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Seite 65.1038, Tschudi (Hugo von) - Tschuwaschen | eLexikon

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  • ️Sun Jan 24 1886

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Tschudi (Hugo von) - T

Bild 65.1038: Tschudi (Hugo von) - Tschuwaschen
Seite 65.1038.
Überblick der Artikel
20 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Tschudi# Hugo von, Kunsthistoriker, s. Bd. 17. / 7
Tschudi _2# Iwan von, Bruder des vorigen, Reiseschriftsteller, geb. 1816 zu Glarus, lebte 13 Jahre vorzugsweise / 100
Tschudi _3# Joh. Jak. von, Naturforscher und Reisender, Bruder des vorigen, geb. 25. Juli 1818 zu Glarus, / 215
Tschudjs. Finnen. / 3
Tschudskoje Oseros. Peipussee. / 4
Tschufut KaleStadt, s. Bachtschisaraj. / 5
Tschugans. Tschausch. / 3
TschujFluß, s. Tschu. / 4
Tschu-kiangPerlenfluß, s. Bocca-Tigris und Kanton. / 6
TschuktschenVölkerschaft im äußersten Nordosten Sibiriens, im russ. Küstengebiet und im Gebiet Jakutsk, / 251
TschulamOrtschaft in Chulm (s. d.). / 5
Tschumasoviel wie Chinagras (s. d.). / 5
Tschumak(russ. čumak; tatar. čukmak, Fuhrmann), der kleinruss. Frachtfuhrmann, auch Ochsentreiber; / 83
Tschung-kingThschung-K'ing-su, Chungking, Handelsstadt in der chines. Provinz Szetschwan, an der Mündung / 55
Tschung-kwos. China. / 3
Tschung-lingchines. Name von Pamir (s. d.). / 6
Tschu-sanArchipel, s. Tschou-schan. / 4
Tschusan-InselnTsjusan-Inseln, s. Liu-kiu. / 4
Tschussowajalinker Nebenfluß der Kama, im russ. Gouvernement Perm, entspringt im mittlern Ural, fließt / 38
Tschuwaschennach Ansicht mehrerer Forscher eine tatarisierte finn. Völkerschaft von etwa 570 000 Seelen, / 127

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Obstbaum und seine Pflege" (mit Schultheß; 7. Aufl. 1896). Von 1856 an diente Tschudi im Kanton [* 2] St. Gallen in verschiedenen amtlichen Stellungen, von 1864 an saß er im Großen Rat, von 1874 im Regierungsrat, von 1877 an war er Mitglied des Schweizerischen Ständerats. Er hat sich besonders um das Erziehungswesen große Verdienste erworben, und namentlich den Kampf mit dem Klerus ebenso taktvoll als entschieden geführt. Tschudi starb 24. Jan. 1886.

Tschudi,

Schweiz

Bild 14.746a: Schweiz
* 5 Schweiz.

Iwan von, Bruder des vorigen, Reiseschriftsteller, geb. 1816 zu Glarus, lebte 13 Jahre vorzugsweise in Paris [* 3] und in Petersburg [* 4] und übernahm 1846 die Verlagsbuchhandlung Scheitlin & Zollikofer und das Platzgeschäft Scheitlins Buch- und Kunsthandlung in St. Gallen. Ausdauernde topogr. Studien und unermüdliche Wanderungen, namentlich in der Hochgebirgswelt, veranlaßten ihn zur Herausgabe mehrerer die Schweiz [* 5] und Savoyen betreffenden Reiseschriften und Karten, wie der «Tourist in der Schweiz und dem angrenzenden Süddeutschland, Oberitalien [* 6] und Savoyen» (33. Aufl., Zür. 1895). Auch um die Hebung des Fremdenverkehrs in der Schweiz hat sich Tschudi verdient gemacht; er starb 28. April 1887 in St. Gallen.

Tschudi,

Wien

Bild 16.600a: Wien
* 14 Wien.

Joh. Jak. von, Naturforscher und Reisender, Bruder des vorigen, geb. 25. Juli 1818 zu Glarus, studierte in Zürich, [* 7] Neuchâtel, Leiden, [* 8] Paris, später auch zu Berlin [* 9] und Würzburg [* 10] Naturwissenschaften. Er bereiste 1838-42 Peru, [* 11] 1857-59 Brasilien, [* 12] die La Plata-Staaten, Chile, [* 13] Bolivia und Peru, war 1860-62 außerordentlicher Gesandter der Schweiz in Brasilien und bereiste in dieser Zeit die mittlern und südl. Provinzen des Staates, besonders um die Einwanderungsverhältnisse zu studieren. 1866 zum schweiz. Geschäftsträger und 1868 zum außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister in Wien [* 14] ernannt, blieb er bis 1883 auf diesem Posten und nahm dann seinen Wohnsitz auf seinem Gute Jakobshof in Niederösterreich, wo er 8. Okt. 1889 starb. Tschudi veröffentlichte: «Klassifikation der Batrachier» (Neuchâtel 1838),

«Untersuchungen über die Fauna Peruana» (St. Gallen 1844-46, mit 72 Tafeln),

«Die Kechuasprache» (3 Abteil., Wien 1853),

«Ollanta», ein altperuan. Drama aus der Kechuasprache übersetzt und kommentiert (Bd. 24 der «Denkschriften der philos.-histor. Klasse der kaiserl. Akademie der Wissenschaften», Wien 1875),

«Organismus der Khetsuasprache» (Lpz. 1884),

«Peru. Reiseskizzen aus den J. 1838-42» (2 Bde., St. Gallen 1846),

«Antiguëdades Peruanas» (Wien 1851; mit Atlas, [* 15] in Verbindung mit Don Mariano de Rivero),

«Reisen durch Südamerika» [* 16] (5 Bde., Lpz. 1866 - 69). Tschudi hat auch die Umarbeitung von Winckells «Handbuch für Jäger» (5. Aufl., 2 Bde., Lpz. 1878) von der dritten Auflage an ausgeführt.

Tschudj,

s. Finnen. ^[= in ihrer eigenen Sprache Suomalainen (Plur. Suomalaiset), in russ. Chroniken (Tschuden ...]

Tschufut

Kale, Stadt, s. Bachtschisaraj. ^[= (auch Baktschisaraj, d. h. Palast der Gärten), bis 1783 Residenz der Tatarenchane der Krim, ...]

Tschugan,

s. Tschausch. ^[= früher in der Türkei eine angesehene Klasse Exekutivbeamter, die zu Vertrauensbotschaften ...]

Tschuj,

Fluß, s. Tschu. ^[= # oder Fluß in Russisch-Centralasien, entspringt im Gebiet Semirjetschensk unter dem ...]

Tschu-kiang,

Perlenfluß, s. Bocca-Tigris ^[= # Fratelli (d. h. Gebrüder Bocca), Buchhandlung in Turin, in Besitz des Advokaten Joseph Bocca, ...] und Kanton.

Tschuktschen,

Spottiswoode - Sprache

Bild 15.177: Spottiswoode - Sprache (physiologisch)
* 17 Sprache.

Völkerschaft im äußersten Nordosten Sibiriens, im russ. Küstengebiet und im Gebiet Jakutsk, gehört zu der nordischen Gruppe der mongolenähnlichen Völker oder zu den Hyperboreern. Den Tschuktschen nahe verwandt in Sprache [* 17] und Sitten sind die Korjaken (s. d.). Die Zahl beider wird auf 100.000 Seelen geschätzt. Die Tschuktschen werden in Tschuktschen des Innern und in Tschuktschen der Küste geschieden; beide sind Renntierzüchter, doch wiegt bei diesen die Fischerei [* 18] vor. Die Tschuktschen sind ein kräftiges Volk, der Religion nach Schamanisten und Fetischisten; sie sind namentlich geschickt in Schnitzereien aus Walroßbein. Mit den Russen, den Amerikanern und den eingeborenen Stämmen stehen sie in Handelsverkehr, doch richtet der Branntwein viel Verheerungen unter ihnen an.

Das von den Tschuktschen bewohnte Land, das Tschuktschenland (s. Karte: Sibirien I. Übersichtskarte), zwischen dem Nördlichen Eismeer und dem Großen Ocean, in den Gebieten der Flüsse [* 19] Kolyma und Anadyr, um die St. Lorenz-Bai und am Nordostrande der Halbinsel Kamtschatka, ist das rauheste und unfreundlichste von ganz Sibirien. Die Flora ist arktisch, im Anschluß an Kamtschatka und Alaska. Der Wald bleibt weit südlich vom Polarkreis zurück und selbst an der Küste sind südlich bis zum 60.° nördl. Br. nur Flechten- und Moostundren mit mehr als 220 Arten von Blütenpflanzen. Schilderungen von Land und Leuten lieferten Nordenskiöld (in «Die Umsegelung Asiens und Europas auf der Vega», 2 Bde., Lpz. 1881-82) sowie A. Krause (in «Tlinkit-Indianer», Jena [* 20] 1885). -

Vgl.   Radloff, Über die Sprache der Tschuktschen und ihr Verhältnis zum Korjakischen (Petersb. 1861);

Fr. Müller, Grundriß der Sprachwissenschaft (Bd. 2, Abteil. 1, Wien 1877).

Tschulam,

Ortschaft in Chulm (s. d.). ^[= ungar. Becs, czech. Videň, frz. Vienne, lat. Vindodona, kaiserl. königl. Reichshaupt- und ...]

Tschuma,

soviel wie Chinagras (s. d.). ^[= Chinesischer Hanf, in England China-grass und Cloth-grass, die Bastfaser von Boehmeria nivea ...]

Tschumak

Salz (Salinen oder Sal

Bild 14.238: Salz (Salinen oder Salzsiedewerke)
* 21 Salz.

(russ. čumak; tatar. čukmak, Fuhrmann), der kleinruss. Frachtfuhrmann, auch Ochsentreiber; so hießen insbesondere die Fuhrleute aus der Ukraine und Podolien, die sich alljährlich im Frühjahr zu großen Gesellschaften (Artelen) vereinigten und unter eigenen Führern (Atamanen) ans Schwarze Meer begaben, um dort Salz [* 21] oder getrocknete Fische [* 22] zu laden, die sie dann weit nach Rußland hinein verfrachteten und dort verkauften.

Die Tschumakenlieder, Lieder aus dem Leben und Treiben dieser Lente, bilden einen Zweig der kleinruss. Volkspoesie. -

Vgl.   Rudčenko, Čumackija narodynja pěsni (Kiew [* 23] 1874).

Tschung-king,

Thschung-K'ing-su, Chungking, Handelsstadt in der chines. Provinz Szetschwan, an der Mündung des Kia-ling-kiang in den Jang-tse-kiang, mit 109.000 E. Tschung-king ist dem fremden Handel geöffnet, Sitz eines Fremdenzollamtes, eines engl., franz., japan. und amerik.

Konsuls und verschiedener Missionen.

Zwischen Tschung-king und I-tschang befinden sich gefährliche Stromschnellen des Jang-tse-kiang.

Der Hafen ist nur Segelschiffen geöffnet.

Tschung-kwo,

s. China. ^[= # Staat im östl. Asien (hierzu zwei Karten: China, Korea und Japan und Östliches China mit Korea ...] [* 24]

Tschung-ling,

chines. Name von Pamir [* 25] (s. d.). ^[= Der Name ist griech. Ursprungs; die einheimische Benennung war Kemet (kopt., Keme in oberägypt., ...]

Tschu-san,

Archipel, s. Tschou-schan. ^[= (eigentlich Tschëu-schan), ein zur chines. Provinz Tsche-kiang gehöriger Archipel ...]

Tschussowaja,

linker Nebenfluß der Kama, im russ. Gouvernement Perm, entspringt im mittlern Ural, fließt nordwestlich, zuletzt westlich.

Sie ist 694 km lang, wegen Felsen schwer schiffbar, doch immerhin mit starkem Verkehr im Sommer.

Ihr Gebiet ist sehr metallreich.

Tschuwaschen,

nach Ansicht mehrerer Forscher eine tatarisierte finn. Völkerschaft von etwa 570.000 Seelen, hauptsächlich in den russ. Gouvernements Kasan, [* 26] Simbirsk und Samara, in geringerer Zahl in Saratow, Ufa und Astrachan. Sie bewohnen



Tschwen-Schrift - Tuam

Bild 65.1039: Tschwen-Schrift - Tuamotu
* 27 Seite 65.1039.

^[Artikel, dic man unter Tsch vermißt, sind unter Cz aufzusuchen.]

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meist das rechte Wolgaufer. Die Tschuwaschen sind offenbar ein Mischvolk aus Ugro-Finnen und Türken und sind sowohl in ihrem Äußern als auch in ihrem Charakter noch jetzt von den Tataren völlig verschieden. Die tschuwaschische Sprache muß zwar als eine türkische bezeichnet werden;

sie ist aber durchaus kein türk. Dialekt, sondern eine selbständige Sprache, die sich aus einem Gemisch von Türkisch und Ugrisch gebildet hat. -

Vgl.   W. Schott, De lingua Tschuwaschorum (Berl. 1841);

Bámbéry, Über die Tschuwaschen (magyarisch, Budap. 1883);

Solotnizkij, Tschuwaschisch-russ. Wörterbuch (Kasan 1875).