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Dollfus | eLexikon | Geographen und Reisende - Franzosen

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Dollar - Dollinger

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Dollfus1) Johann, Industrieller, geb. 25. Sept. 1800 zu Mülhausen im Elsaß, führte bald die Oberleitung / 522
Dollfus _21) Johann, elsässischer Industrieller, war bis 1887 Mitglied des deutschen Reichstags für / 28
DOLLFUS(PAVILLON) (Kt. Bern, Amtsbez. Oberhasle). 2393 m. Schutzhütte des S. A. C., auf einem vom / 142

Seite 5.34

Dollfus

692 Wörter, 5'007 Zeichen

Geographen und Reisende — Franzosen

Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888

Titel
Elemente zu Dollfus:

1) Johann, Industrieller

2) Charles, franz. Schriftsteller, Sohn von D. 1)

3) Auguste, franz. Reisender

Dollfus,

1) Johann, Industrieller, geb. 25. Sept. 1800 zu Mülhausen [* 2] im Elsaß, führte bald die Oberleitung des bedeutenden väterlichen Geschäfts, an welchem noch drei andre Brüder beteiligt sind. Die aus seinen Fabriken hervorgehenden baumwollenen Waren, namentlich gedruckte Kattune etc., haben sich auf den verschiedenen internationalen Ausstellungen hohe Anerkennung erworben. In Mülhausen, dessen Maire Dollfus bis 1871 war, hat er mehrere gemeinnützige Einrichtungen hervorgerufen; namentlich verdankt man ihm die Gründung der Arbeiterstädte, welche auf seinen Betrieb durch eine im Jahr 1853 gegründete Gesellschaft in Frankreich entstanden (s. Arbeiterwohnungen). Ein entschiedener Freihändler, führte Dollfus einen energischen Kampf gegen den Schutzzoll, namentlich in der Schrift »Plus de prohibition« (Par. 1853). Er schrieb ferner: »Congrès de Francfort 15 sept. 1857. Note sur les cités ouvrières« (Par. 1857);

»De la levée des prohibitions douanière« (2. Aufl., das. 1860). - Sein älterer Bruder, Daniel Dollfus-Ausset, geb. 1797 zu Mülhausen, gest. 1870 daselbst, früher ebenfalls Industrieller, machte sich bekannt durch seine Gletscherstudien, die er in dem Werk »Matériaux pour l'étude des glaciers« (Par. 1863-73, 13 Bde.) herausgab. Auch schrieb er: »Matériaux pour la coloration des étoffes« (1865, 2 Bde.).

Paris

Bild 12.719a: Paris
* 3 Paris.

2) Charles, franz. Schriftsteller, Sohn von Dollfus 1), geb. 27. Juli 1827 zu Mülhausen, besuchte das Collège Bourbon und die École centrale in Paris, [* 3] studierte dann die Rechte, wirkte kurze Zeit als Advokat in Kolmar [* 4] und Altkirch, bis er sich endlich ganz der Litteratur und Philosophie widmete. Er gründete 1857 mit seinem Landsmann Nefftzer die »Revue germanique« (seit 1865 »Revue moderne« genannt),

welche eine Vermittelung zwischen französischem und deutschem Geistesleben herstellen sollte und in dieser Hinsicht auch Anerkennenswertes geleistet hat, und beteiligte sich 1861 auch bei der Gründung des »Temps«, der ersten liberalen Zeitung, welche sich unter dem kaiserlichen Regime hervorwagte. Nach der Annexion Elsaß-Lothringens optierte er für die französische Nationalität. Von seinen historischen und kritischen Schriften sind zu nennen: »Études sur l'Allemagne« (1864),

die auch in Deutschland [* 5] verdiente Anerkennung fanden;

»Le [* 6] dix-neuvième siècle« (1865);

»Considérations sur l'histoire« (1872);

von den philosophischen: »Lettres philosophiques« (3. Aufl. 1869);

»Révélation et révélateurs« (1858);

»Méditations philosophiques« (1866);

»De la nature humaine« (1868);

»L'âme dans les phénomènes de conscience« (1876).

Außerdem schrieb er Novellen und Romane: »Le Calvaire« (1855);

»La confession de Madeleine« (1863);

»Mardoche« (1866);

»Le pasteur de Saint-Blaise«;

»Les caprices de l'amour« (1882) u. a.

Havemann - Havre, Le

Bild 8.241: Havemann - Havre, Le
* 7 Havre.

3) Auguste, franz. Reisender, geb. 31. März 1840 zu Havre, [* 7] bereiste schon als Knabe mit seinem Vater, einem reichen Reeder, der aus der elsässischen Familie gleichen Namens stammte, fast alle Länder Europas und den Orient, bildete sich dann in Paris zum Geologen aus und wurde 1864 zum Mitglied der französischen wissenschaftlichen Expedition nach Mexiko [* 8] ernannt. Nachdem er dieses Land auf verschiedenen Exkursionen untersucht, auch den Popocatepetl 23. April 1865 bestiegen hatte, begab er sich über Panama [* 9] nach San Salvador und Guatemala, [* 10] welche Länder er acht Monate lang durchstreifte. Die von ihm gemeinschaftlich mit seinem Reisegefährten E. de Montserrat verfaßten Berichte über diese Länder sind besonders in geologischer und hypsometrischer Hinsicht wertvoll und in dem Werk »Voyage géologique dans les républiques de Guatemala et de Salvador« [* 11] (Par. 1868) niedergelegt. Anfang 1867 kehrte Dollfus über die Vereinigten Staaten [* 12] nach Frankreich zurück und starb dort nach längerer Krankheit 3. Juli 1869.

Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888

Im Geographisches Lexikon der SCHWEIZ, 1902

Dollfus

(Pavillon) (Kt. Bern, Amtsbez. Oberhasle). 2393 m. Schutzhütte des S. A. C., auf einem vom Hühnerstock (3348 m) ausgehenden rasenbewachsenen Felssporn über dem linken Ufer des Unteraargletschers.

Prachtvolle Aussicht auf die Schreckhörner und Lauteraarhörner, das Finsteraarhorn und die Gruppe des Scheuchzerhorns. 1845 von Daniel Dollfus-Ausset an Stelle des Hôtel des Neuchâtelois aus Stein errichtet, zweistöckig;

später zerfallen und wieder restauriert.

Daneben eine neue, 1894 vom S. A. C. erbaute Hütte aus Stein und Holz mit Raum für 10-12 Personen.



Dollikon - Dombresson

Bild 41.642: Dollikon - Dombresson
* 13 Seite 41.642.

Beide Hütten ein Geschenk der Familie Dollfus an den S. A. C. Dient als

mehr
vergrössern: Pavillon Dollfus u. Gruppe des Finsteraarhorns.
Pavillon Dollfus u. Gruppe des Finsteraarhorns.

Ausgangspunkt für die Ueberschreitung der Strahlegg, des Finsteraar-, Lauteraar- und Scheuchzerjoches etc., sowie für die Besteigung des Ewigschneehorns (die am häufigsten von hier aus unternommene Tour), des Scheuchzerhorns, Hühnerstocks und anderer Gipfel zwischen Gauli- und Unteraargletscher.

Vom Gasthaus auf der Grimsel bis zum Pavillon Dollfus 3½ Stunden.