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Seite 44.394, Sankt Albanus - Sankt Antœnien | eLexikon

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Sankt Albanus - Sankt

Bild 44.394: Sankt Albanus - Sankt Antœnien
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Sankt Andreas von Osten.

Sankt

Andreas (Kt. Zug, Gem. Cham). 431 m. Ehemaliges Schloss und heute Landgut mit Villa, am rechten Ufer der hier den Zugersee verlassenden Lorze und auf einer Anhöhe mit prächtigem Ausblick über den See und in die Alpen. Schloss St. Andreas wird mit seiner nähern Umgebung das «Städtli Cham» genannt. War einst zusammen mit der «Vorburg» als Lehen der Freiherren von Wolhusen im Besitz der Edeln von Hünenberg, dann 1351 ein offener Platz, eine «Vesti», seit 1366 Lehen und vier Jahre später Eigentum der Herzoge von Oesterreich.

Die Burg wurde im Sempacherkrieg 1386 von den Schwyzern und Zugern eingenommen und kam 1470 durch Kauf an die Stadt Zug, die aber die Besitzung nur 63 Jahre behielt, um sie 1533 käuflich an Hauptmann Heinrich Schönbrunner abzutreten. Dieser stellte das in starkem Verfall begriffene Schlossgebäude wieder in guten Zustand. Zu den Schlossgütern gehörte auch die Kapelle St. Andreas, die durch Kauf 1477 an die Stadt Zug und von dieser ebenfalls durch Kauf 1872 an die Kirchgemeinde Cham-Hünenberg überging und in ihrer jetzigen Gestalt aus 1488 stammt.

Beim Verkauf der übrigen Schlossgüter an Schönbrunner hatte sich die Stadt Zug das jederzeitige und vorbehaltslose Rückkaufsrecht gewahrt und noch bestimmt, es sollte die Burg bei einem feindlichen Angriff auf Zug oder Cham «unser offen Hus, zu unserm Nutzen und Noth türftig, gewärtig und gehorsam syn». Der Erbauer des zweiten Schlossgebäudes sollte sich seines Besitzes nicht lange erfreuen. Von Jugend an mit kriegerischen Abenteuern vertraut, konnte Hauptmann Schönbrunner, auch durch ein geschätztes Diarium über die italienischen Feldzüge von 1500-1537 bekannt, den Reizen auswärtigen Kriegsdienstes nicht widerstehen. 1536 machte er sich des damals stark verpönten Reislaufens schuldig, wofür man ihm eine Busse von 1000 Kronen auferlegte und ihm die Schlüssel der Burg St. Andreas mit dem Bedeuten abnahm, dass man ihm bei Wohlverhalten das Gut wieder zur Verfügung stellen wolle. Er starb aber bald nachher (1537). St. Andreas ging nun an seinen Neffen und von diesem an verschiedene Besitzer über, zunächst an zwei Urner, dann an mehrere Zuger, so z. B. an Glieder des Geschlechtes Brandenberg.

Als die Besitzung 1733 an einen Heinrich Meier verkauft wurde, der nicht Burger von Zug war, behielt sich der Stadtrat von Zug wiederum das Rückkaufsrecht vor. Das Schloss gelangte aber bald wieder an einen Zuger, nämlich den Oberstleutnant Franz Fidel Landtwing, der durch kartographische Vermessungsarbeiten seiner Vaterstadt gute Dienste geleistet hat. Er bewohnte das Schloss St. Andreas als «Herrensitz», nahm verschiedene bauliche Aenderungen vor und machte die Besitzung St. Andreas zusammen mit einem andern ihm gehörenden Gut 1755 zu einem Familien-Fideikommiss. Vor kurzem ist dann St. Andreas in den Besitz der Witwe des Geo. H. Page, des ersten Generaldirektors der Chamer Milchfabrik, übergegangen, die das Schloss in eine komfortable moderne Villa umwandelte. Nahe dem Schloss hat man im See einen Pfahlbau aus der Steinzeit entdeckt.

Sankt

Annaschloss (Kt. St. Gallen, Bez. Rorschach, Gem. Rorschacherberg).

560 m. Altes und heute noch gut erhaltenes Schloss, am N.-Hang des Rorschacherberges auf einem den Bodensee beherrschenden Felshügel und 1,8 km s. Rorschach.

Gute Gastwirtschaft. Sehr schöne Aussicht.

Beliebtes Ausflugsziel.

Benannt nach einer im Schloss selbst befindlichen St. Annakapelle.

Ehemals Sitz der Edeln von Rorschach, die im 13. Jahrhundert die reichsten und einflussreichsten Dienstmänner der Abtei St. Gallen waren und zur Zeit der Appenzellerkriege sich ihre Neutralität und ihre Besitzungen dadurch zu erhalten wussten, dass sie mit der Stadt St. Gallen ins Burgrecht traten. 1499 mussten sie aber alle ihre Rechte und Güter verkaufen, worauf das Schloss Sitz des äbtischen Amtmannes für den Bezirk Rorschach wurde.

Hier setzte man den sehr volkstümlichen Rorschacher Richter Graf gefangen, der nach der Zerstörung des Klosters Rorschach 1489 von den äbtischen Truppen als Mitschuldiger des Nachts aus seinem Bett geholt worden war.