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Seite 42.40, Ennetbühls - Ennetmärcht | eLexikon

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Ennetbühls - Ennetmärc

Bild 42.40: Ennetbühls - Ennetmärcht
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Ennetbühls

(Kt. Glarus, Gem. Ennenda).

450 bis 500 m. Dorf, am rechten Ufer der Linth, am W.-Fuss des Schilt, 1 km n. Ennenda, 500 m ö. Glarus und mit diesem durch eine Brücke verbunden. 134 Häuser, 612 reform. Ew. Wiesenbau, Viehzucht, Waldwirtschaft.

Viele der Bewohner arbeiten in den Fabriken der Nachbarorte.

Die früher hier in Betrieb stehende grosse Baumwollzeugdruckerei ist seither eingegangen.

Der älteste Teil des Dorfes mit seinen altertümlichen und malerischen Wohnhäusern steht auf einem ca. 50 m hohen Hügel, einem Ueberrest eines grossen vom Glärnisch herabgekommenen Bergsturzes.

Bis 1875 gehörte Ennetbühls zur Kirchgemeinde und zum Schulkreis Glarus.

vergrössern: Kirche von Ennetbürgen mit St. Antoni, von Norden.
Kirche von Ennetbürgen mit St. Antoni, von Norden.

Ennetbürgen

(Kt. Nidwalden). 439 m. Politische und Kirchgemeinde, am S.-Hang des Bürgenstocks und am NW.-Ufer der Buochserbucht des Vierwaldstättersees, 5 km nö. der Station Stans der elektrischen Bahn Stansstaad-Engelberg und 2 km n. der Dampfschiffstation Buochs.

Umfasst zahlreiche vereinzelte Höfe u. die Dörfer u. Weiler Bürglenberg, Buochli, Oberboden, Unterboden u. St. Antoni. Zusammen 151 Häuser, 923 kathol. Ew. Postablage und Telephon in Unterboden.

Viehzucht u. Milchwirtschaft, Gemüsebau.

Seidenweberei und -zwirnerei;

mechanische Schreinerei, Mühle.

Makkaronifabrik. Mehrere Brüche auf Kalkstein, heute nur noch schwach ausgebeutet.

Erratische Blöcke. Gegend fruchtbar;

Klima mit nahezu südlichem Charakter: Kastanien- und Feigenbäume, sowie die Weinrebe gedeihen im Freien. In Bezug auf Armen- und Allmendwesen ist Ennetbürgen der Gemeinde Buochs zugeteilt, während es in politischer Hinsicht schon seit langer Zeit und in kirchlicher Hinsicht seit 1881 selbständig ist.

Schöne Kirche, 1894 erbaut, Wallfahrtsziel.

Schulhaus 1854 erbaut. Am Bürgenstad wurden die nach der Schlacht am Morgarten und vor der Heimkehr der dort fechtenden Männer Unterwaldens (1315) ins Land eindringenden Oesterreicher von den Frauen der Gegend verjagt.

Alte Kapelle zu St. Jost, wo noch alljährlich zum Andenken an die bei Sempach gefallenen Krieger eine Seelenmesse gelesen wird.

Hier eine Glocke mit der Jahreszahl 1385.

Ennet

der Brücke (Kt. Wallis, Bez. u. Gem. Visp). 678 m. Gruppe von 8 Häusern, am Hang von Zeneggen und über dem linken Ufer der Visp, 300 m w. der Station Visp der Simplonbahn. Bildet eine Art Aussenquartier von Visp, mit dem es durch eine Brücke verbunden ist. 67 kathol. Ew. Auf der Siegfriedkarte unbenannt.

Ennetlinth

(Ober und Unter) (Kt. Glarus, Gem. Linthal).

660 m. Kleines Dorf, Teil der Ortschaft Linthal, am linken Ufer der Linth. 58 Häuser, 539 reform. Ew. Viehzucht.

Baumwollweberei. Hier die Station Linthal der Linie Zürich-Glarus-Linthal und das Bad Stachelberg.

Ennetlinth bis 1837 der Gemeinde Rüti zugeteilt, seither mit der Gemeinde Linthal vereinigt.

Bildet noch eine eigene Bürgergemeinde, deren Güter sich im N. bis zum Brummbach, im S. bis zum Fätschbach und im W. bis zur Kantonsgrenze gegen Uri erstrecken.

Zahlreiche zerstreut gelegene Höfe und Hütten auf der Terrasse der Fruttberge;

Weiler Nussbühl, am Fuss einer Felswand gelegen. Im 18. Jahrhundert hat Ennetlinth viel unter den Ausbrüchen der Linth zu leiden gehabt, sodass man sich 1782 genötigt sah, die hier seit 1600 stehende reformierte Pfarrkirche auf das rechte Flussufer nach Linthal zu verlegen.

Ennetmärcht

oder Urnerboden (Kt. Uri, Gem. Spiringen). 1400-1300 m. Oberer Teil des sw. Linthal zur Klausenpasshöhe aufsteigenden Thales, von den Urnern Ennetmärcht, von den Glarnern Urnerboden geheissen. Von der Klausenstrasse durchzogen. 7,5 km lang, 500-600 m breit, Steigung nur 2%, Richtung SW.-NO. Wird begleitet: im N. vom Leckistock (2483 m), den Märenbergen, Jägernstöcken und dem Ortstock (2715 m);

im S. vom Wängiswald, Claridenstock (3270 m), Gemsfayrenstock (2974 m) und Rotstock.

Zwischen Urnerboden und der das Thal im N. abschliessenden Felsmauer zieht sich, ersterem parallel verlaufend, eine Bergstrasse (mittlere Höhe 1800 m) hinauf zum Ziegelgrat. Entwässert wird das Thal von dem von der Passhöhe und den Clariden herkommenden fischreichen Fätschbach, der bei Anlass des Baues der neuen Klausenstrasse korrigiert worden ist. Auch die umliegenden Sumpfwiesen hat man entwässert. Die Ennetmärcht ist eine der schönsten Alpweiden (Allmenden) des Kantons Uri und zählt in 225 Hütten und Häusern zur Sommerszeit 360 und zur Winterszeit 70 kathol. Ew. Kirchgemeinde Spiringen.



Ennetmoos - Ensex

Bild 42.41: Ennetmoos - Ensex
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Kapelle in 1389 m Höhe. Alpwirtschaft (Viehzucht, Butter und Käse). Postbureau Urnerboden. Im Sommer Postwagen über den Klausen (Linthal-Altorf-Flüelen). Stark von Fremden besucht. Gasthof und Wirtshäuser. Obwohl topographisch zum Kanton Glarus gehörig, ist doch das Thal zum grössern Teil dem Kanton Uri zugeteilt. Lange Jahre hindurch bildete der Urnerboden einen Zankapfel zwischen beiden Kantonen. «Des vielen Streites müde, erzählt die Sage, kamen endlich Urner und Glarner überein, die Grenze

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vergrössern: Auf dem Urnerboden: Klausenstrasse u. Clariden.
Auf dem Urnerboden: Klausenstrasse u. Clariden.

freundnachbarlich festzusetzen. An einem bestimmten Tage sollte von Altorf und Glarus je ein Läufer aufbrechen und dem Klausen zueilen; wo sie zusammentreffen, solle die Grenze sein. Das Zeichen des Aufbruchs sollte der erste Hahnenschrei geben, und Urner wachten in Glarus und Glarner in Altorf, dass es recht dabei zuginge. Die Glarner fütterten ihren Hahn reichlich, dass er am Morgen wacker krähe, die Urner aber liessen den ihrigen fasten, damit ihn der Hunger früh wecke.

Früh krähte er, als der Morgen kaum dämmerte; der in Glarus aber schlief fest in den Tag; bangend umstand ihn die Gemeinde, manch' Wort und Ratschlag hörte der wartende Läufer. Endlich ergeht so ein träger Ruf, und der Läufer springt auf, das drei Stunden lange Thal hinein und dann die stotzige Halde hinan - er läuft sich das Herz aus dem Leibe. Aber o weh; kaum ist er ein Stück weit gestiegen, so kommt ihm mit Jauchzen der Urner Läufer entgegen, so weit herunter, wie kein Urner im Traum je gedacht hätte, dass man vom Glarnerland bekomme.

«Lass mir noch ein Stück», bat der Glarner; «keinen Zoll breit», erwiderte der Urner. «Nur soweit ich dich noch aufwärts zu tragen vermag». «Gut, soviel sollst du noch haben.» Und der Glarner trug den Urner noch hinauf bis zu jenem Bächli [dem sog. Scheidbächli]; da sank er tot nieder, und hier wurde die Grenze." (Becker, F. Ueber den Klausen. Glarus 1900. S. 89). Nach einer vom 30. August 1196 datierten Urkunde soll diese Abgrenzung vom Pfalzgrafen Otto von Burgund verfügt worden sein, der damals kaiserlicher Schirmvogt der Abtei Säckingen und damit auch des Glarnerlandes war. Ennetmärcht oder Ennetmarch von ennet (jenseits) der March (Grenze).