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Erminonen - Ernährung

Bild 56.296: Erminonen - Ernährung
Seite 56.296.
Überblick der Artikel
7 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Erminonens. Herminonen. / 3
Ermland(Warmia), auch Ermeland, Landstrich im ostpreuß. Reg.-Bez. Königsberg, zwischen Frisching, / 286
Ermsrechter Nebenfluß des Neckars in Württemberg, entspringt oberhalb Seeburg auf der Alb, fließt / 30
ErmslebenStadt im Mansfelder Gebirgskreis des preuß. Reg.-Bez. Merseburg, südwestlich von Aschersleben / 101
Ermsthalbahn(Urach-Metzingen), s. Deutsche Eisenbahnen (Bd. 4, S. 1002, Nr. 58). / 11
Ermüdungs. Gemeingefühl und Muskeln. / 5
Ernährungim weitesten Sinne alle chem. und physik. Vorgänge, durch welche den Zellen des Tier- oder / 2859

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im ungar. Komitat Bihar, an den Linien Debreczin-Kiralyháza und Großwardein-Er-Mihályfalva (67 km) der Ungar.

Staatsbahnen, [* 2] hat (1890) 4856 magyar., meist reform. Er-Mihályfalva, Post, Telegraph [* 3] und Sparkasse.

Erminonen,

s. Herminonen. ^[= (Hermionen) oder richtiger Ermĭnen, Irmĭnen, der bei Plinius und Tacitus überlieferte ...]

Ermland

Rieux - Riga

Bild 13.830: Rieux - Riga
* 6 Riga.

(Warmia), auch Ermeland, Landstrich im ostpreuß. Reg.-Bez. Königsberg, [* 4] zwischen Frisching, Passarge, dem Frischen Haff und Alle gelegen, war ursprünglich eine der elf Landschaften, in die sich das alte Preußen [* 5] teilte, und, nachdem es von den Deutschen Rittern erobert worden, eins der vier Bistümer, in die Papst Innocenz IV. das Ordensland teilte. Es war dicht von Deutschen bevölkert. Der Bischof von Ermland stand anfangs in kirchlicher Rücksicht unter dem Erzbischof von Riga, [* 6] dann unmittelbar unter dem Papst und erlangte im 14. Jahrh. den deutschen Reichsfürstenstand.

Durch den Thorner Frieden kam Ermland 1466 mit ganz Westpreußen [* 7] unter poln. Herrschaft; mit ihr begann das gewaltsame Polonisieren des Landes. Der Bischof gehörte seitdem dem poln. Senat an, hatte das Recht, bei Thronerledigungen die preuß. Stände zu berufen, präsidierte im preuß. Senat und hieß deshalb Prussiae regiae Primas. Die berühmtesten Bischöfe von Ermland sind: Aneas Silvius Piccolomini (1457 fg.), Mauritius Ferber, der 1526 den Nichtkatholiken den dauernden Aufenthalt in Ermland verbot, Stanislaus Hosius (1551-79), der Begründer des Lyceum Hosianum in Braunsberg [* 8] (s. d.), dessen strenge Maßregeln gegen die Reformation zur Folge hatten, daß die Landschaft, während ringsum der evang. Glaube sich verbreitete, katholisch blieb, und Krasicki.

Allenstein - Allerheil

Bild 51.420: Allenstein - Allerheiligstes
* 9 Allenstein.

Die Residenz des Bischofs war Braunsberg, später Heilsberg; gegenwärtig ist Frauenburg der Sitz des Domkapitels. Ermland wurde 1772 dem preuß. Staate einverleibt. Friedrich d. Gr. hob die alte Landesverfassung auf, und der Bischof verlor seine fürstl. Machtbefugnisse und Einkünfte. Das Gebiet von Ermland umfaßt 12 Dekanate mit 108 Pfarreien und entspricht den jetzigen vier Kreisen Braunsberg, Heilsberg, Rössel und Allenstein, [* 9] die (1885) auf 4250 qkm 228 104 meist kath. (20 075 evang.) Ermland zählen. -

Vgl.   Hipler, Litteraturgeschichte des Bistums Ermland (Lpz. 1873);

ders., Analecta Warmiensa.

Studien zur Geschichte der ermländ. Archive und Bibliotheken (Braunsberg 1872).

Erms,

rechter Nebenfluß des Neckars in Württemberg, [* 10] entspringt oberhalb Seeburg auf der Alb, fließt durch das reizende, obstreiche Erms- oder Urachthal und mündet nach 27 km langem Laufe bei Neckartenzlingen.

Ermsleben,

Stadt im Mansfelder Gebirgskreis des preuß. Reg.-Bez. Merseburg, [* 11] südwestlich von Aschersleben [* 12] und nordwestlich von Mansfeld, auf einem Kiesrücken an der Selke und an der Nebenlinie Frose-Quedlinburg der Preuß. Staatsbahnen, Sitz eines Amtsgerichts (Landgericht Halle) [* 13] und einer Superintendentur, hat (1890) 2793 Ermsleben, darunter 36 Katholiken und 27 Israeliten, Post, Telegraph, städtische Sparkasse; Kalkbrennerei, Zuckerfabrik, Lohgerberei, 2 Pechfabriken, 4 Wassermühlen, 2 Brennereien, Malzfabrik, Ackerbau. Zu E.gehören die Domäne Ermsleben mit Zuckerfabrik und zwei Rittergüter. 2 km entfernt die Ruinen der Konradsburg mit Kirche und Krypta. Ermsleben, welches ehemals zum Bistum Halberstadt [* 14] gehörte und 1648 an Brandenburg [* 15] kam, ist Geburtsort des Dichters Gleim.

Titel
Elemente zu Ernährung:

1) Eiweißkörper oder Proteïnstoffe

2) Fette. Diese sind dem Körper darum so wichtige Nährstoffe

3) Kohlenhydrate. Sie werden vorzugsweise mit der Pflanzennahrung als Stärkemehl

4) Anorganische Nährstoffe. Die Zahl derselben

[56.299] Ernährung der Pflanze Bezeichnung für alle chem. und physik.

Ernährung,

Zelle (Tier- Und Pflan

Bild 16.856: Zelle (Tier- Und Pflanzenzelle)
* 18 Zelle.

im weitesten Sinne alle chem. und physik. Vorgänge, durch welche den Zellen des Tier- oder Pflanzenkörpers die zu ihrem Leben und zu ihrem Aufbau notwendigen Bestandteile zugeführt und verarbeitet werden. Das Leben einer jeden Zelle [* 18] beruht auf ununterbrochenen Zersetzungsvorgängen, und je lebhafter sich diese gestalten, desto kräftiger und wirkungsvoller entfaltet sich ihre Lebensenergie, desto größer ist aber auch der Stoffverbrauch in der Zelle und das Bedürfnis nach Nahrungszufuhr. Andererseits kann das Leben der Zelle durch äußere Einwirkungen, wie Temperaturerniedrigung oder Wasserentziehung, herabgedrückt werden (s. Winterschlaf, Sommerschlaf). In dem Zustande eines solchen Scheinlebens sind dann die Stoffwechselvorgänge auf das niedrigste Maß gesunken, sodaß monatelang jede äußere Nahrungszufuhr entbehrt werden kann.

Diese biologischen Gesetze haben ihre Gültigkeit im Tierreiche wie im Pflanzenreiche. Ein wesentlicher Unterschied besteht nur in der Art des Nährstoffmaterials. Die Pflanze begnügt sich in der Regel mit relativ einfachen Stoffen, welche sie aus dem Erdboden und aus der Luft aufnimmt und unter dem Einflusse des Sonnenlichts und der Wärme [* 19] in höhere organische Verbindungen umwandelt, um mit ihnen die Zellen und den ganzen Pflanzenleib aufzubauen und zu ernähren.

Der Tierkörper hingegen besitzt diese Eigenschaften nicht. Ihm müssen bereits hoch zusammengesetzte Verbindungen, wie sie die unorganische Natur gar nicht darbietet, als Nährmaterial gereicht werden, und die Lebensvorgänge des Tierkörpers stützen sich darauf, diese hoch zusammengesetzten organischen Verbindungen zu verbrauchen und zu zerstören, soweit er sie nicht als solche direkt zum Ansatz und Aufbau seines Körpers ablagert. Hieraus folgt die große Abhängigkeit der der Tierwelt von dem Pflanzenreiche.

Bevölkerungsstatistisc

Bild 2.851a: Bevölkerungsstatistische Karten
* 20 Bevölkerung.

Die Pflanzen bilden die Nährstoffe, welche der tierische Körper zu seinem Leben notwendig hat, sodaß auch der Fleischfresser nur wieder ganz dieselben Verbindungen und Nährstoffe verzehrt, welche vordem der Pflanzenfresser, auch schon im fertigen Zustande, von der Pflanze empfangen hat. Das Wohlergehen und die Zunahme der Bevölkerung [* 20] ist also ungemein abhängig von der Produktion der Pflanzennährstoffe, welche entweder direkt oder aufgespeichert und konzentriert in der Fleischkost genossen werden.

Vom hygieinischen wie nationalökonomischen Standpunkte aus ist die Ernährungsweise die beste, welche bei billigstem Preise die größte Menge Nährstoffe in schmackhafter Form und in dem für den einzelnen Körper passenden Mischungsverhältnisse enthält. Der menschliche wie der tierische Körper besteht aus Wasser, aus Eiweißverbindungen, aus Fetten, geringen Mengen von Kohlehydraten und Salzen. Einer jeden dieser Gruppe von Verbindungen fallen im lebenden Körper ganz bestimmte Funktionen zu, welche von den chem. und physik. Eigenschaften der Verbindungen selbst abhängig sind. Nachdem sie im Körper verbraucht und ausgeschieden wurden, müssen wieder die gleichen Gruppen als Ersatz zugeführt werden.

Für die Zwecke einer richtigen Ernährung ist es also unbedingt erforderlich, daß die Nahrung folgende Bestandteile enthält:



Ernährung

Bild 56.297: Ernährung
* 21 Seite 56.297.

1) Eiweißkörper oder Proteïnstoffe (s. d.). In reinem Zustande sind sie völlig geschmack- und

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geruchlos, und der Körper, der die feinsten Unterschiede im Tastgefühle, in den Schwingungen der Licht- und Schallwellen erkennt, vermag mit seinem Geschmackssinne eine eiweißarme Nahrung nicht von einer eiweißreichen zu unterscheiden. Wenn wir gegenwärtig einzelne Speisen, wie Fleisch, Eier, [* 22] Milch u.s. w., als besonders eiweißreich bezeichnen, so ist dies nur ein Ergebnis der chem. Analyse, deren Kenntnis in weite Kreise [* 23] gedrungen ist. Für die Ernährung ist es ziemlich gleich, welche Eiweißsorten in den Speisen genossen werden; denn der Körper besitzt die wichtige Fähigkeit, sie alle je nach seinen Bedürfnissen umzubilden, und die Muskeln und Organe wachsen, ob Pflanzeneiweiß, oder Fleisch, oder Eiereiweiß oder Kuhmilch - Caseïn als Nährstoffe eingeführt wurden.

Die Grundsubstanz jeder tierischen Zelle sind Eiweißverbindungen, welche, mit Wasser imbibiert, halbweiche bis knorpelharte Formen annehmen und so das widerstandsfähige Material darstellen, mit dem der Körper die verschiedenartigen ihm Form und Gestaltung verleihenden Zellengebilde aufbaut. Mit Recht bezeichnet man in diesem Sinne die Eiweißstoffe als plastische Nährstoffe. In der lebenden Zelle des Tierkörpers und durch sie wandeln sich die aufgenommenen Eiweißstoffe in organisiertes, lebendes Eiweiß um. Dieser Vorgang ist jedoch kein glatter.

Schlangen II

Bild 14.500b: Schlangen II
* 24 Schlangen.

Durch die Lebensprozesse wird ein Teil der Eiweißmoleküle selbst betroffen; sie spalten sich und zerfallen in niedere Produkte, die nun für das Leben der Zelle wertlos und durch den eingeatmeten Sauerstoff weiter oxydiert und als Endzersetzungsprodukte aus dem Körper ausgeschieden werden. So wird beim Menschen und Fleischfresser die Stickstoffgruppe des Eiweißes größtenteils als Harnstoff, bei den Pflanzenfressern als Hippursäure, bei den Vögeln, Schlangen [* 24] u. s. w. als Harnsäure im Harne abgegeben. (S. Stoffwechsel.) Empfängt der Mensch oder der Tierkörper gar kein Eiweiß in der Nahrung, wie bei Hunger oder in Krankheiten, so ist die lebende Zelle gezwungen von ihrem eigenen Vorrat zu zehren. Es zerstört also auch der hungernde Mensch stetig Eiweiß; der Körper verarmt an Eiweiß, konsumiert sich selbst bis zur untersten Grenze des Eiweißbestandes, bei welchem die lebende Zelle nicht mehr bestehen kann und der Körper erschöpft zu Grunde geht. Je reichlicher vorher die Eiweißernährung war, und je größer der in guten Ernährungstagen angesetzte Vorrat von organisiertem Eiweiß ist, desto länger erträgt der Körper den Eiweißhunger und kann in diesem Falle 30 bis 40 Tage und selbst länger ohne jede Eiweißzufuhr bestehen, während ein vorher ungenügend mit Eiweiß ernährter Körper schon in einer Woche dem Eiweißhunger erliegt. Es ist leicht verständlich, daß die Zellen des Körpers nur so viel Eiweiß ansetzen und organisieren können, als sie selbst verbraucht haben oder zur Neubildung und zum Wachstum benötigen.

Ein Überschuß an Eiweißnahrung kann somit im Körper keine Verwendung finden, sondern wird zerstört und in Form der Endzersetzungsprodukte wieder ausgeschieden (cirkulierendes Eiweiß). Darum steigt auch mit der Eiweißzufuhr die Größe des Eiweißzerfalles, und Voit fand, daß der Fleischfresser 480 g und 2500 g Fleisch täglich aufnehmen konnte, bei längerer Fütterung die ganze Menge täglich zerstörte und deren Zersetzungsprodukte ausschied (Stickstoff-Gleichgewicht).

Wichtig ist die Thatsache, daß der Mensch wie auch der Tierkörper bei angestrengter Muskelarbeit nicht mehr Eiweiß zerstört als in der Ruhe. Eine Steigerung des Eiweißumsatzes tritt jedoch ein durch reichliches Wassertrinken, durch Zufuhr einiger Salze, Gifte (namentlich Phosphor) und besonders durch Temperaturerhöhung des Körpers. Letzterer Vorgang wirkt direkt auf die Lebensprozesse der Zellen und zwingt sie zu rascherer Konsumtion. Solche Fälle treten ein bei anstrengenden Märschen, die eine Überwärmung des Körpers zur Folge haben, oder bei unvorsichtigem Gebrauche von heißen Dampf- und Sandbädern und bei allen fieberhaften Zuständen des Körpers. Zur Ernährung bedarf der erwachsene Mensch bei mittlerer Arbeitsleistung nach Voits Beobachtungen täglich 118 g Eiweiß.

2) Fette. Diese sind dem Körper darum so wichtige Nährstoffe, weil sie im kleinsten Gewicht die größte Menge von Spannkräften enthalten. Sie sind also besonders geeignet, innerhalb des Körpers große Mengen von Wärme zu bilden, die zum Leben notwendige Eigentemperatur zu erhalten sowie an der Entwicklung der Muskelkraft sich zu beteiligen. Die in den Nahrungsmitteln aufgenommenen Fette des Pflanzen- und Tierreichs bestehen zum größten Teil aus Neutralfetten, und zwar aus einer Mischung von Trioleïn und Tristearin nebst Tripalmitin.

Die Fette sind in Wasser und in den Körperflüssigkeiten vollständig unlöslich. Überall, wo das Fett im Körper cirkuliert, kommt es in Form feinster Tröpfchen vor (Milch, Chylus, Blutserum, Lymphe). In dieser Form vermag das Fett die feinsten Kanäle und Spalten im Körper leicht zu durchwandern. An dem Aufbau der Zellen kann sich das Fett nicht direkt wie die Eiweißstoffe beteiligen. Da jedoch das Fett in eigenen kleinen Zellengebilden, den Fettzellen, abgelagert wird, und diese sich an bestimmten Stellen im Innern des Körpers, besonders aber unter der äußern Hautbedeckung vorfinden, so erhält der fettreiche Körper die weichen, runden Formen des guten Ernährungszustandes.

Kraft [unkorrigiert]

Bild 60.671: Kraft [unkorrigiert]
* 25 Kraft.

Die Größe der Fettzersetzung und der Fettbedarf hängt ganz wesentlich von den äußern und innern Zuständen des Körpers ab. So zerstört der hungernde Mensch genau so große Fettmengen, als er zur Gleichhaltung seiner Körperwärme bedarf. Bei jeder körperlichen Arbeitsleistung, durch die mehr Kraft [* 25] verbraucht wird und auch die Wärmeabgabe infolge der stärkern Respiration gesteigert ist, erfolgt sofort eine Erhöhung des Fettumsatzes. Während z. B. ein hungernder Mensch bei körperlicher Ruhe im Tage 208 g Fett zerstörte, wurde von demselben bei Hunger und Arbeitsleistung fast noch einmal soviel Fett (380 g) verbrannt.

Stets wird im Schlafe weniger Fett verbraucht als beim Wachen, und in dem auf einen anstrengenden Arbeitstag folgenden Schlafe ist der Fettumsatz sogar noch um 22 Proz. geringer als während des weniger tiefen Schlafs nach einem ruhig verlebten Tage. Auch jede Einwirkung von Kälte erhöht sofort den Fettumsatz, sodaß in kalten Klimaten das dringendste Bedürfnis nach Fettnahrung besteht. Die Fettmengen, welche der Körper in seinem Fettgewebe aufspeichert, sind als Reservenahrung von größter Wichtigkeit. Sie machen den Menschen in bestimmtem Umfange unabhängig von der Nahrungsaufnahme. Genießt der Mensch im Durchschnitt so viel Fett, als er täglich zerstört, so bleibt sein Vorrat unverändert. Nimmt aber der Mensch mehr Nahrungsfette auf, als er braucht, so wird der ganze

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