SW. über dem Dorf baute einer der Vögte des Bischofs von Basel im 13. Jahrhundert das Feudalschloss Châtel Vouhay oder die sog. Vogtsburg, die im 16. Jahrhundert zerfiel und nicht wieder aufgebaut worden ist. (Durch Verwechslung des Ausdruckes vouhay = Vogt mit dem Dialektwort voué = grün haben einige Chronisten den Burgturm fälschlich Château Vert genannt). Von der ehemaligen Kirche steht nur noch der die Jahreszahl 1628 tragende Glockenturm. Im 30jährigen Krieg zerstörten die Kaiserlichen 1635 das Dorf und töteten mehr als die Hälfte von dessen Bewohnern. 1676 wütete hier der Schwarze Tod in erschrecklichem Masse, so dass nur um teures Geld Leute erhältlich waren, die die Toten gleich nach ihrem Hinschied mit Feuerhaken zum Begräbnis schleppten. Bis 1793 gehörte Courchavon-Mormont zum Gerichtsbezirk (Mairie) Courtedoux. Kirchgemeinde seit 1618. Die schöne Kirche 1842 erbaut und 1847 geweiht.
Courcy
oder Courcy de Jaman (Kt. Freiburg und Waadt). 1868 m. Felszahn im Grat von Les Verraux und in der vom Col de Jaman zum Moléson ziehenden Kette; vom Col de Jaman aus in 1 Stunde zu besteigen; mühsam und ohne bemerkenswerte Aussicht.
Courfaivre
(Kt. Bern, Amtsbez. Delsberg). 460 m. Gem. und Pfarrdorf, am rechten Ufer der Sorne und 6,2 km wsw. Delsberg. Station der Linie Delsberg-Delle. Postablage, Telephon. 131 Häuser, 659 kathol. Ew. Ackerbau und Viehzucht. Uhrenindustrie u. Holzhandel, Holzschuhfabrikation, Velofabrik. Das im Eisenerzbecken von Delsberg gelegene Dorf, 1148 Corfavre und 1181 Curfavre geheissen, leitet seinen Namen offenbar von Curtem fabri = Hof eines Schmiedes ab. Den früheren Abbau von Eisenerz bezeugen noch die in der Umgebung häufig anzutreffenden Schlackenhaufen. Tumulus aus der Eisenzeit, bei Montchoisi ein Bronzebeil, Refugium auf dem Châtelard und bei Les Tuileries Ueberreste einer römischen Villa mit in römischen Trümmern gelegenen Alemannengräbern. Auch Römergräber sind hier aufgedeckt worden. ^[Note:] Im 30jährigen Krieg ist Courfaivre von den Schweden zur Hälfte in Asche gelegt worden. 1634-1637 wütete hier die Pest dermassen, dass kein Totengräber mehr aufzutreiben war und die Leichen unbeerdigt in ihren verlassenen Häusern liegen blieben. Als Kirchgemeinde schon 1327 erwähnt, deren Collatur abwechselnd den Edeln von Flaxlanden und dem Bischof von Basel zustand. Kirche 1701, der prachtvolle Glockenturm italienischen Stils 1865 erbaut. Heimat von Heischmann Girardin, dem 19. Abt von Bellelay (1420 bis 1426) und der beiden Missionäre Joset, die in China und Amerika mit Auszeichnung ihres Amtes walteten.
Courgenay,
Courgevaud - Courrendl
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Seite 41.566.deutsch Jensdorf (Kt. Bern, Amtsbez. Pruntrut). 494 m. Gem. und Pfarrdorf, am N.-Hang des Lomont und am Fuss des Mont Terri, an der Strasse Saint Ursanne-Pruntrut und 4 km osö. Pruntrut. Station der Linie Delsberg-Delle. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen nach Cornol und Miécourt. Gemeinde, mit Courtemautruy: 278 Häuser, 1568 zum grössten Teil kathol. Ew.; Dorf: 211 Häuser, 1216 Ew. Ackerbau und Viehzucht; schöne Pferde, Geflügelzucht; Holzhandel; Uhrenmacherei; Obstpresse, Mühle, Säge; Zigarrenfabrik, Ziegelei, Strumpfwirkerei. Schönstes, bevölkertstes und wohlhabendstes Dorf der Ajoie oder Landschaft von Pruntrut. Die Spalierrebe gedeiht ausgezeichnet. Zahlreiche Brunnen; Hydranten. Die 1854-56 neu erbaute Kirche ist eine der schönsten der Gegend. Siedelung sehr alt, in den Urkunden aber erst seit 1139 erwähnt. 1139: Corgennaz; 1181: Corguinart; 1225: Corginnard; 1254: Corgenay. Einige Lokalhistoriker wollten in der Ebene von Courgenay das Schlachtfeld sehen, auf dem Julius Cæsar die Schaaren des Ariovist geschlagen hat; neuere in Kolmar 1898 veröffentlichte Untersuchungen haben jedoch erwiesen, dass der Schauplatz dieses Kampfes die ssw. Strassburg im Elsass gelegene Gegend zwischen Epfig, Stotzheim ¶
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und Andlau gewesen ist. 500 m w. der Station Courgenay steht, zwischen zwei jungen Lindenbäumen, die sogen. Pierre Percée, ein 2,4 m hoher und 2,3 m breiter Menhir von 30-40 cm Dicke, der in der Mitte von einem ovalen Loch durchbohrt ist und lange Zeit für die Bewohner der ganzen Umgegend ein Gegenstand abergläubischer Furcht bildete. Unter einer alten dieses Denkmal von einstigem Druidenkultus beschattenden Linde wurde im Mittelalter Gericht gesprochen (zuerst Volksgerichte, dann Gerichtshof der «mairie» Alle). Nachgrabungen, die unter und um den Monolithen vorgenommen wurden, sind ergebnislos geblieben; dagegen hat man in einiger Entfernung davon Trümmer aus der Römerzeit, menschliche Gebeine und Stein-, Bronze- und Eisenwaffen gefunden.
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Courgenay litt stark unter den Verheerungen des 30-jährigen Krieges, wenn auch nicht in dem grauenhaften Masse, wie das 1 km weiter nach O. gelegene und heute völlig verschwundene Dorf Courtemblin, an dessen Stelle jetzt die Mühle von La Terre steht. Heimat des Führers der aufständischen Bauern der Ajoie, Pierre Péquignat oder Pétignat, der 1740 in Pruntrut enthauptet und gevierteilt wurde und dessen im untern Teil des Dorfes, w. vom grossen Brunnen, stehendes Wohnhaus heute noch wohlerhalten ist. Auch der 1846 in Algerien gestorbene General Comment war ein Kind Courgenay's. Hier wohnte während seiner letzten Lebensjahre der Maler Gandon.