Seite 42.162, Frauenfeld | eLexikon
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Frauenfeld
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Frauenfeld
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![vergrössern: Bezirk Frauenfeld. ^[Karte: 6° 30’ O; 47° 20’ N; 1:150000]. vergrössern: Bezirk Frauenfeld. ^[Karte: 6° 30’ O; 47° 20’ N; 1:150000].](http://peter-hug.ch/meyers/teile/42/42_0162-2.jpg)
Gachnang; Kreis Uesslingen mit Neunforn und Uesslingen; Kreis Thundorf mit Felben, Hüttlingen und Thundorf. Man zählt 150 grössere und kleinere Ortschaften. Die eidgenössische Volkszählung vom 1. Dezember 1900 hat für den Bezirk eine Gesamtbevölkerung von 16675 Ew. ergeben. Nach Ermittelung der thurgauischen Staatskanzlei zählt der Bezirk 12108 Reformierte, 4665 Katholiken und 40 Ew. verschiedener Konfession; 5395 Gemeindebürger des Bezirkes, 9626 andere Schweizerbürger u. 1792 Ausländer, 3753 Haushaltungen in 2816 ^[Supplement: 2657] Häusern.
Zirka 7700 Ew. wohnen in Frauenfeld und Umgebung. Es ist nicht mehr die Landwirtschaft die Hauptbeschäftigung der Bewohner des Bezirkes. Etwa 2300 Personen treiben Landwirtschaft, 2700 arbeiten in industriellen Betrieben, 800 widmen sich dem Handel, der Verwaltung und dem Unterricht. Industrielle Mittelpunkte sind Frauenfeld und Aadorf. Zahlreiche Arbeiter wohnen ausserhalb der Ortschaften, in denen sie ihren täglichen Verdienst finden. Stickereien in Aadorf, Frauenfeld, Thundorf, Felben, Gachnang und Mazingen;
mechanische Webereien in Frauenfeld, Mazingen und Aadorf;
Spinnerei u. Färberei in Aadorf;
mechanische Werkstätten, Maschinenfabriken, Schuh- und Kleiderfabriken etc. in Frauenfeld.
Die Thur hat bei Frauenfeld bei gewöhnlichem Wasserstand eine Breite von 70 m; bei Hochwasser kann sie an der Mündung der Murg die doppelte Breite erreichen. Beide Flüsse können bei Gewittern oder anhaltendem Regen zu verderblichen Wildbächen anschwellen. Grosse Ueberschwemmung 1876. Seither hat man durch Korrektionsarbeiten (Kanalisation und Uferdämme) den Flüssen ein festes Bett zugewiesen und damit ein grosses Stück Land, das heute den feuchten Bodenverhältnissen entsprechend angebaut ist, vor den Ueberschwemmungen gesichert. ¶
Historischer Plan von
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Seite 42.162a, [zu den Karten].Historischer Plan von Frauenfeld
Lf. 51.
GEOGRAPHISCHES LEXIKON DER SCHWEIZ
Verlag von Gebr. Attinger, Neuenburg.
Farbenerklärung:
▐ Erste Anfänge (Erbauung des alten Schlossturmes, Erweiterung desselben, Erstellung des Herrschaftsgebäudes) 920-1260
▐ Älteste städtische Anlage 1260-1300
▓ Vorstädte, Höfe, Dörfer etc. 1300-1793
▒ Entwickelung der Stadt von 1794-1877
▒ Entwickelung der Stadt von 1878-1889
░ Entwickelung der Stadt von 1890-1902
░ Befestigung (Wall, Graben) bis 1813.
^[Karte: 6° 34’ O; 47° 33’ N; 1:9500]
V. Attinger sc.
Frauenfeld
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Seite 42.163.HISTORISCHER PLAN VON FRAUENFELD ¶
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Der Boden verteilt sich wie folgt:
ha | |
---|---|
Wald | 3469.37 |
Reben | 453.13 |
Allmend | 105.00 |
Aecker und Wiesen | 9010.00 |
Unproduktiver Boden | 173.10 |
Total | 13![]() |
Von der gesamten Bodenfläche umfassen Wiesen 38,75%, Aecker 25,6%, Sumpfland 4,5%, Wald 26,8%, Reben 3,5%, Allmend 0,85%. Der Bezirk Frauenfeld ist mit Bezug auf Waldfläche der dritte, Wiesenfläche der sechste, Ackerfläche der siebente des Kantons. Waldreich sind besonders die Gemeinden und Dörfer Thundorf, Wellhausen, Hüttlingen, Frauenfeld, Huben, Mazingen; reich an Beben Uesslingen, Gachnang, Neunforn, Stettfurt, Thundorf, Frauenfeld und Langdorf.
Die Rebe scheint trotz ihres geschätzten Ertrages die Widerstandsfähigkeit gegen ihre zahlreichen Feinde (tierische und
pflanzliche Parasiten) eingebüsst zu haben. Der Bezirk zählt 12,42 Obstbäume auf eine ha Kulturland
und 8,34 Obstbäume auf eine ha Boden überhaupt, d. h. also im Ganzen 110135 Obstbäume (7,6 auf einen Bewohner). Im Jahre 1890 verteilten
sich die verschiedenen Kulturen wie folgt: Getreide 52,08%;
Kartoffeln, Runkelrüben, Rüben 19,35%;
Kunstfutter 27,04%;
Verschiedenes (Bohnen, Käfen, Gemüse) 1,53%.
Die Viehstatistik ergibt folgende Zahlen:
1886 | 1896 | 1901 | |
---|---|---|---|
Hornvieh | 6419 | 7543 | 7384 |
Pferde | 378 | 463 | 640 |
Schweine | 1533 | 2130 | 2146 |
Ziegen | 1155 | 1319 | 1132 |
Schafe | 116 | 110 | 98 |
Bienenstöcke | 1389 | 702 | 1501 |
Den Bezirk durchziehen die drei Eisenbahnlinien Winterthur-Frauenfeld-Romanshorn, Winterthur-Wil-St. Gallen und die Strassenbahn Frauenfeld-Wil, ferner eine grosse Anzahl von Strassen, die vom Mittelpunkt Frauenfeld aus nach Weinfelden, Wil, Winterthur, Schaffhausen, Steckborn und Stein ziehen. Die Thur ist fünfmal überbrückt, davon einmal von der Eisenbahn. Bezirksspital in Frauenfeld.
Titel
Elemente zu FRAUENFELD: Historischer Plan von Frauenfeld
[42.161] FRAUENFELD Bezirk des Kantons Thurgau. Fläche 13210
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Frauenfeld
(Kt. Thurgau, Bez. Frauenfeld). 402-440 m. Gemeinde und kleine Stadt, Hauptstadt des Kantons Thurgau und des Bezirkes Frauenfeld. 47° 33' 32" n. Br. und 6° 33' 44" ö. L. von Paris (8° 53' 49" ö. L. von Greenwich). Liegt unweit der Grenze gegen den Kanton Zürich, am Unterlauf und zu beiden Ufern der Murg 2,5 km s. von der Einmündung derselben in die Thur und da, wo die Murg aus dem von ihr durchbrochenen Wellenberg und Gerlikonerberg (Bausel) heraustritt.
Die zwei Bahnhöfe (Linie Winterthur-Frauenfeld-Romanshorn und Strassenbahn Frauenfeld-Wil) sind mit einander durch eine Strasse von 5-6% Steigung verbunden. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen nach Stammheim, Oberneunforn, Lustdorf. Gemeinde, mit Ober und Unter Herten, Horgenbach, Erzenholz, Osterhalden, Huben, Bühl, Murkart, Neuhausen, Kurzdorf, Langdorf und Oberkirch: 891 Häuser, 7835 Ew., wovon 5571 Reformierte, 2230 Katholiken und 34 Andere. 1901 zählte die Stadt zusammen mit den Vororten Langdorf und Kurzdorf 866, ohne diese 565 Gebäude, wovon 685, bezw. 461 Wohnhäuser.
Stadt mit Langdorf und Kurzdorf: 6825 Ew.; Stadt allein: 4629 Ew., wovon 3170 Reformierte, 1429 Katholiken und 30 Andere. Die sehr ausgedehnte reformierte Kirchgemeinde umfasst ausser der Stadt noch Horgenbach, Kurzdorf, Huben, Langdorf und Herten; der katholischen Kirchgemeinde Frauenfeld sind sogar noch Felben und Wellhausen zugeteilt. Oestlich der Stadt, in Oberkirch, die älteste, in romanischem Stil gehaltene Kirche;
s. der Stadt, über der Murg, das Klösterli, ein ehemaliges Kapuzinerkloster, das heute dem katholischen Jugendunterricht und als Priesterwohnung eingeräumt ist.
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Die Bewohner Frauenfelds betätigen sich zur grossen Mehrzahl in Industrie und Handwerk. 1901 beschäftigte jene etwa 1150 Personen;
sie kann aber zu Zeiten gehäufter Aufträge bis zu 1700 Personen Arbeit geben. Am wichtigsten ist die Eisenindustrie (Maschinenfabrik, mechanische Werkstätten), die 546 Arbeiter beschäftigt;
daneben sind zu nennen eine Schuhwaarenfabrik mit 400 Arbeitern;
drei Buchdruckereien;
eine grosse Buchhandlung.
Gerberei, Schnupftabakfabrik, Teigwaaren-, Wichse-, Fettwaarenfabrik, Färberei und Säge; 2 Bau- und Kunstschlossereien, 2 Weisswaarenfabriken, 5 Baugeschäfte, 2 Konstruktionswerkstätten, 2 Bierbrauereien und 1 Geschäftsbücherfabrik. Die Mehrzahl der Fabriken hat Dampfbetrieb, während die übrigen die Wasserkraft der Murg oder beides benutzen. Die Stickwaarenindustrie ist von untergeordneter Bedeutung. Landwirte zählt man nur wenig; die nicht in den Fabriken tätige Bevölkerung widmet sich den verschiedenen Handwerken, dem Handel, Unterricht und den freien Berufsarten.
Der günstigen Lage Frauenfelds an der Kreuzung einer Reihe von Haupt- und Nebenstrassen entsprechend ist der Handel in stetigem Aufschwung begriffen; an erster Stelle steht in dieser Hinsicht der auch die Bewohner aller umliegenden Ortschaften bedienende Kleinhandel. Zahlreiche Märkte und Messen. Besondere Anziehungskraft übt der Klausmarkt (am ersten Montag und Dienstag im Dezember) aus. In guten Jahren nimmt die Obstausfuhr, d. h. die Spedition auf dem Bahnhof gewaltige Dimensionen an. Im Uebrigen Import von Weinen, Pferden, Stroh. Grosse Kohlenagenturen.
Die Altstadt steht auf einer Molasseterrasse über dem rechten Ufer der Murg, 14-17 m über dem Wasserspiegel und am w. Fuss des Wellenbergs (mit Front gegen NW.), während die neuen Quartiere sich auf leicht ansteigendem Gelände gegen O. und S. hin ziehen. Im NW. fällt die Terrasse der Oberstadt steil zu der 10-14 m tiefer liegenden Unterstadt (407 m) ab, in welcher Bahnhof, Kasernen- und Schlachthausanlagen sich befinden. Die Oberstadt steht über die um 7% fallende Schlossbrücke mit der Ergaten-Vorstadt, dem Quartier am linken Ufer der Murg, in Verbindung.
Hier steigt das Gelände wieder langsam an und bietet schöne und trockene Plätze für Neubauten. Ca. 70 Häuser und Villen und ein grosser Spital sind hier im Verlauf der letzten zehn Jahre aus dem Boden gewachsen. Die grösste Längenentwicklung der Ortschaft beträgt in der Richtung O.-W. 2,5 km, die grösste Breite in der Richtung N.-S. 1,2 km; n. und nw. von Frauenfeld breitet sich eine grosse Ebene aus, die von eintönigen geradlinigen Strassen durchzogen wird; dagegen bieten die Hügel auf dem rechten Thurufer, sowie am n. und nö. Horizont der Seerücken und die Homburger Höhe den Wohnungsinhabern auf der Frontseite der Ortschaft einen in Form und Bekleidung herzerfreuenden Anblick. Abwechslungsreicher sind die nächsten Umgebungen der Stadt nach O. und S., wo die mit Weinbergen, Bauernhöfen und Weilern geschmückten Hänge des Wellenbergs ansteigen; weiterhin liegen Baumgärten, Wiesen und die Waldrücken des Rügerholz, Stähelibuck, Oberholz und Schollenholz. Aussichtspunkte in der Nähe der Stadt sind das Plättli auf dem Wellenberg, ¶
Fortsetzung Frauenfeld:
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