Moreau | eLexikon | Geschichte - Frankreich - Krieger
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More - Moreau
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4 Artikel | Textanfang / Anzahl Wörter |
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Moreau | (spr. -ro), 1) Jean Victor, franz. General, geb. 11. Aug. 1761 zu Morlaix (Finistère), Sohn / 1054 |
Moreau _2 | (spr. mŏróh), 1) Adrien, franz. Genremaler, geboren zu Troyes, kam nach Paris, wo er Schüler / 328 |
Moreau _3 | # (spr. -roh), Jean Victor, franz. General, geb. 11. Aug. 1761 zu Morlaix (Bretagne), studierte / 352 |
Moreau _4 | # (spr. -roh), Mathurin, franz. Bildhauer, geb. 18. Nov. 1822 in Dijon, war in Paris Schüler / 101 |
Moreau
2 Seiten, 1'835 Wörter, 12'445 Zeichen
Geschichte — Frankreich — Krieger
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Titel
Elemente zu Moreau:1) Jean Victor, franz. General
2) Hégésippe, franz. Dichter
Moreau
Preußen
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* 2
Preußen.(spr. -ro), 1) Jean Victor, franz. General, geb. 11. Aug. 1761 zu Morlaix (Finistère), Sohn eines Advokaten, studierte in Rennes seit 1778 die Rechte und ward Justizbeamter daselbst. Beim Ausbruch des Kriegs von 1792 von dem in Rennes gebildeten Freiwilligenbataillon zum Anführer gewählt, wohnte er dem Feldzug von 1792 unter Dumouriez bei, leitete 1793 als Brigadegeneral den Angriff auf die Preußen [* 2] bei Pirmasens, [* 3] eroberte 1794 als Divisionsgeneral Menin, zwang Ypern zur Kapitulation, besetzte Brügge, Ostende [* 4] und Nieuport und befehligte 1795 bei der Eroberung Hollands unter Pichegru den rechten Flügel. 1796 erhielt er das Kommando über die Rhein- und Moselarmee. Er drängte Wurmser bis Mannheim [* 5] zurück, überschritt 24. Juni bei Kehl den Rhein, schlug Latour 5. Juli bei Rastatt, [* 6] den Erzherzog Karl 9. Juli bei Ettlingen, drang durch den Schwarzwald auf dem rechten Donauufer bis zur Isar vor, schloß mit Bayern [* 7] 7. Sept. den vorteilhaften Vertrag von Pfaffenhofen, wurde aber durch die Niederlage und den Rückzug Jourdans ebenfalls gezwungen, zurückzuweichen.
Hochschwab - Höchstes
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* 13
Höchstädt.Auf diesem meisterhaft geleiteten, übrigens durch die Uneinigkeit der österreichischen Feldherren erleichterten Rückzug schlug er die ihn erreichenden Österreicher 2. Okt. bei Biberach, [* 8] ging durch das Höllenthal des Schwarzwaldes und erreichte, nachdem er 24. Okt. bei Schliengen noch einmal mit Erzherzog Karl gekämpft, Ende Oktober den Rhein, den er bei Hüningen überschritt, u. an dem er Breisach u. Kehl bis Anfang 1797 behauptete. In demselben Jahr überschritt er abermals den Rhein u. drang bis nach Lichtenau vor, wo er die Kunde von den zu Leoben abgeschlossenen Friedenspräliminarien erhielt (23. April). Moreau hatte 1796 in einem österreichischen Bagagewagen eine zwischen Condé und Pichegru geführte verräterische Korrespondenz gefunden, dieses aber aus Freundschaft für letztern verschwiegen. Dies ward jetzt bekannt und gab dem Direktorium Anlaß, Moreau im September 1797 abzuberufen. Schon Ende 1798 aber ward er zum Inspecteur général bei der italienischen Armee ernannt. Im April 1799 übernahm er an General Schérers Stelle den Oberbefehl über die von Suworow bedrängte italienische Armee, führte dieselbe von der Adda über den Tessin und zog sich hierauf in die Gebirge bei Genua [* 9] zurück. Von hier aus bewerkstelligte er seine Vereinigung mit Macdonald, der von Neapel [* 10] heranzog. Im August wurde er abberufen, doch wohnte er auf Jouberts Veranlassung, der ihn im Kommando ablösen sollte, der Schlacht bei Novi 15. Aug. noch bei und übernahm nach dessen Tode, der gleich beim Beginn der Schlacht erfolgte, wiederum den Oberbefehl, konnte jedoch die völlige Niederlage der Franzosen nicht verhindern. Nach Paris [* 11] zurückgekehrt, lehnte er den Antrag Sieyès', sich selbst der Diktatur zu bemächtigen, ab, nahm vielmehr am Staatsstreich des 18. Brumaire teil, ohne indes die Tragweite desselben zu erkennen, und bewachte die Direktoren im Luxembourg. Hierauf erhielt er den Oberbefehl über die Rheinarmee und schuf mit Carnot ein neues Heer von 90,000 Mann, mit welchem er zum drittenmal (Ende April 1800) über den Oberrhein ging. Im Mai drängte er die Österreicher unter Kray durch eine Reihe glücklicher Gefechte bei Stockach, Engen, Möskirch, Biberach und Ulm [* 12] zurück, drang über die Donau und bahnte sich durch die Siege bei Höchstädt, [* 13] Nördlingen [* 14] und Neuburg [* 15] den Weg bis zum Inn, worauf die Österreicher 15. Juli mit ihm den Waffenstillstand zu Parsdorf schlossen.
Morecambe-Bai - Morell
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* 17
Seite 11.800.Als sich aber im November die Friedensunterhandlungen zerschlugen, erfocht Moreau 3. Dez. den entscheidenden Sieg bei Hohenlinden, der ihm den Weg in das Herz von Österreich [* 16] öffnete und zunächst den Waffenstillstand von Steyr 25. Dez., dann aber den Frieden zu Lüneville herbeiführte. Moreau zog sich hierauf auf sein Landgut Grosbois zurück. Da er durch seine republikanische Gesinnung und seinen dem Napoleons I. ebenbürtigen Kriegsruhm diesem verhaßt war, ward er, als in der Untersuchung über das angeblich von Pichegru und Cadoudal gegen Napoleon angezettelte Komplott mehrere Mitschuldige Aussagen gegen Moreau machten, 4. Febr. 1804 verhaftet, in den Temple gesetzt und angeklagt, daß er sich im Einverständnis mit Pichegru zum Diktator habe machen wollen, um die Bourbonen zurückzuführen. Am 9. Juni erfolgte zwar seine Freisprechung mit 7 gegen 5 Stimmen, allein Napoleon, dem es darauf ankam, ihn schuldig zu finden, ließ die Richter durch Savary so lange bearbeiten, bis sie ihn mit zwei Jahren ¶
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Gefängnis bestraften. Bonaparte verwandelte die Strafe in Verbannung, und Moreau schiffte sich nach Nordamerika [* 18] ein, wo er sich in Morisville bei Trenton in New Jersey ansiedelte. Im Frühjahr 1813 folgte er einer Einladung des russischen Kaisers, mit ihm Napoleon zu bekämpfen, landete 26. Juli Gotenburg und ward von Alexander I. zu seinem Generaladjutanten ernannt. Gegen seinen Willen unternahm man den Angriff auf Dresden. [* 19] Als er während der Schlacht 27. Aug. mit Kaiser Alexander sprach, zerschmetterte ihm eine Kanonenkugel beide Beine.
Umgebung von St. Peter
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* 21
Petersburg.Man amputierte ihn und brachte ihn über das Gebirge nach Böhmen, [* 20] wo er in Laun 2. Sept. 1813 starb. Ludwig XVIII. erteilte seiner Witwe später den Titel einer Marschallin und ließ Moreau 1819 ein Denkmal in Paris errichten. Das Denkmal auf der Höhe von Räcknitz, von dem russischen Fürsten Repnin 1814 errichtet, deckt nur die beiden Beine Moreaus; der Körper ward zu Petersburg [* 21] beigesetzt.
Vgl. Beauchamp, Vie politique, militaire et privée du général Moreau (Par. 1814);
»Procès instruit par la Cour de justice criminelle contre Georges, Pichegru, Moreau, etc.« (das. 1804, 8 Bde.).
2) Hégésippe, franz. Dichter, geb. 9. April 1810 zu Paris, verwaiste früh und wurde bei einem Buchdrucker in Provins in die Lehre [* 22] gegeben, wandte sich dann nach Paris, wo er in der Didotschen Offizin Beschäftigung nahm, und versuchte es endlich mit der Schriftstellerei. Aber nichts wollte glücken; sein unentschlossener Charakter und sein Bettelstolz brachten ihn immer tiefer in Elend und Not und machten ihn mißtrauisch und reizbar. Von einer schweren Krankheit genesen (1833), wanderte er nach Provins zurück, wo er ein satirisches Journal »Diogène« gründete, für dasselbe aber kein Publikum fand.
Verbittert ging er wieder nach Paris, und als endlich sein Talent Anerkennung zu finden schien, starb er 10. Dez. 1838 im Hospital. Während in seinen Jugendgedichten reines, natürliches Gefühl, Zartheit und Edelsinn vortrefflich zum Ausdruck gelangen, stehen seine reifern Dichtungen meist unter dem Einfluß der Krankheit des Jahrhunderts, der Überschwenglichkeit des Gefühls und des Lebensüberdrusses. Seine trefflichsten Gedichte sind seine Elegien (»La Voulzie« etc.),
seine Romanze »La Fermière«, die »Contes à ma soeur« und seine keuschen, fast an Nodiers Feinheit erinnernden Novellen in Prosa (besonders »Le [* 23] Gui de chêne«). Seine Werke erschienen unter dem Titel: »Myosotis« (1838) und wurden neu herausgegeben von Sainte-Beuve (1860) und Piedagnel (»Contes«, 1881; »Chansons«, 1883).
Im Biographisches Künstler-Lexikon, 1882
Titel
Elemente zu Moreau:[11.799] Moreau (spr. -ro)
Moreau
(spr. mŏróh), 1) Adrien, franz. Genremaler, geboren zu Troyes, kam nach Paris, wo er Schüler von Pils wurde. Unter seinen mit vielem Geist und Humor aufgefaßten, trefflich gezeichneten Bildern von glänzendem Kolorit nennt man als die bedeutendsten: unter dem Gebüsch, Zigeuner in Granada, ein Jahrmarkt im Mittelalter, das Menuett und namentlich (1879 in München) eine Vorlesung beim Kardinal Richelieu.
Moreau-Vauthier - Morg
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* 24
Seite 39.383.2) Gustave, franz. Historienmaler, geb. 6. April 1826 zu Paris, Sohn eines Architekten, Schüler der École des beaux-arts und des Malers Picot, brachte 1853 als seine ersten bedeutenden Bilder die Flucht des Darius nach der Schlacht bei Arbela und namentlich eine kolossale Scene aus dem Hohen Lied Salomonis, die ins Museum zu Dijon kam. Noch bedeutendern Erfolg hatten 1855 der Minotaur im Labyrinth von Kreta und 1864 der sehr geistvolle Ödipus und die Sphinx (Hauptbild). Unter seinen dann folgenden meistens mythologischen und biblischen Schöpfungen, die ein Streben nach Idealität verraten, aber oft voll von Sonderbarkeiten sind, ragen hervor: Jason, der Jüngling und der Tod (Allegorie), Orpheus von den ¶
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Mänaden zerrissen (1866, im Museum des Luxembourg), die Rosse des Diomedes, Prometheus, Jupiter und Europa, Herkules und die lernäische Hydra, Salome, Jakob und der Engel, David, Aussetzung des Knaben Moses, Phaethon und neuerdings (1880) Galatea und Helena. 1875 wurde er Ritter der Ehrenlegion.
3) Mathurin, franz. Bildhauer, geboren um 1822 zu Dijon, empfing den ersten Unterricht von seinem Vater, einem Bildhauer, und wurde dann in Paris Schüler von Ramey und von Dumont. Unter seinen sehr lobenswerten Bildwerken, fast lauter idealen und allegorischen Gestalten, sind zu nennen (seit 1848): die Blumenfee (1853, Bronzegruppe), der Sommer (1855, Marmorstatue), schlafende Kinder (1857), die Spinnerin (1859 in Bronze und 1861 in Marmor, im Luxembourg), die Studiosa (1866 in Marmor), Cornelia (Bronzegruppe), die Statuen Gregors d. Gr. und Hieronymus' für die Dreifaltigkeitskirche in Paris (1865), die Gruppe: Saltarella, die Primavera (1872, Bronzegruppe), die Reliefs am Hauptportal der Kirche St. Augustin und einige Karyatiden im Neuen Opernhaus. Er erhielt mehrere Medaillen und 1865 das Kreuz der Ehrenlegion.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Moreau
(spr. -roh), Jean Victor, franz. General, geb. 11. Aug. 1761 zu Morlaix (Bretagne), studierte Rechtswissenschaft in Rennes und stellte sich 1790 an die Spitze eines Freiwilligenbataillons, mit dem er zur Nordarmee stieß. 1793 wurde er Brigadegeneral, 1794 Divisionsgeneral, befehligte den rechten Flügel der Nordarmee unter Pichegru, unterwarf Holland, erhielt Ende 1795 den Oberbefehl über die Nordarmee in den Niederlanden und wurde nach Pichegrus Entfernung Oberbefehlshaber der Rhein- und Moselarmee.
Wien
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Wien.Anfänglich hatte er einige Erfolge (s. Französische Revolutionskriege, Bd. 7, S. 190 fg.), wurde dann aber vom Erzherzog Karl bei Emmendingen und Schliengen geschlagen und Sept. 1797 seiner Stellung entsetzt. Ende 1798 befehligte er unter Scherer in der ital. Armee einige Divisionen, wurde aber, nachdem er 25. April 1799 selbst den Oberbefehl übernommen hatte, bei Cassano 27. April von Suworow geschlagen und mußte sich nach Genua zurückziehen. Nachdem Joubert, der seit dem 4. Aug. den Oberbefehl geführt hatte, in der Schlacht von Novi (15. Aug. 1799) gefallen war, übernahm Moreau wieder das Kommando, wurde aber bald abberufen, begab sich nach Paris und unterstützte Bonaparte bei dem Staatsstreich des 18. Brumaire (9. Nov. 1799). Dafür übertrug ihm dieser 1800 den Oberbefehl über die Rheinarmee, und Moreau warf nun die Österreicher in einer Reihe von siegreichen Gefechten zurück, besiegte 3. Dez. 1800 den Erzherzog Johann bei Hohenlinden, rückte bis auf 3 Tagemärsche an Wien [* 25] heran und schloß den Waffenstillstand von Steyer (25. Dez.), dem der Frieden von Luneville folgte. Nach dem Friedensschluß wurde Moreau Gegner Bonapartes; er wurde 15. Febr. 1804 verhaftet, des Hochverrats angeklagt und 10. Juli zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Bonaparte verwandelte diese Strafe in Verbannung, worauf sich Moreau nach Nordamerika begab. Auf die Aufforderung des Kaisers Alexander von Rußland begab sich Moreau 1813 in dessen Hauptquartier nach Prag [* 26] und nahm an der Schlacht bei Dresden teil, wo ihm durch eine Kanonenkugel beide Beine zerschmettert wurden. Moreau erlag seiner Verwundung 2. Sept. 1813 zu Laun in Böhmen. An der Stelle, wo er gefallen war, und in Paris wurden ihm Denkmäler errichtet. -
Vgl. Beauchamp, Vie politique, militaire et privée du général Moreau (Par. 1814);
Chateauneuf, Histoire du général Moreau (ebd. 1814).
Moreau
Morea - Morel
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Seite 62.3.(spr. -roh), Mathurin, franz. Bildhauer, geb. 18. Nov. 1822 in Dijon, [* 27] war in Paris Schüler von Ramey dem Jüngern und Dumont. Er schuf reizende ideale und allegorische Gestalten, so: Die Blumenfee (1853, Bronzegruppe), Der Sommer (1855, Marmorstatue), Schlafende Kinder (1857), Die Spinnerin [* 28] (1861, in Marmor; im Luxembourg zu Paris; s. Tafel: Französische Kunst IV, [* 29] Fig. 9), Studiosa (1865, Marmor), die Statuen Gregors d. Gr. und des Hieronymus für die Kirche La Trinite' zu Paris (1865), die Gruppe Saltarella (1868), Primavera (1872, Bronzegruppe), Eine Badende (1876), Phryne (1878), die Marmorstatuetten: Winzerin (1884), Zukunft (1886), Heckenrose (1888), die Bronzegruppe Schutz der Kindheit (1892).