Seite 44.125, Rennendorf - Reppisch | eLexikon
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Rennendorf - Reppisch
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Rennendorf
Gem. und Dorf. S. den Art. Courrendlin.
Rennweg
Ortsnamen der Kantone Zürich, Aargau und Schaffhausen, auch in Deutschland häufig vorkommend.
Ist vielleicht von dem auf dem Land dem schweren Lastwagen oft vorgezogenen leichten Fuhrwerk, dem sog. Rennwägeli, herzuleiten und würde dann ursprünglich solche Wege oder Siedelungen bedeuten, die nur mit diesem leichten Wagen befahren oder erreicht werden konnten.
Rennweg
(Oberer und Unterer) (Kt. Zürich, Bez. Hinwil, Gem. Bubikon).
513 und 490 m. Zwei Gruppen von zusammen 9 Häusern;
2,5 km 6. der Kirche Hombrechtikon. 40 reform. Ew. Kirchgemeinde Bubikon.
Wiesenbau.
Renny
(Kt. Waadt, Bez. Lausanne, Gem. Pully).
513 m. Gruppe von 8 Häusern, 3 km ö. Lausanne und 500 m n. Pully. 32 reform. Ew. Kirchgemeinde Pully.
Wiesen-, Obst und Weinbau.
Sommerfrische. Von einer Anhöhe ö. der Häuser prachtvolle Aussicht.
Heimat des satyrischen Journalisten Philippe Corsat und des Botanikers Adolf Tonduz, des Mitarbeiters von Henri Pittier bei seinen schönen Studien über die Flora von Costarica.
Urkundliche Formen: Reynid, Rennier und dann seit 1740 Renny.
Der Name Guillaumaz, mit dem der Weiler einst bezeichnet wurde, ist heute nur noch für einen Rebberg und die Eisenbahnbrücke s. vom Weiler in Gebrauch.
Rentano
(Pizzo di) (Kt. Graubünden, Bez. Moesa). 2003 m. Gipfel im s. Abschnitt der Kette zwischen dem Misox und dem Calancathal, die im S. mit dem Mottano (1793 m) abschliesst.
Direkt unter dem Gipfel führt in 1911 m ein Fussweg von Santa Maria (966 m; 600 m über Grono) nach Braggio im Calancathal hinüber.
Aufstieg von Grono aus in 5 Stunden und von Arvigo im Calancathal in 4 Stunden leicht auszuführen.
Schöne Aussicht auf die beiden Thäler.
Rentiert
(Piz) (Kt. Graubünden, Bez. Vorderrhein). 2759 m. Gipfel in der Gruppe des Piz Medel, 6-7 Stunden s. Somvix. Bildet zusammen mit dem Culmei (2617 m) das O.-Ende der kurzen Kette des Piz Sentert (2952 m), die der Medelsergruppe im N. vorgelagert und von ihr durch das Val Lavaz getrennt ist. Am N.- und O.-Hang des Piz Rentiert und des Cuimet liegt die schöne und grosse Alp Rentiert, von der aus beide Gipfel bequem bestiegen werden können.
Renzligen
(Kt. Luzern, Amt Sursee, Gem. Oberkirch).
668 m. Gruppe von 7 Häusern, 2 km sw. Oberkirch und 3 km ssw. der Station Sursee der Linie Luzern-Olten. 53 kathol. Ew. Kirchgemeinde Sursee.
Milchwirtschaft. 1325: Renzlingen;
vom Personennamen Renzilo.
Repais
(Le), deutsch Repetsch (Kt. Bern, Amtsbez. Pruntrut). 836 m. So nannten einst die Bewohner des sw. Abschnittes des Amtsbezirkes Pruntrut den heute unter dem Namen Les Rangiers bekannten Abschnitt der Lomontkette, der auch wohl ganz unpassend als Mont Terrible bezeichnet wird und von den drei Strassen über Les Malettes, Les Rangiers und La Caquerelle überschritten wird (s. diese Art.). Dieser heute kaum mehr übliche Name hat sich noch erhalten in der Bezeichnung Sur Repais für einen Sennberg sw. der Caquerelle und n. der Combe Chavat. 1302: Repast; 1305 und 1350: Ripast.
Der Repetsch war aller Wahrscheinlichkeit nach von jeher ein strategisch wichtiger Punkt, über den schon im grauen Altertum Verbindungswege führten, die als die Vorläufer der heutigen Strassen anzusehen sind. Spuren einer Römerstrasse sieht man von Les Malettes bis Cornol noch heute. Der Sennberg Sur Repais, auf dessen Mitte sich die Caquerelle befindet, war eine alte druidische Kultstätte, an die heute noch zahlreiche Legenden, sowie der sog. Roc de l'Autel und der Roc du Vilain oder Roc du Diable erinnern.
Nach der Einführung des Christentums verschwand der heidnische Kultus allmählig, doch zündete man noch im 16. Jahrhundert die sog. Sabbatfeuer an. Man baute hier die Pfarrkirche Saint Martin de Repais, die während des 30 jährigen Krieges zerstört wurde und deren Steine man zum Teil zum Bau der neuen Kapelle zu St. Josef und St. Martin auf der Caquerelle (s. diesen Art.) benutzte. Der 1901 abgebrannte, berühmte alte Gasthof auf der Caquerelle ist 1905 durch einen Neubau ersetzt worden.
Repentance
(La) (Kt. Genf, Linkes Ufer, Gem. Collonge-Bellerive und Corsier).
439 m. Gruppe von 8 Häusern;
7,5 km nö. Genf. Station der elektrischen Strassenbahn Genf-Douvaine. 28 kathol. Ew. Kirchgemeinde Corsier.
Landwirtschaft.
Replanaz
(Les) (Kt. Freiburg, Bez. Glâne, Gem. Vauderens).
826 m. Gruppe von 3 Häusern, auf einer von Wald umrahmten und vom Tunnel von Vauderens unterfahrenen Anhöhe;
1,5 km nö. der Station Vauderens der Linie Bern-Freiburg-Lausanne. 18 kathol. Ew. französ. Zunge.
Kirchgemeinde Ursy. Acker- und Wiesenbau.
Viehzucht. Hier ging eine den Höhen folgende Römerstrasse von Avenches nach Vevey durch, die noch im Mittelalter benutzt wurde. 1900 hat man einen Münzschatz aufgedeckt, bestehend aus einer Anzahl von goldenen und silbernen Savoyer-, Schweizer- und Italienermünzen aus dem 15. und 16. Jahrhundert.
Replattes
(Les) (Kt. Neuenburg, Bez. und Gem. Le Locle). 1023 m. Gruppe von 8 Häusern, nahe der Strasse von Le Locle nach La Brevine und Les Ponts und 2 km s. Le Locle. Postablage, Telephon; Postwagen Le Locle-Les Ponts. 79 reform. Ew. Kirchgemeinde Le Locle. Ackerbau und Viehzucht. Gastwirtschaft. Ausflugsziel und Sommerfrische.
Reposoir
(Le) (Kt. Genf, Linkes Ufer, Gem. Veyrier).
431 m. Gruppe von 7 Häusern, 4 km ssö. Genf und 300 m sw. der Station Le Petit Veyrier der elektrischen Strassenbahn Genf-Veyrier. 31 kathol. Ew. Kirchgemeinde Veyrier.
Landwirtschaft.
Reposoir
(Le) (Kt. Genf, Rechtes Ufer, Gem. Pregny).
394 m. Gruppe von 7 Villen, am Ufer des Genfersees und 2,5 km n. Genf. Station der elektrischen Strassenbahn Genf-Versoix. 20 kathol. und reform. Ew. Kirchgemeinden Grand Saconnex und Genthod.
Reppaz
(Kt. Wallis, Bez. Entremont, Gem. Orsières).
1165 m. Weiler, am Fuss des das tiefere Gehänge des Six Blanc bekleidenden Waldes von Larzolet und 1 km ö. Orsières, gegen welches Dorf hinunter der Hang eine Reihe von übereinander liegenden Aeckern trägt. 19 Häuser, 117 kathol. Ew. Kirchgemeinde Orsières.
Getreide- und Kartoffelbau, Viehzucht.
Reppisch
Reppischthal - Restiro
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Seite 44.126.(Kt. Zürich, Bez. Affoltern und Zürich). 700-385 m. Linksseitiger Nebenfluss der Limmat, in die er unterhalb Dietikon mündet. Als Quelle ist der Krebsbach zu betrachten, der am W.-Hang des Albis beim Weiler Teufenbach in etwa 700 m entspringt. Er bildet den Türlersee (s. diesen Art.) und fliesst von da an unter dem Namen Reppisch in engem Thal erst nordwärts, dann nw. und zuletzt wieder n., um nach 24 km langem Lauf bei Dietikon in 385 m zu münden. Das Einzugsgebiet umfasst 69 km2, und die Wasserführung schwankt zwischen dem Minimum 0,3 m3 und dem Maximum 190 m3. Die Reppisch ist von oberhalb Dietikon bis zur Mündung korrigiert und wird von einem Teil der industriellen Betriebe Dietikon's als Triebkraft benutzt. ¶
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Eigentümlich ist die Geschichte dieses Flusses. Er existiert nämlich erst seit der letzten Vergletscherung. Vorher flossen die vielen Bäche vom Albis herunter alle gegen W. und vereinigten sich zu dem Flüsschen Jonen, das damals in dem breiten Thal Affoltern-Hedingen-Birmensdorf-Urdorf nach N. ging und etwa oberhalb Dietikon in die Limmat mündete. Während der letzten Eiszeit wurde dieser alte Thallauf durch die Endmoränen der östl. Zunge des Reussgletschers zerstückelt: Der äusserste Wall (in diesem Thal) schloss das Stück n. von Oberurdorf ab, so dass es zu einem Trockenthal ohne Fluss wurde.
Der zweite Wall geht s. Birmensdorf und der dritte bei Bonstetten quer durch das alte Jonenthal. Dieser letztere wies die Jonen aus ihrem alten Thal hinaus, worauf sie sich ein neues Bett nach W. einschnitt, um nun seither der Reuss zuzufliessen. Gleichzeitig entstand nun die Reppisch. Der Reussgletscher lagerte nämlich seine Seitenmoräne an den W.-Hang des Albis und zwang dadurch alle vom Albis kommenden Bäche, diesem entlang nach N. zu fliessen. Die Reppisch schnitt sich bei dem bedeutenden Gefälle bald tief in die Unterlage der Moränen, in die Molasse, ein.
Bei Wettswil, wo die rechte Seitenmoräne in die erwähnte zweite Endmoräne übergeht, musste sie sich nach W. wenden, wodurch sie in das alte Jonenthal kam. Aber sie konnte ihm nicht weiter folgen, da die nördlichste erste Endmoräne den Ausgang verbarrikadierte. Sie wendete sich deshalb noch weiter nach W. und benutzte die erste flache Lücke zum Durchbruch nach N., nämlich die zwischen dem Honert und dem Herrenberg. Auch hier schnitt sie sich rasch ein tiefes Thal in die Molasse. So besteht also das Thal der Reppisch aus drei verschiedenen Stücken: a) dem Oberlauf in einem jungen, engen Thal, an dessen Abhängen infolge der Vertiefung der Thalsohle Nachrutschungen häufig sind, b) dem breiten Thalkessel von Birmensdorf, der quer aus dem alten Jonenthal herausgeschnitten ist und c) dem jungen, schluchtenähnlichen Unterlauf bis nach Dietikon, der ebensolche Rutschungen zeigt, wie der Oberlauf.
Darnach richten sich auch die Siedelungen. Das einzige grosse Dorf im Thal ist Birmensdorf (Dietikon liegt schon in der Ebene des Limmatthales), sonst finden sich nur kleine Weiler und Einzelhöfe. Zahlreich sind die Mühlen und kleineren Fabriken, die von dem raschen Flüsschen getrieben werden; aber ein Zentrum für grosse Industrie ist nirgends vorhanden, ausser am Ausgang bei Dietikon. Vergl. Wettstein, Alex. Geologie von Zürich und Umgebung. Zürich 1885.