Seite 58.22, Giroflé - Girondisten | eLexikon
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Giroflé - Girondisten
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6 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Giroflé | (spr. schirofleh), zu der Klasse der Safranine gehöriger rotvioletter Farbstoff, der durch / 29 |
Girometti | (spr. dschi-), Giuseppe, ital. Edelsteinschneider und Medailleur, geb. 1780 zu Rom, gest. daselbst / 86 |
Giron | (spr. chi-), Don Pedro Tellez y, Vicekönig von Sicilien, s. Osuna. / 12 |
Gironde | # (spr. schiróngd), das Ästuarium (s. d.) der mit der Dordogne vereinigten Garonne. Die G. ist / 88 |
Gironde _2 | # (spr. schiróngd), Depart. Frankreichs, nach dem Fluß G. benannt, grenzt im W. an den Ocean, / 362 |
Girondisten | (frz. Girondins, spr. schirongdäng) wurde in der Französischen Revolution die Partei der gemäßig / 995 |
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folgten drei ebenfalls bedeutende Bilder: Begräbnis der Atala (1808; im Louvre, nach Châteaubriands Erzählung), Napoleon empfängt die Schlüssel von Wien, [* 2] 1805 (1808; Museum in Versailles), [* 3] Aufstand in Kairo, [* 4] 1798 (1810; ebd.). Nach längerer Pause schuf er 1819: Pygmalion und Galatea. Girodet-Trioson war Mitglied der Akademie und starb 19. Dez. 1824 in Paris. [* 5] Er schwankte zwischen klassicistischer und romantischer Auffassung;
seine Bilder kennzeichnen eine genaue, aber oft harte Zeichnung und eigenartige Lichtwirkungen.
Seine «Œuvres posthumes» gab Coupin (2 Bde., Par. 1829–30) heraus.
Giroflé
(spr. schirofleh), zu der Klasse der Safranine gehöriger rotvioletter Farbstoff, der durch Einwirkung von salzsaurem Nitrosodimethylanilin auf salzsaures Xylidin entsteht und im Kattundruck zum Nuancieren von Alizarinviolettdruckfarben dient.
Girometti
Rom
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* 6
Rom.(spr. dschi-), Giuseppe, ital. Edelsteinschneider und Medailleur, geb. 1780 zu Rom, [* 6] gest. daselbst 17. Nov. 1851 als Direktor der päpstl. Münze. Seine Hauptwerke sind: Kamee mit dem Kopfe des Genius im Grabmal Clemens' XIII., Kameen [* 7] mit Canovas Perseus, [* 8] Terpsichore, Magdalena;
nach eigener Erfindung: Hebe, Medusa, Minerva, ferner viele Bildnisse berühmter Männer, Napoleons, Washingtons u. a. Berühmt sind auch seine zehn in der Vatikanischen Bibliothek befindlichen Gemmen mit antiken Göttern und Heroen sowie seine Gedächtnismedaillen, die er für die Päpste von Pius VII. bis Gregor XVI. anfertigte.
Giron
(spr. chi-), Don Pedro Tellez y, Vicekönig von Sicilien, s. Osuna.
Gironde
Bregthalbahn - Bremen
![Bild 67.215: Bregthalbahn - Bremen [unkorrigiert] Bild 67.215: Bregthalbahn - Bremen [unkorrigiert]](http://peter-hug.ch/meyers/thumb/67/67_0215.jpeg)
* 10
Breite.(spr. schiróngd), das Ästuarium [* 9] (s. d.) der mit der Dordogne vereinigten Garonne. Die Gironde ist 75 km lang, besitzt bei Mortagne-sur-Gironde 12 km, bei der Mündung zwischen Royan und der Pointe de Grave nur 5 km Breite [* 10] bei 32 m Tiefe, hat links die niedrigen Höhen von Medoc und die 20 km langen Polder von St. Vivien, rechts die Hügel von Blaye, die Sümpfe von St. Ciers, Mirambeau und die Kreidefelsen des St. Onge, von denen sie unablässig Massen abreißt. Das Bett [* 11] ist schlammig und mit Inseln bedeckt.
Gironde
(spr. schiróngd), Depart.
Frankreichs, nach dem
Fluß Gironde benannt, grenzt im
W. an den Ocean,
im N. an
Charente-Inférieure, im O. an Dordogne und Lot-et-Garonne, im
S. an
Landes, hat 9740,32, nach Berechnung des Kriegsministeriums 10726 qkm,
(1891) 793528 E. (darunter 10479
Ausländer),
d. i. 74 auf 1 qkm und eine Zunahme von 2,28 Proz.
seit 1886. Gironde ist das größte Departement des
Landes und zerfällt in die 6
Arrondissements
Bazas,
Blaye,
Bordeaux,
[* 12] Lesparre,
Libourne und La Réole mit 49 Kantonen und 553 Gemeinden. Hauptstadt ist
Bordeaux.
Gironde besteht aus dem eigentlichen
Guienne oder
Bordelais und dem Hauptteil der Landschaft Bazadais. Die
Bewässerung
geschieht durch die Garonne mit ihren Nebenflüssen, vor allen der Dordogne, und mehrern Küstenflüssen. Der
Boden ist im
W., wo sich an dem 150 km langen Küstensaum Dünen und Sandsteppen (les
Landes de la Gironde) hinziehen, die jetzt durch Anpflanzungen
am Vorschieben ihres Flugsandes verhindert sind, unfruchtbar, der
Osten aber erzeugt bei der
Milde des
Klimas reiche Produkte, insbesondere ausgezeichnete
Rot- und Weißweine. (S.
Bordeauxweine.) 1891 wurden auf 140262 ha 2,44
Mill. hl, im jährlichen Durchschnitt von 1881 bis 1890 aber 1
479
583 hl
Wein gebaut.
Hafenbefestigung - Haf
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* 13
Hafer.
Der Ackerbau liefert
besonders Weizen (1891 auf 68881 ha, 871946 hl), Roggen (auf 20926 ha 290
035
hl), Hafer
[* 13] (auf 7933 ha 188
170 hI), auch
Mais, Kartoffeln, vortreffliches Gemüse, Obst und viel Hanf. Die Waldungen bedecken 27000 ha
und liefern Holz,
[* 14]
Terpentin und
Teer. Gezogen wird Rindvieh (1887: 129
218
Stück), besonders aber Schafe
[* 15] (210265), auch Schweine
[* 16] (61586) und
Pferde
[* 17] (45178), außerdem sind
Bienenzucht
[* 18] (13000
Stöcke), Seesalzbereitung und Fischerei,
[* 19] Austernfang und
Blutegelzucht von Belang.
Das Departement treibt ausgebreiteten Handel, die Industrie erstreckt sich namentlich auf Bau von Handelsschiffen, Bereitung von Nahrungsmitteln für Seefahrer, Fabrikation von Terpentin und Teer, Zucker, [* 20] Glas, [* 21] Fayence, [* 22] Papier, sowie Gerberei, Ziegelbrennerei, Töpferei, Weberei [* 23] und Spinnerei. Die in den Heiden gelegenen Ortschaften sind arm, während an den Ufern der Gironde, wo üppige Weinhügel sich hinziehen, blühende Städte und Dörfer liegen. Das Departement besitzt 483,9 km Eisenbahnen, 391 km Nationalstraßen, ferner 1 Lyceum und 3 Colleges. –
Vgl. Féret, Statistique de la Gironde (3 Bde. und Supplement, Bordeaux 1874–89);
Girondisten
(frz. Girondins, spr. schirongdäng) wurde in der Französischen Revolution die Partei der gemäßigten Republikaner genannt. Als im Okt. 1791 die Gesetzgebende Versammlung zusammentrat, wählte das Depart. Gironde zu Abgeordneten die Advokaten Vergniaud, Guadet, Gensonné, Grangeneuve und den jungen Kaufmann Ducos, die sämtlich in der Versammlung durch ihr Rednertalent und ihr agitatorisches Auftreten für die republikanische Staatsform großen Einfluß gewannen.
Hof (meteorologisch) -
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* 24
Hof (meteorologisch) - Hofburgwache.Mit ihnen verbanden sich die Partei Brissots und der Anhang Rolands; auch schlossen sich ihnen viele Häupter des Centrums an, wie Condorcet, Fauchet, Barbaroux u. a. Das parlamentarische Übergewicht dieser, als Girondins bezeichneten Abgeordneten richtete sich anfangs gegen die royalistische Politik des Hofs, sodaß der König sich genötigt sah, die Gemäßigtern, Roland, Dumouriez, Clavière, zu Ministern zu wählen (März 1792). So schien der Hof [* 24] mit der Majorität der Kammer ausgesöhnt.
Aber die Girondisten, meist noch junge, politisch unerfahrene Leute, wollten die Gewalt nur benutzen, um ihre Macht fester zu begründen. Nachdem sie Österreich [* 25] und Preußen [* 26] den Krieg aufgedrängt und ihren Parteigenossen Servan als Kriegsminister durchgesetzt hatten, revolutionierten sie das Land durch eine Reihe von Dekreten gegen den Klerus, durch die Gründung einer republikanischen Zeitung und andere Maßregeln. Der Hauptangriff aber begann mit dem Verratgeschrei gegen das «österreichische Komitee», d. h. die Königin und deren Anhang, setzte sich fort in dem Antrag, das Vaterland in Gefahr zu erklären, in dem Verbannungsdekret gegen die eidverweigernden Priester und dem Beschluß, 20000 Kantonsdeputierte zum Schutz der Hauptstadt zusammenzuziehen. Als der Hof den Zwiespalt im Kabinett zur Verdrängung der girondistischen Mitglieder benutzte, provozierte die Partei den Aufruhr des Pariser Pöbels 20. Juni. Der Aufstand vom 10. Aug., den die Girondisten mit den Jakobinern (s. d.) gemeinsam vorbereitet hatten, machte dem Königtum ein gewaltsames Ende.
Girouette - Giroverkeh

* 27
Seite 58.23.Obgleich fortan nominell im Besitz der Regierung, traten die Girondisten jedoch in Wahrheit die Gewalt den ¶
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Jakobinern ab. Zwar wurden sie in den Konvent wiedergewählt, aber unaufhaltsam gelangte die Macht an die auf den anarchischen Pöbel der Hauptstadt gestützten Gegner. In dem Prozeß des Königs wagten die Girondisten nicht, offen für sein Leben zu kämpfen, sondern stimmten größtenteils für den Tod, um ihn dann durch eine Appellation ans Volk zu retten. Dieser Appel au peuple wurde verworfen, und die Girondisten sahen sich nun vor allen Parteien bloßgestellt. Dennoch wagten sie Febr. 1793 Marat mit einer Anklage auf Aufruhrstiftung zu bedrohen.
Dieser vereinigte sich hierauf mit den wütendsten Häuptern der Cordeliers (s. d.) und Jakobiner, um die Pariser gegen die in Bewegung zu setzen. Am 8. April erschien zum erstenmal eine Deputation der Pariser Gemeinde vor der Versammlung und forderte die Reinigung des Konvents von 22 Mitgliedern. Als Guadet bei den Bestimmungen über Aufruhr die Unterdrückung der revolutionären Municipalität der Hauptstadt verlangte, und die Girondisten die Bildung einer Kommission von 12 Mitgliedern durchsetzten, die fortan die Komplotte der Hauptstadt überwachen sollte, brach der Sturm von neuem los.
Die aus Girondisten zusammengesetzte Kommission machte den Anfang mit der Verhaftung Héberts. Darauf betrieben Marat und Robespierre einen allgemeinen Aufstand der Sektionen. Am 31. Mai, als im Konvent der Tumult aufs höchste gestiegen war, trat ein Pöbelhaufe vor die Schranken und forderte die Anklage der Girondisten, während Henriot, der Anführer der Sansculotten, den Sitzungspalast mit seinen Kanonen bedrohte. Am 2. Juni machte Barère im Namen des Ausschusses den Girondisten den Vorschlag, sich zur Herstellung der Ruhe freiwillig aus der Versammlung auszuschließen, wogegen jedoch Lanjuinais und Barbaroux heftig protestierten.
Cherbourg
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* 28
Cherbourg.Couthon setzte nun ein Dekret durch, das 30 Girondisten und die Minister Claviere und Lebrun mit vorläufigem Hausarrest belegte, wogegen 73 Mitglieder des Konvents Protest einlegten. Der größte Teil der Girondisten hatte sich damals schon in die Provinzen gerettet. In den Depart. Eure, Calvados und der frühern Bretagne erhob sich das Volk zu ihren Gunsten, und unter der Leitung des an der Küste von Cherbourg [* 28] kommandierenden Generals Wimpfen bildete sich eine sog. Föderalistische Armee, welche die Republik aus den Händen des Pariser Pöbels retten wollte.
Die Energie der nunmehrigen Leiter des Konvents, der 9. Juli die aufrührerischen Departements außer dem Gesetz erklärte, verhinderte jedoch den Fortgang der Erhebung. Indes verzögerte der Konvent den Prozeß gegen die gefangenen um die Schuld aller Vorgänge auf ihr Haupt wälzen zu können. Erst 3. Okt. mußte Amar als Organ des Wohlfahrtsausschusses darüber Bericht erstatten. Er klagte die Girondisten der Verschwörung gegen die Republik mit Ludwig XVI., mit den Royalisten, mit dem Herzoge von Orléans, [* 29] mit Lafayette und dem Minister Pitt an und forderte die Ächtung der Entflohenen sowie der 73 Deputierten, die Einspruch erhoben hatten, und die Anklage der 23 Gefangenen vor dem Revolutionstribunal.
Der Konvent bewilligte diesen Antrag. Das blutige Schauspiel begann 7. Okt. mit der Hinrichtung des geächteten, zu Paris entdeckten Deputierten Gorsas. Am 24. wurde der Prozeß vor dem Tribunal eröffnet. Den langen, glänzenden Plaidoyers der Girondisten machte der Konvent am 30. ein Ende, indem er die Schließung der Untersuchung dekretierte. Noch in der Nacht wurden Brissot, Verguiaud, Gensonné, Ducos, Fonfrède, Lacaze, Lasource, Valazé, Sillery, Fauchet, Carra u. a. zum Tode verurteilt und außer Valazé, der sich bei Anhörung des Urteils erdolchte, guillotiniert.
Später wurden noch in Paris Coustard, Manuel, Cussy, Noel, Kersaint, Rabaut-Saint-Etienne, Bernard und Mazuyer hingerichtet. Zu Bordeaux bestiegen das Schafott Biroteau, Grangeneuve, Guadet, Salles, Barbaroux;
zu Brives Liddon und Chambon;
zu Périgueux Valady;
zu Rochelle Dechézeau.
Marschregimenter - Mar
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* 30
Marseille.Rebecqui ertränkte sich zu Marseille; [* 30] Pétion und Buzot erdolchten und Condorcet vergiftete sich. Roland erstach sich ebenfalls, nachdem seine Frau auf dem Schafott gestorben war. Ein Jahr vier Monate später, nach dem Sturze der Schreckensherrschaft, traten die Geächteten, darunter Lanjuinais, Defermont, Pontécoulant, Louvet, Isnard und Larivière, in den Konvent wieder ein. –
Vgl. Granier de Cassagnac, Histoire des Girondins (2 Bde., Par. 1860; 2. Aufl. 1862);
Guadet, Les Girondins, leur vie privée, leur vie publique, leur proscription et leur mort (2 Bde., ebd. 1861);
Alary, Les Girondins par Guadet (Bordeaux 1863);
Vatel, Charlotte de Corday et les Girondins (3 Bde., Par. 1872);
ders., Recherches historiques sur les Girondins (2 Bde., ebd. 1873).
Einen polit. Tendenzroman, ebenso falsch als glänzend geschrieben, schuf Lamartine in seiner Histoire des Girondins (8 Bde., Par. 1847 u. ö.; deutsch, 8 Bde., Lpz. 1847).