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Castres | eLexikon | Geschichte - Aus dem deutsch-französischen Krieg 187071

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Castres - Castrogiovan

Bild 3.858: Castres - Castrogiovanni
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4 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Castres(spr. kastr), Arrondissementshauptstadt im franz. Departement Tarn, in einem reizenden Thal / 167
Castres _2(1886) 22,098 (Gemeinde 27,427) Einw. / 6
Castres _3(spr. kásstr), Edouard, franz. Genremaler, geboren zu Genf, wurde in Paris Schüler von Zamacoïs / 58
Castres _4(spr. kastr). 1) Arrondissement im franz. Depart. Tarn (Languedoc), hat 2204,44 qkm, 93 Gemeinden, / 317

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Castres

548 Wörter, 3'933 Zeichen

Geschichte — Aus dem deutsch-französischen Krieg 187071

Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888

Castres

(spr. kastr), Arrondissementshauptstadt im franz. Departement Tarn, in einem reizenden Thal [* 2] am schiffbaren Agout und an einer Zweiglinie der Südbahn, hat eine ehemalige Kathedrale nebst mehreren andern Kirchen (darunter ein evang. Bethaus), ein schönes Stadthaus, ein großes Justizgebäude, zahlreiche öffentliche Brunnen, [* 3] welche durch einen in den Felsen gehauenen Aquädukt gespeist werden, ein Collège, eine Artillerieschule, ein Handelsgericht, eine Bibliothek von 10,000 Bänden und (1881) 22,056 Einw., die beträchtliche Fabriken für Tuch (Castorines), Englischleder, Pergament, Papier, Kupferwaren etc. sowie ansehnlichen Handel betreiben. - Castres verdankt seinen Ursprung einer hier errichteten Benediktinerabtei (647) und war schon im 12. Jahrh. eine bedeutende Stadt. In den albigensischen Kriegen kam es in die Gewalt Simons von Montfort, später an die Grafen von La Marche, wurde 1356 selbst Grafschaft und fiel 1519 unter Franz I. an die Krone. Nachdem Castres die reformierte Religion angenommen und sich eine Art republikanischer Verfassung gegeben hatte, legte es 1567 Festungswerke zur Verteidigung beider an, mußte sich jedoch 1629 Ludwig XIII. ergeben, der jene Werke wieder zerstörte.

Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888

Im Biographisches Künstler-Lexikon, 1882

Castres

(spr. kásstr), Edouard, franz. Genremaler, geboren zu Genf, wurde in Paris Schüler von Zamacoïs (gest. 1871) und von Barth. Menn, brachte seit 1872 auf die Pariser Ausstellungen mehrere geistvolle, technisch sehr gelungene Genrebilder, z. B.: den japanesischen Bazar, die Rückkehr vom Markt, Kairo, den Bettelmönch, Zigeuner, die über den Simplon ziehen, Karawane bei Kairo und die unentgeltliche Konsultation.

Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910

Titel
Elemente zu Castres:

[3.858] Castres (spr. kastr)

Castres

(spr. kastr).

1) Arrondissement im franz. Depart. Tarn (Languedoc), hat 2204,44 qkm, 93 Gemeinden, (1891) 139.614 E. und zerfällt in die 14 Kantone Anglés (115,41 qkm, 3117 E.), Brassac (169,05 qkm, 9217 E.), Castres (124,32 qkm, 29263 E.), Dourgue (217,08 qkm, 10932 E.), Labruguière (120,96 qkm, 6632 E.), Lacaune (232,54 qkm, 9974 E.), Lautrec (178,72 qkm, 7565 E.), Mazamet (235,69 qkm, 23786 E.), Montredon (174,26 qkm, 6466 E.), Murat-sur-Vèbre (123,65 qkm, 4080 E.), Roquecourbe (96,69 qkm, 5364 E.), St. Amans-Soult (163,65 qkm, 9353 E.), Vabre (180 qkm, 8417 E.), Vielmur (72,42 qkm, 5448 E.). – 2) Hauptstadt des Arrondissements Castres, 42 km südlich von Albi, in dem fruchtbaren Thale des Agout und an den Linien Montauban-St. Sulpice-Castres (99 km), Castelnaudary-Castres-Bedarieux und Castres-Carmaux (64 km) der Franz.

Garten

Bild 6.918: Garten
* 4 Garten.

Südbahn, hat (1891) 19126, als Gemeinde 27509 E., darunter zahlreiche Protestanten, einen Gerichtshof erster Instanz, Handelsgericht, Gewerbekammer, Kathedrale, theol. Seminar, Kommunal-Collège, eine öffentliche Bibliothek, Artillerieschule, Filiale der Bank von Frankreich; ein schönes Stadthaus (früher bischöfl. Palast), botan. Garten, [* 4] Börse, öffentliche Brunnen, die durch einen in Fels gehauenen Aquädukt gespeist werden, ein Theater [* 5] und 3 Zeitungen.

Die Stadt ist Sitz des 16. Feldartilleriebrigade-Kommandos und hat in Garnison das 3. und 9. Feldartillerieregiment. Sehr bedeutend ist die Fabrikation von feinen und groben Tuchen, Kasimir und andern Wollstoffen, Baumwoll-, Seiden- und Florettseidenzeugen. Außerdem bestehen Gerbereien, Färbereien, Leim-, Pergament- und Papierfabriken. – Castres, ein röm. Castrum, ist um eine im 6. Jahrh. gegründete Benediktinerabtei entstanden, deren Äbte die Herren des Ortes wurden, und blühte zu der zweiten Stadt des Ländchens Albigeois empor. Von 1322 bis zur Revolutionszeit war es Sitz eines Bischofs; 1356 zu einer Grafschaft erhoben, ward es 1519 unter Franz Ⅰ. mit der Krone vereinigt. Als Anhängerin des Calvinismus und starke Festung [* 6] der Hugenotten war die Stadt in den Religionskriegen mehrmals Kriegsschauplatz und längere Zeit der Aufenthalt Heinrichs Ⅳ., mußte sich aber 1629 Ludwig ⅩⅢ. unterwerfenden, der die Werke schleifen ließ. ^[]