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Seite 53.141, Blockverschluß - Blois | eLexikon

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Blockverschluß - Blois

Bild 53.141: Blockverschluß - Blois
Seite 53.141.
Überblick der Artikel
12 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
139 Blockverschlußs. Handfeuerwaffen. / 4
Blockwagenbei Sägegattern, s. Sägemaschinen; im Kriegswesen, s. Schrotwagen. / 9
Blödaugen(Typhlidae), Minierschlangen, Familie der nicht giftigen Schlangen, von geringer Größe und / 81
Blödelim Nibelungenliede der Bruder Etzels, beginnt auf Antrieb der Kriemhild den Kampf zwischen Hunnen / 25
Blindenanstaltens. Idiotenanstalten. / 3
BlöditMineral, s. Astrachanit. / 4
BlödsichtigkeitAmblyopie, s. Sehschwäche. / 4
Blödsinnhochgradige Schwäche oder Abnahme der gesamten Geistesthätigkeit bis zu fast gänzlicher Abwesenhe / 240
Bloemaert(spr. blúmahrt), Abraham, niederländ. Maler, geb. 1564 in Gortum, gest. 1651 in Utrecht, lernte / 205
Bloemen(spr. blumen), Jan Frans van, genannt Orizzonte, niederländ. Maler, geb. 1662 zu Antwerpen, / 134
Bloemfontein(spr. blúmfontihn), Hauptstadt und Regierungssitz des Oranje-Freistaates, an der (1. Jan. 1893 / 103
Blois(spr. blŏá). 1) Arrondissement im franz. Depart. Loir-et-Cher. Das Arrondissement hat 2552,24 / 700

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t

139

Blockverschluß, s. Handfeuerwaffen. ^[= kleine Feuerwaffen, Kleingewehr, diejenigen Feuerwaffen, welche infolge ihres geringen Gewichts ...] [* 2]

Blödaugen

(Typhlidae), Minierschlangen, Familie der nicht giftigen Schlangen, [* 4] von geringer Größe und mit sehr kurzem Schwanze. Die sehr kleinen Augen liegen teilweise unter der Körperhaut verborgen. Die Beschuppung besteht, abgesehen von dem mit größern Schildern bedeckten Kopfe, aus kleinen, glatten, gleichartigen Schuppen von runder Gestalt. Die 70 Arten, welche sich auf 4 Gattungen verteilen, finden sich hauptsächlich in den Tropen, eine auch in Griechenland. [* 5] Sie leben in der Erde, aus welcher sie nach Regengüssen hervorkommen, und ernähren sich von allerlei Gliedertieren.

Blödīt,

Mineral, s. Astrachanit. ^[= Astrakanit, auch oder Simonyit, ein Mineral, das an der untern Wolga vorkommt und aus ...]

Blödsinn,

hochgradige Schwäche oder Abnahme der gesamten Geistesthätigkeit bis zu fast gänzlicher Abwesenheit von Vorstellungen und Gedanken, völliger Gemütsstumpfheit und Willenlosigkeit. Der Blödsinn ist entweder angeboren oder Folge einer frühzeitig eingetretenen Hemmung der Gehirnentwicklung: Idiotie (s. d.), oder er ist später erworben: Dementia. Der letztere ist in seltenen Fällen akut und dann vorübergehend oder heilbar (Dementia acuta, Stupor), so besonders nach mißglückten Erhängungsversuchen, Schreck u.s.w., für gewöhnlich aber dauernd, und dann entweder unmittelbar verursacht durch schwere Kopfverletzungen, Hirnerschütterung, oder in der Regel durch andere vorausgegangene Hirnkrankheiten, wie Apoplexie, Hirnhautentzündung, langjährige Epilepsie.

Namentlich aber ist der Blödsinn der häufigste Ausgang der sog. Geisteskrankheiten. Bei dem aus ihnen hervorgehenden sekundären Blödsinn findet sich eine Kombination von Verwirrtheit, Einzelzügen der vorangegangenen Geistesstörung, wie Wahnideen, maniakalische Erregung u.a. Eine besondere Art von Blödsinn ist die Progressive Paralyse der Irren (s. d.). Bei der Dementia senilis, dem Greisenblödsinn, handelt es sich nicht um ein einfaches Altern des Gehirns, sondern stets um krankhafte Veränderungen (besonders Verkalkung der Arterien, Erweichungen u.dgl.).

Gehirn

Bild 7.1: Gehirn
* 6 Gehirn.

Die Erscheinungen sind hier sehr mannigfaltig, indem bald mehr eine einfache fortschreitende geistige Stumpfheit vorherrscht, bald Erregungszustände der verschiedensten Art (z. B. Verfolgungswahn, Satyriasis, s. d.). Während der eigentliche Greisenblödsinn unheilbar ist, treten im Greisenalter Geisteskrankheiten noch anderer Art auf, die ganz das Bild der Dementia senilis darbieten können, aber wieder völlig verschwinden. Die dem Blödsinn zu Grunde liegenden anatom. Ursachen sind Schädelverengerung, Schrumpfung des Gehirns oder Entzündung und Verwachsung der Hirnhäute mit dem Gehirn, [* 6] Geschwülste im Hirn, Hirnwassersucht u.s.w.

Bloemaert

(spr. blúmahrt), Abraham, niederländ. Maler, geb. 1564 in Gortum, gest. 1651 in Utrecht, [* 7] lernte die Zeichenkunst [* 8] bei seinem Vater, dem Baumeister und Bildhauer Cornelis und hatte Floris und Francken zu Lehrern, schuf sich aber eine eigene Manier. Nachdem er sich einige Jahre in Paris [* 9] aufgehalten hatte, lebte er seit 1597 in Amsterdam, [* 10] später in Utrecht. Bloemaert malte zumeist biblische und mytholog. Bilder, doch soll er auch als Landschafter sich ausgezeichnet haben. Er gewann eine große Bedeutung als Haupt der Utrechter Schule, die seinem Beispiele folgend, an dem monumentalen Stil festhielt.

Rom

Bild 13.903a: Rom
* 11 Rom.

Auch war er Kupferstecher und zeichnete für den Formschnitt, namentlich für Tondruck, wozu er die Umrisse oft in Radierung selbst herstellte. Von seinen vier Söhnen war Cornelis Bloemaert, geb. 1603 zu Utrecht, der geschickteste. Anfangs Maler, beschäftigte er sich später fast ausschließlich mit der Kupferstechkunst. Er war eine Zeit lang in Paris und lebte dann in Rom, [* 11] wo er 1680 starb. Seine Stiche, besonders nach Pietro da Cortona, zeichnen sich durch Reinheit und Schönheit, durch sanfte Übergänge von Licht [* 12] und Schatten [* 13] aus. Er ward der Schöpfer einer neuen Schule, aus der Baudet, Poilly, Chasteau, Speier, [* 14] Roullet ua. hervorgingen. Seine drei Brüder, Adrian, Hendrik (beide Maler) und Frederik (Kupferstecher), gelangten nicht zu gleichem Ruf.

Bloemen

Ägypten etc

Bild 1.209a: Ägypten etc
* 16 Ägypten.

(spr. blumen), Jan Frans van, genannt Orizzonte, niederländ. Maler, geb. 1662 zu Antwerpen, [* 15] gest. um 1748 in Rom, wo er sich lange aufhielt, war der glücklichste Nachahmer der beiden Poussin und Claude Lorrains. Orizzonte wurde er wegen der schönen Horizonte seiner Landschaften genannt. Seine Gemälde, größtenteils der Umgebung von Tivoli entnommen, befinden sich in großer Anzahl in den röm. Palästen; sie sind von anmutiger Erfindung und glatter Ausführung. Eine Flucht nach Ägypten [* 16] besitzt das Museum in Lille. [* 17] hat auch Landschaften nach eigener Erfindung geätzt. Pieter van Bloemen, Bruder des vorigen, mit dem Beinamen Standaert, geb. 1657, gest. 1720, malte hauptsächlich Schlachten, [* 18] Pferdemärkte, Karawanen u. dgl. (in den Galerien von Berlin, [* 19] Dresden, [* 20] Wien [* 21] und München). [* 22] Er hielt sich 1688 bei seinem Bruder in Rom auf und ward 1699 Dekan der Malergilde zu Antwerpen.

Bloemfontein

(spr. blúmfontihn), Hauptstadt und Regierungssitz des Oranje-Freistaates, an der (1. Jan. 1893 vollendeten) Bahnlinie von Kapstadt [* 23] und Port-Elizabeth nach Johannisburg und Pretoria, in 1370 m Höhe in einer ziemlich wasserarmen ausgedehnten Ebene unweit des Modder; es hat (1890) 3379 E. (1382 Schwarze), mehrere hundert meist stattliche Häuser, eine mit großem Kostenaufwand erbaute holländ., eine anglikan. Kirche, eine Methodisten- und eine kath. Kapelle, zwei Colleges, ein theol. Seminar und ein Klubhaus. Bloemfontein ist ausgezeichnet durch sein gesundes Klima, [* 24] gilt als vorzügliche Heilstation für Lungenkranke und betreibt lebhaften Handel, namentlich mit Wolle. Konsulate haben in Bloemfontein: Belgien, [* 25] das Deutsche Reich, [* 26] die Niederlande [* 27] und Portugal. [* 28]

Titel
Elemente zu Blois:

1) Arrondissement im franz. Depart. Loir-et-Cher. Das Arrondissement hat 2552

2) Hauptstadt des franz. Depart. Loir-et-Cher und

Blois

(spr. blŏá).

1) Arrondissement im franz. Depart. Loir-et-Cher. Das Arrondissement hat 2552,24 qkm, (1891) 141.435 E., 139 Gemeinden und zerfällt in die 10 Kantone Blois-Est und Blois-Ouest mit 231,43 qkm und 16150 und 18813 E., Bracieux (346,66 qkm, 11625 E.), Contres (283,50 qkm, 15121 E.), Herbault (373,06 qkm, 14421 E.), Marchenoir (267,14 qkm, 9991 E.), Mer (186,90 qkm, 11451 E.), Montrichard (265,81 qkm. 16874 E.), Ouzouer-le-Marché (270,66 qkm, 8744 E.), St. Aignan (327,08 qkm, 18245 E.). –



Blokade - Blomeyer

Bild 53.142: Blokade - Blomeyer
* 29 Seite 53.142.

2) Hauptstadt des franz. Depart. Loir-et-Cher und

mehr

des Arrondissements am rechten Ufer der Loire, auf der Dampfschiffahrt besteht, an den Linien Paris-Tours-Bordeaux und Villefranche-sur-Cher-Blois (57 km) der Orléansbahn und der Linie Pont de Braye-Vendôme-Blois (67 km) der Franz. Staatsbahn, erhebt sich amphitheatralisch an einem steil abstürzenden Hügel am Flusse, über welchen eine 1717‒24 erbaute, 300 m lange, 13,6 m breite und auf 11 Bogen [* 30] ruhende Brücke [* 31] zur Vorstadt Vienne führt. Im obern Teile ist die Stadt eng, die Straßen sind gewunden und steil, in der modernen Unterstadt regelmäßiger und besser gebaut.

Vereinigte Staaten von

Bild 18.976: Vereinigte Staaten von Nordamerika (Geschichte)
* 32 Wasserleitung.

Den höchsten Punkt bildet das historisch und künstlerisch merkwürdige, aus vier verschiedenen Teilen bestehende Schloß, dessen ältestes Stück aus dem 13., dessen berühmtestes, das Meisterwerk der franz. Frührenaissance, aus dem Anfang des 16. Jahrh. stammt. (S. Tafel: Französische Kunst Ⅱ, [* 29] Fig. 15.) hat reizende und fruchtbare Umgebungen, eine alte röm. in Felsen gehauene Wasserleitung [* 32] von 529 m Länge (Loire-Wasser), einen schönen Quai, den einst bischöfl.

Palast, jetzt Präfektur, und viele bemerkenswerte alte Palais (Herzog von Epernon, Guise, Hurault, Aumale) und Privathäuser. Blois, Sitz eines Bischofs (seit 1697) und des Stabes der 20. Infanteriebrigade, hat mehrere Kirchen, darunter die 1138‒1210 erbaute des heil. Nikolas und die aus dem 17. Jahrh. stammende Kathedrale, zwei geistliche Seminare, Tribunal erster Instanz und Handelsgericht, Filiale der Bank von Frankreich, Kommunal-Collège, Normal-Lehrerschule, eine Gesellschaft für Wissenschaft und Litteratur und drei Zeitungen.

Fayence (Ort) - Fazy [

Bild 56.613: Fayence (Ort) - Fazy [unkorrigiert]
* 34 Fayence.

Auch befinden sich daselbst ein Museum, eine öffentliche Bibliothek von 35000 Bänden (beide im Schlosse), reich an kostbaren Manuskripten, ein Theater, [* 33] eine Statue des in Blois geborenen Physikers Denis Papin (gest. 1710), ein allgemeines Hospital, ein Waisenhaus, die Irrenanstalt des Departements. In Garnison liegt das 31. Infanterieregiment. Die Bevölkerung, (1891) 17567, als Gemeinde 23457 E., unterhält Fabriken und Manufakturen für Handschuhe, Billards, Schuhwerk, Töpferwaren, chem. Produkte, Fayence, [* 34] Messer, [* 35] Essig, Schokolade, Möbel [* 36] und Pfefferkuchen, Gerbereien und Brauereien sowie lebhaften Handel mit ihren Fabrikaten, Wein, Branntwein (Eaux-du-vie d’Orléans), Getreide [* 37] und Pferden. 5 km entfernt liegen die Bäder der Eisenquellen von St. Denis, ähnlich den Wassern von Spaa, und 18 km von Blois das Schloß Chambord.

Mailand (Stadtteile, P

Bild 11.110: Mailand (Stadtteile, Plätze etc., Bauwerke)
* 39 Mailand.

Geschichtliches. In den lat. Urkunden des Mittelalters hieß Blois Blesum (auch Blesis und Bleza) und bildete mit dem Umlande die Grafschaft Blaisois (Pagus Blesensis). Nachdem das alte Grafengeschlecht, dem auch Stephan von Blois, König von England (1135‒54), angehörte, 1218 erloschen war, kam Blois durch Heirat 1230 an das Haus Chatillon. Der letzte Sprosse desselben verkaufte es 1397 an den Herzog Ludwig von Orléans, [* 38] dessen Enkel Ludwig ⅩⅡ. es 1498 mit der Krone vereinigte. Unter dem Hause Orléans spielte Blois eine bedeutende Rolle. Herzog Ludwig und seine Gemahlin Valentine Visconti legten den Grund zu der nachmals durch die Beute aus Mailand [* 39] und Neapel [* 40] bereicherten und berühmt gewordenen Schloßbibliothek. Blois blieb auch nach Ludwigs Ermordung (1407) 20 Jahre lang der Sitz seiner Familie. Herzog Karl von Orléans (gest. 1465) hielt in Blois einen glänzenden Hof. [* 41]

Sein Sohn, König Ludwig ⅩⅡ., der 1462 auf dem Schlosse zu Blois geboren war, ebenso Franz Ⅰ. vollzogen im Schlosse die wichtigsten Staatsakte. Hier ließ auf dem Reichstage 23. Dez. 1588 Heinrich Ⅲ. Ludwig und Heinrich von Guise ermorden, hier starb kurz darauf Katharina von Medici und ward später Maria von Medici gefangen gehalten. Ludwig ⅩⅢ. verlieh das Schloß seinem Bruder Johann Gaston von Orléans, der die glänzenden Tage Ludwigs ⅩⅡ. erneuerte.

Ludwig ⅩⅣ. schenkte Blois seinem Bruder Philipp von Orléans. 1. April 1814 erließ von hier die Kaiserin Maria Luise einen Aufruf an die Franzosen. Blois ward 13. Dez. 1870 nach einer kurzen Beschießung durch deutsche Truppen genommen und bis nach Abschluß des Präliminarfriedens besetzt gehalten. –

Vgl.   J. Loiseleux, Les Résidences royales de la Loire (Par. 1863);

De la Saussaye, Histoire du château de Blois (7. Aufl. 1875);

ders., et ses environs (6. Aufl. 1883).