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Gmelin | eLexikon | Geographen und Reisende - Deutsche

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Glykokoll - Gmelin

Bild 7.453: Glykokoll - Gmelin
Seite 7.453.
Überblick der Artikel
6 ArtikelTextanfang / Anzahl Wörter
Gmelin1) Johann Georg, Botaniker, geb. 10. Aug. 1709 zu Tübingen als der Sohn des Chemikers Johann / 510
Gmelin _2# Christian Gottlob, Chemiker, Neffe von Samuel Gottlieb G., geb. 12. Okt. 1792 zu Tübingen, / 66
Gmelin _3# Joh. Georg, Botaniker, geb. 12. Juni 1709 zu Tübingen, Sohn des Chemikers Johann Georg G. / 127
Gmelin _4# Leopold, Chemiker, geb. 2. Aug. 1788 zu Göttingen, widmete sich chem. und mediz. Studien zu / 156
Gmelin _5# Samuel Gottlieb, Neffe von Johann Georg G., geb. 23. Juni 1743 zu Tübingen, studierte daselbst / 82
Gmelin _6# Wilhelm Friedrich, Kupferstecher, geb. 26. Nov. 1760 zu Badenweiler i. Br., starb 22. Sept. / 46

Seite 7.453

Gmelin

2 Seiten, 987 Wörter, 6'679 Zeichen

Geographen und Reisende — Deutsche

Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888

Titel
Elemente zu Gmelin:

1) Johann Georg, Botaniker

2) Samuel Gottlieb, Reisender, Neffe des vorigen

3) Johann Friedrich, Reisender und Botaniker, Neffe von G. 1)

4) Ferdinand Gottlieb von

5) Leopold, Chemiker, Sohn von G. 3)

6) Christian Gottlob, Chemiker, Neffe von G. 2)

Gmelin,

Tuberogemma - Tübingen

Bild 15.895: Tuberogemma - Tübingen
* 2 Tübingen.

1) Johann Georg, Botaniker, geb. 10. Aug. 1709 zu Tübingen [* 2] als der Sohn des Chemikers Johann Georg Gmelin (geb. 1674, gest. 1728), studierte in seiner Vaterstadt, ging 1727 nach Petersburg, [* 3] wo er 1731 Professor der Chemie und Naturgeschichte wurde. 1733 unternahm er in Begleitung des Geographen Delisle, des Historikers Müller, des Kapitäns Behring u. a. eine naturwissenschaftliche Reise nach Sibirien und machte daselbst wichtige Beobachtungen. Erst 1743 kehrte er von dieser Reise und 1747 nach Tübingen zurück, wo er 1749 die ordentliche Professur der Botanik und Chemie erhielt und 20. Mai 1755 starb. Er schrieb: »Reisen durch Sibirien« (Götting. 1751-52, 4 Bde.) und »Flora sibirica« (Petersb. 1748-49, 2 Bde.).



Gmelinsches Salz - Gmu

Bild 7.454: Gmelinsches Salz - Gmunden
* 4 Seite 7.454.

2) Samuel Gottlieb, Reisender, Neffe des vorigen, geb. 4. Juli 1744 zu Tübingen, studierte daselbst Medizin, wurde 1767 als Professor der Botanik nach Petersburg berufen und machte auf kaiserlichen Befehl 1768-73, zuletzt mit Pallas, Güldenstedt und Lapuchin, eine naturwissenschaftliche Reise durch Rußland, besuchte namentlich die Gegenden westlich vom Don, Baku und die persischen Provinzen an der

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Südküste des Kaspischen Meers und die Ostseite des letztern, ward aber auf der Rückreise 1774 von dem Chan der Chaitaken gefangen und starb 27. Juli d. J. zu Achmetkend im Kaukasus. Seine Hauptschriften sind: »Historia fucorum« (Petersb. 1768) und »Reisen durch Rußland« (das. 1770-84, 4 Bde.).

3) Johann Friedrich, Reisender und Botaniker, Neffe von Gmelin 1), geb. 8. Aug. 1748 zu Tübingen, ward 1772 Professor der Naturgeschichte und Botanik daselbst und 1775 der Medizin in Göttingen, [* 5] wo er 1. Nov. 1804 starb. Er war einer der vielseitigsten und fruchtbarsten Naturforscher des 18. Jahrh.; sein Hauptwerk ist die »Onomatologia botanica completa, oder vollständiges botanisches Wörterbuch, nach der Lehrart des Ritters v. Linné abgefaßt« (Ulm [* 6] 1771-77, 9 Bde.).

4) Ferdinand Gottlieb von, geb. 10. März 1782 zu Tübingen, studierte daselbst, wurde 1805 Professor der Naturgeschichte und Medizin daselbst und starb 21. Dez. 1848. Er schrieb: »Allgemeine Pathologie des menschlichen Körpers« (2. Aufl., Stuttg. 1821);

»Allgemeine Therapie« (Tübing. 1830);

»Kritik der Prinzipien der Homöopathie« (das. 1835).

Wien

Bild 16.600a: Wien
* 7 Wien.

5) Leopold, Chemiker, Sohn von Gmelin 3), geb. 2. Aug. 1788 zu Göttingen, studierte daselbst, in Tübingen und Wien [* 7] Medizin und Chemie, habilitierte sich 1813 zu Heidelberg [* 8] und ward 1817 Professor der Medizin und Chemie. 1851 nahm er seine Entlassung und starb 13. April 1853. Sein »Handbuch der theoretischen Chemie« (Frankf. a. M. 1817-1819, 3 Tle.) war epochemachend und ist noch gegenwärtig, in neuer Auflage von andern besorgt und fortgeführt, das vollständigste chemische Handbuch. Außerdem schrieb er: »Lehrbuch der Chemie« (Heidelb. 1844);

mit Tiedemann: »Versuche über die Wege, auf welchen Substanzen aus dem Magen [* 9] und Darmkanal ins Blut gelangen, über die Verrichtung der Milz und die geheimen Harnwege« (das. 1820);

»Die Verdauung« (mit Tiedemann, das. 1826-27, 2 Bde.).

6) Christian Gottlob, Chemiker, Neffe von Gmelin 2), geb. 12. Okt. 1792 zu Tübingen, machte seit 1814 große Reisen in Frankreich, Norddeutschland, Schweden, [* 10] Norwegen und England und wurde 1817 Professor der Pharmazie und Chemie zu Tübingen, wo er 13. Mai. 1860 starb. Er zählte zu den bedeutendsten Chemikern seiner Zeit und schrieb: »Einleitung in die Chemie« (Tübing. 1833-37, 2 Bde.).

Vgl.   »Stammbaum der Familie Gmelin« (Karlsr. 1877).

Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910

Gmelin,

Joh. Georg, Botaniker, geb. 12. Juni 1709 zu Tübingen, Sohn des Chemikers Johann Georg Gmelin (geb. 17. Aug. 1674, gest. 22. Aug. 1728), studierte in Tübingen, ging dann 1727 nach Petersburg, wo er bei der Akademie der Wissenschaften thätig war und 1731 ord. Professor der Chemie und der Naturgeschichte wurde. Auf kaiserl. Befehl ging er 1733 in Begleitung Delisles, Müllers und Behrings nach Sibirien, um dieses Land genauer zu untersuchen, von wo er erst 1743 zurückkehrte. Hierauf machte er 1747 eine Reise nach seinem Vaterlande und wurde 1749 ord. Professor der Botanik und Chemie zu Tübingen, wo er 20. Mai 1755 starb. Seine «Flora Sibirica» (hg. von Pallas, 4 Bde., Petersb. 1747–69) und die Beschreibung seiner «Reise durch Sibirien» (4 Bde., Gött. 1751–52) sind seine Hauptwerke.

Gmelin,

Leopold, Chemiker, geb. 2. Aug. 1788 zu Göttingen, widmete sich chem. und mediz. Studien zu Göttingen, Tübingen und Wien. 1813 habilitierte er sich zu Heidelberg, wo er 1814 zum außerord., 1817 zum ord. Professor der Chemie aufrückte. 1851 trat er in den Ruhestand und starb 13. April 1853 zu Heidelberg. Seinen Ruf begründete Gmelin durch sein «Handbuch der theoretischen Chemie» (2 Bde., Frankf. 1817–19); 4. Aufl., vollendet von Schloßberger und List, Heidelb. 1841–55; neu bearbeitet von Kraut in 2 Abteilungen u. d. T.: «Handbuch der Chemie. Anorganische Chemie», 6. Aufl., 3 Bde., ebd. 1875–86, und «Handbuch der organischen Chemie», 4. Aufl., 5 Bde., ebd. 1860–75). Wichtige Beiträge zur organischen Chemie lieferte Gmelin gemeinschaftlich mit Tiedemann in «Versuche über die Wege, auf welchen Substanzen aus dem Magen und Darmkanale in das Blut gelangen» (Heidelb. 1820) und «Die Verdauung» (2 Bde., ebd. 1826–27; 2. Aufl. 1831). Auch ist noch G.s «Versuch eines neuen chem. Mineralsystems» (ebd. 1825) zu nennen.

Gmelin,

Samuel Gottlieb, Neffe von Johann Georg Gmelin, geb. 23. Juni 1743 zu Tübingen, studierte daselbst bis 1763, bereiste dann Holland und Frankreich, folgte 1767 einem Rufe an die Akademie zu Petersburg und trat hierauf 1768 mit Pallas, Güldenstädt und Lapuchin eine naturhistor. Reise durch Rußland an. Auf der Rückreise wurde er 1774 von dem Chan der Chaitaken festgenommen und starb 27. Juli zu Achmetkent. Seine wichtigsten Schriften sind die «Historia fucorum» (Petersb. 1768) und seine «Reisen durch Rußland» (4 Bde., ebd.1770–84).