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Seite 60.476, Kohlenbergwerke - Kohlenoxydgasvergiftung | eLexikon

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Kohlenbergwerke - Kohl

Bild 60.476: Kohlenbergwerke - Kohlenoxydgasvergiftung
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Überblick der Artikel
24 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Kohlenbergwerkes. Steinkohle. / 3
Kohlenblendes. Anthracit. / 3
Kohlenbrennereis. Verkohlung. / 3
Kohlenbunkerdie zur Aufbewahrung der Kohlen in Dampfschiffen bestimmten Räume. / 10
Kohlendioxyds. Kohlensäure. / 3
Kohlendisulfids. Schwefelkohlenstoff. / 3
Kohlendunsts. Kohlenoxydgasvergiftung. / 3
Kohlendynamitauch schwarzes Dynamit genannt, ein Dynamit (s. d.), speciell Nobelit (s. d.), bei welchem Koks / 38
Kohleneisenoder Kohlenstoffeisen, ein bei mehrmaligem Schmelzen von zerkleinertem Eisen und Kohlenpulver / 16
Kohleneisensteinoder Blackband, ein schwarzes mattes bis schimmerndes, dickschieferiges Gestein, das ein inniges / 63
Kohlenfelds. Steinkohlenformation. / 3
Kohlenflözes. Flöz und Steinkohlenformation. / 5
KohlengasAllgemeinbezeichnung für Gasgemenge, die durch Destillation von Steinkohlen bei sehr hoher / 38
KohlengebirgeAbkürzung für Steinkohlengebirge oder Steinkohlenformation (s. d.). / 7
Kohlenhaldens. Halden. / 3
Kohlenhydrates. Kohlehydrate. / 3
Kohlenkalks. Bergkalk. / 3
Kohlenlagers. Steinkohlenformation. / 3
Kohlenlunges. Staubinhalationskrankheiten. / 3
Kohlenmonoxyds. Kohlenoxyd. / 3
KohlenoxychloridKohlenstoffoxychlorid, s. Phosgen. / 4
KohlenoxydKohlenmonoxyd, CO, entsteht, wenn Kohlensäure mit glühendem Kohlenstoff zusammentrifft, ferner / 197
Kohlenoxydgassoviel wie Kohlenoxyd (s. d.). / 5
KohlenoxydgasvergiftungDie Einatmung von Kohlenoxydgas (s. Kohlenoxyd) bewirkt infolge seiner Einwirkung auf das Blut / 463

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thätigkeit und nicht, wie die Eiweißstoffe, auch zur Erzeugung von Körpersubstanz. Für die Ernährung sind sie nicht gleichwertig, sondern verhalten sich ihrem Wärmewert proportional. Dieser beträgt für die Stärkemehlgruppe 4101, für die Rohrzuckergruppe 3941, für die Traubenzuckergruppe 3678 Kalorien. Der Wärmewert der Fette ist etwa doppelt so groß.

Kohlenbergwerke,

s. Steinkohle. ^[= Schwarzkohle, eine natürliche, in der Erde sich vorfindende Kohle (s. d.) mit einem Kohlenstoffgeha ...]

Kohlenblende,

s. Anthracit. ^[= Glanzkohle, ein zu den Steinkoblen gehörendes, der Hauptmasse nach aus Kohlenstoff ...]

Kohleneisenstein

oder Blackband, ein schwarzes mattes bis schimmerndes, dickschieferiges Gestein, das ein inniges Gemenge von Sphärosiderit (s. Eisenspat) mit 12-35 Proz. Kohle, verunreinigt durch Thon, Mergel oder Sand, darstellt. In verschiedenen Etagen der westfäl.

Steinkohlenformation bildet dieses für die Eisengewinnung ausgezeichnete Erz bis 0,7 m mächtige Flöze, so bei Aplerbeck, Sprockhövel, Gelsenkirchen; [* 3]

bedeutendere Mächtigkeit erlangt es in engl. und zumal in schott. Steinkohlenrevieren.

Kohlenkalk,

s. Bergkalk. ^[= oder die in den Meeren der Steinkohlenperiode zur Ablagerung gelangten Kalksteine ...]

Kohlenmonoxyd,

s. Kohlenoxyd. ^[= CO, entsteht, wenn Kohlensäure mit glühendem Kohlenstoff zusammentrifft, ferner ...]

Kohlenoxȳd,

Flammen - Flammenblume

Bild 56.870: Flammen - Flammenblume [unkorrigiert]
* 5 Flamme.

Kohlenmonoxyd, CO, entsteht, wenn Kohlensäure mit glühendem Kohlenstoff zusammentrifft, ferner beim Glühen von manchen Metalloxyden mit Kohle unter Reduktion des Metalls, bei der Zersetzung von Ameisensäure, Oxalsäure u. a. Auch bildet es sich direkt, wenn Kohle an der Luft bei Temperaturen von 995° und darüber verbrennt, ohne daß dabei Kohlensäure austritt. Das Kohlenoxyd ist ein farb- und geruchloses Gas, verbrennt an der Luft mit bläulicher, wenig leuchtender Flamme. [* 5] Es ist ein Bestandteil aller Feuergase und tritt in diesen um so reichlicher auf, je weniger ihm durch mangelnde Luftzufuhr Gelegenheit zur Verbrennung gegeben wird, oder wenn ^[] es aus dem Heizraum rascher diffundiert, als seine Verbrennung erfolgen kann. Es ist absolut unatembar, weil es mit dem Blutfarbstoff (s. d.) eine Verbindung (Kohlenoxydhämoglobin) eingeht, die denselben unfähig macht, dem tierischen Organismus den ihm nötigen Sauerstoff zuzuführen.

Daher die tödliche Wirkung des Kohlendunstes, der sich bei geschlossenem Abzugsrohr des Ofens oder aus frei brennendem Kohlenfeuer in bewohnten Räumen verbreitet. (S. Kohlenoxydgasvergiftung.) Mit Kaliummetall vereinigt sich Kohlenoxyd zu dem krystallisierenden Kohlenoxydkalium, C6O6K6, das als das Kaliumsalz des Hexaoxybenzols, C6(OH)6, zu betrachten ist. Mit feinverteiltem Nickel und Eisen verbindet es sich in gelinder Wärme [* 6] zu eigentümlichen flüchtigen Verbindungen, z. B. Ni(CO)4, Kohlenoxydnickel oder Nickelcarbonyl.

Kohlenoxydgas,

soviel wie Kohlenoxyd (s. d.). ^[= Kohlenmonoxyd, CO, entsteht, wenn Kohlensäure mit glühendem Kohlenstoff zusammentrifft, ferner ...]

Kohlenoxydgasvergiftung.

Die Einatmung von Kohlenoxydgas (s. Kohlenoxyd) bewirkt infolge seiner Einwirkung auf das Blut sehr bald Betäubung, Asphyxie und den Tod. Chemisch reines Kohlenoxyd giebt nur selten Veranlassung zu Vergiftungen, meist handelt es sich um den sog. Kohlendunst, ein Gasgemenge, das neben Kohlenoxydgas gewöhnlich große Mengen von Kohlensäure und Spuren schweren Kohlenwasserstoffs enthält und überall da entsteht, wo kohlenreiche Substanzen (Holz, [* 7] Holzkohlen, Steinkohlen, Koks u. dgl.) mangelhaft, bei unvollkommenem Luftzutritt verbrennen.

Die Mehrzahl der Kohlenoxydgasvergiftung entsteht durch Unvorsichtigkeit oder Zufall, durch mangelhafte Heizungsvorrichtungen, wenn die zur Ableitung der Verbrennungsprodukte bestimmten Ofenrohre entweder durch Ruß verstopft oder durch Klappen verschlossen sind, ferner durch unzweckmäßige Anwendung der Kohlenbecken, in der unmittelbaren Nähe von Kohlenmeilern, durch verborgene Brände von Balken unter Fußböden oder in Wänden u. dgl. Giftig wirkt bereits ein Kohlenoxydgehalt der Luft von nur 0,5 Promille, selbst von 0,2 Promille.

Leuchtgas

Bild 10.733a: Leuchtgas
* 8 Leuchtgas.

Die Vergiftungssymptome bestehen zuerst in einem brennenden Gefühl in der Gesichtshaut, in leichtem Schwindel, Kopfschmerz, namentlich in der Schläfengegend, starkem Klopfen der Schläfenschlagadern, Ohrensausen, Übelkeit, Erbrechen und Angstgefühlen, welche sehr rasch in Bewußtlosigkeit und Asphyxie übergehen, aus der häufig der Vergiftete nicht wieder erwacht. Ähnlich sind auch die Symptome der Leuchtgasvergiftung, welche am häufigsten durch Ausströmen von Leuchtgas [* 8] aus offen gebliebenen Gasbrennern oder schadhaft gewordenen Gasleitungsröhren entsteht, und welche wegen des hohen Gehaltes des Leuchtgases an Kohlenoxydgas (etwa 8 Proz.) im wesentlichen auf einer Kohlenoxydgasvergiftung beruht.

Die Leichen der Vergifteten widerstehen angeblich der Fäulnis auffallend lange, zeigen auf der Haut [* 9] auffallend helle Totenflecke; die Muskeln [* 10] und drüsigen Organe (Nieren, Leber, Magendrüsen) sind im Zustande hochgradiger fettiger Entartung, das Blut selbst besitzt meist eine charakteristische kirschrote Färbung, die dadurch zu stande kommt, daß sich das Kohlenoxyd mit dem Blutfarbstoff zu dem kirschroten Kohlenoxydhämoglobin verbindet. Letztere Verbindung giebt eine charakteristische Veränderung des Spektrums des Hämoglobins und es dient deshalb der Spektralapparat in zweifelhaften oder kriminellen Fällen sehr gut zum Nachweis der K.



Kohlenoxydhämoglobin -

Bild 60.477: Kohlenoxydhämoglobin - Kohlensäure
* 11 Seite 60.477.

^[Artikel, die man unter K vermißt, sind unter C aufzusuchen.]

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Hinsichtlich der Behandlung gilt als erster Grundsatz, daß der Vergiftete sofort aus der gefährlichen Atmosphäre zu entfernen und in einen andern gut gelüfteten Raum oder in die freie Luft zu transportieren ist; man leite dann alsbald die künstliche Atmung durch methodische Kompression des Brustkastens (s. Scheintod), Anwendung des galvanischen Stroms auf die Atmungsmuskeln u. dgl. ein und reize die peripheren Nerven [* 12] durch Bespritzen mit kaltem Wasser, durch Hautreize, durch Nieß- oder Hustenreizmittel u. a. m. Die Belebungsversuche müssen oft stundenlang fortgesetzt werden. In verzweifelten Fällen ist die Transfusion (s. d.) geboten. Ein gutes Reagens, um Kohlenoxydgas in der Luft, z. B. eines Zimmers nachzuweisen, ist Chlorpalladium; halbfeuchte Streifen von Leinwand oder Baumwollzeug mit einer konzentrierten, möglichst säurefreien Chlorpalladiumlösung getränkt, färben sich in Berührung mit diesen Gasen braun. -

Vgl.   Friedberg, [* 13] Die Vergiftung durch Kohlendunst (Berl. 1866);

Hofmann, Über Kohlenoxydvergiftung (Wien [* 14] 1879);

Maschka, Über Vergiftung mit Kohlenoxydgas (Prag [* 15] 1880).