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Berg | eLexikon | Geschichte - Rußland - Staatsmänner, Feldherren etc

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Beresina - Berg

Bild 2.718: Beresina - Berg
Seite 2.718.
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Berg# im allgemeinen jede über die Umgebung einigermaßen hervorragende Bodenerhebung, gleichviel / 136
Berg _2# (Montagne), Bezeichnung der radikalen Partei in dem französischen Nationalkonvent (1792-95 / 83
Berg _3# ehemaliges Herzogtum (Ducatus Montensis) im westfäl. Kreis des alten Deutschen Reichs, am rechten / 627
Berg _4# 1) Vorstadt von Stuttgart, am Neckar, südlich bei Kannstatt, mit Pferdebahn nach Stuttgart, / 133
Berg _5# 1) Günther Heinrich, Freiherr von, Staatsmann und verdienstvoller publizistisch-juristischer / 1130
Berg _6# 1) Vorstadt von Stuttgart, (1885) 3455 Einw. / 8
Berg _7# 5) Christen, dän. Politiker, ward 1886 wegen offener Widersetzlichkeit gegen die Polizei in / 83
Berg _85) Ehresten, dän. Politiker (s. Bd. 2 u. 17), Führer der Radikalen u. bis 1887 Präsident / 108
Berg _9# §. 1. Diese, des Erdbodens erhabene Theile sind im Anfange geschaffen, und nicht durch die / 449
Berg _10# und Thal zittern, wenn er heimsuchet, Sir. 10, 13. c. 43, 17. / 724
Berg _11Der Berge Spitzen sahen hervor, 1 Mos. 8, 5. Moses kam an den Berg Gottes Horeb, 2 Mos. 3, 1. / 369
Berg _12Albert, schwed. Marinemaler, geb. 19. Sept. 1832 zu Stockholm, erhielt als Taubstummer 1841 / 134
BERG# Ein in der ganzen deutschen Schweiz häufig vorkommender Ortsname. In den Alpen bezeichnet Berg / 35
BERG _2# (Kt. Appenzell A.-R., Bez. Vorderland, Gem. Rehetobel). 1012 m. Gruppe von 7 Häusern, 500 m / 34
BERG _3# (Kt. Appenzell I.-R., Gem. Schwendi). 910-1000 m. Weiler, aus am Fuss des Alpsiegels zerstreut / 35
BERG _4# (Kt. Freiburg, Bez. Sense, Gem. Düdingen). 665 m. Weiler, an der Strasse Freiburg-Bern, 8 km / 37
… und weitere > Limit 16

Seite 2.718

Berg

4 Seiten, 8'735 Wörter, 57'828 Zeichen

Geschichte — Rußland — Staatsmänner, Feldherren etc

Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888

Berg,



Berg

Bild 2.719: Berg
* 2 Seite 2.719.

im allgemeinen jede über die Umgebung einigermaßen hervorragende Bodenerhebung, gleichviel ob sie isoliert in einer Ebene steht oder einen Teil eines Gebirges ausmacht; namentlich aber bezeichnet man damit die über die mittlere Kammlinie der Gebirge emporragenden Gipfel sowie die vorspringenden Enden der Gebirgsjoche. Eine Erhebung von unbedeutender relativer Höhe nennt man Hügel. An jedem Berg unterscheidet man den Fuß oder untern Teil, mit dem derselbe seine markierte Überhöhung der Grundfläche beginnt, den Scheitel (Rücken) oder höchsten Teil desselben und den Rumpf (Abhang), d. h. den zwischen beiden liegenden mittlern Tell. Die Neigung des Abhangs (Hang, Abdachung) wird

mehr

durch den Winkel [* 3] gemessen, welchen derselbe mit dem Horizont [* 4] bildet; in dieser Beziehung spricht man von Abdachungs- oder Böschungswinkeln von 5 bis etwa 45 Grad. Steigt der Abdachungswinkel über 45 Grad, so wird der Berg zur Wand. Vgl. Gebirge.

Berg

(Montagne), Bezeichnung der radikalen Partei in dem französischen Nationalkonvent (1792-95) während der ersten Revolution, hergenommen von den höhern Bänken des amphitheatralisch gebauten Sitzungssaals, auf denen die Mitglieder jener Partei (Montagnards) saßen. Dieselbe setzte sich aus den Jakobinern und den Cordeliers zusammen, während die Girondisten, welche die Mitte des Saals innehatten, die Plaine (Ebene) oder Marais (Morast) genannt wurden. Den Namen Berg führte auch die radikale Partei nach der Februarrevolution von 1848 in der damaligen Nationalversammlung.

Vgl.   Claretie, Les derniers Montagnards (Par. 1874).

Berg,

Kreiden - Kreis

Bild 10.184: Kreiden - Kreis
* 5 Kreis.

ehemaliges Herzogtum (Ducatus Montensis) im westfäl. Kreis [* 5] des alten Deutschen Reichs, am rechten Rheinufer, zwischen dem Erzbistum Köln, [* 6] dem Fürstentum Nassau-Siegen, dem Herzogtum Westfalen, [* 7] der Grafschaft Mark, dem Herzogtum Kleve und dem Fürstentum Mörs gelegen (vgl. Karte »Rheinprovinz [* 8] etc.«),

zählte auf 2975 qkm (54 QM.) 262,000 Einw. und gehört jetzt teils zu den Regierungsbezirken Düsseldorf [* 9] und Köln. Berg war beim ersten Erscheinen der Römer [* 10] von Ubiern, später von Tenkterern und Sigambrern, nach der Völkerwanderung von ripuarischen Franken bewohnt und Grenzland gegen die Sachsen. [* 11] Das Christentum fand hier zuerst um 700 Eingang durch Suidbertus, Bedas Schüler, der auf einer Rheininsel bei Düsseldorf das Stift Kaiserswerth gründete. Die Vorfahren der Grafen von Berg besaßen das Vogteiamt über die Abteien Deutz und Werden; 1068 nennt sich ein Adolf, der zweite dieses Namens, zuerst mit dem Zusatz »vom Berge«, aber noch nicht Graf.

Altea - Altenbergen

Bild 1.415: Altea - Altenbergen
* 12 Altena.

Dessen Sohn führt 1101 in einer Urkunde des Kaisers Heinrich IV. den Grafentitel; er wird daher neuerdings mit Recht Graf Adolf I. genannt, und man beginnt jetzt mit ihm die Zählung. Er erbaute die neue Burg an der Wupper, verwandelte die Stammburg Berg (Altenberg) 1133 in eine Cistercienserabtei und starb daselbst als Mönch 1152. Seine Enkel Eberhard und Engelbert I. teilten gegen 1160 das Erbe, so daß jener Altena, [* 12] dieser Berg erhielt. Engelbert vermehrte seine Besitzungen bedeutend, nahm am Kreuzzug Friedrich Barbarossas teil und starb auf dem Rückweg 1189. Mit seinen Söhnen Adolf III. (1189-1218) und Engelbert II., dem Heiligen (gest. 1225), erlosch der Mannesstamm, und Berg fiel an Heinrich von Limburg, [* 13] Schwiegersohn des Grafen Adolf III. Sein Enkel Adolf V. (1259-1296) nahm in der Schlacht bei Worringen den Erzbischof von Köln, Siegfried von Westerburg, gefangen und erklärte in demselben Jahr (1288) Düsseldorf zur Stadt; er hatte seinen Bruder Wilhelm I. zum Nachfolger.

Diesem folgte sein Neffe Adolf VI. (1308 bis 1348), unter dessen Regierung Berg durch Überschwemmungen, Mißwachs, Pest und den Krieg zwischen Friedrich von Österreich [* 14] und Ludwig dem Bayern [* 15] viel zu leiden hatte. Da Adolf ohne Kinder starb, so fiel die Grafschaft an seine Schwestertochter Margarete, Gräfin von Ravensberg und Gemahlin Gerhards, Sohns des Herzogs Wilhelm von Jülich. Gerhards Sohn Wilhelm II. erhielt 1380 vom König Wenzel für Berg die Herzogswürde und starb 1408. Sein Sohn Herzog Adolf I., zugleich Graf von Ravensberg (1408-1437), erwarb nach dem Tode des Herzogs Reinald III. von Jülich und Geldern 1423 ersteres Land. Berg blieb von da an bis zu Anfang des 19. Jahrh. mit Jülich vereinigt.

Münster

Bild 11.887: Münster
* 16 Münster.

Nach dem Erlöschen des Jülich-Bergschen Hauses (1511) folgten Fürsten aus dem Haus Kleve, und nach deren Aussterben (1609) erhob sich ein Erbfolgestreit, der damit beendigt wurde, daß die Nachfolge in Jülich und Berg dem Haus Pfalz-Neuburg zufiel (s. Jülich). Nach dessen Erlöschen kam das Land 1742 an den Kurfürsten Karl Theodor aus der Sulzbacher Linie und nach dessen Tod 1799 an den Herzog Maximilian Joseph von Pfalz-Zweibrücken, welchem es 1801 im Lüneviller Frieden verblieb. 1806 wurde an Frankreich abgetreten, und Napoleon I. bildete nun daraus ein Großherzogtum unter Joachim Murat. 1807 wurden dazu noch die Grafschaften Mark, Tecklenburg und Lingen, das Herzogtum Münster, [* 16] die Abteien Elten, Essen [* 17] und Werden geschlagen, so daß das Ganze, seit 1808 in vier Departements (Rhein, Sieg, Ruhr und Ems) [* 18] geteilt, auf ungefähr 17,350 qkm (315 QM.) 878,157 Einw. zählte.

Nach Murats Erhebung auf den Thron [* 19] von Neapel [* 20] folgte im Großherzogtum, das Düsseldorf zur Hauptstadt hatte, 1809 unter kaiserlicher Vormundschaft Ludwig, der älteste Sohn des Königs von Holland, Bruders Napoleons III. Bald nach der Schlacht bei Leipzig [* 21] löste sich das Großherzogtum von selbst auf, indem die einzelnen zusammengezwungenen Landesteile freiwillig zu ihren frühern Herren zurückkehrten. Die meisten derselben mit dem eigentlichen Herzogtum Berg fielen durch den Wiener Kongreß an Preußen. [* 22]

Vgl.   Göcke, Das Großherzogtum unter Joachim Murat, Napoleon I. und Louis Napoleon 1806-1813 (Köln 1877).

Berg,

Stuttgart

Bild 15.408a: Stuttgart
* 23 Stuttgart.

1) Vorstadt von Stuttgart, [* 23] am Neckar, südlich bei Kannstatt, [* 24] mit Pferdebahn nach Stuttgart, hat eine schöne neue Kirche im gotischen Stil (1853-1855 von v. Gaab erbaut), eine königliche Villa im italienischen Renaissancestil (1846-53 von Leins erbaut), ein Theater [* 25] und (1880) 3127 Einw.; daselbst eisenhaltige und kohlensaure Quellen von 19-21° C. (mit zwei Badeanstalten), die besonders gegen chronische Leiden [* 26] der Gebärmutter, [* 27] Fettleber, Blutüberfüllung der Leber etc. gebraucht werden, und ansehnliche Industrie, namentlich Maschinenfabriken (darunter die Kuhnsche Fabrik nebst Gießerei [* 28] mit ca. 1000 Arbeitern), Weberei [* 29] und Spinnerei, Färberei, Knopffabrikation, Kunstmühlen etc. Dabei die königliche Villa Rosenstein im antiken Stil (1824-30 erbaut), im Innern mit herrlichen Marmorgruppen und Statuen und reicher Gemäldesammlung. - 2) Dorf am östlichen Ufer des Starnberger Sees in Oberbayern, mit königlichem Lustschloß, Lieblingsaufenthalt des jetzigen Königs von Bayern, und 140 Einw.

Titel
Elemente zu Berg:

1) Günther Heinrich, Freiherr von

2) Friedrich Wilhelm Rembert, Graf (gen. Feodor Feodorowitsch)

3) Karl Heinrich Edmund, Freiherr von, Sohn von B. 1)

4) Franziska, bedeutende Schauspielerin

5) Christen, dän. Politiker

6) Pseudonyme für O. F. Berg, s. Ebersberg, und Wilh. Berg

Berg,



Berg

Bild 2.720: Berg
* 39 Seite 2.720.

1) Günther Heinrich, Freiherr von, Staatsmann und verdienstvoller publizistisch-juristischer Schriftsteller, geb. 27. Nov. 1765 zu Schwaigern bei Heilbronn, [* 30] studierte 1783-86 in Tübingen [* 31] Jurisprudenz, bildete sich darauf in den Reichsgerichten zu Wetzlar [* 32] und Wien [* 33] für die juristische Praxis aus und erhielt 1793 eine außerordentliche Professur nebst Beisitz im Spruchkollegium zu Göttingen. [* 34] 1800 ging er als Hof- und Kanzleirat und Ministerialkonsulent nach Hannover, [* 35] 1811 als Regierungspräsident nach Schaumburg-Lippe. Nachdem er auf dem Kongreß zu Wien thätig gewesen, trat er 1815 als Oberappellationsgerichtspräsident in oldenburgische Dienste. [* 36] Bis 1821 fungierte er als Bundestagsgesandter zu Frankfurt, [* 37] führte 1821-29 den Vorsitz im Oberappellationsgericht und war seit 1823 als Geheimrat Mitglied des Staats- und Kabinettsministeriums, bis er 1842 zum Staats- und Kabinettsminister ernannt ward. Er starb 9. Sept. 1843 in Oldenburg. [* 38] Seine

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bemerkenswertesten Schriften sind: »Handbuch des deutschen Polizeirechts« (Hannov. 1799-1809, 7 Tle.);

»Juristische Beobachtungen und Rechtsfälle« (das. 1802-1809, 4 Tle.);

»Abhandlungen zur Erläuterung der Rheinischen Bundesakte« (das. 1808, Teil 1).

2) Friedrich Wilhelm Rembert, Graf (gen. Feodor Feodorowitsch), russ. Feldmarschall, aus einer alten deutschen Adelsfamilie Livlands, geb. 27. Mai 1790 auf Schloß Sagnitz in Livland, [* 40] studierte zu Dorpat [* 41] und trat 1812 in russische Militärdienste. Sehr bald zum Offizier ernannt und dem Generalstab zugewiesen, wohnte er fast allen bedeutenden Gefechten der Russen in den Feldzügen von 1812, 1813 und 1814 bei. Nachdem er dann zwei Jahre lang das südliche Europa [* 42] durchreist hatte, kehrte er 1819 nach Rußland zurück, wurde zum Obersten ernannt, dann den Gesandtschaften in München [* 43] und Neapel beigegeben und 1822 nach Orenburg geschickt, um die Verhältnisse der Kirgisen und des Karawanenhandels über Bochara und Indien zu ordnen. 1828 und 1829 machte er als Generalstabschef unter Wittgenstein und Diebitsch den Türkenkrieg mit.

Hof (meteorologisch) -

Bild 59.246: Hof (meteorologisch) - Hofburgwache
* 44 Hof (meteorologisch) - Hofburgwache.

Beim Feldzug in Polen 1831 kommandierte er die Avantgarde Diebitsch' und zeichnete sich in mehreren Gefechten rühmlichst aus. Hierauf zum Generalleutnant und Generalstabschef der russischen Armee in Polen ernannt, bekleidete er diese Stelle zwölf Jahre hindurch. Unter seiner Leitung wurde die topographische Karte des Königreichs Polen bearbeitet. 1843 wurde er zum General der Infanterie und Generalquartiermeister im kaiserlichen Generalstab ernannt und mehrfach zu diplomatischen Missionen verwendet, deren schwierigste und bekannteste die Sendung an den Wiener Hof [* 44] war, als dieser 1849 gegen die ungarische Insurrektion die Hilfe Rußlands erbat.

Für seine taktvollen und erfolgreichen Bemühungen mit der österreichischen Grafenwürde belohnt, kehrte Berg nach Petersburg [* 45] zurück, um die unter seiner Leitung begonnenen großartigen topographischen Arbeiten fortzusetzen. 1854 beim Ausbruch des orientalischen Kriegs wurde er beauftragt, Esthland gegen die englische Flotte zu verteidigen. Es gelang ihm in kurzer Frist, Reval [* 46] in so guten Verteidigungszustand zu setzen, daß Admiral Rapier nicht wagte, einen Angriff zu unternehmen. Hierauf zum Generalgouverneur von Finnland ernannt, leitete Berg die Verteidigung dieser Provinz in ausgezeichneter Weise und bestand vom 8. bis 10. Aug. das dreitägige Bombardement von Sweaborg, wofür ihm Alexander II. an seinem Krönungstag (7. Sept. 1856) den Titel eines finnländischen Grafen verlieh.

Doch machte sich Berg durch seine Abneigung gegen jede freiheitliche Entwickelung in Finnland so unbeliebt, daß der Kaiser sich veranlaßt fand, ihn im November 1861 von seinem Posten abzuberufen. Der polnische Aufstand führte ihn im März 1863 aufs neue zu einflußreicher Thätigkeit. Er wurde zum Adlatus des Großfürsten-Statthalters Konstantin ernannt und hatte thatsächlichlich ^[richtig: thatsächlich] alle Gewalt in Händen, um so mehr, da der Großfürst bereits im August Polen verließ; im Oktober trat Berg vollständig an seine Stelle.

Warschau (Stadt)

Bild 16.399: Warschau (Stadt)
* 47 Warschau.

Schon vorher hatte er die energischten Maßregeln ergriffen. Seiner furchtbaren Strenge und seiner Umsicht gelang es, allmählich die geheime Nationalregierung, die ihren Sitz in Warschau [* 47] hatte, zu unterdrücken und den Aufstand in allen Teilen des Landes niederzuwerfen. 1866 ward Berg zum Feldmarschall und zum Mitglied des Reichsrats ernannt, behielt aber die Statthalterschaft Polens und seinen Sitz in Warschau. Auf einer Reise nach Petersburg starb er daselbst 18. Jan. 1874.

3) Karl Heinrich Edmund, Freiherr von, Sohn von Berg 1), Forstmann und Lehrer, geb. 30. Nov. 1800 in Göttingen, besuchte 1815-17 die Forstakademie zu Dreißigacker und dann die Universität zu Göttingen. Nachdem er 1818 in Bückeburg [* 48] und 1819 am Harz seiner praktischen Ausbildung obgelegen und nochmals die Universität Göttingen besucht hatte, trat er 1820 bei den oberharzischen Berg- und Forstämtern zu Klausthal in hannöversche Staatsdienste, wurde 1821 an der Forstschule daselbst Hilfslehrer, 1824 Forstschreiber und 1830 Oberförster und Referent im Berg- und Forstamt. Im J. 1833 als Oberförster und Chef der Forstinspektion nach Lauterberg versetzt, führte er das Privatforstinstitut v. Uslars zur Ausbildung praktischer Forstleute fort. Im J. 1845 folgte er einem Ruf als Oberforstrat und Direktor der Akademie für Forst- und Landwirte nach Tharandt und wurde 1849 Mitglied des Landeskulturrats.

Schweden und Norwegen

Bild 14.700a: Schweden und Norwegen
* 49 Schweden.

Seit 1866 pensioniert, starb er 20. Juni 1874 in Schandau. Er war ein berühmter Jäger und ein fleißiger Forstreisender, wurde vielfältig zu Kommissionen von großem Umfang herangezogen, wie z. B. von der russischen Regierung in Finnland (1858), in Polen (1865), bereiste wiederholt Schweden, [* 49] Norwegen, die Alpenländer, Ungarn, [* 50] Deutschland [* 51] etc. Er schrieb: »Anleitung zum Verkohlen des Holzes« (Darmst. 1830, 2. Aufl. 1860);

»Über das Verdrängen der Laubwälder im nördlichen Deutschland« (das. 1843);

»Staatsforstwirtschaftslehre« (Leipz. 1850);

»Aus dem Osten der österreichischen Monarchie« (Dresd. 1860);

»Pürschgang im Dickicht der Jagd und Forstgeschichte« (das. 1869);

»Geschichte der deutschen Wälder bis zum Schluß des Mittelalters« (das. 1871).

Auch bearbeitete er Cottas »Waldbau« (8. Aufl., Leipz. 1856) und Jesters »Kleine Jagd« (4. Aufl., das. 1859) und leitete seit 1846 die Redaktion des »Forstwissenschaftlichen Jahrbuchs der Akademie Tharandt«.

4) Franziska, bedeutende Schauspielerin, geb. 1. Jan. 1813 zu Mannheim, [* 52] ward dort in die Singschule aufgenommen und 1828 für Chor und kleine Rollen [* 53] am Hoftheater engagiert. 1829 setzte sie ihre Laufbahn in Würzburg [* 54] fort und gehört seit 1831 dem Hoftheater zu Dresden [* 55] an. Ihr Organ besaß einen seelenvollen Klang und war namentlich hinreißend im Ausdruck des Schmerzes und der Begeisterung. Ihre künstlerischen Leistungen zeichneten sich durch natürliche Ausdrucksweise und harmonische Haltung des Spiels aus; immer, auch im höchsten Affekt, bewahrte sie eine schöne Mäßigung. Noch ziemlich jung, begann sie sogen. gesetzte Heldinnen und heroische Mütter in der Tragödie zu spielen; später hat sie auch im Lustspiel nicht ohne Glück durch feine Charakteristik und liebenswürdigen Humor sich Geltung verschafft. Gräfin Orsina in »Emilia Galotti«, Lady Macbeth, Phädra, Isabella in der »Braut von Messina« [* 56] bildeten Glanzleistungen ihres Talents.

5) Christen, dän. Politiker, geb. 18. Dez. 1829 zu Tjaltring in Jütland, bildete sich im Seminar zum Elementarlehrer aus und erwarb sich als Lehrer in Kolding solches Vertrauen, daß er dort 1864 in den dänischen Reichstag gewählt wurde. Berg schloß sich im Folkething zunächst dem Bauernführer Hansen an und erlangte durch ungewöhnliche Arbeitskraft, Sachkenntnis und Schlagfertigkeit bald solchen Einfluß, daß er Führer der radikalen Linken wurde. Die Minister, welche der Partei der Rechten angehörten und, sich auf das Landsthing stützend, der Mehrheit des Folkethings nicht weichen wollten, bekämpfte er mit rücksichtsloser Schroffheit. 1883 wurde er zum Präsidenten des Folkethings erwählt.

Fortsetzung Berg: → Seite 2.721 || 6) Pseudonyme für O. F. Berg, s. Ebersberg, und Wilh. Berg, s. Schneider (Lina).

Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888

Berg,

1) Vorstadt von Stuttgart, (1885) 3455 Einw.

Berg,

Kopenhagen

Bild 10.60a: Kopenhagen
* 57 Kopenhagen.

5) Christen, dän. Politiker, ward 1886 wegen offener Widersetzlichkeit gegen die Polizei in einer Volksversammlung zu einer Gefängnisstrafe von sechs Monaten verurteilt, die er in Kopenhagen [* 57] verbüßte. Obwohl ihm nach seiner Entlassung aus der Haft von der Partei der Linken ein Fest veranstaltet wurde, verlor Berg doch mehr und mehr die Herrschaft über die Linke, und als ein Teil derselben Anfang 1887 sich einer Versöhnung mit dem Ministerium geneigt zeigte, legte er 30. Mai 1887 sein Amt als Präsident des Folkethings nieder.

Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888

Berg,

5) Ehresten, dän. Politiker (s. Bd. 2 u. 17), Führer der Radikalen u. bis 1887 Präsident des Folkethings, starb 27. Nov. 1891 in Kopenhagen. Den Einfluß im Reichstag hatte er in den letzten Jahren verloren, nachdem es ihm nicht gelungen war, die Krone erst durch heftige Angriffe, dann durch Verweigerung des Budgets, endlich durch die Verdorrungspolitik zur Annahme des parlamentarischen Systems zu zwingen. Dennoch hatte er eine mächtige Einwirkung auf das politische Leben Dänemarks während zweier Jahrzehnte ausgeübt und wegen seines persönlich ehrenwerten Charakters allgemeine Achtung genossen, so daß ihm bei den Leichenfeierlichkeiten sowohl in Kopenhagen als in Kolding, wo er beigesetzt wurde, besondere Ehren erwiesen wurden.

Im Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz, 1890

Berg

§. 1. Diese, des Erdbodens erhabene Theile sind im Anfange geschaffen, und nicht durch die Sündfluth entstanden, 1 Mos. 7, 19. c. 8, 4. Deren werden verschiedene in heiliger Schrift erwähnt:

Ararat, 1 Mos. 3, 4.

Baala, Jos. 15, 11.

Der Berg in der Wüste Siph, 1 Sam. 23, 14. 26.

Carmel, 1 Kön. 16, 19. 20. 2 Kön. 2, 25.

Ebal, 5 Mos. 11, 29. c. 27, 12.

Gaas, Richt. 2, 9.

Gilead, 1 Mos. 21, 23.

Gilboa, 2 Sam. 21, 12.

Grisim, 5 Mos. 11, 29. c. 27, 13.

Hermon, Richt. 3, 3.

Horeb, 5 Mos. 1, 6.

Hor, 4 Mos. 20, 25.

Libanon, Richt. 3, 3.

Mashith, 2 Kön. 23, 13.

Morija, 2 Ehr. 2, 1. 2.

Nebo, 5 Mos. 34, 1.

Paran, 5 Mos. 33, 2.

Pisga, 4 Mos. 21, 20.

Prazim, Esa. 29, 21.

Samaria, 1 Kön. 16, 24.

Sinai, 2 Mos. 19, 20.

Thabor, Richt. 4, 12.

Zemaraim, 2 Chr. 13, 4.

Zion, 2 Sam. 5, 7. 6, 12.

Werdet ihr GOtt opfern auf diesem Berge, 2 Mos. 3, 12.

Da war der Berg voll feuriger Rosse und Wagen, 2 Kön. 6, 17.

Er versetzet (wenn er will) Berge, ehe sie es inne werden, Hiob 9, 5.

Deine Gerechtigkeit stehet, wie die Berge GOttes (d. i. hohen Serge), Ps. 36, 7.

Der die Berge fest setzet in seiner Kraft, und gerüstet ist mit Macht, Ps. 65, 7.

Auf Erden, oben auf den Bergen etc., Ps. 72, 16. S. Beben §. 2.

Berge sind mit seinem Schatten bedeckt, Ps. 60, 11.

Ehe denn die Berge worden, und die Erde, und die Welt geschaffen worden, bist du, GOtt, von Ewigkeit zu Ewigkeit, Ps. 90, 2.

Die Höhen der Berge sind auch sein, Ps. 95, 4.

Berge zerschmelzen wie Wachs vor dem HErrn, Ps. 97, 5. Mich. 1, 4.

Du feuchtest die Berge von oben her, Ps. 104, 13.

Er rühret die Berge an (2 Mos. 19, 16.). so rauchen sie, Ps. 104, 32. Ps. 144, 5.

Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen, von welchen mir Hülfe kommt, Ps. 121, 1.

Der Gras auf den Bergen wachsen läßt, Ps. 147, 8.

Alle Berge und Hügel sollen geniedriget werden, Esa. 40, 4. Luc. 3, 5. S. Bahn.

Es sollen wohl Berge weichen, und Hügel hinfallen, aber meine Gnade soll nicht von dir weichen, Esa. 64, 10.

Ihr Berge, bedecket uns, und ihr Hügel, fallet über uns, Hos. 10, 6. Luc. 23, 30. Offb. 6, 16.

Und die Berge werden von süßem Wein triefen, Amos 9, 13. (Es wird im geistlichen Segen durch Christum an himmlischen Gütern ein Ueberfluß sein.) Siehe, auf den Berg kommen Füße eines guten Botens, Nah. 1, 15. (c. 2, 1.).

Berg

und Thal zittern, wenn er heimsuchet, Sir. 10, 13. c. 43, 17.



(zu) Berge stehen - Be

Bild 32.156: (zu) Berge stehen - Bersaba
* 58 Seite 32.156.

Wiederum führete ihn der Teufel auf einen sehr hohen Berg, Matth. 4, 8.

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§. 2. Berge versetzen, s. Aufheben z. 3.

So ihr Glauben habt als ein Senfkorn, so möget ihr sagen zu diesem Berge: Hebe dich von hinnen dorthin, so wird er sich heben, Matth. 17, 20. Marc. 11, 23. Matth. 21, 21.

Und hätte allen (Wunder-) Glauben, also daß ich Berge versetzte, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich nichts, 1 Cor. 13, 2.

§. 3. Wenn Berge hüpfen und fröhlich sein sollen, so ist es von einer großen Freude zu verstehen, s. Baum §. 2.

Die Wasserströme frohlocken (mit Wellen, als mit Händen), und alle Berge sein fröhlich, Ps. 98, 8.

Die Berge hüpfeten wie die Lämmer, Ps. 114, 4. 6. Ps. 148, 9.

Ihr Berge, frohlocket mit Jauchzen, Esa. 44, 23. c. 55, 12. c. 49, 13.

§. 4. II) Berg des HErrn, heiliger Berg ist der Ort und die Gemeine, wo der HErr öffentlich feierlich verehrt, und besonders gegenwärtig gedacht wird; daher auch im A. T. Bezeichnung der künftigen, d. i. der christlichen Kirche; und zwar, weil GOtt im A. T. gemeiniglich auf hohen Bergen ist geehrt und angebetet worden, 1 Mos. 22, 2. c. 31, 54. etc. 2 Mos. 3, 2. c. 19, 14-18. 2 Chr. 3, 1. verglichen Matth. 14, 23. s. Zion, wie denn auch die Berge geeignet sind, den Geist freier, heiterer zu machen und zum Himmel zu erheben. Geistreiche Betrachtungen über die Berge finden sich in Joh. Bapt. Helmont, Meditatio de Monte Domini Opp. I. fol. 482 ff. Arndt, Wahres Christenthum. B. 2. Cp. 29. B. 4. Cp. 3. Christian Gerber's Unerkannte Wohlthaten GOttes, B. III. Cp. 39. S. 727-741.

Aber ich habe meinen König eingesetzt auf meinem heiligen Berge Zion, Ps. 2, 6.

Ich rufe an mit meiner Stimme den HErrn, so erhöret er mich von seinem heiligen Berge, Ps. 3, 5.

Wer wird bleiben auf deinem heiligen Berge? (als ein lebendiges Glied deiner Kirche), Ps. 15, 1.

Wer wird auf des HErrn Berg gehen? Ps. 24, 3.

Der Berg GOttes ist ein fruchtbarer Berg (wie Pasan, 5 Mos. 32, 14.),. Es. 68, 16.

GOtt hat Lust, auf diesem Berge zu wohnen, Ps. 69, 17.

Es wird zur letzten Zeit (1 Joh. 2, 18.). der Berg, da des HErrn Haus ist, gewiß höher sein, denn alle Berge, Esa. 2, 2. Mich. 4, 1.

Lasset uns auf den Berg des HErrn gehen, Es. 2, 3.

Man wird nirgend letzen noch verderben auf meinem heiligen Berge, Esa. 11, 9.

Und der HErr Zebaoth wird allen Volkern machen auf diesem Berge ein fettes Mahl - und er wird auf diesem Berge das Hüllen (der heidnischen Unwissenheit, vergl. 2 Cor. 3, 14. 18.) wegthun, Esa. 25, 6. 7.

Dieselben will ich zu meinem heiligen Berge bringen (der Kirche U. T.) Esa. 56, 7.

Der HErr segne dich, du Wohnung der Gerechten, du heiliger Berg, Jer. 31, 23.

§. 5. Es werden auch III) Personen und Königreiche dadurch angedeutet, Habac. 4, 6.

Denn, HErr, durch dein Wohlgefallen hast du meinen Berg stark gemacht, Ps. 30, 8.

Daß du sollst Berge (ganze Königreiche) zerdreschen, Esa. 41, 15.

Siehe, ich will an dich, du schädlicher Berg (du stolzes Königreich), Jer. 51, 25.

§. 6. Der Stein, herabgerissen ohne Hände, Dan. 2, 34. 45. ist Christus, welcher übernatürlich geboren, Luc. 1, 35. 43. und durch leibliche Gewalt sein Königreich nicht aufrichtet.

§. 7. Ein werther, heiliger Berg wird Rom Dan. 11, 45. genannt, nicht des Papsts wegen, denn da ist sie, was Offb. 11, 8. steht, sondern weil die Jünger des Heilands allda das Evangelium gelehrt, und allda eine herrliche Kirche gestiftet, daß man ihren Glauben gerühmt, Röm. 1, 6. 7. 8. und weil so viele die Märtyrerkrone daselbst erlangt (richt. Zion).

§. 8. Berg, da der HErr stehet, 1 Mos. 22, 14. wurde zum Sprichwort, daß, wenn die Juden einander im Unglück trösten wollten, so riefen sie einander dieses zu, und bedeutet es: der HErr wird seine Vorsehung beweisen, und dir erscheinen.

(zu) Berge stehen

Der Haare, ist Grausen und Entsetzen.

Und da der Geist vor mir über ging, standen mir die Haare zu Berge an meinem Leibe, Hiob 4, 15.

Wo man viel schwören höret, da gehen einem die Haare zu Berge, Sir. 27, 15.

Im Biblische Real- und Verbal-Handkonkordanz, 1890



Beleidigen - Besehen

Bild 33.11: Beleidigen - Besehen
* 59 Seite 33.11.

Berg.

Der Berge Spitzen sahen hervor, 1 Mos. 8, 5. Moses kam an den Berg Gottes Horeb, 2 Mos. 3, 1. Pflanze sie auf dem Berge deines Erbtheils, 2 Mos. 15, 17. Das Volk kann nicht auf den Berg Sinai steigen, 2 Mos. 19, 23. Die Grundfesten der Berge regeten sich, Ps. 18, 8. Die Berge mitten in's Meer sänken, Ps. 46, 3. Hochberühmt auf seinem heiligen Berge, Ps. 48, 2. 3. Der Berg Gottes ist ein fruchtbarer Berg, Ps. 68, 16. Betet an zu seinem heiligen Berge, Ps. 99, 9. Wasser stehen über den Bergen, Ps. 104, 6. Die hohen Berge sind der Gemsen Zuflucht, Ps. 104, 18. Lobet ihn, ihr Berge, Ps. 148, 9. Komm, meine Braut, von den Bergen der Leoparden, Hohel. 4, 8. Es ist ein Geschrei einer Menge auf den Bergen, Jes. 13, 4. Ich will mich setzen auf den Berg des Stifts, Jes. 14, 14. Wer wieget die Berge, Jes. 40, 12. Du sollst Berge zerdreschen, Jes. 41, 15. Ich will alle meine Berge zum Wege machen, Jes. 49, 11. Die ihr meines heiligen Berges vergesset, Jes. 65, 11. Sie ging hin auf alle hohen Berge, Jer. 3, 6. Ich sehe die Berge an, Jer. 4, 24. Sie essen auf den Bergen, Ezech. 22, 9. Aber ihr Berge Israel sollt wieder grünen, Ezech. 36, 8. Schilt die Berge, Mich. 6, 1. Berg des Herrn Zebaoth, Sach. 8, 3. Ging er (Jesus) auf einen Berg, Matth. 5, 1;. 14, 23; 15, 29. Marc. 6, 46;. 9, 2. Joh. 6, 3. 15. Stadt, die auf einem Berge liegt, Matth. 5, 14. Läßt die neunundneunzig Schafe auf den Bergen, Matth. 18,12. Alsdann fliehe auf die Berge, Matth. 24, 16. Die elf Jünger gingen in Galiäa auf einen Berg, Matth. 28, 16. Unsere Väter haben auf diesem Berg angebetet, Joh. 4, 20. Stimme gehöret, da wir mit ihm waren auf dem heiligen Berge, 2 Petr. 1, 18. Sind im Elend gegangen auf den Bergen, Hebr. 11, 38. Ihr seid nicht gekommen zu dem Berge, Hebr. 12, 18. Wenn ein Thier den Berg anrühret, Hebr. 12, 20. Ich sahe ein Lamm stehen auf dem Berge Zion, Offenb. 14, 1. Die sieben Häupter sind sieben Berge, Offenb. 17, 9.

Im Biographisches Künstler-Lexikon, 1882

Berg,

Albert, schwed. Marinemaler, geb. 19. Sept. 1832 zu Stockholm, erhielt als Taubstummer 1841 und 1842 Unterricht im Institut de l'Epées in Paris und später in einem Taubstummeninstitut in Stockholm, wurde dann Schüler der dortigen Akademie bis 1853, wo er, um Marinestudien zu machen, auf einem Linienschiff an den Übungen des Geschwaders auf der Ostsee teilnahm. Dann begab er sich nach Düsseldorf, wurde Schüler von A. Achenbach, bereiste Holland und Belgien, arbeitete in Paris unter Ary Scheffer und bereiste ganz allein Italien und einen großen Teil des mittlern Europa. Seit 1865 in Stockholm ansässig, teilt er mit wärmstem Interesse für seine Leidensgefährten seine Zeit zwischen dem Unterricht derselben und der Ausübung seiner Kunst. Selbst seine nicht auf eigner Anschauung beruhenden Bilder tragen das Gepräge der Wahrheit. 1860 wurde er Genosse der Akademie in Stockholm.

Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902

Berg.

Ein in der ganzen deutschen Schweiz häufig vorkommender Ortsname.

In den Alpen bezeichnet Berg eine Alpweide oder das Nutzungsrecht an einer solchen;

ihr oberster Teil, der Ober Berg, stösst häufig an eine sogenannte Fluh.

Berg

(Kt. St. Gallen, Bez. Rorschach). 508 m. Gem. und Dorf, an der Strasse Arbon-St. Gallen, 4 km sw. Arbon und 1,5 km n. der Station Mörswil der Linie St. Gallen-Rorschach. Postablage, Telegraph, Telephon. Gemeinde, die Weiler Bollbach, Hahnberg und Hub inbegriffen: 86 Häuser, 500 kath. Ew.; Dorf: 18 Häuser, 108 Ew. Viehzucht (Schweine), Weinbau, Obstbaumzucht.

Stickerei. Schöne Aussicht auf Säntis, Bodensee und Vorarlberg.

Sehr alte Kirche, im 9. Jahrhundert erbaut.

Das schon 827 als ein von freien Bauern bewohnter Ort erwähnte Berg ging später an das Kloster St. Gallen über.

Von 1803-1832 gehörte es zu Steinach, 1833-1845 zu Tübach;

wurde durch Grossratsbeschluss vom 17. November 1845 zu einer selbständigen politischen Gemeinde erhoben.

Berg

(Kt. Thurgau, Bez. Weinfelden). 550 m. Gem. und Dorf, an der Strasse Konstanz-Sulgen, 4 km nw. diesem, auf einer Terrasse am O.-Abhang des Ottenbergs gelegen; 3 km n. der Station Bürglen der Linie Sulgen-Frauenfeld. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen Bürglen-Kreuzlingen. Die Gemeinde Berg ist eine sehr ausgedehnte, umfasst die Dörfer und Weiler Andhausen, Berg, Bergerwilen, Heimenlachen, Kehlhof, Graltshausen, Mauren, Unterhard, Weerswilen, Beckelswilen, Oberhard und Ober-Ottenberg und zählt 299 Häuser mit 1657 kathol. und reform. Ew.; Dorf Berg: 70 Häuser, 455 Ew. Schreinerei, grosse Ziegelei. Mehrere Hunderte von Personen finden in den Stickfabriken Beschäftigung. Mustersennerei, 1900 eröffnet. Schulhaus, 1885 umgebaut; Sekundarschule. Schönes, in modernem Stil restauriertes Schloss, einst Eigentum der Grafen von Thum, der Herren des grössten Teiles des umliegenden Gebietes. Vom Schloss prachtvolle Aussicht auf das Thurthal und die Alpen. Beliebtes Ausflugsziel der Bewohner von Konstanz. Pfahlbaustation aus der Steinzeit in Heimenlachen. 796: Berga.

Berg

(Am Irchel) (Kt. Zürich, Bez. Andelfingen.) 415 m. Gem. und Dorf, am N.-Abhang des Irchels, an der Strasse Bülach-Andelfingen; 1 km sw. Flaach, 6 km sö. der Station Rafz der Linie Bülach-Schaffhausen und am Fusse des Ebersberges (500 m) gelegen. Postablage, Telegraph, Telephon; Postwagen Rafz-Flaach. Gemeinde, den Weiler Gräslikon inbegriffen: 98 Häuser, 470 reform. Ew.; Dorf: 69 Häuser, 340 Ew. Wälder, Ackerbau, Wein- und Getreidebau. Auf dem Ebersberg Niederlassung aus der Bronzezeit und römischer Wachtturm, während die römische Ansiedelung bei der Lokalität Zieglen nahe Gräslikon lag.

Eine Urkunde vom Jahre 1243 nennt einen Rudolphus et Heinricus de Berge; 1258 beurkundet Cuno de Teufen den Verkauf eines Landstückes in Berg an die Nonnen von Töss. 1268 überträgt Ida de Teufen dem Kloster Cappel die Gerichtshoheit über Berg. Nach den Memorabilia Tigurina standen die niedere Gerichtshoheit und das Recht auf Bezug der Grundzehnten im 14. Jahrhundert dem Kapitel Embrach zu, mit dem sie nach der Reformation an Zürich übergingen. Berg wurde erst im 17. Jahrhundert Sitz eines eigenen landvögtlichen Gerichtes, dem zunächst die Herren von Schollenberg und dann bis 1798 die Familie Escher vorstanden. Auf Gemeindeboden von Berg stand einst die von schroffem Fels herabschauende Burg Radegg, während die Existenz einer Burg Ebersberg nicht verbürgt ist. Das Geschlecht derer von Radegg wird in Urkunden von 1188-1331 erwähnt. (Berg am Irchel im Winterthurer Neujahrsblatt auf 1833).

Berg

(Hinterst und Vorderst) (Kt. Bern, Amtsbez. Thun, Gem. Sigriswil).

Alpweiden im Justisthal, am Grünenbach;

Sennhütten in 1191 und 1368 m. 300 m von den Hütten von Hinterstberg, in ca. 1360 m, eine Schwefelquelle.