Seite 46.173, Tourche (La) - Tourne (La) | eLexikon
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Tourche (La) - Tourne
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prachtliebenden Bischof Bonifacius de Challant aus dem Aostathal im Jahr 1294, erbaut wurde, diente der das Rhonethal weithin beherrschende Felsen als Hochwarte. Die Bürger von Sitten hielten ihn, besonders während der vielen Kriege, besetzt und verteidigten von hier aus die alte Stadt. Auch nach dem Tode des Bischofs Aimo de La Tour besetzten die Bürger von Sitten 1339 das Schloss mit Waffengewalt, indem sie sich dabei auf ihr altes Recht stützten, das sie dann freilich an das Domkapitel abtreten mussten.
Von nun an ward Tourbillon noch öfters belagert und genommen. Bei der Einsetzung des weisen und gütigen, aber ängstlichen Bischofes Widschard Tavelli (1343) kam es zwischen ihm und der Bürgerschaft wieder zu Streitigkeiten. Die Bürger sperrten die Strassen bei der Majorie mit Ketten, warfen Barrikaden auf, nahmen Tourbillon ein und plünderten es. Die bischöflichen Truppen antworteten durch ähnliche Gewalttätigkeiten, bis die Händel endlich durch Vermittlung des Grafen von Savoyen am 22. Mai 1344 beigelegt wurden.
Trotzdem wurde aber der nämliche Bischof noch zu wiederholten Malen in seinem Schloss angegriffen, so besonders 1352 von den Oberwallisern, welche sich gegen ihn erhoben, weil er sich unter den Schutz Savoyens gestellt hatte. Sie erstürmten die Stadt und das Schloss und hausten schrecklich darin. Graf Amadeus VI. eilte mitten im Winter zur Hilfe des Bischofes herbei, entsetzte Sitten und Tourbillon, zwang die Walliser zur Auslieferung von 60 Geisseln und zur Bezahlung einer Kriegssteuer von 28000 Goldgulden und setzte einen seiner Leute als Burgvogt auf Tourbillon.
Hauptsächlich aus letzterm Grund entstanden 8 Jahre später neue Fehden, welche damit endigten, dass diesmal dem Bischof das Recht der Burgvogtei zuerkannt werden musste, Tavellis Nachfolger als Bischof war seit 1374 Eduard von Savoyen, der aber 1386 auf sein Bistum verzichten musste, weil er es ganz in die Hände von Savoyen hatte spielen wollen und zu diesem Zweck den jugendlichen Amadeus VII. herbeigerufen hatte, der mit seinem zahlreichen Adel die Stadt Sitten samt Tourbillon überfiel und in Asche legte. Im sog. Raronkrieg litt Tourbillon mehrfach bedeutenden Schaden und wurde 1417 von den Patrioten beinahe gänzlich niedergebrannt.
Die Bischöfe Andreas Gualdo (1418-1431) und Walter Supersaxo (1457-1482) stellten es dann aber glänzender als je zuvor wieder her, nachdem auch Wilhelm III. von Raron die teilweise heute noch vorhandene Kapelle restauriert und am 2. Oktober 1447 hatte weihen lassen. Es folgte nun für Tourbillon eine lange Zeit der Ruhe, während welcher u. a. Bischof Adrian IV. sowohl Schloss als Kapelle restaurierte (1653), eine Zisterne graben und die Porträts seiner Vorgänger malen liess. Am 24. Mai 1788 legte sodann eine in Sitten wütende schreckliche Feuersbrunst 126 Wohnhäuser und mehr als 100 andre Bauten in Asche.
Dabei wurden auch die bischöflichen Schlösser Majoria und Tourbillon samt ihren Archiven und der Porträtsammlung aller Walliser Bischöfe ein Raub der Flammen. Und seitdem Bischof Fabian Roten 1839 auf der Planta den neuen bischöflichen Palast erbaut hat, ist jede Hoffnung eines Wiederaufbaues des Schlosses auf Tourbillon geschwunden. Urkundliche Namensformen: 1268 und 1287 Turbillion; 1276 und 1287 Turbillon. Die Etymologie ist noch recht unsicher.
Tourche
(La) (Kt. Waadt, Bez. Aigle, Gem. Bex).
2210 m. Befestigter Felskopf im Kamm von Javernaz, 20 Minuten von der Croix de Javernaz entfernt und 3 Stunden über Morcles.
Hier endigt die von der Kaserne von La Riondaz zur Crête de Javernaz heranführende Militärstrasse, die sich nun in einem ebenfalls von der Militärverwaltung erstellten und nach den Hütten von Javernaz herabsteigenden Fussweg fortsetzt.
Tourme
de Bouque (La) (Kt. Wallis, Bez. Entremont). 3344 m. Felsiger NW.-Ausläufer des Mont Ouille Cecca (3550 m; La Sangla der Siegfriedkarte).
Springt spornartig zum SO.-Ufer des Otemmagletschers vor und kann von der Chanrionhütte her in etwa 4 Stunden bestiegen werden. Im Dialekt des Aostathales trägt der Felskopf den Namen der «Trouma des Boucs», was auf das einstige herdenweise (ital. turma = Schwadron) Vorkommen des Steinbockes hinweist.
Heute beherbergt die Gegend noch zahlreiche Gemsen.
Tournanche
(Col de) (Kt. Wallis, Bez. Visp). 3468 m. Passübergang auf der Landesgrenze gegen Italien; in der Matterhorngruppe zwischen der Dent d'Hérens und der Tête du Lion eingeschnitten. Aufstieg von Zermatt über die Staffelalp in 9 Stunden, Abstieg nach Breuil im Val Tournanche in 3½ Stunden. Zum erstenmal am 24. August 1864 von F. W. Jacomb und J. A. Hudson mit Führern überschritten.
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Tournay
(Château de) (Kt. Genf, Rechtes Ufer, Gem. Pregny).
450 m. Schloss unweit nördl. des Dorfes Pregny;
2,5 km n. Genf und 1,2 km nw. der Station Pregny der Linie Genf-Lausanne.
Das aus dem 15. Jahrhundert stammende Schloss besteht aus zwei mit einem rechteckigen und zweistöckigen Wohngebäude verbundenen Türmen und wurde von den die festen Burgen und Schlösser in der Umgebung der Stadt zerstörenden Genfer Truppen 1590 aus Rücksicht auf den damaligen Besitzer, die Familie de Brosses, verschont, musste aber ausser Verteidigungszustand gesetzt werden.
Der Präsident de Brosses aus Dijon, ein Angehöriger der genannten Familie, verkaufte das Schloss 1758 an Voltaire, der hier ein Theater einrichtete, sich aber 2 Jahre später in Fernex niederliess.
Schloss und Landgut Tournay kamen nun bis zur Revolution an die frühern Besitzer zurück, worauf sie im Jahr II als Staatsgut verkauft und von dem damaligen Pächter Panissod erworben wurden, in dessen Familie sie bis heute verblieben sind.
Aus Calvins Korrespondenz geht hervor, dass dieser Reformator sich verschiedene Male in dem Schloss (wahrscheinlich bei einem Freunde auf Besuch) aufgehalten hat.
Tourne
Tourne Dessous - Tourt
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Seite 46.174.(La) (Kt. Neuenburg, Bez. Boudry). 1294 m. Juragipfel, SW.-Ende der das Val de Ruz von der Vallée des Ponts trennenden Kette, n. über den ¶
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Schluchten der Areuse und nw. über Rochefort, 12 km w. Neuchâtel.
Von dem ein trigonometrisches Signal tragenden höchsten Punkt hat man eine sehr schöne Aussicht auf die Gorges de l'Areuse und die Alpen mit dem Mont Blanc.
Ein berühmter Aussichtspunkt ist der gegen O. vorspringende Rocher des Tablettes (1253 m), zu dem von Rochefort ein steiler Fussweg heraufführt.
Während S.- und O.-Flanke steil und felsig sind, bildet die Tourne gegen N. einen sanft abfallenden Rücken mit Wald, Sennbergen und Meierhöfen.
Ueber den Sattel zwischen der Tourne und dem Mont Racine führt die Poststrasse von Neuenburg über Corcelles und Rochefort nach den Thälern von Les Ponts, La Brévine und Le Locle hinüber.
Auf der Passhöhe (1131 m) ein ländlicher Gasthof.
Beliebte Sommerfrische.