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Seite 44.187, Ridli - Ried | eLexikon

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Ridli - Ried

Bild 44.187: Ridli - Ried
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Peiloz lag, mit dem Bann belegt worden war. Nachdem dann das Bergwerk Peiloz eingegangen und damit der dortige Wald wieder frei geworden war, wollte Riddes die den Bagnards vom Fürstbischof verliehenen Rechte an der Forêt d'Établon wieder entziehen. Daraus entstanden langwierige Streitigkeiten, die sich länger als drei Jahrhunderte hinzogen und erst 1880 endgiltig geschlichtet worden sind (vergl. den Art. Peiloz). Riddes hatte im Mittelalter seine eigenen Vitztume, welches Amt eine zeitlang von den Ruffini, genannt von La Tour, verwaltet wurde.

Diese hatten ihren Sitz über dem Dorf nahe der Fare, wo man noch bis zum Beginn des vorigen Jahrhunderts die Ueberreste des Burgturmes und eine Kapelle sehen konnte. Später ging das Amt an die Chevron-Villette und dann an die Montheolo über. Im 15. Jahrhundert stand in Riddes auch das Herrenhaus der Du Chatelar (aus Valdigne), Herren von Isérables. Um 100: Ride; 1152 Ridda. Flachgräber mit interessanten Töpferwaren aus vorrömischer und römischer Zeit. Die Rhonebrücke, die Riddes zu einem nicht unbedeutenden strategischen Punkt machte, wird zusammen mit der von den Grafen von Savoyen zu ihrem Schutz errichteten Burg in einer Urkunde von 1294 zum erstenmal genannt.

Die Burg ist dann unter Bischof Bonifazius von Challant 1300 zerstört worden. Nach der endgiltigen Eroberung des Unter Wallis blieb der Unterhalt der Brücke bis 1798 dem Bischof von Sitten zur Last, wofür dieser bei Saint Pierre de Clages einen Zoll erhob. Zur Zeit des Baues der Simplonstrasse unter Napoleon ersetzte man die alte Brücke durch eine nach dem Vorbild der heute noch erhaltenen Brücken zu Martinach und Visp erbaute gedeckte Holzbrücke. Als auf dieser zur Zeit des Bürgerkrieges die liberalen Freiwilligen und die Anhänger der sog. Jungen Schweiz vom 19. auf den 20. Mai 1844 übernachtet hatten, geriet das Stroh, das ihnen zum Lager gedient, am Morgen in Brand und konnte nicht mehr gelöscht werden, sodass die ganze Brücke abbrannte. Die hierauf erbaute gemauerte Brücke wurde dann 1903 durch eine eiserne Brücke ersetzt. 250 m weiter unten geht auch die Eisenbahn über den Fluss.

Ridli

oder Rüdli (Kt. Nidwalden, Gem. Beckenried).

470 m. Gruppe von 7 Häusern, am NO.-Fuss des Buochserhorns und am linken Ufer des Träschlibaches;

1,5 km w. der Dampfschiffstation Beckenried. 51 kathol. Ew. Kirchgemeinde Beckenried.

Wiesenbau. Wallfahrtskapelle Maria im Rüdli (1691 erbaut) mit Gemälden von Paul Deschwanden. Am 9. September 1798 machten die Franzosen im Ridli Halt und überschritten den Wildbach nicht, so dass am jenseitigen Ufer kein einziges Haus verbrannt und geplündert wurde.

Ried,

Rieden, Riedern, Riet, Rietli, Riedli;

im Wallis Riedji und Riedki.

Sehr häufige Ortsnamen, für sich allein oder in Zusammensetzungen in der ganzen deutschen Schweiz über tausendmal anzutreffen.

Kommen vom althochdeutschen hriot, riot, mittelhochd. riet.

Bezeichnen ein ebenes, sumpfiges und mit Rietgräsern bestandenes Gelände.

Ried

(Kt. Appenzell I. R., Gem. Appenzell). 784 m. Südl. Quartier des Fleckens Appenzell. 83 Häuser, 650 kathol. Ew. 1484 schenkten die Familien Baumann und Kuchimeister diese Wiesen ^[Berichtigung: den Armen.] dem Armenhaus. Man baute hier lange Zeit Korn. Jetzt trägt der obere Abschnitt des Geländes noch Wald und Wiesen. Anrecht an die Nutzung hat jeder Bürger des Kreises Appenzell, der weniger als 3000 Fr. Vermögen besitzt. Die mit Häusern überbaute Fläche wird meist Neudorf geheissen.

Ried

(Kt. Bern, Amtsbez. und Gem. Biel). 526 m. Weiler an einem sonnigen Hang kurz vor dem Eingang in die Taubenlochschlucht oder Schlucht von Reuchenette, w. der Bahnlinie Biel-Sonceboz-Basel und 2,5 km nö. vom Bahnhof Biel. 11 Häuser, 94 reform. Ew. Durch die hier stattzufinden pflegenden Gebetsversammlungen weithin bekannt. Zwei Landhäuser im Stil des 18. Jahrhunderts, Eigentum des Malers Paul Robert, des Schöpfers der berühmten Wandgemälde im Kunstmuseum zu Neuenburg, der hier gleich seinem ebenfalls als Maler bekannten Vater Aurelius Robert seinen ständigen Wohnsitz hat.

Ried

(Kt. Bern, Amtsbez. Konolfingen, Gem. Worb).

741 m. Gemeindeabteilung und Dorf, an der Strasse Worb-Zäziwil und 4 km sö. der Station Worb der Linie Bern-Luzern. 26 Häuser, 175 reform. Ew. Kirchgemeinde Worb.

Ackerbau und Viehzucht.

Geburtsort des Dichters und Novellisten Samuel Haberstich (1821-1872), der unter dem Pseudonym Arthur Bitter bekannt ist.

Ried

(Kt. Bern, Amtsbez. Thun, Gem. Goldiwil).

600 m. Thalgrund zwischen dem Bächihölzli und dem Grüsisberg, z. T. mit Reben bestanden.

Einige Häuser, worunter der Riedhof, ein alter Besitz des Geschlechtes Deci aus Thun.

Auf einem die ganze Gegend beherrschenden Felssporn stand einst die Burg der Herren von Ried, von deren Kapelle noch einige Reste erhalten sind.

Die Edeln von Ried waren zusammen mit dem ihnen verwandten Selger von Oberhofen Stifter des Klosters Interlaken. 1212 war ein Rudolf von Ried und 1257 ein Heinrich von Ried Lehnsherr des Dorfes Bönigen;

Heinrich von Ried widersetzte sich 1331 zusammen mit der Stadt Thun dem Marsch der Truppen des Grafen Eberhard von Kiburg gegen Bern. Eine Wandmalerei im Glockenturm der Pfarrkirche zu Thun zeigt das Wappen des Geschlechtes und vier Wohltäter dieser Kirche, nämlich Arnold von Ried (1316), Werner von Ried (1342), Ulrich von Ried und eine unbekannte Frau.

Ried

(Kt. und Bez. Schwyz, Gem. Muotathal).

567 m. Gemeindeabteilung, am Eingang ins Muotathal und am rechten Ufer der Muota;

4 km w. vom Dorf Muotathal und 9 km sö. der Station Schwyz der Gotthardbahn.

Postablage, Telephon.

Zusammen mit Stoss: 34 Häuser, 257 kathol. Ew. Kirchgemeinde Muotathal.

Schöne Kapelle, von der Familie Ab Yberg 1641 gestiftet.

Schulhaus. Nördl. über Ried erhebt sich die das Muotathal begrenzende und oben die Gemeinde Illgau tragende Felswand, über die ein Passweg führt und von der der Bettbach sich schäumend zu Thal stürzt.

Acker- und Wiesenbau, Viehzucht.

Ried

(Kt. Wallis, Bez. Brig). 938 m. Gem. und Pfarrdorf im s. Abschnitt der Terrasse von Brigerberg; nahe der Stelle, wo die Simplonstrasse nach ihren grossen Schlingen in die Schlucht der Saltine eintritt und 4 km ö. der Station Brig der Simplonbahn. Postablage, Telephon. Gemeinde, mit Bach, Bielen, Brei, Gassen, Lauenen, Lingwurm, Oberthermen, Schlucht und dem im Gantherthal isolierten Weiler Bérisal: 92 Häuser, 700 kathol. Ew.; Dorf 21 Häuser, 138 Ew. Der an der Simplonstrasse selbst gelegene Weiler Schlucht vergrössert sich auf Kosten des 400 m weiter westlich stehenden Dorfes Ried immer mehr. Kapelle. 1901 als eigene Pfarrei von Glis-Brig losgelöst. Neue Pfarrkirche zwischen Ried und Schlucht. Wiesen, Maiensässe und Alpweiden. Hauptbeschäftigung der Bewohner dieser ausgedehnten Gemeinde ist Alpwirtschaft und Viehzucht. Die Wiesen und Maiensässe werden durch ein ganzes System von Wasserleitungen (bisses) bewässert, von denen zwei aus dem wilden Ganterthal herauskommen.

Ein in Schlucht von der Strasse abzweigender Weg führt in einer Viertelstunde auf den Kalvarienberg der Burgspitze, von wo man einen schönen Ueberblick über das Thalstück Visp-Brig-Mörel hat. Auf dem Schollberg an der Simplonstrasse befindet sich der sog. Hexenstein, wo 1620 die letzte Hexe der Gegend verbrannt worden ist. Fund einer karolingischen Münze auf dem Brigerberg. Neben Ried ist der meist trocken liegende Ruffigraben eingeschnitten, dessen Wildbach bei starken Regengüssen furchtbar werden kann und schon verschiedene Male die Simplonstrasse mit seinen Geschieben überschüttet hat. Ried ist die Heimat des Paters Anderledy, der 1891 als Jesuitengeneral gestorben ist.

Ried

(Kt. Wallis, Bez. Oestlich Raron).

1185 m. Gem. und Weiler, auf der Terrasse nw. über dem Dorf Mörel und rechts über dem steilen Dorfgraben, 6 km nö. der Station Brig der Simplonbahn.

Diese kleine Gemeinde wird zum Unterschied von den zahlreichen andern Walliser Ortschaften «Ried» meist Ried-Mörel genannt und zählt zusammen mit Gummen und Matten: 36 Häuser, 333 kathol. Ew.;

Weiler: 6 Häuser, 48 Ew. Kirchgemeinde Mörel.

Kapelle. 1 km sw. Gummen stehen auf einem die Rhone beherrschenden Felsen die Reste der Burg Mangepan, des einstigen Sitzes der Herren von Mörel. 1901 erhielt die Gemeinde von einem Londoner Bankier, der sich hier ein Chalet hatte erbauen lassen, die Summe von 15000 Fr. zu Schulzwecken.