Seite 42.389, Gotteron (Vallée du) - Gottlieben | eLexikon
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Gotteron (Vallée du) -
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Gotteron in die Saane und vor dem Ausgang der berühmten Gotteronschlucht. 59 Häuser, 780 kathol. Ew. deutscher Zunge. Kirchgemeinde Freiburg (Rektorat St. Moritz). Mühlen, Sägen, Walkmühlen, verschiedene Werkstätten, Gastwirtschaften. Steinbrüche auf Molasse und Tuff. Das von den Felswänden der Galternschlucht und den darüber stehenden Türmen (Tour du Milieu, Dürrenbühlturm, Tour Rouge) überragte Quartier ist höchst malerisch gelegen. 75 m über dem Bachbett spannt sich die Hängebrücke über die Schlucht, die ihre beiden Ufer mit einander verbindet; alte Festungswerke klettern gegen die Höhen des Schönbergs an, und ein starker viereckiger Turm beherrscht das Bernertor. In Galtern mündet die alte von Bern her kommende Heerstrasse ein, die hier den Namen der Schmidgasse (Rue des Forgerons) erhält und über eine alte gedeckte Holzbrücke (die Bernerbrücke) in die Auge und den übrigen Teil der Stadt weiterzieht.
St. Beatuskapelle, scheint 1684 gegründet worden zu sein. Der Gotteron wird schon 1345 bei Anlass von Damm- und Wegunterhaltspflichten erwähnt, 1422 besass das Kloster in der Maigrauge hier eine Mühle, 1492 erhebt sich die Frage nach der Errichtung einer Badanstalt, 1498 erbaute man die Befestigungsanlagen; 1574 findet man im Gotteron eine Hammerschmiede, eine Kupferschmiede und ein Walzwerk und 1582 eine Pulvermühle; 1585 verfertigte man hier Sicheln, und später wurden Sägen und Mühlen eingerichtet. Eine Truppe Berner bemächtigte sich 1340 dieses Vorortes von Freiburg, plünderte ihn und steckte ihn in Brand. Das nämliche Schicksal hätte auch die jenseits des Flusses gelegene Unterstadt getroffen, wenn nicht zwei beherzte Bürger den Fussboden der Berner Brücke weggenommen hätten.
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Gotteron
(Vallée du), deutsch Galterngraben (Kt. Freiburg, Bez. Saane und Sense). Malerisches und romantisches Thal, das von der Hayosmühle in der Kirchgemeinde Tafers bis zur Einmündung des Gotteron in die Saane auf eine Strecke von 4 km sich erstreckt. Es bildet eine schmale Schlucht, deren beidseitige Gehänge stellenweise ganz senkrecht abfallen und völlig kahl sind, dann wieder mit Moos und Rasen sich bekleiden oder aber meistens von unten bis oben mit Gestrüpp und Unterholz bestanden sind. Im N. beherrschen das Thal der Schönberg und Maggenberg, im S. der Hattenberg und die Höhen von Bürglen (Bourguillon).
Der Thalbach Gotteron schäumt über künstlich angelegte Kaskaden oder verliert sich im Fels, um erst weiterhin unter Gestrüpp und Gebüsch wieder aufzutauchen. Ein Weg führt thalaufwärts bis unterhalb die Stelle, wo einst die sog. Velgenscheuer, die Burg des Geschlechtes Velga, sich erhob; Fusswege verbinden das Thal mit Bürgeln, dem Dürrenbühlturm und dem Schönberg. Mehrere Steinbrüche auf guten Baustein. Der Galterngraben weist eine Reihe von landschaftlichen Schönheiten auf, die vom Maler Emmanuel Curty auf mehreren seiner Gemälde auch weitern Kreisen bekannt gemacht worden sind.
^[Note:] An das so wilde und romantische Thälchen knüpft sich natürlich auch eine Sage: Unter der Velgenscheuer befindet sich die Geisterschlucht, in der Drachen, Schlangen und Geister aller Art ihr Wesen trieben. Dieses Gelichter pflegte auch die Bauern der Umgegend zu belästigen, derart, dass z. B. der Meier von Menziswil alle Samstage Abends in der am Weg nach Tafers stehenden St. Josefskapelle eine geweihte Kerze anzünden musste, wenn er nicht wollte, dass ihm in dieser Nacht die Ungetüme ein Stück seines Viehstandes erwürgten. Seit der Erbauung der Hängebrücke über die Galternschlucht ist der Spuck auf Nimmer wiedersehen verschwunden.
Gottes
(Les) (Kt. Freiburg, Bez. Broye, Gem. Surpierre).
625 m. Kleines Dorf, 100 m nw. der Kirche Surpierre und 4 km sw. der Station Granges-Marnand der Linie Lausanne-Payerne-Lyss. 24 Häuser, 97 kathol. Ew. Getreide- und Futterbau, Viehzucht.
Gottes
(Les) (Kt. Freiburg, Bez. Saane, Gem. Chénens).
735 m. Gruppe von 4 Häusern, zwischen Lentigny und Macconnens, 900 m w. der Station Chénens der Linie Freiburg-Lausanne. 28 kathol. Ew. Kirchgemeinde Autigny.
Wiesen-, Getreide- und Kartoffelbau, Viehzucht.
Gottettaz
(Kt. Waadt, Bez. Aubonne, Gem. Bière).
775 m. Gruppe von 5 Häusern, nahe dem Weg Bière-St. Georges-Le Marchairuz und der Strasse Bière-Gimel-Le Brassus. 22 reform. Ew. In der Nähe die malerische Quelle des Toleure.
Spuren von befestigten römischen Lagern.
Gottettaz, ein in welschem Land häufig gebrauchter Ausdruck, bezeichnet einen Ort, wo sich ein kleiner Tropfen (une petite goutte) Wassers, d. h. ein Sumpf, Weiher, oder auch ein Brunnen findet.
Gottfrey
oder Saxon les Bains (Kt. Wallis, Bez. Martinach, Gem. Saxon).
468 m. Unterer Teil des Dorfes Saxon, so genannt zur Unterscheidung von dem höher oben am Fuss des alten Turmes gelegenen Flecken. 41 Häuser, 457 kathol. Ew. S. den Art. Saxon.
Gotthard
(Kt. Schwyz, Bez. Einsiedeln). Etwa 1000 m. Bewaldete Schlucht s. Einsiedeln, im Amselthal zwischen Horben und Horbenstöfeli, vom Grossbach durchflossen.
Gotthard
(Kt. und Bez. Schwyz).
1399 m. Wenig ausgeprägter Gipfel, im O.-Abschnitt des Rigistockes, nw. über Brunnen, ö. Rigi Hochfluh und von dieser durch den wenig begangenen Passübergang der Egg getrennt.
Fast vollständig bewaldet.
Gotthard
(Kt. Tessin und Uri). Gebirgsmassiv, Pass, Strasse und Bahn. S. den Art. Sankt Gotthard.
Gottlieben
Gottrausaz - Gottstatt
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Seite 42.390.(Kt. Thurgau, Bez. Kreuzlingen). 403 m. Gem. und Pfarrdorf, am linken Ufer des Rhein und an dessen Eintritt in den Untersee, 500 m n. der Station Tägerwilen der Linie Konstanz-Etzwilen-Schaffhausen. Dampfschiffstation. Zollamt. Fähre über den Rhein. 47 Häuser, 265 zur Mehrzahl ref. Ew. Fischfang und Fischhandel. Rosshaarflechterei, Holzschnitzerei. Eine Gerberei. Der Kreis Gottlieben umfasst die Gemeinden Emmishofen, Gottlieben, Tägerwilen und Waldi. Früher trug der jetzige Bezirk Kreuzlingen den Namen Gottlieben, und das Dorf Gottlieben war bis 1869 dessen Bezirkshauptort. Wie der Name andeutet, muss Gottlieben eine Siedelung religiösen Ursprunges sein. Der Bischof von Konstanz hatte den Bewohnern dieses Ortes die Erwerbung von Grundbesitz verboten, ihnen aber dafür auf einem bestimmt abgegrenzten Gebiet das ausschliessliche Recht des Fischfanges verliehen, wofür sie ihm für seine Tafel jährlich 10000 frische Fische zu ¶
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liefern verpflichtet waren. Als die Bevölkerung an Zahl zurückging, wurde dieser Tribut auf 5000 Fische ermässigt und 1646 durch eine Steuer in barem Geld ersetzt. Heute ist der Ertrag des Fischfanges in Gottlieben wegen des Aufschwunges dieses Gewerbes in Ermatingen und Konstanz lange nicht mehr so gross wie früher. Bischof Eberhard von Konstanz erbaute 1250 in Gottlieben ein von zwei mächtigen gotischen Türmen flankiertes Schloss, das lange Zeit eine der bischöflichen Residenzen war. In einem der Türme wurde zur Zeit des Konziles von Konstanz Papst Johannes XXIII. gefangen gehalten, weil er die Wahl des Papstes Martin V. nicht anerkennen wollte; zu gleicher Zeit war 1415 vor seinem Feuertod auch der Reformator Johannes Huss aus Prag hier Gefangener, und 1453 wurde der Chorherr Felix Hämmerlin von Zürich hier eingekerkert. 1499 besetzten die Schwaben das Schloss, und 1633 nahm hier der schwedische General Horn Quartier, um eine Brücke über den Rhein zu schlagen und Konstanz anzugreifen. 1692 sank ein unterwaschener Uferstrich mit 4 Häusern in den See. Die Königin Hortense, Mutter Napoleons III., hatte vor ihrer Uebersiedelung nach Arenenberg das Schloss Gottlieben 1810 angekauft. Münzen aus keltischer und römischer Zeit; Alemannengrab. Vergl. Gottlieben nach seinen gegenwärtigen und bisherigen Schicksalen (Thurgauer Neujahrsblatt. 1831).