Seite 42.382, Gorduno - Gorgier (Château de) | eLexikon
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Gorduno - Gorgier (Châ
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Gorduno
(Kt. Tessin, Bez. Bellinzona). 287 m. Gem. und Pfarrdorf, auf dem Schuttkegel des gleichnamigen Wildbaches, am rechten Ufer des Tessin und 2 km n. vom Bahnhof Bellinzona. Postablage, Telephon; Postwagen Bellinzona-Moleno. 83 Häuser, 426 kathol. Ew. Acker- und Weinbau, Viehzucht. Mitten in Weinlauben und Kastanienhainen gelegen. Schöne Aussicht auf die Mesolcina. Schiessplatz des Waffenplatzes Bellinzona. Zwischen Gorduno und Arbedo neue Brücke über den Tessin, 1893 erbaut. Im Val di Gorduno Elektrizitätswerk, das Bellinzona mit Licht versorgt. 1 km vom Dorf entfernt die alte, in gotischem Stil gehaltene Kirche San Carpoforo.
Gorduno
(Val di) (Kt. Tessin, Bez. Bellinzona). 2200-230 m. 6 km langes Thal; steigt vom Gaggio nach O. ab und mündet beim Dorf Gorduno 3 km n. Bellinzona aufs Tessinthal aus. Im obern Abschnitt und auf den linksseitigen Gehängeterrassen einige Alpweiden mit Hüttengruppen. Von Gorduno aus führt ein Fussweg links vom Bach thalaufwärts; ein anderer Weg geht von Bellinzona aus über den das Thal im S. begleitenden Kamm am Monte di Carasso (1722 m) vorbei bis zum obersten Thalabschnitt, von wo aus der Gaggio (2268 m) erstiegen und über den Passo d'Albagno das Val di Moleno gewonnen werden kann.
Auf dem Rücken zwischen Val di Gorduno und Val di Gnosca der Monte di Bedretto (1239 m) mit kleinem Dorf, das eine prachtvolle Aussicht bietet.
Holztransport vermittels eines 4 km langen Drahtseiles.
Goretzmettlen
1540 m. Alpweide mit Gruppe von 14 Hütten, an der Mündung des Goretzmettlenbaches in die Meienreuss, am S.-Fuss des Kleinen Spannort und 8 km nw. über Wassen.
Goretzmettlenbach
entspringt mit zwei Armen am Kühfadfirn in 2400 m und am Rossfirn in 2000 m, durchfliesst das Kleinalpthal, geht unterhalb der Hüttengruppe Goretzmettlen unter dem von Wassen auf den Sustenpass führenden Weg durch und mündet nach 3 km langem Lauf in 1537 m in die das Meienthal entwässernde Meienreuss.
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Gorgier
(Kt. Neuenburg, Bez. Boudry). 495 m. Gem. und Dorf, nahe dem Neuenburgersee, über der Strasse und Bahnlinie Neuenburg-Yverdon, 500 m n. der Station Gorgier-Saint Aubin der Linie Neuenburg-Lausanne und 700 m nw. der Dampfschiffstation Chez le Bart. Postbureau, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit Les Auges, Champ Bettens, Derrière Moulin und Les Prises Cornu: 167 Häuser, 1002 reform. Ew.; Dorf: 75 Häuser, 112 Ew. Kirchgemeinde Saint Aubin. Acker- und Weinbau, Holzhandel. 2 Fabriken von Uhrenmacherartikeln, Mühle und Oelmühle. Pensionnat und Gasthöfe. Die Geschichte des Ortes Gorgier ist mit derjenigen des Schlosses Gorgier eng verknüpft. In dem die Neocomschichten oberhalb Gorgier durchschneidenden Tobel mehrere senkrecht aus dem Boden aufspringende Quellen, die das im Valangienkalk versickernde und unterirdisch abfliessende Wasser sammeln und am Kontakt mit den das Tobel einem Damm gleich quer abschliessenden, undurchlässigen Hauterivienmergeln zu Tage treten. Pfahlbauten. Vergl. die Art. Béroche (La) und Saint Aubin.
Gorgier
(Château de) (Kt. Neuenburg, Bez. Boudry, Gem. Gorgier). 518 m. Schloss, Meierhof und Landgut; 700 m nö. vom Dorf Gorgier und 1,5 km von der Station Gorgier-Saint Aubin der Linie Neuenburg-Lausanne. 5 Häuser, 20 reform. Ew. Kirchgemeinde Saint Aubin. Telephon. Das schöne Schloss mit seinen hohen Türmen steht auf einem zur Hälfte von Wald umrahmten Felsbuckel und bietet eine prachtvolle Aussicht auf den sw. Abschnitt des Neuenburgersees und das Massiv des Mont Blanc.
Die heutige architektonische Gestaltung des Schlosses ist ein Erzeugnis verschiedener Zeitabschnitte. Bemerkenswert sind ein mächtiger mittelalterlicher Turm, ein Wohnflügel mit schönen Skulpturen aus dem 16. Jahrhundert und zwei aus derselben Zeit stammende, gut erhaltene Fallbrücken; das im Renaissancestil gehaltene Hauptgebäude und die in gotischem Stil erbaute Schlosskapelle sind zu Beginn des 19. Jahrhunderts neu aufgeführt worden. Das sorgfältig verwahrte Schlossarchiv geht bis zum 13. Jahrhundert zurück und enthält wertvolle Materialien zur Neuenburger Geschichte.
Gorihorn - Gornerentha
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Seite 42.383.Der Name Gorgier erscheint zum erstenmal in einer Urkunde aus 1252 als derjenige eines Vasallengeschlechtes des mächtigen Dynastenhauses derer von Estavayer. Ein Zweig dieses letzteren besass 1340 selbst das Schloss Gorgier, das er bis 1433 behielt, in welchem Jahre Jean I. von Neuenburg-Vaumarcus Schloss und Herrschaft um 11000 Goldgulden ankaufte. Sein Sohn Jean II. nahm als Rat des Herzogs von Burgund 1476 Stellung gegen die Eidgenossen, weshalb er zum Verlassen des Landes gezwungen ward. Hierauf zerfiel das schon seit einiger Zeit vernachlässigte Schloss Gorgier in Trümmer und blieb in diesem Zustande, bis Claude III. von Neuenburg-Vaumarcus nach seiner Heirat mit der reichen Gräfin Ursula von Fürstenberg sich 1564 entschloss, es wieder neu aufzuführen und zu seiner ständigen Wohnstätte einzurichten. Das begonnene Werk wurde unter Claudes Sohn, dem mit der Tochter des berühmten Nikolaus von ¶
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Wattenwil vermählten Beat Jacob, 1620 vollendet, worauf das Schloss Gorgier das Herz und Zentrum der Baronie Gorgier, d. h. beinahe der ganzen Béroche ward. Nachdem 1718 das Haus Neuenburg erloschen war, ging das Schloss an den Grafen von Grammont-Châtillon, dann von 1730-1749 an den Marquis von Cheilaz über. Nach dem Tode der Marquise kamen Schloss und Herrschaft neuerdings an den Landesherren, d. h. an König Friedrich II. von Preussen, der beide im selben Jahre noch seinem Geheimen Rat Jean Henri d'Andrié zu Geschenk gab.
Dessen Grossneffe, Charles Henry Vicomte de Gorgier, sah sich 1813 gezwungen, sein Erbteil an den Grafen James Alexandre de Pourtalès zu verkaufen, der nun zusammen mit seinem Sohne Henri die grossen Restaurationsarbeiten ausführte, die dem Schloss heute noch seinen architektonischen Stempel aufdrücken. Später wechselte das Schloss Gorgier noch mehrfach den Eigentümer; heute gehört es Antoine Borel, der es zu einem der schönsten Wohnsitze der französischen Schweiz umgestaltet hat.
![vergrössern: Lageplan des Schlosses Gorgier. ^[Karte: 4° 30’ O; 46° 50’ N; 1:5000]. vergrössern: Lageplan des Schlosses Gorgier. ^[Karte: 4° 30’ O; 46° 50’ N; 1:5000].](http://peter-hug.ch/meyers/teile/42/42_0383-2.jpg)