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Seite 42.763, Klettensee - Klettgau (Unter) | eLexikon

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Klettensee - Klettgau

Bild 42.763: Klettensee - Klettgau (Unter)
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Seite 42.763

Klettgau

(Kt. Schaffhausen). Einer der ältesten der alemannischen Gaue, wird in einem Kapitular Karls des Grossen als Chletgowe schon 806 genannt und reichte vom Rhein bis zur Wutach und zum Randen. Die Ableitung des Namens ist noch unsicher (vielleicht vom mittellatein. Cleda = Lehm). Eine von Neuhausen im O. bis Küssenberg im W. und darüber hinaus bis zur Mündung der Wutach in den Rhein ziehende Hügelkette teilt diese Landschaft in eine östliche Hälfte (Jestetten, Lottstetten und Rafzerfeld) und eine westliche Hälfte, die seit dem 15. Jahrhundert allein noch als Klettgau bezeichnet wird.

Beide Hälften sind fruchtbar, doch bietet der jetzige Klettgau dem Weinbau günstigere Bedingungen. Nach der im 12. Jahrhundert zum Abschluss gelangten Umgestaltung der karolingischen Reichsverfassung ward der Klettgau eine Landgrafschaft, die bis 1408 den Grafen von Habsburg-Laufenburg, bis 1687 den Grafen von Sulz und bis 1806 den Fürsten von Schwarzenberg unterstand, um dann an das Grossherzogtum Baden überzugehen. Die jetzt zum Kanton Zürich gehörenden Teile der einstigen Landgrafschaft waren von den Landgrafen schon 1651 und die jetzigen Schaffhauser Gemeinden schon 1656 an diese beiden Städte verkauft worden. Im Klettgau sollen die von Julius Caesar erwähnten Latobrigen sesshaft gewesen sein.

Die heutigen Klettgauer sind ein körperlich starker, geistig aufgeweckter und auf seine Freiheit stolzer und darüber eifersüchtig wachender Menschenschlag. Die zu Schaffhausen gehörenden Dörfer traten zur Reformation über, während auf badischem Boden die neue Lehre gewaltsam unterdrückt worden ist. Hauptbeschäftigung der Bewohner ist Landwirtschaft in ihren verschiedenen Formen. Der heutige Klettgau zerfällt in einen badischen und einen schaffhauserischen Teil.

Dort steht auf dem Küssenberg die schöne und gut erhaltene Ruine der Burg Küssenberg, die einst Eigentum der Bischöfe von Konstanz gewesen ist, dann an die Grafen von Sulz überging und 1634 beim Heranrücken der Schweden unter General Horn von ihrer Besatzung verlassen und den Flammen übergeben wurde. Von Burg Küssenberg schöne Aussicht auf Alpen und Schwarzwald. Der schaffhauserische Klettgau zerfällt (exkl. Beringen) in die zwei Gerichtsbezirke Ober Klettgau und Unter Klettgau.

vergrössern: Bezirke Ober und Unter Klettgau. ^[Karte: 6° 10’ O; 47° 40’ N; 1:120000]. [Karten in der Umgebung].
Bezirke Ober und Unter Klettgau.

Klettgau

(Ober).

Bezirk des Kantons Schaffhausen; umfasst 4077 ha.

Grenzt im S. an das Grossherzogtum Baden, im W. an den Bezirk Unter Klettgau, im N. an den Bezirk Schleitheim und im O. an den Bez. Schaffhausen.

Bezirkshauptort ist Neunkirch.

Umfasst die 5 Gemeinden Gächlingen, Guntmadingen, Löhningen, Neunkirch und Osterfingen. 3289 Ew. in 634 Häusern und 851 Haushaltungen;

3144 Reformierte und 145 Katholiken.

Industrielle Tätigkeit in Neunkirch und Löhningen.

Hauptbeschäftigung der Bewohner ist die Landwirtschaft (Acker-, Wein- und Obstbau, Viehzucht und Milchwirtschaft).

Die Bodenfläche verteilt sich wie folgt:

ha
Aecker und Gär­ten 1327
Wie­sen 728
Wein­berge 232
Wald 1670
Un­produkti­ver Boden 120
Zusam­men 4077

Die Viehstatistik ergibt folgende Zahlen:

1886 1896 1901
Rindvieh 1548 1669 1544
Pferde 64 68 80
Schweine 1731 1955 2074
Schafe 7 - -
Zie­gen 501 519 495
Bie­nenstöcke 286 214 222

Dem Verkehr dienen die Bahnlinie Schaffhausen-Waldshut und die Strassen Hallau-Eglisau, Hallau-Eggingen und Neunkirch-Erzingen.

Ein elektrischer Tram von Beringen über Löhningen und Siblingen nach Schleitheim mit Staatsbetrieb ist geplant.

Klettgau

(Unter).

Bezirk des Kantons Schaffhausen; umfasst 3950 ha.

Grenzt im N. an den Bezirk Schleitheim und das Grossherzogtum Baden, im W. und S. ebenfalls an Baden und im O. an den Bezirk Ober Klettgau.

Umfasst die 4 Gemeinden Oberhallau, Trasadingen, Hallau und Wilchingen.

Bezirkshauptort ist Hallau. 3792 Ew. in 847 Häusern und 1080 Haushaltungen;

3671 Reformierte und 121 Katholiken.



Klewenstock - Klingnau

Bild 42.764: Klewenstock - Klingnau
* 2 Seite 42.764.

Hauptbeschäftigung der Bewohner ist die Landwirtschaft (Acker-, Wein- und

mehr

Obstbau, Viehzucht).

Industrielle Tätigkeit unbedeutend.

Die Bodenfläche verteilt sich wie folgt:

ha
Aecker und Gär­ten 1125
Wie­sen 1046
Wein­berge 389
Wald 1260
Un­produkti­ver Boden 130
Zusam­men 3950

Besonders zahlreiche Obstbäume.

Die Viehstatistik ergibt folgende Zahlen:

1886 1896 1901
Rindvieh 1555 1724 1532
Pferde 111 123 102
Schweine 1380 1834 2283
Schafe 6 1 7
Zie­gen 731 648 613
Bie­nenstöcke 239 345 208

Dem Verkehr dienen die Bahnlinie Schaffhausen-Waldshut und die Strassen Hallau-Schaffhausen, Hallau-Eglisau und Schaffhausen-Schleitheim.