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Seite 45.541, Signau | eLexikon

  • ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
  • ️Wed Aug 09 1905

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Signau

Bild 45.541: Signau
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Signau

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vergrössern: Amtsbezirk Signau. ^[Karte: 5° 30’ O; 46° 50’ N; 1:200000]. [Karten in der Umgebung].
Amtsbezirk Signau.
ha
Aecker und Gär­ten 5110
Wie­sen und Hofstat­ten 5707
Weiden und Alpen 7988
(nach der neues­ten Statistik 8068)
Wald 6024
Zusam­men 24.829.

Die Viehstatistik ergibt folgende Resultate:

1886 1896 1901
Rindvieh 15.684 16.787 18.774
Pferde 1362 1389 1593
Schweine 4709 6717 7343
Schafe 4183 3537 2683
Zie­gen 5147 4703 4018
Bie­nenstöcke 2183 2949 3206.

Sehr reich ist das Amt an Alpweiden, besonders in den Gemeinden Schangnau, Rötenbach, Eggiwil und Trub. Die Gesamtzahl der Alpen beträgt 255, wovon 245 in Einzelbesitz sind. Ihre Fläche von 8068 ha verteilt sich auf eingehegtes Land 1091, Weidefläche 4917, Wald 1564, Ried 329 und unproduktives Land 167 ha. Sie werden zusammen mit 4249 Stück Rindvieh bestossen. Der Wert des Weidelandes beträgt 2.223.060 Fr. und derjenige des ganzen Alpgebietes (mit Wald) 5.493.410 Fr. Diese Alpweiden liegen in einer Höhe von 820-1500 m, die meisten in 900-1200 m. Die Weidezeit beträgt 123 Tage. Es wird meistens Jungvieh gesömmert.

Auf diesen Alpen werden durchschnittlich 50500 kg Fettkäse und 3000 kg Butter im Gesamtwerte von 80900 Fr. produziert. Der Amtsbezirk ist fast ausschliesslich landwirtschaftlich und zeigt bloss in den Thälern der Emme und Ilfis industrielle Tätigkeit. Hauptindustrie ist die Textilindustrie. Die eidg. Betriebszählung vom 9. August 1905 ergab folgende Zahlen: Gesamtzahl der Betriebe 3743, davon in Landwirtschaft 2099, in Gewerbe, Industrie und Handel 1609, sowie mit Heimarbeit 35. 13980 Personen beschäftigen sich mit Landwirtschaft, 6858 mit Industrie und 1479 mit Handel. 3572 Betriebe ohne und 171 mit Motoren, welch letztere über 977,5 PS verfügen. An Eisenbahnen besitzt das Amt die Linien Bern-Langnau-Luzern und Burgdorf-Langnau, sowie die Postwagenkurse Schangnau-Wiggen, Schangnau-Kämmeriboden, Signau-Rötenbach und Trubschachen-Trub. Die weitere Ausführung aller Verhältnisse siehe in den Artikeln Emmenthal, Emme (grosse) und Ilfis.

Signau

(Kt. Bern, Amtsbez. Signau). 687 m. Gem. und Pfarrdorf, an der Strasse Bern-Langnau und 5 km sw. von diesem Dorf. Station der Linie Bern-Luzern. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen Signau-Rötenbach. Gemeinde, mit Hälischwand, Höhe, Mutten und Schüpbach: 398 Häuser, 2862 reform. Ew.; Dorf: 53 Häuser, 404 Ew. Das auf eine Länge von 1 km längs der Landstrasse sich hinziehende hübsche Dorf hat mit dem benachbarten Schüpbach ziemlich viel Industrie: Baugeschäft, Bleicherei, Zigarrenfabrikation, Färberei, Mühle, Säge, Ziegelei.

Landwirtschaft. 5 Käsereien. 3 Jahrmärkte. Der früher sumpfige Thalgrund ist seit 1856 durch den Schüpbachkanal trocken gelegt. Bei Signau gab es früher zwei Burgen, Sitze der Freien von Signau. Die im 14. Jahrhundert verlassene alte Burg stand auf einem Hügel ö. vom Weiler Steinen, während die neue gegenüber auf der linken Thalseite lag und 1798 als Sitz des Landvogtes von den Bauern zerstört wurde. Die Freiherren von Signau lassen sich urkundlich nachweisen von 1146 an bis zur Schlacht von Sempach 1386, in welcher zwei Brüder, wahrscheinlich die letzten ihres Geschlechts, fielen.



Signèse - Sigriswil

Bild 45.542: Signèse - Sigriswil
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Viele Glieder dieses Hauses bekleideten höhere Kirchenämter. Nach mehrfachem Wechsel ihrer Besitzer kam die Herrschaft Signau 1529 an Bern. Sie bildete mit den Gemeinden Biglen und Rötenbach, zu denen im Jahr 1648 noch das bisher mit Signau verbundene Eggiwil als selbständige Gemeinde kam, ein eigenes Amt bis 1798. 1529-1798 residierten hier 50 Landvögte mit je sechsjähriger Amtsdauer. Die sogenannten «Heidengräber» sind Erdwerke, die in der Nähe von Signau beim Weiler Steinen gefunden wurden. Alb. Jahn deutete sie als Ueberreste eines römischen Feldlagers, das die Strasse von der Aaregegend nach dem obern Emmenthal deckte. 1856 fand man darin eine ganze Anzahl von «Heideneisen» genannten römischen Hufeisen. Wie in Langnau und andern Dörfern des Emmenthales hat sich auch in Signau noch die alte Sitte erhalten, dass die Frauen am alljährlichen

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Signau von Südosten.

Schützenfeste ebenfalls teilnehmen, wobei z. B. in Burgdorf diejenige Familienmutter, die die grösste Zahl Knaben hat, einen Preis erhält. In Signau lebte der Volksdichter und Schlosser Christian Wiedmer (1808-1857), der Dichter des Emmenthalerliedes; Heimat des Bundesrates Karl Schenk (1823-1895). 1146: Sigenowo;

1175: Sigenowa;

1300: Signowa;

auch Sigenowe, Sigenuwe und Sygenova = Au des Sigino.