Seite 52.552, Bavaroise - Bayard (Jean François Alfred) | eLexikon
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Bavaroise - Bayard (Je
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18 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Bavaroise | (frz., spr. bawarŏahs'), warmes Getränk aus Wasser, Thee oder auch Milch (Bavaroise au lait / 32 |
Bavay | (Bavai, spr. bawäh), Hauptstadt des Kantons B. (127,18 qkm, 18 Gemeinden, 17 086 E.) im Arrondissem / 84 |
Bavella | (ital.), deutsch Basel (s. d.), Abfall-, Flock-, Florettseide (s. Seide); auch Ausschuß. / 12 |
Baveno | Flecken im Kreis Pallanza der ital. Provinz Novara, am westl. Ufer des Lago Maggiore, gegenüber / 49 |
Bavier | (spr. bawĭeh), Simon, schweiz. Staatsmann, geb. 16. Sept. 1825 in Chur, besuchte die polytechnische / 118 |
Bavius | Marcus, und sein Geistesverwandter Mävius (richtiger Mevius), zwei röm. Dichterlinge und anmaßend / 41 |
Bavoche | (frz., spr. bawósch), unsauberer Abdruck eines Kupferstichs; bavochieren, unsauber abdrucken. / 11 |
Bavolet | (frz., spr. -wolleh), Nackenschleier (an Damenhüten). / 7 |
Bawean | Insel im Niederländischen Ostindien, unter 5° 51' 18" südl. Br. und 112° 38' 52" / 132 |
Baxter | # oder Mai-Kussa, bedeutender Fluß an der brit. Südküste von Neuguinea, wahrscheinlich der / 55 |
Baxter _2 | # (spr. bäckstĕr), Rich., engl. Theolog, geb. 12. Nov. 1615 zu Rowdon in Shropshire, war Prediger / 230 |
Baxter _3 | # (spr. bäckstĕr), Robert Dudley, engl. Nationalökonom, geb. 1827 zu Doncaster (Yorkshire), / 78 |
Baxterianismus | s. Baxter, Richard. / 4 |
Bay, de | kath. Theolog, s. Bajus. / 6 |
Bayaderen | s. Bajaderen. / 3 |
Bayal | Insel, s. Batan. / 4 |
Bayamo | Stadt im SO. der span. Insel Cuba, nördlich der Sierra Maestra, an einem südl. Zuflüsse des / 32 |
Bayard | # (spr. bajahr), Jean François Alfred, franz. Theaterdichter, geb. 17. März 1796 zu Charolles / 178 |
Bavaroise
(frz., spr. bawarŏahs'), warmes Getränk aus Wasser, Thee oder auch Milch (Bavaroise au lait), die auf geläuterten Zuckersirup mit Orangeblütenwasser gegossen werden;
auch ein kalter gestürzter Crême aus Rahmschnee und Früchten.
Bavay
(Bavai, spr. bawäh), Hauptstadt des Kantons Bavay (127,18 qkm, 18 Gemeinden, 17 086 E.) im Arrondissement Avesnes des franz. Depart. Nord, 24 km im NNW. von Avesnes, an der Linie Valenciennes-Maubeuge-Hirson der Franz. Nordbahn, nahe dem zur Schelde gehenden Hogneau, hat (1891) 1050, als Gemeinde 1854 E., Eisen- und Kupferindustrie, Zuckerfabrik und Marmorbrüche. - Bavay, das alte Bagācum, die Hauptstadt der Nervier, eine der wichtigsten Städte des Belgischen Galliens in der röm. Kaiserzeit, enthält noch Inschriften, Reste von Bädern, Aquädukten und eines Tempels.
Bavella
(ital.), deutsch Basel [* 2] (s. d.), Abfall-, Flock-, Florettseide (s. Seide); [* 3]
auch Ausschuß.
Baveno,
Kreiden - Kreis
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* 4
Kreis.Flecken im Kreis [* 4] Pallanza der ital. Provinz Novara, am westl. Ufer des Lago Maggiore, gegenüber den Borromeischen Inseln, Ausgangspunkt der Simplonstraße, hat (1881) 725, als Gemeinde 2274 E., Post, Telegraph, [* 5] ein schönes Schloß des Engländers Henfrey, Granitbrüche (schöne Feldspatkrystalle), Gewinnung von Porzellanthon und Kupfererz sowie sehr starken Fremdenverkehr.
Bavier
(spr. bawĭeh), Simon, schweiz. Staatsmann, geb. 16. Sept. 1825 in Chur, [* 6] besuchte die polytechnischen Schulen von Karlsruhe [* 7] und Stuttgart [* 8] und war 1845-78 als Ingenieur bei vielerlei Bauten, namentlich der graubündnerischen Gebirgsstraßen, auch einigen Eisenbahnen thätig. Daneben war er öfters Mitglied des Großen Rates und der Standeskommission von Graubünden. 1863-78 vertrat er seinen Kanton [* 9] als Nationalrat in der Bundesversammlung. 1876-77 wurde er als eidgenössischer Kommissar nach dem von heftigem Parteikampf bewegten Kanton Tessin abgeordnet, wo es ihm gelang, Ruhe und Ordnung ohne Waffengewalt wiederherzustellen. Im Dez. 1878 wurde er Mitglied des schweiz. Bundesrates und bekleidete 1882 die Stelle eines Bundespräsidenten. Seit Jan. 1883 wirkt er als schweiz. Gesandter in Rom. [* 10] Er schrieb: «Die Straßen der Schweiz» [* 11] (Zür. 1878).
Bavius,
Marcus, und sein Geistesverwandter Mävius (richtiger Mevius),
zwei röm. Dichterlinge und anmaßende Verkleinerer des Horaz und Virgil. (Vgl. Weichert, De Q. Horatii obtrectatoribus, in den «Poetarum latinorum reliquiae», Lpz. 1830.) Bavius ist zum Typus eines schlechten und anmaßenden Dichters geworden.
Bavoche
unsauberer Abdruck eines Kupferstichs;
bavochieren, unsauber abdrucken.
Bavolet
Nackenschleier (an Damenhüten).
Bawean,
Ost-Indien
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* 12
Ostindien.Insel im Niederländischen Ostindien, [* 12] unter 5° 51' 18" südl. Br. und 112° 38' 52" östl. L. von Greenwich, in der Javasee zwischen Java und Borneo, 18,5 km lang, 11 km breit und 165 qkm groß, mit 66 Dorfschaften (javanisch Kampong), bildet in administrativer Hinsicht einen, unter einen Assistentresidenten gestellten Distrikt der Residentschaft Surabaja auf Java. Die Bewohner, etwa 30000, sind, einige wenige Europäer und Chinesen ausgenommen, Javanen. Der Hauptort ist Sangkapura. Die im allgemeinen hügelige Insel ist nicht unfruchtbar. Die Bodenerzeugnisse sind die von Java. Bawean besitzt eine eigentümliche, nirgendwo anders im Indischen Archipel vorkommende Hirschart, Cervus Kuhlii, sowie eine Rasse von Pferden, die so klein sind, daß sie nur von Kindern geritten werden können. Durch zu starke Ausfuhr haben dieselben in letzter Zeit jedoch sehr abgenommen und drohen ganz auszusterben.
Baxter
oder Mai-Kussa, bedeutender Fluß an der brit. Südküste von Neuguinea, wahrscheinlich der westl. Mündungsarm des Fly-River, ist zwar durch Riffe und Sandbänke an seiner Mündung schwer zugänglich, jedoch weiter aufwärts für Schiffe [* 13] von 500 t fahrbar. Er wurde 1875 vom Missionar MacFarlane entdeckt und zum Teil 1890 von Sir W. MacGregor aufs neue erforscht.
Baxter
London
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* 14
London.(spr. bäckstĕr), Rich., engl. Theolog, geb. 12. Nov. 1615 zu Rowdon in Shropshire, war Prediger in Kidderminster, 1642-49 Feldkaplan eines independentischen Regiments und kehrte dann zu seiner frühern Gemeinde zurück. Als 1662 die Uniformitätsakte erschien, mußte Baxter sein Amt verlassen und zog sich nach Acton in Middlesex zurück. Die Indulgenzerklärung von 1672 gestattete ihm wieder öffentlich zu predigen; er ging nach London, [* 14] ward aber 1685 auf Grund einiger Stellen seiner «Paraphrase des Neuen Testaments» mit Geld- und Gefängnisstrafe belegt.
Erst die mit dem Regierungsantritte Wilhelms III. durchgeführte Duldung aller prot. Parteien brachte auch Baxter Ruhe. Er starb 7. Dez. 1691. Seine Bedeutung besteht zum Teil darin, daß durch ihn in der engl. Theologie ein im Sinne Amyrauts (s. d.) gemilderter Calvinismus begründet ward, nach ihm Baxterianismus genannt, vor allem aber in seiner Wirksamkeit als praktischer Geistlicher und erbaulicher Schriftsteller. Noch heute werden von seinen Schriften viel gelesen: «Reformed Pastor» (1656) und «The Saints everlasting rest» (Lond. 1653 u. ö.; deutsch von Gerlach, 6. Aufl., Lpz. 1874; in abgekürzter Gestalt von Becker, 3. Aufl., Hermannsburg 1878). Seine Werke, hg. von Orme, mit Biographie, erschienen in 23 Bänden (Lond. 1827-30),
ausgewählte geistliche Schriften in deutscher Übersetzung von Gerlach (3. Aufl., 5 Bde., neu bearb. von Claus, Karlsr. 1884), seine Selbstbiographie, hg. von Sylvester, als «Reliquiae Baxterianae» (Lond. 1696; 2. Aufl. 1713). -
Vgl. Weingarten, Die Revolutionskirchen Englands (Berl. 1868);
Boyle, Rich. Baxter (Lond. 1883).
Baxter
(spr. bäckstĕr), Robert Dudley, engl. Nationalökonom, geb. 1827 zu Doncaster (Yorkshire), wirkte als Anwalt in London und zeichnete sich durch eine Reihe beachtenswerter volkswirtschaftlich-statist.
Arbeiten aus. Er starb 17. Mai 1875. Von seinen Schriften sind hervorzuheben: «The Budget and Income Tax» (1860),
«Railway Extension and Results» (1866),
«Taxation of the United Kingdom» (1869),
History of English Parties and Conservativism" (1870),
«National Debts of the various States of the World» (1871),
«Political Progress of the working classes» (1871).
Baxterianismus,
s. Baxter, ^[= # (spr. bäckstĕr), Rich., engl. Theolog, geb. 12. Nov. 1615 zu Rowdon in Shropshire, war Prediger ...] Richard.
Bay,
de, kath. Theolog, s. Bajus. ^[= Michael, eigentlich de Bay, kath. Theolog, geb. 1513 zu Melin im Hennegau, 1544 Professor in ...]
Bayaderen,
s. Bajaderen. ^[= (aus dem portug. bailadeira, d. i. Tänzerin) nennen die Europäer die öffentlichen Tänzerinnen ...]
Bayal,
Insel, s. Batan. ^[= Bataninseln (Islas Batanes), ein Spanien gehöriger kleiner Archipel in Ostasien, unter 18° ...]
Bayamo,
Stadt im SO. der span. Insel Cuba, nördlich der Sierra Maestra, an einem südl. Zuflüsse des Rio [* 15] Cauto und am gleichnamigen Kanale gelegen, hat (1887) 17 676 E., darunter 7575 Schwarze.
Bayard
Bayard (Pierre du Terr

* 16
Seite 52.553.(spr. bajahr), Jean François Alfred, franz. Theaterdichter, geb. 17. März 1796 zu ¶
mehr
Charolles im Depart. Saône-et-Loire, gab das Rechtsstudium auf, um Bühnendichter zu werden, erntete aber erst mit dem 1828 aufgeführten Vaudeville «La reine de seize ans» Beifall. Bayard widmete sich nun besonders dem Vaudeville und schrieb, teils allein, teils mit Scribe, Mélesville, Dumanoir, Vanderburch, Duvert u. a. bis zu seinem Tode 225 Stücke für die Pariser Theater. [* 17] Er starb 19. Febr. 1853 zu Paris. [* 18] Hervorzuheben sind noch: «Marie Mignot (1829)», «Ma place et ma femme» (1830),
«La grande dame» (1831),
La tille de l'avare" (1835),
«Le [* 19] gamin de Paris» (1836; in Deutschland [* 20] als «Der Pariser Taugenichts» ein beliebtes Repertoirestück),
«Moirond et Compagnie» (1836),
«Les premières armes de Richelieu» (1839),
«Les enfants de troupe» (1840),
«Le mari à la campagne» (1844),
«Madame de Cérigny» (1845),
«Un château de cartes» (1848),
«Un fils de famille» (1853). Die kleinen Stücke B.s sind voll Witz und liebenswürdiger Laune, ausgezeichnet durch raschen Gang [* 21] der Handlung, geistreiche Schürzung und Lösung des Knotens. B.s «Théâtre» erschien mit Vorwort Scribes in Paris 1855-59 (12 Bde.).
Bayard
Grenaille - Grenoble
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* 22
Grenoble.(spr. bajahr), Pierre du Terrail, Seigneur de, genannt der Ritter ohne Furcht und Tadel (Chevalier sans peur et sans reproche), geb. 1476 auf Schloß Bayard bei Grenoble, [* 22] wurde durch seinen Oheim, den Bischof George du Terrail, erzogen, dann Page beim Herzog von Savoyen und erregte die Aufmerksamkeit König Karls VIII., der ihn in seinen Dienst nahm. In dessen und seiner zwei Nachfolger langjährigen Kriegen fand Bayard ununterbrochen Gelegenheit, seine Verwegenheit und ritterlich-stolze Natur zu bethätigen. So verfolgte er 1499 vor Mailand [* 23] die fliehenden Feinde mit so blindem Ungestüm, daß er mit ihnen zugleich in die Stadt eindrang und gefangen wurde.
Zum Lohn seines Heldenmuts entließ ihn Ludovico Moro ohne Lösegeld. Berühmt sind seine Thaten 1509 vor Padua [* 24] und Brescia, wo er eine schwere Wunde empfing. 1513 that er in der «Sporenschlacht» bei Guinegate Wunder der Tapferkeit. Damals war es, so erzählt man, wo Bayard, von Feinden umstellt, auf einen vornehmen Engländer einsprengte, ihm das Schwert auf die Brust setzte und den völlig Überraschten zur Ergebung zwang, worauf er ihm sein eigenes Schwert mit den Worten überreichte: «Ich bin und Euer Gefangener, wie Ihr der meinige.» Der kecke Streich, heißt es, habe ihm auch hier Befreiung ohne Lösegeld gebracht.
Kraft [unkorrigiert]
![Bild 60.671: Kraft [unkorrigiert] Bild 60.671: Kraft [unkorrigiert]](http://peter-hug.ch/meyers/thumb/60/60_0671.jpeg)
* 27
Kraft.Unter Franz I., der ihn zum Statthalter der Dauphine erhob, eröffnete Bayard den neuen Einfall in Italien [* 25] glorreich mit dem Zuge durch die Alpen, [* 26] auf dem er Prosper Colonna (s. d.) gefangen nahm. Danach kämpfte er an des Königs Seite bei Marignano mit solcher Tapferkeit, daß der ritterliche junge Monarch nach dem Siege sich selbst von ihm als dem größten Ritter der Nation den Ritterschlag erteilen ließ. (Berühmtes Deckengemälde von Fragonard im Louvresaal.) Noch größere Ehre brachte Bayard 1521 die heldenmütige Verteidigung von Mézières gegen Karl V. In dem für die Franzosen unglücklichen Feldzuge gegen Karl V. in der Lombardei wurde er auf dem Rückzuge bei Gattinara durch eine Kugel tödlich verwundet (30. April 1524). Seine Leiche fiel in die Hände der Kaiserlichen, ward aber von diesen den Franzosen ausgeliefert und in einem Minoritenkloster bei Grenoble beigesetzt. In Bayard erscheint am Ausgang des Mittelalters, vielleicht mit mancher legendarischen Ausschmückung, noch einmal eine Gestalt, welche die Ideale der Feudalität, stürmische und doch formvolle Tapferkeit, körperliche Schönheit, Kraft [* 27] und Gewandtheit, Ehrliebe, Großmut gegen die Besiegten, Treue gegen den Lehnsherrn und die Freunde und zartsinnige Galanterie gegen das schöne Geschlecht in sich vereinigt. In Mézières wurde ihm 1893 ein Standbild errichtet. -
Vgl. La tres joyeuse, plaisante et recreatine hystoire, composee par le royal seruiteur, des faiz, gestes, triumphes et prouesses du bon cheualier sans paour et sans reprouche, le gentil seigneur de Bayart (Par. 1527; in vielen neuen Ausgaben, u. a. von Roman, ebd. 1878);
Champier, Les gestes, ensemble la uie du preulx du cheualier Bayard (ebd. 1525; neue Ausgabe 1872), bereits histor.
Roman; Delandine de l'Esprit, Histoire de Bayard (ebd. 1889).