Artocarpus | eLexikon | Botanik - Dikotyledonen - Artokarpeen
- ️Peter Hug, Sollrütistr. 24, CH-3098 Schliern b. Köniz
Bewährtes Wissen in aktueller Form
Main
Artilleriewerkstätten

2 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
---|---|
Artocarpus | L. (Brotbaum, Brotfruchtbaum), Gattung aus der Familie der Urtikaceen, Bäume mit meist fiederspalti / 413 |
Artocarpus _2 | L., Brotfruchtbaum, Pflanzengattung aus der Familie der Urticaceen (s. d.) mit ungefähr 40 / 265 |
Artocarpus
678 Wörter, 4'811 Zeichen
Botanik — Dikotyledonen — Artokarpeen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Artocarpus
L. (Brotbaum, Brotfruchtbaum), Gattung aus der Familie der Urtikaceen, Bäume mit meist fiederspaltigen, handförmigen oder buchtig eingeschnittenen Blättern und zweihäusigen Blüten, von denen die männlichen Kätzchen bilden, während die weiblichen gedrängt auf einem fleischigen Kolben stehen, welcher zu einer kugeligen, höckerigen Frucht auswächst, die bei manchen Kulturvarietäten samenlos ist. Etwa 30 tropische Arten.
Artocarpus incisa L. fil. (gemeiner Brotfruchtbaum, s. Tafel »Nahrungspflanzen«), [* 2]
Tahk - Tahkali

* 3
Tahiti.ein 12-18 m hoher Baum mit eingeschnittenen Blättern, auf den Südseeinseln, besonders auf Tahiti, [* 3] heimisch, von wo er im vorigen Jahrhundert nach Westindien [* 4] und Südamerika [* 5] verpflanzt ward, enthält sehr zähen, fadenziehenden Milchsaft und trägt ovale, 40 cm lange und 24 cm dicke, fleischige Früchte. Diese enthalten vor der Reife ein weißes, mehliges Mark und bilden in diesem Zustand für die Südseeinsulaner das vorzüglichste Nahrungsmittel. [* 6] Sie werden geschält, in Blätter gewickelt, auf heißen Steinen gebacken und besitzen dann einen den Bananen ähnlichen Geschmack.
Drei Bäume sind im stande, einen Menschen jahraus jahrein zu ernähren, denn während der drei Monate, wo der Baum keine Früchte hat, leben die Insulaner großenteils von der eingemachten Frucht. Die völlig reife Frucht mit breiigem, gelbem Mark schmeckt unangenehm. Die öligen Kerne sind dagegen genießbar. Auf Martinique, Réunion, in Guayana und Brasilien [* 7] bereitet man aus den Früchten Stärkemehl. Die Milch der Rinde gibt Vogelleim, auch kann daraus Kautschuk gewonnen werden.
Holywood - Holz

* 8
Holz.Das gelbe, schwammige Holz [* 8] dient als Bauholz. Aus dem Bast [* 9] junger Zweige des Baumes fertigen die Insulaner Kleider. Artocarpus integrifolia L., fil. (indischer Brotbaum) trägt an den dicken Ästen und am Stamm bisweilen bis zur Erde herabhängende, 5-12½ kg schwere Früchte, Jaka genannt, welche auch im reifen Zustand genießbar sind. Auf Ceylon [* 10] dienen sie einen großen Teil des Jahrs über als Nahrung. Man ißt sie roh, gekocht oder in Palmöl gebraten; aus dem getrockneten Mehl [* 11] des Fleisches bäckt man Kuchen. Der indische Brotbaum liefert auch Kautschuk und ein Harz, welches als Dammar selo in den Handel kommt. Der Absud der Wurzel [* 12] wird gegen Durchfall, das harte Holz (Jakholz, Jacqueiraholz) wie Mahagoni angewendet; die Rinde dient zum Gerben und Färben. Das Vaterland dieser Art ist Ostindien. [* 13]
Artocarpus pubescens Willd. ist ein ansehnlicher Baum in Ostindien, dessen Holz sehr hart, inwendig rötlich ist. Die Frucht ist faustgroß, weichstachlig, dem Stechapfel ähnlich, sehr wohlschmeckend; aber ihr übermäßiger Genuß bewirkt leicht Durchfall, wogegen jedoch die Wurzel und Rinde des Baumes selbst die sichersten Heilmittel sind. Das Holz wird zu Kisten und Kähnen verwendet. Die beiden ersten Arten sind Zierden hoher und großer Warmhäuser.
Vgl. Forster, Geschichte und Beschreibung des Brotbaumes (Kassel [* 14] 1784).
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Titel
Elemente zu Artocarpus:Artocarpus
Artois - Artus

* 17
Seite 51.957.L., Brotfruchtbaum, Pflanzengattung aus der Familie der Urticaceen [* 15] (s. d.) mit ungefähr 40 Arten im südöstl. Asien [* 16] und auf den Inseln des Stillen Oceans. Die Brotfruchtbäume haben einhäusige Blüten, die männlichen in Kätzchen, die weiblichen an einem aus einer zweiklappigen Scheide hervorkommenden Kolben. Durch gegenseitige Verwachsung der nach dem Verblühen fleischig werdenden Hüllen der weiblichen Blüten entsteht aus dem ganzen Kolben ein gemeinsamer Fruchtkörper (eine Scheinfrucht) von fleischig-mehliger Beschaffenheit im Innern und kugeliger Gestalt, der außen höckerig, inwendig bei manchen samenlos ist. Die Blätter sind fiederspaltig, handförmig oder buchtig eingeschnitten, selten ganz. ¶
mehr
Für die Südseeinsulaner bildet der Baum die vorzüglichste Nahrungspflanze [* 18] und ist den Kartoffeln oder dem Getreide [* 19] unserer Länder vergleichbar. Die vor der Reife abgenommene, ein weißes, mehliges Mark enthaltende Frucht wird, geschält und in Blätter eingewickelt, zwischen heißen Steinen gebacken und liefert eine angenehme, hinsichtlich des Geschmacks den Bananen (Pisang) sich nähernde Speise. Die reife Frucht schmeckt faulig. Die öligen Kerne sind eßbar; der Bast liefert Zeuge wie der Papiermaulbeerbaum; das weiche, leichte Holz dient zu Hausgeräten und der Milchsaft der Rinde zu Vogelleim, auch Kautschuk. Artocarpus incisa L. (s. Tafel: Urticinen I, [* 17] Fig. 1) und Artocarpus integrifolia L. werden schon seit langer Zeit auf den Südseeinseln und jetzt fast überall in den Tropen kultiviert. Artocarpus incisa hat eingeschnittene Blätter, einen etwa 12-16 m hohen Stamm und Früchte etwa von der Größe einer Melone, die 3-4 Pfd. schwer werden. Artocarpus integrifolia hat Früchte von 25 bis 30 Pfd. Bei dem reichlichen Ertrag der Bäume ist es daher erklärlich, daß der Besitz von 8 oder 10 Brotfruchtbäumen einer ganzen Familie den nötigen Lebensunterhalt gewährt.