Seite 62.554, Ohnmachtfeier - Ohrenkrankheiten | eLexikon
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Ohnmachtfeier - Ohrenk
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18 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Ohnmachtfeier | s. Maria sieben Freuden. / 5 |
Ohnvogel | alter Name des Pelikans (s. d.). / 6 |
Ohr | # im weitern Sinne das gesamte Gehörorgan, im engern Sinne der äußere Teil desselben, die Ohrmusche / 30 |
Öhr | # bei Nadeln (s. d.) die zum Einziehen des Fadens dienende Durchbohrung des Nadelschaftes; bei / 35 |
Ohra | Dorf im Kreis Danziger Höhe des preuß. Reg.-Bez. Danzig, zwischen Mottlau und Radaune, an / 50 |
Ohraffe | der Ohrenmaki (s. d.). / 4 |
Ohrbäder | Ohrblutgeschwulst, s. Ohrenkrankheiten. / 4 |
Ohrdruf | 1) Landratsamtsbezirk im Herzogtum Sachsen-Gotha, hat 183,75 qkm, 1830: 32 743 E., darunter / 116 |
Ohre | # linker Nebenfluß der Elbe im preuß. Reg.-Bez. Magdeburg, entspringt bei Wittingen im Hannoverische / 30 |
Öhre | # s. Hausflur. / 3 |
Ohrecke | s. Gehör. / 3 |
Ohreiterung | s. Ohrenkrankheiten. / 3 |
Ohrenbeichte | s. Beichte. / 3 |
Ohrenfledermaus | (Plecotus auritus Keys. et Blas., s. Tafel: Fledermäuse II, Fig. 2), eine in Deutschland häufige / 35 |
Ohrenfluß | Eiterung im äußern Gehörgang oder im Mittelohr, s. Ohrenkrankheiten. / 10 |
Ohrenheilkunde | Otiatrik, die wissenschaftliche Behandlung der Ohrenkrankheiten (s. d.), die sich erst seit / 25 |
Ohrenklingen | s. Ohrentönen. / 3 |
Ohrenkrankheiten | oder Gehörkrankheiten, zu den häufiger vorkommenden Affektionen gehörige Erkrankungen, die / 1251 |
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schwach und unregelmäßig, der Herzschlag oft kaum wahrnehmbar, der ganze Zustand ein dem Tode ähnlicher. Der schwächste Grad der Ohnmacht ist die Ohnmachtneigung (Schwächeanwandlung, Flauwerden), bei welcher momentan Sinne und Kräfte schwinden, Schwarzwerden vor den Augen, Schwindel und Ohrensausen eintreten, ohne daß es zum völligen Verlust des Bewußtseins und des willkürlichen Bewegungsvermögens kommt. Die höchsten Grade der Ohnmacht nennt man Scheintod (s. d.). Die Dauer des Ohnmachtsanfalls schwankt zwischen wenigen Minuten bis zu mehrern Stunden, ja mitunter selbst Tagen.
Das Erwachen aus der Ohnmacht erfolgt in der Regel unter tiefem Seufzen und Gähnen, Aufstoßen, leichtem Zucken im Gesicht, [* 2] Rückkehr der Wärme [* 3] und der roten Lippen. Die Ohnmacht tritt ein nach heftigen Gemüts- und starken Sinneseindrücken, körperlichen Überanstrengungen, namentlich nach langem Stehen, ferner nach raschem Temperaturwechsel, Einatmen schlechter Luft in überfüllten Räumen, heftigen Schmerzen, Blutverlusten u. s. w., ist daher bei den zarter organisierten Individuen (Frauen, schwächlichen Männern) häufiger als bei kräftigen Personen.
Häufig ist die Ohnmacht auch eine Teilerscheinung von Erkrankungen anderer Art (Herzkrankheiten, Hysterie, Hirnkrankheiten) oder Vergiftungen. Manchmal geht die Ohnmacht dem Tode vorher, in den meisten Fällen ist sie aber nur ein vorübergehender Zustand, der entweder aus einer plötzlichen Blutüberfüllung des Gehirns oder auch umgekehrt auf einer schnell eintretenden Blutarmut desselben beruht. In den gewöhnlichen Fällen kann die Wiederkehr des Bewußtseins beschleunigt werden durch Erleichterung der Atmung (Entfernung beengender Kleidungsstücke, frische reine Luft), horizontale Lagerung mit tief gelagertem Kopfe, Hautreize (Bespritzen mit kaltem Wasser, Reiben der Haut, [* 4] Senfteige) oder Sinnesreize (Riechmittel von Salmiakgeist, Essig u. s. w.). Nur wenn der Ohnmächtige ein gerötetes Gesicht und rote Lippen zeigt, was auf Blutandrang nach dem Kopfe deutet, soll man ihn mit dem Kopfe und Oberleib hoch lagern. Nach dem Erwachen aus der Ohnmacht trinke der Patient etwas kaltes Wasser und verweile noch einige Zeit in horizontaler oder halb sitzender Lage.
Ohnmachtfeier,
Ohnvogel,
alter Name des Pelikans (s. d.). ^[= Der Name ist griech. Ursprungs; die einheimische Benennung war Kemet (kopt., Keme in oberägypt., ...]
Ohr,
Ohr des Menschen
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* 5
Ohr des Menschen.[* 5] im weitern Sinne das gesamte Gehörorgan, im engern Sinne der äußere Teil desselben, die Ohrmuschel samt dem äußern Gehörgang. (S. Gehör [* 6] mit Tafeln: Das Gehörorgan des Menschen I, II).
Öhr,
bei Nadeln [* 7] (s. d.) die zum Einziehen des Fadens dienende Durchbohrung des Nadelschaftes;
bei Äxten, Beilen u.s. w. die Höhlung zum Einsetzen des Stiels;
an metallenen Knöpfen der kleine Ring, mittels dessen dieselben festgenäht werden.
Ohra,
Dorf im Kreis [* 8] Danziger Höhe des preuß. Reg.-Bez. Danzig, [* 9] zwischen Mottlau und Radaune, an der Linie Danzig - Dirschau [* 10] der Preuß.
Staatsbahnen, [* 11] hatte 1890: 6567,1895: 6874 E., darunter 2774 Katholiken, Post, Telegraph, [* 12] Pferdebahnverbindung mit Danzig (s.d., Karte), evang. Kirche, Acker- und Gemüsebau und in der Nähe die Knabenerziehungsanstalt Johannishof.
Ohraffe,
der Ohrenmaki (s. d.). ^[= Galago (Otolicnus), Name niedlicher Halbaffen von der Größe einer Haselmaus bis zu derjenigen ...]
Ohrbäder,
Ohrblutgeschwulst, s. Ohrenkrankheiten. ^[= oder Gehörkrankheiten, zu den häufiger vorkommenden Affektionen gehörige Erkrankungen, die ...]
Titel
Elemente zu Ohrdruf:1) Landratsamtsbezirk im Herzogtum Sachsen-Gotha, hat 183,75 qkm
Ohrdruf.
Gotenburg - Gotha
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* 13
Gotha.1) Landratsamtsbezirk im Herzogtum Sachsen-Gotha, hat 183,75 qkm, 1830: 32 743 E., darunter 301 Katholiken und 25 Israeliten, 1895: 35 081 (17 087 männl., 17 994 weibl.) E. und 7962 Haushaltungen und umfaßt die Amtsgerichtsbezirke Ohrdruf, Liebenstein und Zella St. Blasii. - 2) Immediatstadt und Hauptort der Hohenlohe-Langenburgschen Grafschaft Obergleichen, an der Ohra, am Fuße des Thüringer Waldes und an der Nebenlinie Gotha-Ohrdruf-Gräfenroda der Preuß. Staatsbahnen, Sitz des Landratsamtes und eines Amtsgerichts (Landgericht Gotha), [* 13] hatte 1890 mit Hundsbrunn 5919 E., darunter 67 Katholiken, 1895: 6164 E., Postamt erster Klasse, Telegraph, Schloß, Realschule mit Progymnasium, Gewerbeschule: Kupferhammerwerke, Fabrikation von Porzellan, Bleiweiß, [* 14] Spielwaren, Papier, Schuh- und Stahlwaren. In der Nähe das Hammerwerk Luisenthal, jetzt Bad [* 15] und Sommerfrische.
Ohre,
linker Nebenfluß der Elbe im preuß. Reg.-Bez. Magdeburg, [* 16] entspringt bei Wittingen im Hannoverischen, durchfließt den Drömling (s. d.), berührt Calvörde, Neuhaldensleben und Wolmirstedt und mündet 105 km lang oberhalb Rogätz.
Öhre,
s. Hausflur.
Ohrecke,
s. Gehör. ^[= (Auditus), der Sinn, durch den Menschen und Tiere den Schall (s. d.) wahrnehmen. Jede Erregung ...]
Ohreiterung,
s. Ohrenkrankheiten. ^[= oder Gehörkrankheiten, zu den häufiger vorkommenden Affektionen gehörige Erkrankungen, die ...]
Ohrenbeichte,
s. Beichte. ^[= (althochdeutsch pigihti, d. i. Bekenntnis; lat. confessio), das reumütige Sündenbekenntnis ...]
Ohrenfledermaus
(Plecotus auritus Keys. et Blas., s. Tafel: Fledermäuse II, [* 1] Fig. 2), eine in Deutschland [* 17] häufige Fledermaus von 8,5 cm Körperlänge und von 25 cm Klafterung;
Farbe oben mäusegrau, unten heller.
Die Ohren sind 3,3 cm lang.
Ohrenfluß,
Eiterung im äußern Gehörgang oder im Mittelohr, s. Ohrenkrankheiten.
Ohrenheilkunde,
Otiatrik, die wissenschaftliche Behandlung der Ohrenkrankheiten (s. d.), die sich erst seit Beginn der zweiten Hälfte des 19. Jahrh. zu einer besondern Disciplin entwickelt hat.
Ohrenklingen,
s. Ohrentönen. ^[= oder Ohrensausen, subjektive Gehörsempfindungen, welche infolge einer abnormen Erregung des ...]
Titel
Elemente zu Ohrenkrankheiten:1) Die Ohrblutgeschwulst (Othämatom, Haematoma auriculare)
2) Die Verstopfung des äußern Gehörgangs durch angehäuftes und eingetrocknetes Ohrenschmalz
3) Die Entzündung des äußern Gehörgangs
4) Ohrpolypen, mehr oder minder umfangreiche, rote, kolbige
5) Die Entzündung des Trommelfells (Myringitis)
7) Die nervöse Schwerhörigkeit und nervöse Taubheit
Ohrenkrankheiten
oder Gehörkrankheiten, zu den häufiger vorkommenden Affektionen gehörige Erkrankungen, die durchaus einer sorgsamen Pflege und Behandlung bedürfen, da sie bei Vernachlässigung sehr leicht dauernde und schwere Funktionsstörungen zurücklassen. Die Untersuchung eines erkrankten Gehörorgans erfolgt zunächst vermittelst der Ohrtrichter, kleiner cylindrischer, verschieden weiter Trichter aus Metall oder Hartgummi, welche zur Geradestreckung des Gehörgangs in den äußern Gehörgang eingeführt werden.
Licht
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* 18
Licht.Wirft man hierauf vermittelst eines in der Mitte durchlöcherten Hohlspiegels (Ohrenspiegels) Tageslicht oder künstliches Licht [* 18] in den Gehörgang hinein, so kann man an dem hell beleuchteten Trommelfell selbst die feinsten krankhaften Veränderungen genau erkennen. Sehr wichtig ist in vielen Fällen auch die Untersuchung der Ohrtrompete mit dem Ohrkatheter, einer gekrümmten katheterförmigen Röhre aus Metall oder Hartgummi, welche durch die Nase [* 19] in die Ohrtrompete eingeführt wird und durch welche Luft oder medikamentöse Flüssigkeiten in die Paukenhöhle gebracht werden können.
Ohrenkrankheiten
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Seite 62.555.Bei Verstopfung der Ohrtrompete bedient man sich auch häufig des Valsalvaschen Versuchs (s. d.) oder noch besser des sog. Politzerschen Verfahrens, welches darin besteht, daß während eines Schlingaktes die Luft des Nasenrachenraums durch das Zusammendrücken eines Kautschukballons verdichtet und in die Ohrtrompete eingetrieben wird. Zur Bestimmung der Hörfähigkeit benutzt man teils das Ticken einer Taschenuhr oder des Politzerschen Hörmessers, teils die Flüstersprache und die Stimmgabel; vermittelst der letztern gelingt es häufig, den ¶
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Nachweis zu führen, ob die Krankheit vorwiegend das Mittelohr oder das Labyrinth betroffen hat.
Die Ohrenkrankheiten entstehen entweder direkt im Ohr oder werden von krankhaft alterierten Nachbarorganen (äußere Haut, Schleimhaut des Nasenrachenraums u. a.) auf jenes fortgeleitet; nicht selten sind sie Folge allgemeiner Konstitutionskrankheiten, insbesondere der Skrofulose, Tuberkulose und Syphilis. Man pflegt sie nach ihrem Sitz in Krankheiten des äußern, des mittlern und des innern Ohrs einzuteilen; die wichtigsten sind folgende:
1) Die Ohrblutgeschwulst (Othämatom, Haematoma auriculare), eine mehr oder minder große, pralle umschriebene, deutlich schwappende Geschwulst unter der Haut der Ohrmuschel, die durch einen Bluterguß infolge einer vorausgegangenen Verletzung, mitunter aber auch aus freien Stücken entsteht und häufig bei Geisteskranken, seltener bei völlig Gesunden beobachtet wird. Sich selbst überlassen, trocknet das Blut allmählich ein und es bleibt dann eine Verhärtung und Verunstaltung der Ohrmuschel zurück. Die beste Behandlung besteht in der Entleerung des angesammelten Blutes durch einen Einschnitt und der Anlegung eines Druckverbandes.
2) Die Verstopfung des äußern Gehörgangs durch angehäuftes und eingetrocknetes Ohrenschmalz, ein sehr häufiges Übel, welches gewöhnlich Schwerhörigkeit und Ohrensausen, oft auch Kopfschmerzen und Schwindel zur Folge hat. Derartige Ohrenschmalzpfröpfe müssen durch wiederholte Einträufelungen von schwachen alkalischen Lösungen erweicht und sodann durch vorsichtiges Einspritzen von lauwarmem Wasser entfernt werden.
3) Die Entzündung des äußern Gehörgangs (Otitis externa) tritt in zwei verschiedenen Formen auf, als umschriebene Entzündung oder Furunkulose des Gehörgangs und als ausgebreitete Entzündung des ganzen Gehörgangs. Im erstern Fall findet sich der Gehörgang mit kleinen, bei Berührung intensiv schmerzenden Schwären (Furunkeln) besetzt, welche heftige Ohrenschmerzen, leichte Schwerhörigkeit und mitunter selbst mäßiges Fieber erzeugen und eine große Neigung zu Rückfällen besitzen; Blutarmut und Bleichsucht scheinen ihre Entwicklung zu begünstigen. Die Behandlung besteht in feuchtwarmen Überschlägen über das Ohr, Einlegen von entwässerten Speckstückchen oder schmerzstillenden und antiseptischen Salben in den Gehörgang, bei sehr heftigen Schmerzen in einem kleinen Einschnitt. - Bei der ausgebreiteten Entzündung des äußern Gehörgangs ist der letztere in seinem ganzen Verlauf geschwollen und gerötet, dabei bestehen heftige, bohrende, nach Kopf und Hals ausstrahlende Schmerzen im Ohr und Schwerhörigkeit und nach wenigen Tagen stellt sich ein erst heller, dann schleimiger, schließlich gelblich eiteriger Ohrenfluß ein.
Die häufigste Ursache dieser Entzündung sind Erkältungen (durch kalte Zugluft, Eindringen von kaltem Wasser u. s. w.). Behandlung: öfteres Einträufeln von warmem Wasser in den Gehörgang (sog. Ohrbäder), bei heftigen Schmerzen Blutentziehungen, Bettruhe und Abführmittel;
späterhin Einlegen von Salicylwatte und Einträufelungen von adstringierenden Lösungen.
Über die im äußern Gehörgang vorkommenden Fremdkörper und die beste Art ihrer Entfernung s. Fremdkörper.
Abbisse - Abbrände
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* 21
Abbinden.4) Ohrpolypen, mehr oder minder umfangreiche, rote, kolbige, bald breit aufsitzende, bald dünn gestielte Schleimhautwucherungen, die den äußern Gehörgang ausfüllen und hochgradige Schwerhörigkeit sowie übelriechenden eiterigen Ohrenfluß zur Folge haben. Sie entstehen meist im Verlauf chronischer Ohreiterungen und werden am besten durch Abbinden, [* 21] Abquetschen oder durch Ätzmittel entfernt.
5) Die Entzündung des Trommelfells (Myringitis), meist Folge von Erkältung, giebt sich durch heftige reißende Schmerzen in der Tiefe des Ohrs, durch Schwerhörigkeit und Ohrensausen sowie durch Schwellung und dunkle Rötung des Trommelfells zu erkennen und führt, sich selbst überlassen, entweder zur Durchbohrung des Trommelfells mit nachfolgender eiteriger Entzündung der Paukenhöhle oder zur schwieligen Verdickung und Trübung des Trommelfells. Wie bei allen Ohrenkrankheiten ist auch bei der Trommelfellentzündung eine sorgfältige ärztliche Behandlung unerläßlich. Zerreißungen des Trommelfells können durch starken Schall [* 22] (Kanonenschuß), durch einen Schlag auf das Ohr oder durch Einbohren spitzer Gegenstände (Nadeln, Federhalter, Strohhalme u. dgl.) entstehen und machen unter Umständen das Einlegen eines künstlichen Trommelfells erforderlich.
6) Die Entzündung oder der Katarrh des Mittelohrs oder der Paukenhöhle (Otitis interna), eins der häufigsten Ohrenleiden, besteht in einer Schwellung und vermehrten schleimigen oder eiterigen Absonderung der Paukenhöhlenschleimhaut und entsteht entweder von freien Stücken, nach Erkältungen und Durchnässungen oder durch Fortpflanzung katarrhalischer Affektionen des Nasenrachenraums durch die Ohrtrompete hindurch nach der Paukenhöhle oder endlich im Verlauf gewisser Infektionskrankheiten, namentlich von Masern, Scharlach, Pocken, Diphtheritis und Syphilis.
Gehirn

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Gehirn.Der akute Mittelohrkatarrh giebt sich durch plötzlich eintretende Schwerhörigkeit, Ohrensausen und heftige Ohrenschmerzen zu erkennen; bei zweckmäßiger Behandlung erfolgt meist vollständige Genesung, wogegen im andern Fall die Krankheit leicht in die chronische Form übergeht, welche meist einen sehr langwierigen Verlauf nimmt und die häufigste Ursache der Schwerhörigkeit und Taubheit ist. Die Ausgänge des chronischen Mittelohrkatarrhs sind Verdickungen und Wulstungen der Paukenhöhlenschleimhaut, Zerstörung des Trommelfells und der Gehörknöchelchen, chronischer, meist übelriechender Eiterausfluß aus dem Ohr (Ohrenfluß, Ohreiterung), Verengerung und Verwachsung der Ohrtrompete und ähnliche Veränderungen, durch welche das Hörvermögen gänzlich vernichtet werden kann; ja bei Vernachlässigung vermag die eiterige Entzündung des Mittelohrs sogar Knochenfraß des Felsenbeins und durch Fortpflanzung der Eiterung auf die Gehirnhäute und das Gehirn [* 23] einen tödlichen Ausgang herbeizuführen.
Daher erfordert die Krankheit durchaus die Beratung eines tüchtigen Ohrenarztes; die wichtigsten Mittel gegen sie sind Lufteinblasungen durch den Katheter [* 24] oder das Politzersche Verfahren, Einschnitte in das Trommelfell, um den angesammelten Schleim oder Eiter aus der Paukenhöhle zu entfernen, sowie Einträufelungen desinfizierender und adstringierender Lösungen. Mitunter kommt es im Verlauf der chronischen Mittelohreiterung sowie bei Karies des Knochengewebes zur Ansammlung von Eiter und verkästen Massen im Warzenfortsatz; in solchen Fällen ist, um ¶
Fortsetzung Ohrenkrankheiten:
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