Seite 51.7, Aachen-Düsseldorf-Ruhrorter Eisenbahn - Aachener Kongreß | eLexikon
- ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
- ️Mon Jan 01 1866
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5 Syphilis und Merkurialismus angewandt und zwar zum Einatmen, Trinken und Baden, [* 2] zu Douche- und Dampfbädern. Die Badebassins sind 1,25–1,50 m tief in die Erde ganz nach altröm. Art gebaut, mit Marmor oder Fliesen [* 3] ausgekleidet und fassen bis 1½ cbm. Aachen [* 4] hat außerdem mehrere kalte Eisenquellen, die meist äußerlich gegen allgemeine Schwäche, Unregelmäßigkeiten der Menstruation, Krämpfe u.s.w. gebraucht werden, sowie Milch- und Molkenkuranstalten. Hauptsammelplatz der Kurgäste (jährlich über 20000) sind die Säulenhallen des Elisenbrunnens mit den sie umgebenden Promenaden und Gartenanlagen, sowie das Kurhaus. In neuerer Zeit hat auch die Wintersaison großen Aufschwung genommen.
Die Quellen des benachbarten Burtscheid (s. d.) haben ähnliche Zusammensetzung, aber höhere Temperatur. –
Vgl. Monheim, Die Heilquellen von Aachen, Burtscheid, Spaa, Malmedy und Heilstein (Aachen 1829);
Liebig, Chem. [* 5] Untersuchung der Schwefelquellen A.s (ebd. 1851);
Wetzlar, [* 6] Die Heilwirkungen der Aachener Schwefelthermen (ebd. 1862);
Améry und Reumont, Aix-la-Chapelle et Borcette (8. Aufl., ebd. 1884);
Haagen und Benrath, und seine Umgebungen (3. Aufl., ebd. 1872);
Lersch, Geschichte des Bades Aachen (ebd. 1870);
ders., Aachen, seine geolog.
Verhältnisse u.s.w. (ebd. 1875);
Reumont, Die Thermen von und Burtscheid (6. Aufl., ebd. 1888);
Sträter, Die Heilwirkungen der Schwefelthermen von Aachen (ebd. 1866);
Lersch, Die Thermalkur zu Aachen (ebd. 1872);
Schuster, Die Aachener Thermen 3. Aufl., ebd. 1876);
Reumont, Winterkuren an Schwefelthermen (Wien [* 7] 1877);
Beißel, Der Aachener Sattel und die aus demselben vorbrechenden Thermalquellen (Aachen 1886);
ders., Aachen als Kurort (ebd. 1889);
Fromm, Die Litteratur über die Thermen von Aachen seit der Mitte des 16. Jahrh. (ebd. 1890).
Garten
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* 8
Garten.Vergnügungsorte und Umgebung. Aus den parkartigen Umgebungen A.s, unter denen der Stadtgarten in Verbindung mit botan. Garten [* 8] besonders zu erwähnen ist, erhebt sich im Norden [* 9] der Lousberg (202 m) mit herrlicher Aussicht und dem reizenden Belvedere, nahe dabei der Salvatorberg mit der 1887 auf uraltem Fundamente errichteten roman. Salvatorkapelle; vor der Stadt das neue Frankenberger Stadtviertel mit der erneuerten Frankenburg, dem angeblichen Lieblingsaufenthalte Karls d. Gr. und seiner Gemahlin Fastrada. Im Westen der Zoologische Garten mit Anlagen. Jährlich finden auf der nahen Brander Heide Pferdewettrennen statt.
Geschichte. von den Römern wegen der heißen Quellen angelegt und Aquisgranum, wahrscheinlich nach dem bei den Thermen verehrten Apollo Granus genannt, war öfters Residenz der fränk. Könige und gelangte durch die von Karl d. Gr. verliehenen großen Freiheiten zu hohem Glanz. Als Freie Reichsstadt des westfäl. Kreises erreichte sie eine Einwohnerzahl von über 100000; sie hieß vorzugsweise «des Heiligen Römischen Reichs freie Stadt», auch «Königlicher Stuhl».
Frankenwald - Frankfur
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* 10
Frankfurt.Von Ludwig dem Frommen bis auf Ferdinand I. (813–1531) wurden in Aachen 37 deutsche Kaiser und Könige gekrönt. Reichsversammlungen sind in Aachen 17, Provinzialkonzilien 11 abgehalten worden. Die Verlegung der Krönungen nach Frankfurt, [* 10] die Religionsstreitigkeiten des 16. und 17. Jahrh., eine große Feuersbrunst, die 1656 gegen 4000 Häuser einäscherte, u.a. brachten das einst so blühende Gemeinwesen in Verfall. 1793 von den Franzosen besetzt, kam Aachen dann durch die Friedensschlüsse von Campo-Formio und von Lunéville an Frankreich als Hauptstadt des Depart. Roer; 1815 fiel Aachen an Preußen. [* 11] In Aachen kamen zwei Friedensschlüsse (s. Aachener Friede) zu stande; auch wurde daselbst 1818 der Aachener Kongreß (s. d.) abgehalten. –
Vgl. Quir, Geschichte der Stadt Aachen (2 Bde., Aachen 1841);
Lörsch, Aachener Rechtsdenkmäler (Bonn [* 12] 1871);
Haagen, Geschichte A.s (2 Bde., Aachen 1873–74);
Lersch, Neuester Führer durch und Umgegend (5. Aufl., ebd. 1892);
Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins (ebd. 1879 fg.);
Benrath, und seine Umgebungen (3. Aufl., ebd. 1872);
Wagner, Beschreibung des Bergreviers Aachen (Bonn 1881);
Zimmermann, Wegweiser durch Aachen (2. Aufl., Aachen 1894);
Rhoen, Die Befestigungswerke der freien Reichsstadt Aachen (ebd. 1894);
Schjerning, und seine Umgebung (ebd. 1895).