Seite 43.334, Medel (Piz) - Medelserthal | eLexikon
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Medel (Piz) - Medelser
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las Crunas voneinander getrennt, während weiter oben der Fels Rifugi Camotsch (Gemsenzuflucht) inselartig aus dem Eis hervorragt.
Das ganze Gletschergebiet zeigt steilere und zerrissenere Partien neben ausgedehnten flachern und geschlosseneren Feldern, ist aber meist leicht gangbar.
Vom Glatsché de Medel aus können alle umliegenden Gipfel, insbesondere der Piz Medel, leicht bestiegen werden. Es geschieht dies aber der Entlegenheit der Gruppe wegen nicht gerade häufig.
Medel
(Piz) (Kt. Graubünden und Tessin). 3203 m. Höchster Gipfel der nach ihm benannten Gruppe zwischen dem Medelserthal und dem Somvix. Von ihm und seinen westl. Nachbarn (Piz Camadra, Piz Ufiern und Piz Cristallina) senkt sich der Glatsché Medel oder Medelsergletscher gegen NW. Der Gipfel überragt die obern Terrassen des Gletschers nur wenig, fällt aber steiler ins Val Camadra ab, dessen oberste Terrasse ebenfalls einen Gletscher trägt.
Kann von Curaglia an der Lukmanierstrasse über die Alpe Sura und den Medelsergletscher in 5 ¾ Stunden leicht bestiegen werden.
Weite und prachtvolle Aussicht.
Zum erstenmal 1865 bestiegen.
Medelserrhein,
auch Mittelrhein genannt (Kt. Graubünden, Bez. Vorderrhein). Wird zusammen mit dem Vorderrhein und Hinterrhein als einer der Hauptquellarme des Rhein betrachtet, ist aber eigentlich nur der grösste rechtsseitige Zufluss des Vorderrhein im höhern Abschnitt des Bündner Oberlandes bis zur Mündung des noch bedeutenderen Glenner. Er ist 25 km lang, und sein Einzugsgebiet umfasst 128 km2. (Der Vorderrhein ist bis zur Mündung des Medelserrhein 18-19 km lang, hat aber ein Einzugsgebiet von 158 km2).
Der Medelserrhein entspringt unter dem Namen Reno di Medel hinten im Tessiner Val Cadlimo und bildet sich aus der Vereinigung der von der Bocca di Cadlimo herabkommenden Bäche mit dem Abfluss des Lago Scuro (2354 m). Er fliesst im Val Cadlimo in östl. Richtung, bildet den kleinen Lago Lisera (2344 m), nimmt die vom Val Termine und Lukmanier herkommenden Bäche auf, wendet sich dann gegen NO. und später gegen NNO., welche Richtung er bis zu seiner Mündung in den Vorderrhein bei Disentis beibehält. Er ist ein schöner Bergbach, der meist durch Weiden und Wiesen fliesst und nur an einigen Stellen sich seinen Weg durch Schluchten hat suchen müssen. Deren schönste ist die 1,5-2 km lange Mündungsschlucht, die er in schäumenden Kaskaden durcheilt und die von der Thalstrasse in mehreren kleinen Gallerien durchzogen wird. Nennenswerte Zuflüsse sind blos die von rechts kommenden Bäche des Val Cristallina und Val Plattas. Vergl. den Art. Medelserthal.
Medelserthal
oder Val Medel (Kt. Graubünden, Bez. Vorderrhein). So heisst das erste grössere rechtsseitige Seitenthal des Vorderrheinthals, das von Disentis sw. gegen den Lukmanierpass ansteigt, bis zu dem es eine Länge von etwa 16 km hat. Von Santa Maria, etwa 1,5 km unterhalb der Passhöhe, steigt aber ein anderer Thalarm, das Val Termine, sw. empor zum Passo del Uomo (2212 m), der ins tessinische Val Piora und nach Airolo hinüberführt. Davon zweigt 2 km sw. Santa Maria wiederum das Val Cadlimo ab, das w. zur Bocca di Cadlimo und zur Punta Nera zieht.
Die ganze Thallänge von der Mündung bei Disentis bis zur Bocca di Cadlimo beträgt etwa 25 km, das ganze Flussgebiet 128 km2. Davon gehören aber Val Termine und Val Cadlimo nicht zu Graubünden, sondern zum Kanton Tessin, da die Grenze von der Höhe des Lukmanierpasses quer durch das Thal nach dem Piz Rondadura geht. Der Name Medelserthal wird gewöhnlich nur für den bündnerischen Teil des Thals (bis zum Lukmanier) gebraucht, während der Name Medelserrhein oder Reno di Medel für den gesamten Flusslauf vom Hintergrund des Val Cadlimo bis zur Mündung bei Disentis gilt.
Das ganze Thal ist von mächtigen Gebirgen eingeschlossen. Links erhebt sich die Kette des Piz Rondadura (3019 m) und Piz Ganneretsch (3043 m) mit zahlreichen hübschen Felspyramiden und beträchtlichen Terrassengletschern namentlich um die beiden Hauptgipfel herum. Das n. Ende dieser Kette senkt sich mit sanfterem Rücken und breiten Rasenhängen nach der Thalgabel bei Disentis. Rechts des Thals steigt die breite und reich gegliederte Medelsergruppe bis zu 3200 m an. Durch die Fuorcla de Lavaz und die Fuorcla de Valesa zerfällt diese in drei von S. nach N. aufeinander folgende Stücke.
Das südlichste Stück ist natürlich das höchste und gletscherreichste. Hier gehören Piz Medel (3203 m), Piz Camadra (3175 m), Piz d'Ufiern (3153 m) und Piz Cristallina (3129 m), sowie der mächtige Medelsergletscher mit seinen nach unten strebenden Lappen und Zungen (Glatsché de Plattas u. Glatsché davos la Buora) dem Gebiet des Medelserthales an, während andere Gipfel und Gletscher auf das Gebiet des Val Somvix übergreifen. Im mittleren Stück ragen auf der Medelser Seite der Piz Caschleglia (2937 m) und der Piz Cazirauns (2929 m) hervor, im nördl. Stück der Piz Muraun (2899 m) und die breite Masse der nach N. steil abgebrochenen La Garvera (2371 m), ein leicht zu erreichender prächtiger Aussichtspunkt. In die Gebirgsmasse der Medelser Gruppe schneiden die zwei einzigen etwas bedeutenderen Seitenarme des Medelserthales ein: das Val Plattas bei Curaglia und das Val Cristallina bei Perdatsch.
Jenes hat nahe an seinem Ausgang auf sonnigen Terrassen noch die zwei kleinen Bergdörfchen Soliva (1480 m) und Biscuolm (1544 m). Sonst sind beide Aeste reine Alpthäler ohne ständige Bevölkerung. Dasselbe gilt vom Medelserthal selbst von Perdatsch an aufwärts. Den Raum zwischen dem obern Val Medel und dem Val Cristallina füllt eine dritte Gebirgsgruppe aus, nämlich die des gewaltigen, ebenfalls vergletscherten Piz Scopi (3200 m), einer ungemein trotzigen, steilen Pyramide, die das eigentliche Wahrzeichen des Val Medel ist und von diesem aus mit seinen Riesenwänden überall in die Augen springt.
Der Scopi ist zugleich einer der ersten Aussichtspunkte des Bündner Oberlandes und kann vom Hospiz Santa Maria (1842 m) zwar etwas mühsam, aber ohne Gefahr in etwa 5 Stunden bestiegen werden. Das Medelserthal steigt in mehreren Stufen an und zeigt einen reichen Wechsel landschaftlicher Szenerien. Sein Ausgang erfolgt durch eine enge Fels- und Tannenschlucht, in der der Medelserrhein schäumend und brausend dahin eilt und zwei grössere Wasserfälle bildet. Die Strasse durchzieht die Schlucht in meist geringer Höhe über dem Fluss, so dass man dessen Schönheiten prachtvoll geniessen kann, u. geht mit 11 kleinen Tunnels durch vorspringende Felsrippen.
Bei Curaglia (1332 m) weitet sich das Thal und ist bis Perdatsch von einer Reihe von oft recht malerisch auf erhöhten Terrassen gelegenen Dörfchen und Weilern besetzt. Die bedeutendsten sind Curaglia und Platta, wo die Thalkirche steht. Dazu kommen Soliva, Biscuolm und Mutschnengia in erhöhter Lage bei Curaglia, dann Pali, Drual, Pardi, Fuorns, Acla und Perdatsch bei und hinter Platta, die meisten noch mit eigenen Kapellen, aber alle zusammen mit nur 530 kathol. Ew. romanischer Zunge.
Das Thal ist auf dieser Stufe von prächtigen, blumenreichen Wiesen bedeckt und an den steileren Hängen ordentlich bewaldet. Ueberall hat man den Blick auf die erhabenen Gebirge, glänzenden Gletscher und rauschenden Wasser. Weiter hinten wird das Thal wieder enger und rauher, bleibt aber in der Sohle immer noch mit schönen Alpweiden geschmückt. Drei Hospize folgen da rasch aufeinander: San Gion, San Gall und Santa Maria, von den Aebten von Disentis in früherer Zeit zum Schutz der Reisenden und Pilger erbaut.
Von Santa Maria aus erreicht man mit nur noch geringer Steigung in etwa ½ Stunde die Passhöhe. Von Disentis bis hierher misst die Poststrasse 21,4 km (oder etwa 5 Marschstunden) und von da nach Olivone im Val Blenio noch weitere 17,8 km (oder 3 Marschstunden abwärts). Das Hospiz Santa Maria (mit guter Wirtschaft) hat durch Post und Touristen einen ziemlich starken Verkehr. Ausser den schon erwähnten Pässen nach Val Piora und Val Canaria (Bocca di Cadlimo) sind noch zu nennen der schöne Passo Cristallina (2404 m) und der Passo d'Ufiern (2660 m), beide aus dem Val Cristallina nach dem Val Blenio.
Meden (Bocchetta di) -
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Seite 43.335.Der Name des Val Cristallina erinnert an den Reichtum an Kristallen verschiedener Art, die man in diesem Thal und überhaupt im hintern Val Medel, besonders aber am Piz Scopi findet. Die Bevölkerung des Medelserthales ist natürlich fast ganz auf Viehzucht und Alpwirtschaft angewiesen. Die Wiesen und Weiden nehmen etwa 50% des gesamten Bodens ein. Auf die thaleinwärts nur bis Perdatsch und bis in eine Höhe von etwa 1900 m reichenden Wälder kommen blos 6,5%, auf Fels und Schutt 28%, auf Firn ¶
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und Gletscher etwa 13%. Im vordern Teil des Thals bis Platta pflanzt man noch etwas Getreide, Hanf, Flachs, Kartoffeln, Rüben und andere Gemüse.