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Seite 66.995, Zirkon - Ziska | eLexikon

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Zirkon - Ziska

Bild 66.995: Zirkon - Ziska
Seite 66.995.
Überblick der Artikel
8 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Zirkonein tetragonales, mit Rutil und Zinnstein isomorphes Mineral, das meist säulenförmige oder / 287
Zirkonerdeältere Bezeichnung für Zirkonoxyd, s. Zirkonium. / 7
Zirkonium(chem. Zeichen Zr; Atomgewicht 90,7), ein selten vorkommendes, zur Gruppe des Titans gehöriges / 97
ZirlDorf im Gerichtsbezirk Telfs der österr. Bezirkshauptmannschaft Innsbruck in Tirol, am Inn / 33
ZirndorfMarkt im Bezirksamt Fürth des bayr. Reg.-Bez. Mittelfranken, unweit der Bibert, an der Linie / 61
Zirpenoder Cikaden, auch Gleichflügler (Homoptera), eine Unterordnung der Schnabelkerfe, ziemlich / 123
Zischlauteoder Sibilanten, in der Grammatik die verschiedenen Arten von s- und sch-Lauten, die eine Unterabtei / 23
Ziskaeigentlich Žižka (spr. schischka), Johann, Feldherr der Hussiten, geb. um 1360 zu Troznow / 349

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Slivenzaberge überragt, hat je nach dem Wasserstande 21‒56 qkm Flächeninhalt, eine größte Tiefe von 5 m und umschließt vier Inseln, auf deren größter das Torf Ottok liegt. Wie das ganze Karstgebiet aus zerspaltenen und durchhöhlten Kalkmassen besteht, so auch der Grund und die Umgebung des Zirknitzer See; daher finden sich viele natürliche Kanäle, die stets unterirdische Verbindungen mit benachbarten Gegenden unterhalten. Dunkle Stellen des Wasserspiegels verraten das Dasein solcher Trichter, in denen das Wasser unterirdisch abläuft und im Laibacher Thale als Bistrizza und Borownizza wieder erscheint.

Nach anhaltendem oder heftigem Regen erreicht der See die Höhlen Velka-Karlauza und Mala-Karlauza und durch sie das Thal [* 2] St. Canzian, nach wiederholtem Verschwinden oberhalb Planina die Unz. Bei sehr großem Wasserandrange aber tritt der See aus und erhebt sich bis zu 1,3 m über den gewöhnlichen Wasserstand; 1707‒14 floß der See nur einmal ab, Jan. 1834 bis Febr. 1835 war er ausgetrocknet. –

Vgl.   Urbas, Das Phänomen des Zirknitzer See (in der «Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins», 1879) und Martel, Les abimes (Par. 1894).

Zirkōn,

Ruthin - Rütimeyer [un

Bild 64.113: Ruthin - Rütimeyer [unkorrigiert]
* 3 Rutil.

ein tetragonales, mit Rutil [* 3] und Zinnstein [* 4] isomorphes Mineral, das meist säulenförmige oder pyramidale [* 1] (Fig. 1: Kombination von Prisma, [* 5] Pyramide, ditetragonaler Pyramide; [* 1] Fig. 2: Kombination von Deuteroprisma, Pyramide, ditetragonaler Pyramide), ganz selten auch verzwillingte Individuen bildet, von der Härte 7,5 und dem spec. Gewicht 4,4 bis 4,7. Der Zirkon ist an sich farblos, selten wasserhell oder weiß (Jargon), meist gefärbt in grauen, gelben, grünen, namentlich roten und braunen Farben; die lebhaft orangefarbenen durchsichtigen nennt man Hyacinth. Im Feuer brennen sich manche intensiv gefärbten Varietäten ganz weiß.

Die farblos gemachten Zirkon werden, wenn auch selten, zur Imitation von Diamant [* 6] verwendet. Das Mineral hat einen sehr oft diamantartigen, auch in den Fettglanz fallenden Glasglanz und ist pellucid in allen Graden. Der chem. Zusammensetzung nach besteht der Zirkon aus 1 Molekül Zirkonsäure und 1 Molekül Kieselsäure, ZrO2 + SiO2 ^[ZrO2 + SiO2] oder ZrSiO4 , manche besitzen auch einen kleinen Eisengehalt, der wohl die Färbung bedingt. Die schönfarbigen und durchsichtigen Varietäten des Zirkon, die sich namentlich lose in den Flußsanden Ceylons und Ostindiens finden, werden als Edelstein (s. Phantasiesteine) benutzt; auch gebraucht man den Zirkon wegen seiner Härte zu Zapfenlagern für feine Wagen, für die Spindeln feiner Räder.

Tooke - Topasbrack

Bild 65.902: Tooke - Topasbrack
* 7 Topas.

Der Zirkon wird imitiert durch goldgelben Topas, [* 7] dem man durch Glühen einen rötlichen Stich verliehen hat, besonders aber durch Hessonit (s. Granat). [* 8] Im letztern Fall ist das hohe specifische Gewicht des Zirkon für die Unterscheidung charakteristisch. Größere Zirkon erscheinen als accessorische Gemengteile in gewissen Graniten, Syeniten und Basalten. Sehr merkwürdig ist aber die außerordentlich weite und konstante Verbreitung des Minerals in vereinzelten mikroskopischen Individuen durch fast sämtliche Eruptivgesteine und die meisten krystallinischen Schiefer; auch in Sandsteinen, Sanden und Grauwacken fehlt eingeschwemmter mikroskopischer Zirkon in oft abgerundeten Körnern selten. ^[Abb. 1 und 2: Zirkonkrystalle]

Zirkōnerde,

ältere Bezeichnung für Zirkonoxyd, s. Zirkonium. ^[= (chem. Zeichen Zr; Atomgewicht 90,7), ein selten vorkommendes, zur Gruppe des Titans gehöriges ...]

Zirkonium

(chem. Zeichen Zr; Atomgewicht 90,7), ein selten vorkommendes, zur Gruppe des Titans gehöriges vierwertiges Metall, das, mit Sauerstoff verbunden, die Zirkonerde, das Zirkonoxyd, ZrO2 bildet. Diese findet sich mit Kieselsäure verbunden im Zirkon (s. d.) und außerdem mit Wasser verbunden in dem Malakon. Das Zirkonium ist ein schwarzes, beim Zusammendrücken unter dem Polierstahle graphitartig aussehendes Pulver, das sich an der Luft weit unter der Glühhitze entzündet und zu Zirkonerde verbrennt. Das Zirkonoxyd strahlt beim Erhitzen ein sehr intensives Licht [* 9] aus und dient deshalb, wie die Thorerde (s. Thorium), zur Herstellung der Strümpfe für das Gasglühlicht [* 10] (s. d.).

Zirndorf,

Furtim - Fury- und Hek

Bild 6.798: Furtim - Fury- und Heklastraße
* 14 Fürth.

Markt im Bezirksamt Fürth [* 14] des bayr. Reg.-Bez. Mittelfranken, unweit der Bibert, an der Linie Fürth-Kadolzburg der Lokalbahn-Aktiengesellschaft, hat (1895) 3779 E., darunter 255 Katholiken und 79 Israeliten, Postexpedition, Fernsprechverbindung, Spar- und Vorschußverein;

bedeutende Spielwaren- und Metallspiegelfabrikation, Metalldruckerei, Cichorienfabrikation, Brauerei, Ziegelei und Tabakbau.

Nördlich die alte Feste mit Aussichtsturm.

Bei Zirndorf griff Gustav Adolf 1. Sept. 1632 Wallensteins Lager [* 15] vergebens an.

Zirpen

oder Cikaden, auch Gleichflügler (Homoptera), eine Unterordnung der Schnabelkerfe, ziemlich plump gebaute Insekten [* 16] mit kurzem, breitem Kopf, kurzen, in eine Borste auslaufenden Fühlern, ganz hinten an der Unterseite des Kopfes entspringendem Saugrüssel, vier ihrer ganzen Länge nach gleichartig gebildeten hautigen Flügeln, deren vordere manchmal etwas derber als die hintern sind und in der Ruhe dachartig über dem Körper getragen werden. Die meisten Arten, besonders die durch Größe und Schönheit ausgezeichneten, leben in warmen Ländern, bei uns nur wenige kleine und unscheinbare. Die Zirpen nähren sich sämtlich von Pflanzensäften. Die Weibchen besitzen am Hinterleibsende einen Legebohrer, mit dem sie die Eier [* 17] in Pflanzenteilen, namentlich in Baumrinde unterbringen. Die Zirpen zerfallen in die Familien der Singzirpen, [* 18] Leuchtzirpen, Buckelzirpen und Kleinzirpen. (S. die betreffenden Artikel.)

Ziska,



Zitek - Zither

Bild 66.996: Zitek - Zither
* 24 Seite 66.996.

eigentlich Žižka (spr. schischka), Johann, Feldherr der Hussiten, geb. um 1360 zu Troznow im Budweiser Kreise, [* 19] aus einem niedrigen adligen Geschlecht, verlor als Knabe das rechte Auge [* 20] und kam an den Hof [* 21] des Königs Wenzel. Als Freiwilliger zog er dem Deutschen Orden [* 22] gegen die Polen und Litauer zu Hilfe und nahm teil an der Schlacht bei Tannenberg 1410. Dann kämpfte er in den Kriegen der Ungarn [* 23] wider die Türken und mit den Engländern gegen die Franzosen bei Azincourt 1415. Nach der Verbrennung des Huß galt er bald neben Nikolaus von Husinetz als das Haupt der Hussiten

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(s. d.), organisierte ihre Streitkräfte und ließ auf den Anhöhen von Austie eine Befestigung (Tabor) anlegen, wovon die strenge Partei der Hussiten den Namen Taboriten erhielt. Um Prag [* 25] gegen den Kaiser Sigismund zu verteidigen, verschanzte Ziska sich auf dem Berge Witkow. Mit angeblich 4000 Mann schlug er hier 14. Juli 1420 die wiederholten Stürme von 30000 Mann zurück, und jener Ort heißt deshalb jetzt noch der Ziskaberg. Am 1. Nov. 1420 schlug er Sigismund bei Pankratz, und den Tag darauf eroberte er die Bergfeste Wyšehrad bei Prag.

Böhmen, Mähren und Öst

Bild 3.134a: Böhmen, Mähren und Österreich.-Schlesien
* 26 Mähren.

Nach dem Tode des Nikolaus von Husinetz 1421 erkannten alle Hussiten Ziska als ihr Oberhaupt an. Bei der Belagerung des Schlosses Raby verlor er durch einen Pfeilschuß auch sein zweites Auge, führte aber trotzdem seine Truppen weiter, schlug Kaiser Sigismund aufs neue bei Deutsch-Brod 8. Jan. 1422 und drang in demselben Jahre in Mähren [* 26] und Österreich [* 27] ein. Als die Prager seinem Willen nicht gehorchten, demütigte sie der blinde Heerführer durch mehrere Niederlagen und zwang die Stadt 1424, sich zu unterwerfen. Ziska starb 11. Okt. 1424 an einer pestartigen Krankheit während der Belagerung von Pribislau. Er war der begabteste Feldherr der Hussiten und wußte namentlich die Wagenburg geschickt anzuwenden, durch die er bei gänzlichem Mangel an Reiterei sein Fußvolk gegen feindliche Angriffe sicherte. Die Enthüllung eines Denkmals für Ziska bei Pribislau fand 1874 statt. Alfred Meißner hat Z.s Leben in einem Epos «Ziska» (12. Aufl., Berl. 1884) poetisch behandelt. –

Vgl.   Millauer, Diplomat.-histor.

Aufsätze über Johann Ziska (Prag 1824); Tomek, Johann Ziska (ebd. 1879; deutsch ebd. 1882).