Seite 46.172, Tour Noir (Le) - Tourbillon | eLexikon
- ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
- ️Thu Aug 16 1894
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Tour Noir (Le) - Tourb
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noch nicht vollkommen traversiert worden.
Die Passhöhe wurde erreicht: vom Pavillon de Lognan her am 16. August 1894 durch A. C. Downer mit Franç.
Mugnier und H. Schuler in 6 Marschstunden, sowie von der Ornyhütte her über die Fenêtre de Saleinaz und den Col de la Neuvaz am 22. Juli 1898 durch Th. und Louis Aubert mit dem Führer Maurice Crettez.
Schwieriger Eispass, namentlich auf der Schweizer Flanke.
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Tour
Noir (Le) (Kt. Wallis, Bez. Entremont). 3844 m. Bedeutender Grenzgipfel gegen Frankreich; im Trientmassiv, dem schweizerischen Abschnitt des Mont Blanc-Massives, zwischen der Aiguille d'Argentière (3905 m) und den Aiguilles Rouges du Dolent (3694 m). Von der ihm vorgelagerten Aiguille de la Neuvaz (3759 m) zweigt nach NO. die Kette der Darreï und von Planereuse aus, die den Saleinaz- vom Neuvazgletscher trennt. Während der Col Supérieur du Tour Noir (3698 m) diesen Gipfel von der Aiguille de la Neuvaz scheidet, trennt ihn der Col d'Argentière (3650 m) von den Aiguilles Rouges du Dolent.
Von den Bewohnern des Chamonixthales wird der schwarze Felsturm «la Tour Noire» genannt; seitdem aber E. Javelle die Bezeichnung «le Tour Noir» (mit unbewusster Beziehung auf den Weiler Le Tour ob Argentière im Chamonixthal) in die alpine Literatur eingeführt hat, ist diese rasch alleinherrschend geworden. (Die erste etwas detaillierte Karte des Mont Blanc-Massives, diejenige von Adams Reilly aus dem Jahr 1863, nennt den Gipfel " la Tour Noire»). Erste Besteigung am 3. August 1876 vom Neuvazgletscher her in 5½ Stunden durch Emile Javelle und F. F. Turner mit den Führern J. Moser aus Täsch und Fr. Fournier aus Salvan.
Wenige Tage später erhielt der Gipfel, der seither von allen Seiten her erklettert worden ist, seinen zweiten Besuch. Die Besteigung ist schwierig, zum Teil sogar sehr schwierig und erfordert vom Pavillon de Lognan aus 7, von der Ornyhütte 8 und von der Saleinazhütte her 10 Stunden. Die Aussicht wird von Em. Javelle (Souvenir d'un Alpiniste) wie folgt beschrieben: Le panorama du Tour Noir est remarquable, non par son étendue, car toute une moitié de l'horizon est masquée par les grandes cimes immédiatement voisines, mais par la vue de cet océan d'aiguilles, de clochers de granit, qui rappellent une ville fabuleuse, toute entière bâtie en style gothique, remplie de cathédrales qui auraient 1000, 1500, 2000 mètres de haut. Ce qui saisit tout d'abord, ce n'est pas la magnificence des neiges et des glaces du Mont Blanc, ni le fier élancement de son cortège d'aiguilles, c'est la vue soudaine de toutes les horreurs immédiatement voisines, les abîmes ouverts de tous côtés, cet énorme vide du fond duquel on ne voit monter que de grandes formes fracassées et effrayantes, indescriptible mélange de neige et de rochers. Le spectacle est autrement émouvant que celui qu'on a du sommet du Mont Blanc;
là on domine trop, toute cette mer agitée se nivelle, les plans s'égalisent comme dans une vue à vol d'oiseau;
sur le Tour Noir, au contraire, les sommités d'égale hauteur ou plus élevées qu'on a devant soi se présentent dans toute leur majestueuse horreur;
la base des Aiguilles Rouges, les précipices affreux de l'Aiguille de Triolet, les obélisques fantastiques de 4000 mètres que sont les Aiguilles du Géant, de Rochefort et du Mont Mallet, l'énorme muraille des Courtes, des Droites et de l'Aiguille Verte, les effroyables couloirs qui tombent sur le Glacier d'Argentière, tous ces rochers lamés de glace, toutes ces flèches de granit s'élançant des vastes étendues blanches, sont là à portée de la main, semble-t-il, offrant à l'homme qui a eu le courage de monter sur ce belvédère incomparable, le spectacle d'un monde ignoré et merveilleux.
Vergl. auch: Kurz, Louis, et Eug. Colomb. La partie suisse de la chaîne du Mont Blanc; Itinéraire du C. A. S. pour 1900/01. Neuchâtel 1900.
Tour
Saint Martin oder QUILLE DU DIABLE (La) (Kt. Wallis, Bez. Conthey). Gipfel. S. den Art. Saint Martin (Tour de).
Tour
Sallière (Col de la) (Kt. Wallis, Bez. Saint Maurice).
2830 m. Passübergang zwischen der Tour Sallière und dem Mont Ruan;
verbindet den Glacier des Fonds mit dem Mont Ruangletscher.
Der Aufstieg von der Barberinehütte erfordert 4 Stunden und bietet keine Schwierigkeiten, während der Abstieg über die sog. Grande Pente zum Glacier du Mont Ruan (4-6 Stunden bis Bonnavaux) steil ist und schwierig, ja sogar gefährlich sein kann.
Tour
Sallière (Glacier Inférieur de la) (Kt. Wallis, Bez. Saint Maurice).
2906-2670 m. Ganz kleiner Hängegletscher am SW.-Hang des Gipfels 2975 m der Pointes à Boillon (Ausläufer der Tour Sallière) und unter dem «Glacier Supérieur».
Beide senden ihre Schmelzwasser zur Barberine.
Tour
Sallière (Glacier Supérieur de la) (Kt. Wallis, Bez. Saint Maurice).
3000-2700 m. 600 m langes und 300 m breites Hängegletscherchen, am SO.-Fuss der letzten Pyramide der Tour Sallière und am SW.-Hang des von da zu den Pointes à Boillon ziehenden Grates.
Sendet seine Schmelzwasser zur Barberine und mit dieser zur Eau Noire und zum Trient.
Auf der Siegfriedkarte unbenannt.
Tour
Sallière (La) oder Tours Sallières (Les) (Kt. Wallis, Bez. Saint Maurice).
Tourbillon
Tourche (La) - Tourne
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Seite 46.173.(Kt. Wallis, Bez. und Gem. Sitten). 655 m. Einer der Felshügel mitten im Rhonethal, an deren W.-Fuss sich die Stadt Sitten angesiedelt hat. Der vom Felshügel von Valeria durch ein Thälchen getrennte und im Sinn der Längsachse des Thales sich erstreckende Fels von Tourbillon misst an die 500 m Länge und bis zu 200 m Breite. Er ragt 155 m über die Rhoneebene empor und trägt die malerischen Ruinen eines einst stolzen und mächtigen Schlosses. Ein Felskopf an dem zur Stadt Sitten sich senkenden W.-Abfall von Tourbillon trägt die ehemalige Bischofsburg Majoria. Nordwärts ist der Fels durch eine 400 m breite Ebene, in der die Simplonstrasse sich hinzieht, vom Sockel der Kette der Berneralpen geschieden. Ohne Zweifel sind die die Stadt Sitten beherrschenden Felshügel für eine Ansiedelung an dieser Stelle in erster Linie bestimmend gewesen. Neben dem Wall, den sie gegen die in der Thalsohle hin- und herpendelnde Rhone und die das Thal herabstreichenden Luftströmungen aufbauten, boten diese Hügel vorzüglichen Schutz und Zuflucht vor feindlichen Einfällen. Ueber die Geschichte des bischöflichen Schlosses auf Tourbillon gibt uns F. O. Wolf (Sitten und Umgegend in den Europ. Wanderbildern 138-140) folgende Auskunft: Schon lange bevor auf Tourbillon das erste Schloss, wahrscheinlich durch den ¶
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prachtliebenden Bischof Bonifacius de Challant aus dem Aostathal im Jahr 1294, erbaut wurde, diente der das Rhonethal weithin beherrschende Felsen als Hochwarte. Die Bürger von Sitten hielten ihn, besonders während der vielen Kriege, besetzt und verteidigten von hier aus die alte Stadt. Auch nach dem Tode des Bischofs Aimo de La Tour besetzten die Bürger von Sitten 1339 das Schloss mit Waffengewalt, indem sie sich dabei auf ihr altes Recht stützten, das sie dann freilich an das Domkapitel abtreten mussten.
Von nun an ward Tourbillon noch öfters belagert und genommen. Bei der Einsetzung des weisen und gütigen, aber ängstlichen Bischofes Widschard Tavelli (1343) kam es zwischen ihm und der Bürgerschaft wieder zu Streitigkeiten. Die Bürger sperrten die Strassen bei der Majorie mit Ketten, warfen Barrikaden auf, nahmen Tourbillon ein und plünderten es. Die bischöflichen Truppen antworteten durch ähnliche Gewalttätigkeiten, bis die Händel endlich durch Vermittlung des Grafen von Savoyen am 22. Mai 1344 beigelegt wurden.
Trotzdem wurde aber der nämliche Bischof noch zu wiederholten Malen in seinem Schloss angegriffen, so besonders 1352 von den Oberwallisern, welche sich gegen ihn erhoben, weil er sich unter den Schutz Savoyens gestellt hatte. Sie erstürmten die Stadt und das Schloss und hausten schrecklich darin. Graf Amadeus VI. eilte mitten im Winter zur Hilfe des Bischofes herbei, entsetzte Sitten und Tourbillon, zwang die Walliser zur Auslieferung von 60 Geisseln und zur Bezahlung einer Kriegssteuer von 28000 Goldgulden und setzte einen seiner Leute als Burgvogt auf Tourbillon.
Hauptsächlich aus letzterm Grund entstanden 8 Jahre später neue Fehden, welche damit endigten, dass diesmal dem Bischof das Recht der Burgvogtei zuerkannt werden musste, Tavellis Nachfolger als Bischof war seit 1374 Eduard von Savoyen, der aber 1386 auf sein Bistum verzichten musste, weil er es ganz in die Hände von Savoyen hatte spielen wollen und zu diesem Zweck den jugendlichen Amadeus VII. herbeigerufen hatte, der mit seinem zahlreichen Adel die Stadt Sitten samt Tourbillon überfiel und in Asche legte. Im sog. Raronkrieg litt Tourbillon mehrfach bedeutenden Schaden und wurde 1417 von den Patrioten beinahe gänzlich niedergebrannt.
Die Bischöfe Andreas Gualdo (1418-1431) und Walter Supersaxo (1457-1482) stellten es dann aber glänzender als je zuvor wieder her, nachdem auch Wilhelm III. von Raron die teilweise heute noch vorhandene Kapelle restauriert und am 2. Oktober 1447 hatte weihen lassen. Es folgte nun für Tourbillon eine lange Zeit der Ruhe, während welcher u. a. Bischof Adrian IV. sowohl Schloss als Kapelle restaurierte (1653), eine Zisterne graben und die Porträts seiner Vorgänger malen liess. Am 24. Mai 1788 legte sodann eine in Sitten wütende schreckliche Feuersbrunst 126 Wohnhäuser und mehr als 100 andre Bauten in Asche.
Dabei wurden auch die bischöflichen Schlösser Majoria und Tourbillon samt ihren Archiven und der Porträtsammlung aller Walliser Bischöfe ein Raub der Flammen. Und seitdem Bischof Fabian Roten 1839 auf der Planta den neuen bischöflichen Palast erbaut hat, ist jede Hoffnung eines Wiederaufbaues des Schlosses auf Tourbillon geschwunden. Urkundliche Namensformen: 1268 und 1287 Turbillion; 1276 und 1287 Turbillon. Die Etymologie ist noch recht unsicher.