Seite 45.485, Seelen (Die Verdammten) - Seelisberg | eLexikon
- ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
eLexikon
Bewährtes Wissen in aktueller Form
Main
Seelen (Die Verdammten

mehr
Stadt Bern und den umwohnenden Grafen, sowie mit Oesterreich, gelang es Bern, 1388 die Herrschaften Büren und Nidau an sich zu reissen, nachdem es sich schon 1379 vom König Wenzel mit der Herrschaft Aarberg, welches Städtchen es um 5200 Gulden ankaufte, hatte belehnen lassen. 1410 erwarb Bern die Grafschaft Oltigen und 1484 die Herrschaft Erlach. Damit war das Seeland in seinem heutigen Bestande (ausser Biel, das erst 1815 hinzukam und den geistlichen Gebieten) bernisch geworden.
Neben den Grafschaften hatten auch die Klöster im Seeland bedeutenden Besitz. So der Kluniazenserorden in Belmont und auf der St. Petersinsel, die Benediktiner in St. Johannsen bei Erlach, die Zisterzienser in Frienisberg und die Prämonstratenser in Gottstadt. 1528 wurden die Güter dieser geistlichen Stiftungen säkularisiert. Aus dem gesamten erworbenen Gebiet schuf Bern die 4 Vogteien Aarberg, Büren, Erlach und Nidau, bis der Umschwung der Dinge nach der französischen Revolution in der Mediation und zuletzt 1815 dem Landesteil die heutige Einteilung gab.
Bibliographie:
Schneider, Rud. Das Seeland der Westschweiz. Bern 1881. - Mülinen, v. Heimatkunde des Kantons Bern: Seeland. Bern 1893. - Hirt. Die Kämpfe von 1798 um den Bielersee herum. Biel 1898. - Pagan. Versuch einer ökonomischen Beschreibung der Landvogtei Nidau. Bern 1760. - Sterchi, Jakob. Aarberg bis zum Uebergang an Bern. Vortrag. Bern 1877. - Frieden, B. Das Kloster Frienisberg. Bern 1872. - Vergl. ferner die den ganzen Kanton Bern betreffenden Geschichtswerke.
[C. Klopfenstein.]
Seelen
(Die Verdammten) (Kt. Bern, Amtsbez. Interlaken). So nennt G. Studer in seinem Panorama von Bern (Bern 1850) zwei auf dem Scheitel des Schreckhorns hängende Firnflecken, die auch «Die verfluchten Nonnen» heissen.
Vergl. den Art. Schreckhorn.
Seelenen
(Bei den) (Kt. Glarus). 2150-2250 m. Nördl. Abschnitt der von der Südpartie der Schildkette zum W.-Fuss des Gufelstockes und des Hochgrates sich erstreckenden Fäsisalp. In einer längs dem Höchgrat ziehenden Senke liegen mehrere Seelein, deren Becken von dem diese Hochflächen einst überdeckenden Gletscher ausgehobelt worden sind.
Der Boden der Seen besteht aus Rötidolomit und Quartenschiefer.
Seelhofen
(Ober und Unter) (Kt. Bern, Amtsbez. Seftigen, Gem. Kehrsatz).
525 m. Zwei Gruppen von zusammen 9 Häusern, an einem über der Mündung der Gürbe in die Aare gelegenen Moränenhang und 1,5 km nö. der Station Kehrsatz der Gürbethalbahn (Bern-Burgistein-Wattenwil-Thun).
97 reform. Ew. Kirchgemeinde Belp.
Acker- und Obstbau, Viehzucht.
Seeli
(Kt. Bern, Amtsbez. Interlaken, Gem. Hofstetten).
660 m. Gemeindeabteilung und S.-Abschnitt des Dorfes Hofstetten, 1 km nw. der Station Brienzwiler der Brünigbahn (Luzern-Brienz).
Seeli
(Kt. Bern, Amtsbez. Laupen). 538 m. Kleiner See mitten im Wald, am linksseitigen Gehänge des Saanethales und 2,6 km w. Laupen. 150 m lang und 100 m breit.
Seeli
(Kt. Freiburg, Bez. Sense, Gem. Alterswil).
743 m. Gruppe von 6 Häusern;
2,5 km sö. Tafers und 8 km osö. vom Bahnhof Freiburg. 28 kathol. Ew. deutscher Zunge.
Kirchgemeinde Tafers.
Acker-, Wiesen- und Obstbau, Viehzucht.
Seeli
(Kt. St. Gallen, Bez. Alt Toggenburg, Gem. Kirchberg).
746 m. Gruppe von 7 Häusern am Ufer eines kleinen Sees, 500 m s. Gähwil und 8 km w. der Station Bazenheid der Toggenburgerbahn. 41 kathol. Ew. Kirchgemeinde Gähwil.
Viehzucht. Stickerei.
Seeli
(Kt. Zürich, Bez. Horgen, Gem. Richterswil).
770 m. Gruppe von 7 Häusern, am N.-Ufer des Hüttensees und 1 km sw. der Station Samstagern der Linie Wädenswil-Einsiedeln. 30 reform. Ew. Kirchgemeinde Richterswil.
Wiesenbau.
Seeli
(Hinter und Vorder) (Kt. Bern, Amtsbez. Ober Simmenthal).
1637 und 1614 m. Zwei 1 km voneinander entfernte kleine Seen, in dem von Kaiseregg, Widdergalm und Rotenkasten umschlossenen Alpkessel zwischen dem Thal der Warmen Sense und dem Simmenthal. 4,5 km sö. vom Schwarzsee.
Ohne sichtbaren Abfluss. Um die Seen liegen Alpweiden mit Hütten.
Seelibach
(Kt. Freiburg, Bez. Sense). 819-648 m. 4,3 km langer Bach mit einem mittleren Gefälle von 41‰. Bildet sich aus drei Quellarmen, von denen der erste 1,5 km nw. Alterswil, der zweite nö. dieses Dorfes und der bedeutendste dritte bei Ober Montenach (819 m) entspringt.
Alle drei vereinigen sich im Mittelpunkt von vier Waldungen nahezu an der nämlichen Stelle (703 m).
Von da an fliesst der Seelibach durch Waldungen, geht an Seeligraben vorbei, erhält rechts den von Bachlesbrunnen (835 m) herkommenden Wussenbach und vereinigt sich bei Im Schrick mit dem Tafersbach.
Ist fischreich und treibt verschiedene industrielle Betriebe.
Seelifuren
(Kt. Bern, Amtsbez. Interlaken). 2603 m. Kleiner Bergübergang am Saumweg vom Engethal auf das Mürren Schilthorn, 50 Minuten unter dem genannten Gipfel und wenige Minuten von der Schirmhütte entfernt.
Seeligraben
(Kt. Freiburg, Bez. Sense, Gem. Alterswil und St. Antoni).
1,5 km n. Alterswil und 11 km osö. vom Bahnhof Freiburg. Von Wald umrahmte schöne Gegend. 11 Häuser, 67 kathol. Ew. deutscher Zunge.
Kirchgemeinde Alterswil.
Acker- und Wiesenbau, Viehzucht.

Seelisberg
(Kt. Uri). 804 m. Gem. und Pfarrweiler, auf einer Terrasse am NO.-Hang des Seelisberger Kulm oder Niederbauen und an der Strasse Treib-Emmetten-Beckenried, ¾ Stunden s. über der Dampfschiffstation Treib am Vierwaldstättersee. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen Treib-Sonnenberg. Die Gemeinde zerfällt in Seelisberg ob dem Thor mit Frutt, Geissweg, Hofstatt, Kalcherli, Sonnenberg und Wissig (61 Häuser, 358 Ew.) und Seelisberg unter dem Thor mit Breitlohn, Folligen, dem Rütli, Schwanden und Treib (51 Häuser, 277 Ew.); Weiler: 10 Häuser, 54 Ew. Katholische Pfarrei seit 1418, in welchem Jahr sie von Altorf abgetrennt wurde.
Seelisberger Kulm - Se

* 2
Seite 45.486.Wallfahrtskapelle Maria Sonnenberg. Schöne Wiesen und Wälder. Kantonale Forstpflanzschule. Ackerbau, Alpwirtschaft und Viehzucht. Klimatischer Kurort. Gasthöfe. Grossartiges Kurhaus Sonnenberg-Seelisberg (845 m) mit hydrotherapeutischen Einrichtungen und schönen Park- und Gartenanlagen. Prachtvolle Aussicht auf den Urnersee, das Reussthal und das Thal von Schwyz, sowie die umliegende Bergwelt (Urirotstock, Liedernen, Frohnalp, Oberbauen, Windgällen, ¶
mehr
Bristenstock, Mythen etc.). Zahlreiche freundliche Spaziergänge (u. a. nach dem 20 Minuten entfernten Seelisbergersee mit Badanstalt). Auf Boden der Gemeinde befinden sich das Rütli (s. diesen Art.) und das Schlösschen Beroldingen (867 m), die Wiege des im Kanton Uri längst ausgestorbenen, aber im Kanton Tessin, in Oesterreich und Württemberg noch fortlebenden Geschlechtes der Edeln von Beroldingen, die ihrem Heimatkanton mehrere Landammänner und Offiziere, wie z. B. Hans Konrad von Beroldingen (1570-1636), gegeben haben.
Seelisberg ist die Heimat des 1901 gestorbenen urnerischen alt-Regierungsrates Michael Truttmann, des Gründers des Grand Hotel und Kuretablissementes Seelisberg-Sonnenberg und Verfassers einer Schrift über den Kurort. Urkundliche Namensformen: 1285 Cingiln, 1327 Zingelen, 1349 Cingeln, 1356 Sewelisberg, 1365 Sewelisperch. «Seelisberg» hiess ursprünglich bloss die nähere Umgebung des kleinen Sees am Fusse des Niederbauen, und die Häusergruppe um die Pfarrkirche trägt heute noch den Namen Zingel.
Die Kollatur und der Zehnten auf Seelisberg standen seit Kaiser Ludwig (863) dem Fraumünster in Zürich zu, bis diese Rechte 1418 von den Bewohnern zurückgekauft wurden, die nun ihren Pfarrer selbst ernannten und den Ertrag des Zehntens zu dessen Unterhalt verwendeten. Die Felsschulter am Fusse des Niederbauen (oder Seelisberger Kulm), die Seelisberg trägt, bildet geologisch ein flaches Gewölbe, dessen Schenkel aus Schrattenkalk mit Gault, etwas Seewerkalk (obere Kreide) und Eozän bestehen. Den Kern bilden das mittlere und untere Neokom, das alle hier zum Urnersee abbrechenden Steilwände aufbaut.