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Mattelon - Matterhorn

Bild 43.320: Mattelon - Matterhorn
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Matten

(Kt. Bern, Amtsbez. Interlaken). 576 m. Gem. und Dorf, mitten im Bödeli, an der Strasse Interlaken-Bönigen-Wilderswil und 1,5 km sö. vom Bahnhof Interlaken. Postbureau, Telephon. 211 Häuser, 1602 reform. Ew. Kirchgemeinde Gsteig. Ackerbau und Viehzucht. Fremdenindustrie. Bemerkenswert das im alten Berner Oberländer Holzstil gebaute Ritschardshaus. Ueber dem Dorf die Anhöhe des Kleinen Rugen mit dem grossen Gasthof zum Jungfraublick. Auf dem Moosbühl hat man Alemannengräber blosgelegt. 1033 Madon.

Mattenhof

(Kt., Amtsbez. und Gem. Bern). 522 m. Südwestl. Aussenquartier von Bern, von der Strasse nach Belp durchzogen, die weiterhin sich nach den Amtsbezirken Seftigen und Schwarzenburg verzweigt. Hauptverkehrsadern des seit 25 Jahren beträchtlich an Bedeutung zunehmenden Quartieres sind die von O. nach W. ziehenden Effinger-, Schwarzthor- und Mattenhofstrasse, die rechtwinklig von den N.-S. gehenden Belp-, Ziegler- und Brunnmattestrasse geschnitten werden. Postbureau, Telegraph. 278 Häuser, 4407 reform. Ew. Zur Heiliggeistkirche eingepfarrt. Zwei Primarschulhäuser: Sulgenbach und Brunnmatte, 1869 bezw. 1903 erbaut. Strassenbahn. Atelier für Telegraphenbau und Fabrik für elektrische Apparate; Parketterie, Geschäftsbücher-, Clichés- und Uhrenzeigerfabrik; Geschäftszentrale des Konsumvereins. Vergl. den Art. Bern (Stadt).

Matterhorn



Matterhorn

Bild 43.321: Matterhorn
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(Kt. Wallis, Bez. Visp). In Zermatt früher Grosses Horn oder auch Augstthalberg genannt;

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vergrössern: Das Matterhorn und seine Umgebung. ^[Karte: 5° 20’ O; 46° 0’ N; 1:70000]. [Karten in der Umgebung].
Das Matterhorn und seine Umgebung.

französisch Mont Cervin, italienisch Monte Cervino und ehemals Monte Silvio oder Mons Silvius (vom lateinischen silvanus, mundartlich serva). Die Höhe wird etwas verschieden angegeben: der Schweizergipfel des W.-O. streichenden und gezahnten obersten Grates hat nach der Siegfriedkarte 4482 m, nach neueren Messungen 4486 m;

der italienische Gipfel soll etwas höher sein, doch sind die 4505 m der Siegfriedkarte zu viel.

Die italienische Karte gibt ihm ebenfalls 4482 m. In Form eines ungeheuren Felsobelisken mit gewaltigen Steilwänden, scharfen Kanten und keck geneigter Spitze erhebt sich das Matterhorn als merkwürdigster und kühnster Gipfel der Alpen im Hintergrund der Thäler von Zermatt und Tournanche und überragt den schweizerisch-italienischen Grenzkamm, dem es angehört, um mindestens 1000 m. Bis in den lieblichen grünen Thalgrund von Zermatt beträgt der Absturz 2860 m, bis in denjenigen von Breuil 2480 m. Die vier Seiten dieser Pyramide sind so steil und glatt, dass im spätern Sommer nur ein leichter Eisanflug an ihnen haften bleibt und der nackte Fels zu Tage tritt. Im Winter aber und bei Neuschnee auch im Sommer erscheinen sie in reinem, glänzendem Weiss. Am steilsten, zum Teil überhängend, ist die N.-Seite, an deren Fuss der Matterhorngletscher klebt.

Auch die O.- und die W.-Seite tauchen sich unten in grössere Gletscher, jene in den Furggengletscher, diese in den Tiefmattengletscher, einen Arm des Zmuttgletschers, der in mächtigem Strom n. unter dem Matterhorn vorbeifliesst. Nur klein ist dagegen der Ghiacciajo della Forca am Fuss der S.-Seite. Die vier Kanten senken sich mit grosser Steilheit und in kühn geschwungenen Linien nach NO., NW., SW. und SO. Davon sind die NO.- und die SW.-Kante für die Besteigung die wichtigsten, und es haben einzelne Punkte derselben als Etappen der Anstiegsrouten besondere Namen erhalten.

Zum NO.-Grat steigt man von Zermatt über das Hörnli (2893 m), den vielbesuchten Aussichtspunkt beim Schwarzsee (Hotel 2585 m); dann folgt die Klubhütte des S. A. C. (3298 m) am Fuss der eigentlichen Pyramide (4-5 Stunden von Zermatt), von wo es noch 5-7 Stunden bis zum Gipfel sind. Eine ältere Klubhütte weiter oben (3843 m) ist nicht mehr brauchbar. Am SW.-Grat, über den man von Breuil aufsteigt, sind einige der Hauptpunkte: die Tête du Lion (3723 m) und der Col du Lion (3577 m), die Cheminée, die Cabane auf La Tente (3800 m; 5-6 Stunden von Breuil und noch weitere 5 Stunden bis zum Gipfel), La Tour (mit einer alten Hütte, 3890 m), Le Linceul (ein steiles Schneefeld), der «Hahnenkamm» (La Crête du Coq),

die «Cravate» (ein Schneeband an der S.-Seite der Épaule; mit alter Hütte, 4122 m),

der Pic Tyndall (4245 m),

L'Épaule (die Schulter, 4260 m) und der Col Félicité. Noch 1863 bezeichnete John Ball in seinem berühmten «Alpine Guide» das Matterhorn für unersteiglich, und es blieb auch bis 1865 urverstiegen, trotz der vielen Versuche, die seit 1857 von Einheimischen und Fremden, sowohl von Breuil wie von Zermatt aus, gemacht wurden. 1837 gelangten Aimé Gorret, Jean Antoine Carrel und Jean Jacques Carrel bis auf die Tête du Lion, 1859 J. A. Carrel über den Col du Lion hinaus in das «Kamin» (la Cheminée),

1860 die Engländer Tyndall und Hawkins mit J. J. Bennen und J. J. Carrel bis zum «grossen Turm» (la Tour), 1861 Carrel auf diesen Turm, 1862 die beiden Carrel auf den Pic Tyndall. Inzwischen waren 1860 und 1861 Alfred, Charles und Sandbach Parker aus Liverpool von Zermatt her bis etwa 3600 m hoch gestiegen. 1861 begann Whymper seine Versuche, die er unablässig wiederholte, bis sie endlich am

Fortsetzung Matterhorn: → Seite 43.322 || 14. Juli 1865 zum Sieg, aber auch zu einer schweren Katastrophe führten. Unter grossen Anstrengunge