Seite 45.742, Sureggio - Surenhorn | eLexikon
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Sureggio - Surenhorn
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beherrscht im N. die Station Taverne der Linie Bellinzona-Lugano-Chiasso der Gotthardbahn, von woher er in zwei Stunden erstiegen werden kann. Am O.-Ausläufer des Bergkammes finden sich die zerstreut gelegenen Häuser der Monti di Brena (960 m).
Sureggio
(Kt. Tessin, Bez. Lugano, Gem. Lugaggia).
417 m. Gemeindeabteilung und Dorf im Val Cassarate, am rechten Ufer des Cassarate und 6,5 km n. vom Bahnhof Lugano.
Postwagen Lugano-Maglio di Colla. 26 Häuser, 153 kathol. Ew. Kirchgemeinde Tesserete.
Acker- und Weinbau. Zucht der Seidenraupe.
Reiche Vegetation. Die den h. Peter und Paul geweihte Kirche gehört zu den ältesten Gotteshäusern im Thal.
Sureint
(Muot) (Kt. Graubünden, Bez. Albula). 2675 m. Westl. Vorgipfel des Piz Uertsch oder Piz Albula in der eigentlichen Albulakette, vom Hauptgipfel 4,2 km und von Bergün 3,7 km sö. gelegen. Im N. zieht sich Val Tisch, im S. das kürzere, steile und wilde Val Zavretta zur Albula herab. Wo diese letztere vor dem Sommerdörfchen Naz stärker nach N. umbiegt, ragt der letzte Ausläufer der O.-W. verlaufenden Kette, der gerundete Muot (2363 m) in die Höhe.
Dessen Hang trägt starke Lawinenverbauungen zum Schutze der Albulabahn, von welcher zwei Kehrtunnels im Muotgebirge angelegt sind.
Der Muot Sureint und Muot bieten schöne Blicke auf das Albulathal, den Piz d'Aela und Piz Kesch und werden von Bergün aus besucht.
Der Weg führt von der Strasse hinter Val Tisch in steilem Zickzack in SO.-Richtung durch den bis 2100 m hoch reichenden Wald hinauf (Bergün-Muot Sureint etwa 3 Stunden).
Gesteine der wilden, zerklüfteten Kette sind Arlbergdolomit, obere Rauhwacke und Hauptdolomit, die in der Thaltiefe auf allen Seiten auf grauen und dunkeln, im W. auch auf grünen und roten Schieferbildungen (Lias?) ruhen.
Surenboden
(Ober und Unter) (Kt. Bern, Amtsbez. Signau, Gem. Trub).
1143-1320 m. Drei Höfe am rechtsseitigen Gehänge des Hüttengrabens, 7 km nö. Trub und 10,5 km nö. der Station Trubschachen der Linie Bern-Luzern. 23 reform. Ew. Kirchgemeinde Trub.
Wiesenbau.
Surenenalp
(Kt. Uri). 1260-2305 m. Grosse Alpweide mit der Blackenalp (1778 m), Stäffelialp (1418 m) und Ebnetalp (1694 m) in dem Thalkessel zwischen den Spannörtern (3149 und 3202 m) im S., der Schlossbergkette (3100 m) im O., der Surenenegg (2305 m), dem Blackenstock (2922 m), Schlossstock (2760 m) und Wissigstock (2888 m) im N. und dem Stotzigberggrat (2632 m) im W. Länge von Nieder Surenen (1260 m) bis zum Surenenpass (2305 m) 7 km, Breite 5 km. Zahlreiche Hütten.
Baumlos. Die Alp wird mit 600 Stück Hornvieh und zahlreichen Schafen bezogen und diente früher auch zur Sömmerung von Pferden. Wird der ganzen Länge nach vom Stierenbach, dem Hauptquellarm der Engelberger Aa, und vom Weg über den Surenenpass durchzogen. Wie der Urnerboden, der Kinzig und die Ruosalp greift auch die Surenenalp über die natürlichen Grenzen des Reussthales hinüber und war deshalb Gegenstand eines langjährigen Streites zwischen Uri und dem Kloster Engelberg.
Nach einer aus 1213 stammenden Urkunde Kaiser Friedrichs II. war die Grenze zwischen Uri und Engelberg ursprünglich an der Stäubi festgelegt. In einem ersten Grenzstreit beanspruchten die Leute von Uri 1260 alle Alpen bis zum Tütschbach (heute Tätschbach) als ihr Eigentum. Ein von Markwart von Wolhusen am 11. August 1275 zu Altorf gefällter Schiedsspruch bestimmte, dass die Alpen von der Stäubi bis zum Tütschbach Eigentum des Klosters seien, es aber den Urnern gestattet sein sollte, bei schlechtem Wetter hier Schutz zu suchen und bis zum Wiedereintritt von besserer Witterung zu bleiben.
Später überschritten die Urner (zwischen 1299 und 1317) mit entfaltetem Panner den Surenenpass, um alle dem Kloster gehörigen Hütten zu verbrennen, gegen das Kloster selbst zu ziehen, Vieh im Betrag von 90 Pfund (1800 Fr.), einer für die damalige Zeit bedeutenden Summe, zu rauben und die Ebnetalp mit Gewalt sich anzueignen. Ein neuer Schiedsspruch von 1357 bestätigte den Urnern den Besitz der Ebnetalp und teilte die Untere Surenenalp beiden Teilen zu gemeinsamer Benutzung zu. Neue Streitigkeiten und Sprüche erfolgten 1470 und 1472, bis dann endlich im Jahr 1513 ein Austausch die heutige Grenze festlegte.
Die die Surenenalp nach oben abschliessende Surenenegg wird schon im 12. Jahrhundert urkundlich erwähnt: 1148 Suranecco;
1184 Soranecke. Der Ausdruck ist von der altgermanischen Wurzel sur = fliessen herzuleiten, wie denn auch der Oberlauf der Engelberger Aa ursprünglich Suren Aa, d. h. «fliessendes Wasser», genannt wurde.
Nach der Ueberlieferung soll auf der Surenenalp der Kampf des Uristieres mit einem die Heerden verheerenden Drachen stattgefunden haben. Vergl. Hess, P. Ignaz. Der Grenzstreit zwischen Engelberg und Uri (im Jahrbuch für Schweizer Geschichte. 1900).
Surenenpass
(Kt. Uri und Obwalden). 2305 m. Ziemlich stark begangener Passübergang zwischen der Urirotstockkette einerseits und der Schlossbergkette andrerseits. Der 4¾ Stunden über Engelberg gelegene Pass führt über den schmalen Kamm der Surenenegg zwischen dem Nageldach (2454 m), einem Ausläufer des Schlossbergs, und dem Blackenstock (2922 m), einem Ausläufer des Uri Rotstocks. Er verbindet Erstfeld oder Altorf im Reussthal mit Engelberg und bietet eine prachtvolle Aussicht gegen den Titlis und die Grosse Windgälle, sowie im allgemeinen auf ein wildes und grossartiges Hochgebirgsgebiet.
Der Uebergang Erstfeld oder Altorf-Engelberg erfordert etwa 8 Stunden Marschzeit. Der Weg wird von Th. Herzog im Führer durch die Urner Alpen des A. A. C. Zürich (Bd I, 1905) wie folgt beschrieben: Von Erstfeld wenig n. vom Bahnhof auf der Strasse unter dem Bahnkörper hindurch, sodann über die Reussbrücke zur Kirche. Von dort am Fuss des Berghanges etwa 10 Min. thalabwärts bis Niederhofen, von wo der Weg in steilen Kehren durch den Wald anzusteigen beginnt. Nach 20 Min. wird ein Wiesenstafel erreicht, an dessen oberm Ende der Weg wieder in den Wald eintritt und am s. Ufer des Bockibaches durch das steile Tobel (oben waldfrei) emporsteigt. Am Ende des Tobels erreicht man den grossen Thalboden der Waldnacht; nun über eine steinerne Brücke auf das n. Bachufer zu der etwa vom 1. März bis 1. Dezember bewohnten Unteren Waldnachtalp (Waldnachtberg 1393 m) mit gutem Heulager (2½ Stunden). - Von Altorf zunächst auf der Strasse nach Attinghausen, dann auf gutem Weg an der Ruine vorbei, dem linken Ufer des Kummenbaches entlang, sodann diesen überschreitend am rechten Ufer zur Alp Stückiberg; von hier steil zum Plattenberg und auf dessen Rücken zum Waldnachtberg (2¾ Stunden).
Von der Untern Waldnachtalp fast eben über Wiesen in 20 Min. zu der etwa vom 1. Mai bis 1. November bezogenen Obern Waldnachtalp mit Heulager. Von hier führt der Weg westl. durch ein enges, noch im Sommer mit Schneeresten erfülltes Tobel in Windungen gegen die Wände des Blackenstockes hinauf und zum Schluss über welliges Terrain in etwa 2 Stunden zur Passhöhe der Surenen (2305 m). Im Abstieg anfangs südwärts, dann nach W. umbiegend senkt sich der vorzügliche Weg zur Blackenalp (1778 m), die fast das ganze Jahr über bewohnt ist (etwa ¾ Stunden; gutes Heulager).
Hinter den Hütten zunächst über den Bach auf das linke Ufer; 20 Min. weiter, oberhalb der Fluh, über die der Bach den bekannten Stierenfall bildet, zurück auf das rechte Bachufer und in 30 Min. ziemlich steil hinab nach Nieder Surenen (kleines Wirtshaus). Auf schmalem Strässchen durch Wald und Wiesen, an der Herrenrüti vorbei, hinaus nach Engelberg (etwa 1½ Stunden). Im Jahr 1799 überschritt eine französische Division unter dem General Lecourbe den Surenenpass mit Artillerie, um die Oesterreicher im Reussthal unversehens zu überfallen, musste sich aber vor dem ungestüm vom Gotthard herabdrängenden General Suwarow wieder zurückziehen. Surenenalp und Surenenpass liegen in der Flyschzone, die die Kalkmassen des Uri Rotstocks und des Schlossbergs voneinander trennt und sich so zwischen die autochthone Kalkmasse des Titlis und die überschobenen Kalke des Uri Rotstocks einschiebt.
Surenhorn
(Ober und Unter) (Kt. Bern, Amtsbez. Aarberg, Gem. Schüpfen).
714 und 675 m. Gemeindeabteilung und Dorf am N.-Hang des Frienisbergs, am Rand von grossen Buchenwaldungen und an der Strasse Schüpfen-Frienisberg;
4 km s. der Station Suberg der Linie Bern-Biel. 25 Häuser, 202 reform. Ew. Kirchgemeinde Schüpfen.
Landwirtschaft. ¶