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Seite 64.9, Ruffinyihöhle - Ruge (Arnold) | eLexikon

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Ruffinyihöhle - Ruge (

Bild 64.9: Ruffinyihöhle - Ruge (Arnold)
Seite 64.9.
Überblick der Artikel
17 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Ruffinyihöhles. Dobschau. / 3
RuffoFabrizio, Kardinal und neapolit. General, ein Nachkomme des Pietro R., der sich durch den Verrat / 267
RufidschiFluß in Deutsch-Ostafrika, s. Rufiji. / 6
RufigallussäureHexaoxyanthrachinon, C_{14}H_{8}O_{8}+2H_{2}O, entsteht beim Erhitzen von Gallussäure und Digalluss / 33
Rufiji(Rufidschi, Lufiji), Fluß in Deutsch-Ostafrika, entsteht aus der Vereinigung des Ulanga mit / 145
RufinusToranus, Turranius oder Tyrannius, Kirchenschriftsteller, geb. um 340 in oder bei Aquileja, / 173
Rufisque(spr. rüfisk), in der Sprache der Eingeborenen Tangetet, Hafenplatz mit 4250 E. in Französisch-Sen / 46
RufuFlüsse in Deutsch-Ostafrika, s. Kingani und Pangani. / 8
Rufus# Curtius, röm. Geschichtschreiber, s. Curtius Rufus. / 7
Rufus _2# Valgius, röm. Dichter, s. Valgius Rufus. / 7
Rufus FestusSextus, verfaßte 369 n. Chr. einen kurzen Abriß (breviarium) der röm. Geschichte (hg. von / 50
RugTruk, Hogolu, eine der Karolinen (s.d.). / 7
RugaLucius Icilius, s. Icilier. / 5
Rugardder höchste Berg auf Rügen, s. Bergen. / 8
Rugby(spr. röggbĭ), Stadt in der engl. Grafschaft Warwick, auf einer Anhöhe links am Upper-Avon, / 98
Rugby-Union(spr. röggbĭ juhnĭen), Art des Fußballspiels, s. Foot-ball. / 9
Ruge# Arnold, philos. und polit. Schriftsteller, geb. 13. Sept. 1803 in Bergen auf der Insel Rügen, / 557

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7 1881 starb. Rudolfstadt veröffentlichte seit 1852 in engl. Sprache [* 2] die Romane «Lorenzo Benoni», «Doctor Antonio», «The Paragreens», «Lavinia», «Vincenzo», «A quiet nook in the Jura» und «Carlino», die beifällig aufgenommen wurden.

Ruffo,

Palencia - Palermo

Bild 12.625: Palencia - Palermo
* 5 Palermo.

Fabrizio, Kardinal und neapolit. General, ein Nachkomme des Pietro Ruffo, der sich durch den Verrat an der Sache der Hohenstaufen, die ihn emporgehoben, berüchtigt gemacht hat, geb. 16. Dez. 1744 zu Sta. Lucida (Calabrien), rückte unter Pius VI. zum päpstl. Schatzmeister auf, wurde dann Hofmarschall zu Neapel, [* 3] kehrte aber, kurz darauf (Dez. 1791) zum Kardinal erhoben, schon 1794 wieder an den päpstl. Hof [* 4] zurück. 1798 floh er nach Palermo [* 5] zu Ferdinand I.,der ihn beauftragte, das Volk, wie er selbst vorgeschlagen, zur Erhebung zu bringen. Im Febr. 1799 begann er, unterstützt von Leuten vom Schlage Fra Diavolos (s. d.), den «Kreuzzug» gegen die Parthenopäische Republik.

Unter Raub und roher Mißhandlung wurde ohne viele Mühe Calabrien und Apulien, welches Macdonald geräumt hatte, unterworfen. Neapel, vor welchem Ruffo 13. Juni 1799 erschien, erhielt ehrenvolle Bedingungen zugestanden, insbesondere wurde den ital. Republikanern die Wahl freien Abzugs oder ganz unbelästigten Bleibens gelassen. Nach Übergabe der Stadt erschien jedoch Nelson (s. d.) und erklärte im Auftrag Ferdinands I. alle Zusicherungen R.s für nichtig. Die eingesetzten Kriegsgerichte und losgelassenen Kreuzzügler und Lazzaroni begannen nun in Neapel zu wüten.

Paris

Bild 12.719a: Paris
* 6 Paris.

Auf Ruffo bleibt der Treubruch liegen, da er jetzt nicht nur seine Stelle nicht niederlegte, sondern auch noch Belohnungen von Ferdinand annahm. Napoleon berief Ruffo 1808 nach Paris; [* 6] kurz darauf in Ungnade gefallen, wurde er nach Bagneux verbannt. 1814 kehrte er nach Italien [* 7] zurück, trat 1821 wieder in den Kronrat von Neapel ein, lebte aber in den letzten Jahren der Verwaltung seiner Güter. Er starb 13. Dez. 1827 zu Neapel. –

Vgl.   Lacchinelli, Memorie sulla vita di Fabrizio Ruffo (Neap. 1830);

von Helfert, Fabrizio Ruffo (Wien [* 8] 1882).

Rufigallussäure,

Hexaoxyanthrachinon, C14H8O8+2H2O, entsteht beim Erhitzen von Gallussäure und Digallussäure mit Schwefelsäure. [* 9]

Sie sublimiert in roten Nadeln, [* 10] die sich in konzentrierter Kalilauge mit indigoblauer Farbe lösen.

Durch Natriumamalgam wird Rufigallussäure zu Alizarin reduziert.

Rufiji

Bregthalbahn - Bremen

Bild 67.215: Bregthalbahn - Bremen [unkorrigiert]
* 11 Breite.

(Rufidschi, Lufiji), Fluß in Deutsch-Ostafrika, entsteht aus der Vereinigung des Ulanga mit dem unerforschten Luwego bei den Schugulifällen in Mahenge. Der Ulanga hat an seiner engsten Stelle 68 m Breite, [* 11] ist aber nur streckenweise schiffbar. Der Rufiji nimmt den mächtigen Ruaha auf, welcher in dem Gebirge von Usafa am Nordende des Njassasees entspringt und dann die Landschaften Uhehe und Khutu durchströmt. Weiter unterhalb durchbricht der Rufiji die Tundusiberge (Panganischnellen), erweitert sich bei Korogero, umschließt eine große Anzahl von Inseln mit seichtem schlammigem Wasser, vertieft sich allmählich bei zunehmender Breite, so daß er von Gunguno (39° östl. L.) ab mit Dampfbarkassen bequem befahren werden kann, und mündet in den Indischen Ocean in einem auf 65 km ausgedehnten Delta, [* 12] dessen Hauptkanäle der Kikunja, der Simba-Uranga, der Kiomboni, der Msala, der Kiasi und der Yana sind. An der Mündung des Kikunja liegt ein wichtiger Hafenplatz gleichen Namens.

Rufīnus,

Ägypten etc

Bild 1.209a: Ägypten etc
* 13 Ägypten.

Toranus, Turranius oder Tyrannius, Kirchenschriftsteller, geb. um 340 in oder bei Aquileja, trat daselbst in ein Kloster, siedelte aber um 372 nach Ägypten, [* 13] um 378 nach Jerusalem [* 14] über, wo er am Ölberg ein Kloster gründete. Seine Begeisterung für Origenes brachte ihn in einen Streit mit seinem in Bethlehem wohnenden Jugendfreund Hieronymus (s. d.), so daß er 397 das Morgenland verließ und nach kürzerm Aufenthalt in Rom 399. nach Aquileja zurückkehrte.

Vor den Einfällen der Goten flüchtete er 408 nach Sicilien und starb hier 410. Rufinus hat die theol. Litteratur des Morgenlandes dem lat. Abendland durch eine Reihe von Übersetzungen vermittelt. Er übersetzte die Werke des Origenes in freier Weise, ferner die Kirchengeschichte des Eusebius, die er zugleich bis Theodosius d. Gr. fortführte. Auch andere Übersetzungen, z.B. von Schriften des Basilius, Gregor von Nazianz u.a., und eine vielfach gedruckte «Historia monachorum» werden ihm zugeschrieben. Seine Werke sind herausgegeben von de la Barre (Par. 1580),

Vallarsi (Verona [* 15] 1745) und Migne (in der «Patrologia», Bd. 21). –

Vgl.   Ebert, Geschichte der christl.-lat. Litteratur (2. Aufl., Lpz. 1889).

Rufus,

Curtius, röm. Geschichtschreiber, s. Curtius Rufus.

Rufus,

Valgius, röm. Dichter, s. Valgius Rufus. ^[= Gajus, Konsul 12 v. Chr., ein Freund des Horaz, dichtete Elegien und Epigramme, verfaßte ein ...]

Rufus

Festus, Sextus, verfaßte 369 n. Chr. einen kurzen Abriß (breviarium) der röm. Geschichte (hg. von Wagener, Lpz. 1886).

Eine früher unter des Rufus Festus Namen gehende, im 15. Jahrh. stark interpolierte Beschreibung Roms («Curiosum urbis Romae») ist nicht von ihm, sondern geht auf eine um 315 n. Chr. verfaßte Stadtbeschreibung zurück.

Rug,

Truk, Hogolu, eine der Karolinen (s.d.).

Ruga,

Lucius Icilius, s. Icilier. ^[= ein röm. Plebejergeschlecht, das sich an den Kämpfen der Plebejer um polit. Gleichstellung ...]

Rugard,

Bergen (Stadt in Belgi

Bild 52.771: Bergen (Stadt in Belgien) - Berger (Joh. Nepomuk, Staatsmann)
* 17 Bergen.

der höchste Berg auf Rügen, s. Bergen. ^[= # in der Seemannssprache im allgemeinen soviel wie in Sicherheit bringen; daher heißt die Segel ...] [* 17]

Rugby

(spr. röggbĭ), Stadt in der engl. Grafschaft Warwick, auf einer Anhöhe links am Upper-Avon, Eisenbahnknotenpunkt der London and [* 18] Northwestern- und der Midlandbahn, hat (1891) 11262 E. Rugby ist altertümlich gebaut, besitzt seit 1890 eine prächtige Kirche, deren Seitenschiff das Mittelschiff der ehrwürdigen St. Andreaskirche bildet, ein litterar. Institut, eine Taubstummenanstalt und eine berühmte Lateinschule (s. Public Schools), welche, 1567 gegründet, 500 Schüler, darunter 150 in der Realabteilung (Modern side), und eine Jahreseinnahme von 7000 Pfd. St. besitzt. Ihre Direktoren spielten in der Reform des engl. Schulwesens eine wichtige Rolle. Im Osten von Rugby Bilton-House, einst Wohnsitz Addisons.

Ruge,



Ruge (Sophus) - Rügen

Bild 64.10: Ruge (Sophus) - Rügen
* 24 Seite 64.10.

Arnold, philos. und polit. Schriftsteller, geb. 13. Sept. 1803 in Bergen auf der Insel Rügen, studierte in Jena, [* 19] Halle [* 20] und Heidelberg [* 21] Philologie und Philosophie. Wegen Beteiligung an dem sog. Jünglingsbunde erhielt er eine fünfjährige Haft auf der Festung [* 22] Kolberg. [* 23] 1830 wurde er Lehrer am Pädagogium in Halle, habilitierte sich 1831

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bei der dortigen Universität mit einer Schrift über «Die platonische Ästhetik» und begründete 1838 mit Echtermeyer die (in Leipzig [* 25] erscheinenden) «Halleschen Jahrbücher für deutsche Kunst und Wissenschaft», die in Hegelscher Tendenz das bedeutendste litterar.-kritische und philos. Organ der Zeit wurden. Infolge von Censurschwierigkeiten begab sich Ruge 1840 nach Dresden [* 26] und verwandelte die «Halleschen Jahrbücher» in «Deutsche [* 27] Jahrbücher» (ohne die Namen der Herausgeber),

deren polit. und religiöse Tendenz jetzt immer radikaler wurde. Ende 1842 erfolgte die Unterdrückung der «Jahrbücher» durch die sächs. Regierung. Ruge wandte sich nun nach Paris. In «Zwei Jahre in Paris» (2 Bde., 1845) spricht er sich über seine Stellung zum Socialismus ausführlich aus. 1846 begann er die Herausgabe seiner «Gesammelten Schriften» (10 Bde., Mannh. 1846‒48),

Zürich (Kanton und Sta

Bild 16.998: Zürich (Kanton und Stadt)
* 28 Zürich.

die unter anderm auch die 1839 zuerst herausgekommene Sammlung «Der Novellist» enthalten. Inzwischen war Ruge nach Zürich [* 28] übergesiedelt und hatte sich mit J. Fröbel an dem Litterarischen Comptoir buchhändlerisch beteiligt. Als der Deutsche Bund diese Firma verbot, kehrte Ruge nach Leipzig zurück und gründete dort 1847 das «Verlagsbureau», welche Firma 1851 von der sächs. Regierung ebenfalls verboten wurde. An der Bewegung von 1848 beteiligte sich N. im demokratischen Sinne und gab in Leipzig «Die Reform» heraus.

Für Breslau [* 29] in die Nationalversammlung gewählt, gründete er in Frankfurt [* 30] die äußerste Linke. Da ihm die Verhandlungen die demokratische Bewegung nicht gehörig zu beschleunigen schienen, begab er sich im Juli nach Berlin [* 31] und leitete dort «Die Reform» als das Organ der Linken der Berliner [* 32] Nationalversammlung. Die Maßregeln vom 5. Nov. 1848 hatten jedoch die Unterdrückung des Blattes und die Ausweisung seiner Redacteure zur Folge. 1849 begab er sich nach London und bildete hier mit Ledru-Rollin, Mazzini, Daracz und Bratiano das «Europäische demokratische Komitee für die Solidarität der Partei ohne Unterschied der Völker».

Später zog er sich aus dem Centralkomitee zurück. Seit 1852 lebte Ruge in Brighton als «visiting tutor» an verschiedenen Schulen. Nach der nationalen Umgestaltung der deutschen Verhältnisse 1866 und 1870 sprach sich Ruge publizistisch in Briefen an deutsche Zeitungen vielfach für Bismarcks Politik aus und bezog seit Febr. 1878 vom Deutschen Reich, dessen Aufrichtung ihn mit der preußischen Politik versöhnte, einen Ehrensold von jährlich 3000 M. Er starb 31. Dez. 1880 in Brighton.

Von seinen Schriften sind etwa noch zu nennen: «Poet. Bilder aus der Zeit» (2 Bde., Lpz. 1847 u. 1848),

«Polit. Bilder aus der Zeit» (2 Bde., ebd. 1847 u. 1848),

Schweiz

Bild 14.746a: Schweiz
* 33 Schweiz.

«Novellen aus Frankreich und der Schweiz» [* 33] (1848),

«Revolutionsnovellen» (2 Tle., Lpz. 1850),

seine Memoiren u. d. T. «Aus früherer Zeit» (4 Bde., Berl. 1862‒67),

«Reden über Religion, ihr Entstehen und Vergehen» (ebd. 1869; neue Ausg. 1875),

«Wanderbuch, 1825‒73, gedichtet von Arnold Ruge» (Ausgabe für Nordamerika, [* 34] Lpz. 1874),

«Geschichte unserer Zeit» (ebd. 1881),

die beiden Tragödien «Schill und die Seinen» (Stralsund [* 35] 1830) und «Die neue Welt», «Zwei Doppelromane in dramat. Form: Marie Bluntfield. Der Probekuß» (1865) und die histor. Erzählung «Bianca della Rocca» (unter dem Pseudonym Durangelo, Berl. 1869). Auch veröffentlichte eine vorzügliche deutsche Übersetzung der «Briefe des Junius» (3. Aufl., Lpz. 1867). «Arnold R.s Briefwechsel und Tagebuchblätter aus den J. 1825‒80» gab Nerrlich heraus (2 Bde., Berl. 1886).

Ruge,

Gottfried von Viterbo

Bild 7.568: Gottfried von Viterbo - Göttingen
* 37 Göttingen.

Sophus, Geograph, geb. 26. März 1831 zu Dorum im Lande Wursten (Hannover), [* 36] studierte 1850‒54 in Göttingen [* 37] und Halle, war 1859‒70 an der Handelsschule, 1870‒74 an der Annenschule zu Dresden thätig und wurde 1874 ord. Professor der Geographie und Ethnographie [* 38] an der Technischen Hochschule daselbst. Er arbeitet besonders über Geschichte der Erdkunde. [* 39] Außer Programmschriften veröffentlichte er die 2. Auflage von Peschels «Geschichte der Erdkunde» (Münch. 1878),

«Geschichte des Augustusbades» (Dresd. 1880),

«Geschichte des Zeitalters der Entdeckungen» (Berl. 1883),

«Abhandlungen und Vorträge zur Geschichte der Erdkunde» (Dresd. 1888),

«Die erste Landesvermessung des Kurstaates Sachsen [* 40] von Matthias Öder» (ebd. 1889, Kartenwerk),

«Columbus» (ebd. 1891),

«Entwicklung der Kartographie von Amerika [* 41] bis 1570» (in Petermanns «Mitteilungen», Ergänzungsheft 106, Gotha [* 42] 1892).